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Beiträge erstellt von Tom Erin
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Zwischen Euphrat und Tigris steht ein zerfallener Gasthof,
Gebucht hat ein Gelehrter, ein Dichter und ein Philosoph,
Ein Milliardär, ein Verschwörer und sieben Hostessen
Alle sind ausgehungert und von einer Leere zerfressen
Elon Musk, neuerdings mit der Tochter von Nakasone liiert,
Hat vor lauter Aufregung sein Ritalin vergessen
Und seit Wochen nur in namenlose Körper ejakuliert
Die Uhr schlägt acht - Jordan Peterson weint seit Stunden,
Der Fang seiner Krebse bescherte im zwei Wunden
Er hatte die Wirklichkeit begriffen - alle Bücher gelesen,
Nun brauchte er Beweise für seine missverstandenen Thesen
Krebse waren geeignet und hatten ihn schon immer fasziniert
Und er verabscheute diese trauernde Seele am Tresen,
Die betrunken erzählt, wie ihr Herzen heimlich friert
Peterson pflegt seine Wunden und ein weit’rer kommt daher
Und trinkt mit Elon am Tresen ein paar Flaschen leer
Precht spricht von Tauschwerten - Elon versteht kein Wort,
Eine Hostesse stupst ihn an - er geht mit ihr auf’s Zimmer fort
Precht sieht Peterson - Peterson schaut interessiert
Precht schüttelt den Kopf - Peterson denkt sich Idiot
Und verlässt dann wimmernd den Raum; gekonnt dramatisiert
Erst um Mitternacht schleicht sich Wolff aus dem Zimmer,
Er ging allen aus dem Weg - sie halten ihn für ’nen Spinner
Die Wahrheit ist ihm wichtig - seine Würde etwas wichtiger
So steht er nur mit Gleichgesinnten unter Bühnenlichter
Den Zerfall uns’rer aller Welt hat er auf gestern datiert,
Und sein Verdienst sind all die ängstlichen Gesichter
Die fordern das jeder Reiche, ausser Trump, sein Geld verliert
Am nächsten Morgen werden alle von Glocken geweckt
Sechs Hostessen schliefen bei Musk - fraglich wo die Siebte steckt
Wolff schrieb die ganze Nacht an ’nem investigativen Bericht
Er hatte zwar keinen Empfang, aber diesen brauchte er nicht
Precht hat zehn Stunden über die Pflicht philosophiert
Peterson litt an seinen Wunden ohne Besserung in Sicht
Und der Dichter hat weiterhin stillschweigend spioniert
Die sechs Hostessen suchen ihre Genossin Stunden lang
Dann fragen sie die Gäste, ob einer bei der Suche helfen kann
Peterson weigert sich - Precht fühlt sich beim Denken gestört
Wolff blieb im Zimmer - Elon hat’s überhört
Dann sagt die eine bös „Ihr habt die Menschheit kritisiert,
Ich hab von jeden vernommen, wie er seine Dienste beschwört,
Aber keiner bringt ’nen Ertrag - ihr habt nur Probleme definiert“
Elon meint, er habe die westliche Welt von Zensuren befreit,
Wolff kommt wütend heraus, ihm täten die blutlosen Kinder leid
Und sein Dienst an uns allen wär’n seine warnenden Worte
Precht stimmt zu - bezieht’s aber auf Coronatote
Wieviele wär’n wegen mangelndem Pflichtgefühl krepiert?
Und nur er begriff die Akrasia - er war des Pflichtgefühls Bote
Und habe deswegen der Welt sein letztes Buch serviert
Peterson erliegt seinen beiden Wunden - sein Munde schäumt
Seine letzten Worte war’n „mein Zimmer war stets aufgeräumt“
Niemand begriff seine Worte, denn keiner las sein Buch
Precht starrt erst in die Leere und greift dann nach einem Tuch
Überdeckt ihn und meint „mein Tag war sowieso schon ruiniert“
Wolff spricht leise „der Tod ist des Lebens schlimmster Fluch“
Elon ruft aus Petersons Zimmer „seine Socken sind unsortiert“
Elon und Precht sitzen wieder am Tresen, die Gläser voll gefüllt
Zwei Stunden später sind beide betrunken und Elon brüllt:
„Kommt alle her, ich werd’ euch die bitt’re Wahrheit gestehen,
Die siebte Hostesse verblutete gestern mit off’nen Venen,
Ich hab ihr bloss ein paar Zeilen von der Zukunft diktiert,
Macht geht vor Recht - ihr fiel dies schwer zu verstehen.“
Dann wurde ihr Tot von einer Hostesse revanchiert
Drei Tote in so kurzer Zeit - auf einmal schauen alle zu mir
„Du bist doch dieser namenlose Dichter, weshalb bist du hier?“,
Fragt Wolff mit Elons Blut in einem verweinten Auge
Ich sag’ „der Grund ist der selbe - weil ich zu nichts tauge.
