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christophfriedrich

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Beiträge erstellt von christophfriedrich

  1. weißt du noch als sich unsere schatten langzogen über berge
    tiefstehende sommersonne stundenlang
    saßen ewig da und du sahst auf mich drauf
    auf einmal saßt du auf mir drauf
    hast du es längst vergessen
    die erinnerung bleibt ein geheimnis
    unteilbar doch unausweichlich

  2. hallo seele, 

    dein werk gefällt mir sehr. es steckt so viel drin, dass ich mich kaum daran sattlesen kann! das gefühl, eine maschine zu bewohnen kann wirklich schaurig sein. die biologie stützt das gefühl bis zu dem punkt, wo der körper aufhört und die seele anfängt - im maschinenraum.

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  3. und schon wieder weichst du aus
    vor pikanten fragen
    möchtest alles vorgekaut haben
    du bist dampfgegart
    und wir gegrillt

    unsren beißenden geruch
    scheust du schon von weitem
    wechselst trotz speichelflusses
    die straßenseite

    unsre unreife säure
    garniert mit edelfäule
    kommt dir zurecht nicht auf den tisch
    gekostet hast du nie
    wir sind zu roh für dich

    auch wir möchten keinen nachschlag
    von deinem schlichten gesicht
    deine faden gespräche
    stillen unsren hunger nicht
    weich fort du zäher wicht
    du schmeckst uns nicht

     

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  4. ein missverstandener schiffsbruch
    jemand lässt sich bunt treiben
    retter reichen eifrig
    bretter und rettungsreifen
    die antwort aus dem unwetter
    ist kein dank und auch kein greifen

    seht ihr denn nie
    wie lieblich die wellen sie
    in ihren armen wiegen
    so kann sie am grunde
    endlich in frieden liegen

    schlaf ein mein kind
    und schlaf dich aus
    wachst du dann eines tages auf
    erhebe dich und küsse blitze
    lass schiffe zerbersten
    auf dass in deinen wogen
    die leute tanzen und pogen

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  5. die gesellschaft war angenehm, man hat geschmunzelt, gescherzt und auch das ein oder andere ernste oder geistreiche wort gewechselt. als ich dann allein war und durch die leeren dunklen straßen fuhr schlich es sich leise an und brach dann mit aller wucht über mich herein. die mechanismen, die gewaltigen zahnräder des uhrwerks der kultur offenbarten sich, wenn auch nur als kurze, schemenhafte blitze aus schwarzem licht und sie schienen so grausam und erdrückend, dass ich kaum noch an einer nicht absoluten wirklichkeit festhalten konnte und mir, wenn ich nicht wüsste das du, oh reinstes glück meiner seele, meine geliebte erlöserin, morgen schon wieder in meinen armen liegen wirst, gewiss das leben genommen hätte!

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  6. grobkörnige kreidekäfer kreisen dich ein
    schallüberflutete gutmenschenkehlen 
    befehlen die leere weiträumig
    träume verblassen gespiegelt in tassen
    wer schenkt uns nach wenn der kreisel eiert
    aufstehen, purzelbaum, sturz und tot
    fingernägel verbuddelt im rosigen fleisch
    stinkende federn einer dorftaube beflügeln den scherz
    fahr aus der haut oder streife den schmerz
    gezogen oder abgerutscht
    gestolpert oder geschubst
    wen juckt's

  7. die zahlschiene druckt
    den gläsernen reif
    quietschend schließt die schelle
    fahrt uns nicht ins netz hinauf!

     

    lasst uns sinken ins gewebe weich
    nichts passiert von ganz allein
    die pflanze wächst
    weil sie sich streckt!

     

    spring in den himmel 
    ins unendliche blau
    wo die blätter dich fangen
    schmeiß dich nieder wie laub

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