Fragt mich weder nach meinem Nutzen noch was jetzt passiert.“
Eine Hostesse meint „Fern von jedem Drachen und jeder Taube,
Verbleibt ihr in diesem Warteraum, bis euch ein Schicksal repariert.“
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Ich spazier’ am späten Abend durch die fremden Gärten,
Ein scharfer Verstand kann auch zum Feinde werden
Aber oft hab’ ich während meiner nächtlichen Runden
Eine Gewissheit - ja, einen geistigen Frieden gefunden
Und wie schön wär’s, liefe sie doch g’rade neben mir,
Hand in Hand, während ich ihr ein Gedicht kreier’
Und wie traurig wär’s, fehle sie ganz in meinem Leben,
Ich würde heut’ nicht in Frieden diese Runde dreh’n
Ich seh’ die eiserne Kälte neblig vor mir liegen,
Aber mit ihr in meinen Gedanken - diesem geistigen Frieden
Und mit ihr als Kompass in meinen blauen Händen,
Ist es, als würd’ ich all die fremden Gärten kennen
Und jeder Schritt führt in die selbe Richtung
Und jedes Wort führt zur selben Dichtung
Friede - jetzt versteh ich endlich was Friede ist,
Während der nächtliche Schatten all die Lichter frisst
Ja, Friede ist, wenn ich ohne Lichter schlafen kann,
Ohne Alptraum der Sehnsucht, tausend Jahre lang
Friede ist, wenn mich weder Licht noch Schatten führt,
Weil mich weder Licht noch Schatten im Herzen berührt
Friede ist, wenn ich keine Wege kenn, keine Wege such’
Und ich einfach geh’, unter’m nächtlichen Tuch
Friede ist geliebt und verliebt zu sein - in Zuversicht,
Dies birgt keinen Schatten und bedarf kein Licht
Ja, dieser Friede braucht keinen scharfen Verstand,
Denn er führt dich selbst an seiner zarten Hand
Dieser Friede, den ich mein, ist Gedankenlosigkeit,
Erbittet kein Schicksal, folgt keinem Fluss der Zeit
Er braucht keine Metrik, keinen Rythmus, keine Form,
Gleichwohl geht keine Ähstetik, kein Gefühl verlor’n
Ein scharfer Verstand hingegen, wird keine Wege weisen,
Er führt nur irrende Gedanken, die dich stets umkreisen
Der Verstand hat Schattenängste - sehnt nur das Licht
- Zuversicht, geliebt und verliebt zu sein, schenkt er dir nicht
Ich wähl den Frieden - ja, den Verstand lass’ ich zurück,
Dann geh ich auf diesen Wegen - den Wegen zum Glück
Und sie wird bei mir sein, sie schenkt mir diesen Frieden,
So kann ich zuletzt in Ruhe liegen
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Es ist einer dieser Tage, an denen ich mich erinner’,
Mir gehts dann nicht besser und auch nicht schlimmer
Ein Schatten steht vor mir, Augen starren mich an
Und im Rauschen des Windes hör’ ich deinen Gesang
Ich seh’ deine Narben und ich find grünes Haar,
Dann red’ ich mir ein, wie’s früher einfacher war
Ich vermiss dich nicht, keine Zweifel schlummern tief,
Du nahmst deinen Weg, als ich auf meinem lief
Ich hab’ viel in Hitze gesonnt, auch oft gefroren,
Manchmal verstanden, oft die Fährte verloren
Ich seh’ dein Lächeln, ich hör’ dein Geweine
Und dann spür’ ich deinen Körper nah an Meinem
Du flüsterst mir Wahrheiten in mein taubes Herz,
Ich verstand deine Worte, nie deinen Schmerz
Ich schäm’ mich nicht - nein, ich trag’ keine Schuld
Denn ich stand dir entgegen, mit Herz und Geduld
Ich hoff’ du bist glücklich an deinem neuen Ort
Und die misslichen Stimmen und Gedanken sind fort
Ich wünsch’ dir Liebe, die dein Herzen berührt,
Und deiner Fährte folgt, wohin sie auch führt
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Nun sah ich dich zum zweiten Mal
Und ich weiss nicht, was ich empfind’
Es ist, als ob mir jemand den Kompass stahl,
Und mir keine Perspektive mehr gelingt,
Während die raue See in die Kabinen dringt
Ich mag dich - das glaub ich zumindest,
Aber der Himmel wird auch morgen nicht klarer
Und dass du selbst keinen Kompass in dir findest,
Macht unser Schicksal auch nicht wahrer
- Wir beide bleiben blos verzweifelte Seefahrer
Ich folge dir unter’m namenlosen Stern,
Obwohl ich dir nichts mehr zu sagen hab’
Wir sind uns fremd, tausend Werte fern,
Doch als dein Kopf auf meinem Brustkorb lag,
War’s, als ob ich die Dunkelheit der See ertrag
Am nächsten Tag aber, bleibt es ein Traum,
Eine Erinnerung von einem Fremden
Ich muss heut’ ständig nach dir schauen,
Das Fernrohr rostig von den nassen Händen,
Wissend, besser wär’s die Suche zu beenden
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Meine Träume gingen heut’ vor mir schlafen,
Ich weiss nicht, was sie sich davon erhoffen
Ich hör’ die Engel hinterm Rücken lachen,
Sie haben sich heut’ zum Abschied getroffen
Meine Seele ist seit Tagen im Nebel verloren
- Keine Hoffnung träumt, kein Engel hilft -
So steig ich selbst in den kalten Norden
Wo der Nebel die hungrigen Streuner stillt
Die Sonne bestrahlt den liegenden Staub,
Ich winke den Engeln - sie winken zurück
Ich spür’ den Wind und wie ein Bein auftaut,
Der Hall ihres Lachens führt mich ein Stück
Dann seh ich das goldige Eingangstor
Und die Wachen, die im tiefen Blute stehen
Da ist eine Kolonne wartender Seelen davor
Und ich hör sie alle um ihr Schicksal flehen
Und das, was mich doch am meisten erschreckt
Sind ihre Gesichter, die dem Meinen gleichen
Man sagte, ihre Herzen seien von Schwärze bedeckt,
Und voller Apathie, mit der sie ihr Schicksal zeichnen
Der Richter macht Urlaub im fernen Shangri-La
Und wird bekehrt vom schwarzen Mann
Sie einigen sich auf ’nen höheren Rüstungsetat
Und das er zehntausend Seelen nehmen kann
Am Ende der Kolonne seh’ ich den Nebel,
Und hör’ das Flüstern der flehenden Gebete
Da steht ein kleines Boot mit Wind in den Segeln
Um den See zu überqueren, der sich vor mir ebnete
Der Kapitän fordert meine stürmische Liebe,
Die uns über das tote Gewässer weht
Ich geb’ ihm die Erben, die mein Herzen siegte,
Bis mein Herzlein in kalter Stille steht
Dann hab’ ich endlich meine Seele gefunden,
Doch vergessen, dass ich ein Geliebter war
All die Hingabe ist im Nebel verschwunden
Und ich stell mich in die Kolonne, wie ein Narr
Ich sehe die Engel - sie übersehen mich
Der Richter zeigt auf die un’ren Seelen
Ich spür’ mein kaltes Herz - vergeblich
Und hör’ nie wieder auf zu träumen und zu flehen
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Es ist lange her - da sah ich dich
Und vergass, was keiner vergisst
Und das nie und alles von uns wich
Und das alles und nichts bedeutend ist
Und die Zeit auch morgen schon verstrich
Wenn der Duft an Gestern erinnert
- die Schwierigkeit war eben zu leicht
Und die Leichtigkeit doch zu naiv
Es ist lange her, zu lange vielleicht
Und die Zeit hat heilsam verschlimmert
Auch wenn sie entgegengesetzt lief,
Hinkte ich doch immer hinterher
Als sie ihr Schicksal denn zu sich rief
Die Liebe - es ist einfach zu lange her
Denn sie kam und ging als ich schlief
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Hilf mir zu verstehen, was ich nie verstanden hab’
Sag mir bitte nicht, dass es nie ’was zu Verstehen gab
Ich spür’ mein Schicksal verwehen im Wind
Weiss nicht woher er kommt oder wann er beginnt zu wehen,
Ich kann es nicht verstehen
Hilf mir zu verstehen, was ich nie verstanden hab’
All die Steine rollen immer den gleichen Berg hinab
Und jedes Ziel eines Flusses ist ein Dienst der Meere
Seine Bestimmung ist einzig in endloser Leere zu zergehen
Ich kann es nicht verstehen
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Du bist wie eine Wolke, die durchlöchert ist
Erst war ich wütend, jetzt hab’ ich Mitleid
Du weisst einfach nicht, wohin du fliegen willst
Und du lässt ihn an die Sonne, nach all der Zeit
Ich seh’ die Angst mit der du wankst
Ich seh’, wie der Regen langsam in dir staut
Und ich seh’, dass du nicht akzeptieren kannst
Dass kein and’res Herz jetzt zu dir schaut
Ich dachte, ich sei von uns die Regenwolke
Die Blitz und Donner mit sich bringt
Ich schwör’, dass ich dir immer Gutes wollte
Aber willst du den Regen, dann ertrink’
Ertrink’ in deiner Schwäche für ihn
Und ertrink’ in deinen Lügen zu dir selbst
Leb’ die Freiheit auf deinen Knien
Im Glauben, dass du ihn mit Herzen wählst
Aber seh’ dabei nicht mich jetzt an
Und frag’ mich nicht nach meiner Meinung
Ich hab’ dir schon lang’ den Nimbus abgetan
- Für mich bist du des Schwachen Erscheinung
Eine blinde Regenwolke, die sich einsam verirrt,
Die sich nicht entscheiden kann und nie sah
„Schlaf gut“, flüsterte dir der astrale Hirt
Doch die Nächte blieben kalt und lang, nicht wahr?
Du brauchst nicht seine verderbliche Liebe
Und das weisst du auch in dir drin’
Dennoch willst du dich weiter bekriegen
Dann bekehr’ mich doch und gewinn!
Du warst immer eine Gefangene deiner Träume
Und säh’ ich nur für eine Nacht deine Sicht
Würd’ ich den Glauben wieder bereuen,
Denn ich glaub’ nicht mehr an dich
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Wer bleibt übrig, wenn ich bezweifle,
Was ich einst für sicher hielt?
Ich wär ein Mann, der nichts trifft,
Weil er auf alles zielt
Wer bleibt übrig, wenn ich ignorier’,
Was in den Karten steht?
Ich wär ein Mann, der sich hinterfragt,
Aber nichts versteht
Wer bleibt übrig, wenn ich leugne,
Wer mich wahrhaft liebt?
Ich wär ein Mann in Reue,
Weil keiner bei ihm liegt
Wer bleibt übrig, wenn ich negier’,
Dass mein Nachbar ertrinkt?
Ich wär ein Mann, der schleichend vergisst
Wie sein Name klingt
Wer bleibt übrig, wenn ich bestreit’,
Dass ich wirkend bin
Ich wär ein Mann, abseits der Zeit,
Ohne Verlust und Gewinn
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Ich weiss, es schaut von weitem so aus,
als ob ich tapfer nach vorne stürm’
Im Irrgarten in die Mitte lauf’
Und den Feind mit bloßen Händen erwürg’,
Aber in Wahrheit steh’ ich still
Und meine Seele blieb ohne Fang
Ich weiss, dass ich irgendwen lieben will
Aber auch niemanden zu lieben verlang
Die Tage sind eben kurz und die Nächte lang
Ich weiss, manchmal ist mein Lächeln falsch,
Aber die Bürde ist dann einfach zu schwer
Ich bin heut’ ein Künstler - wie schon damals,
Doch dass ich was zu sagen hab’, ist schon lange her
Deshalb schweig’ ich lieber vor mich hin
Und hör’ der Nachtigalls einsamen Gesang
Ich hab’ oft bestreitet, wer ich wirklich bin,
Vielleicht find’ ich mich selbst ja irgendwann
Bis dahin sind die Tage kurz und die Nächte lang
Ich weiss, das stille Wasser ist nicht schuld,
Aber manchmal ertrag’ ich nicht, was ich darin seh’
Ich steinige es in meiner Ungeduld
Und ertränk’ mich danach im schmutzigen See
Ich weiss, dass da noch and’re sind,
Im Akt der Güte brech’ ich denn Damm,
Dass jeder sich seine Freiheit nimmt
- Vielleicht bin ich ja morgen dran
Die Tage sind eben kurz und die Nächte lang
Ich weiss, ich bin nicht immer allein,
Aber ich hab’ zu viele verloren
Manche wollten nicht mehr mit mir einsam sein
And’re wurden neugeboren
Ich seh’ wie du ein and’res Herz bestellst
- Mit Hingabe siehst du sie an
Ich sag dann immer zu mir selbst,
Dass ja auch ich mich zu übersehen begann
Die Tage sind eben kurz und die Nächte lang
Ich weiss, irgendwann find’ ich vielleicht jemanden,
Oder ich bin einfach für was and’res geboren
Wann kam mir nur die Bestimmung abhanden?
Wann habˋ ich mir zu lieben abgeschworen?
Vom letzten Versuch getrieben, hoch zu fliegen,
Lieg’ ich tot am unt’ren Ende vom Hang
Alles was ich seh’ sind Geier und Fliegen
- Ich bleib liegen ohne Drang
Die Tage sind eben kurz und die Nächte lang
Ich weiss, ich bin ein Pessimist
Der schreibt, was er selbst nicht versteht
Es ist nur eine Vorbeugung, falls man mich vergisst
Und plötzlich niemand mehr neben mir steht
Deshalb geh’ ich lieber vor allen and’ren,
Umarme jeden als frierender Mann
Im Dunkeln geh ich dann auf den Strassen wandern
Und hinterfrage, weshalb ich mich im Spinnennetz verfang’
Die Tage sind eben kurz und die Nächte lang
Ich weiss, irgendwann wird man nicht mehr nässer
Auch wenn die Engel weiter auf mich weinen
Alle sagen mir, bald werde es besser
Aber ich weiss nicht mal, was sie damit meinen
Ich nick dann einfach und glaub’, ich sei verrückt
Halt’ verzweifelt den eig’nen Körper stramm,
Doch die Melodie hat mich schon lange erdrückt,
In den Nachtigalls Gesängen Bann
Die Tage sind eben kurz und die Nächte lang
Ich weiss, vermutlich liest keiner dies’ Gedicht
Das Augenmerk spielt eben nur bei Scheinwerfern
Und falls doch, versteht man die Bedeutung nicht
Oder fängt sich ab dem Licht an zu nerven
Vielleicht verlang’ ich auch einfach zu viel
Wie von der Nachtigall, die nie für mich alleine sang
Vielleicht ist das nur ein obligates Spiel,
Aber ich spiel kein Spiel, das ich nicht gewinnen kann
Die Tage sind eben kurz und die Nächte lang
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Ich sehe überall Spuren von dir, du hast mich nie verlassen,
Aber du bist jetzt seltener hier - auf uns’rer sonnigen Terrasse
Von der aus wir sah’n, von der aus wir schrieben
Wohin wir zweisam fahr’n um die Träume zu fassen
Und das Leben zu lieben
Du warst lange fort und ich dachte oft an dich
Ob du glücklich bist am neuen Ort, ob es uns’ren Träumen glich
Die wir einst gemeinsam fanden um die Fügung zu besiegen
Die Freiheit zu umranden - der Preis war schmerzlich,
Als die Träume schlafen gingen
Du sitzt am Gewässer und fischst die Bestände klein
Du verstehst das Leben besser - du lebst um nicht allein zu sein
Und um alles zu seh’n, was es noch zu sehen gibt
Um in deine Tiefen zu geh‘n, wo deine Fügung weint
Und deine Wahrheit liegt
Und du zehrst mich in Gänze, ich spüre deinen Sog
Aber da ist diese Grenze, hinter der mir ein Fallen droht
In ein Schicksal hinein, dass dir ergeben ist
Aber ich will selbst ein Wesen sein, dass den Tod
Vor lauter Leben vergisst
Hinter den Toren von Eden, sind wir in Treue geboren
Wir werden uns wieder begegnen, schon heut oder morgen
Mein Wort werd ich halten, auch wenn ich alleine bleib
Einsam würd ich altern, das hab ich mir geschworen,
Bevor ich von uns’rer Terrasse steig
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Der Tod jedem hungrigen Kinde
und dem Oligarchen das letzte Korn
Die Taube mit der rostigen Flinte
Ist versklavt vom Hunde auf dem Thron
Singen wir frenetisch ihre Lieder
Auf die Hunde und das züchtige Schwein
Singen tun wir auch morgen wieder
Denn wir werden immer Schafe sein
Spürst du den Wind an den Gliedern?
Ein Sturm zieht auf am Horizont
Die Taube tanzt zu den hörigen Liedern
Mit der Flinte an der windigen Front
Träumen wir den utopischen Traum
Einer Friedenstaube im Frieden
Grenzen ohne Stacheldrahtzaun
Schafe die sich wehren und siegen
Aber die Taube kann keine Taube sein
Erschiess mich mit meiner Apathie
Denn ich bin ein homogenes Schwein
Und summe leise die selbe Melodie
Singen wir frenetisch ihre Lieder
Auf die Hunde und das Schwein
Singen tun wir auch morgen wieder
Denn wir werden immer Schafe sein
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Wen soll ich aus Liebe fressen,
bevor er mir den Magen kehrt?
Wen soll ich schon heut vergessen,
bevor er mich das Erinnern lehrt?
Wen soll ich im Frieden vertreiben,
bevor er sich meinem Schlachtfeld nähert?
Und für wen soll ich in Treue schweigen,
bevor er sich mit Lügen wehrt?
Wen soll ich mit Herzen lieben,
bevor er mir mein Herz zerbricht?
In welchen Armen soll ich liegen,
bevor er meinen Händen entwischt?
Wem soll ich im dunklen trauen,
bevor er mich im Lichte ersticht?
Um wen soll ich am Grabe trauern,
bevor sein heller Schein erlischt?
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Ich bitte dich, mich anzuhören
Siehst du die Wahrheit in meinen Augen
Ich will dir keine Unannehmlichkeiten beschwören
Ich will dir aber auch kein Lächeln zaubern
Fühlst du dich von mir behelligt
Dann setze dich zur Wehr
Dein Aufruhr wäre gebilligt
Für ein wenig Verständnis mehr
Du musst von hier jetzt gehˋn,
Denn niemand verweilt
Ich kann dein Trugbild nicht weiter ansehˋn
Es ist nur die Begierde, dass jemand bei mir bleibt
Ich will dich nicht blamieren,
Ich mag dich einfach zu sehr
Was würde ich denn verlieren
Für ein wenig Liebe mehr
Mein Körper ist schon lange frei,
Frei von allem was lebt
Ich wünschˋ mir nur eine Hand herbei
Die fühlt wie meine Brust für sie bebt
Die Hand darf aber nicht die deine sein
Doch der Verzicht ist schwer
Denn nehmen würdˋ ich jedes Händlein
Für ein wenig Liebe mehr
Deshalb bitte ich dich von Herzen
Verschwinde von hier für alle Zeit
Ich lösche auch die letzte Kerze
Und verbanne mich zurück in die Dunkelheit
Irgendwann werde ich dann neu geboren
Und meine Hände sind vielleicht noch immer leer
Doch ich habe keine Seele verloren
Nur für ein wenig Liebe mehr
Es ist zwei Uhr morgens
Und ich bin ein wenig betrunken
Ich fühlˋ mich von Kälte umworben
Auf der Suche nach jedem einzelnen Funken
Ich bin ein Wilder mit scharfen Krallen
Doch du glaubst, dass ich dir Gutes lehrˋ
Dabei täte ich doch einfach alles
Für ein wenig Liebe mehr
Du solltest mich jetzt verlassen
Ich sehne mich nach jedem hübschen Gesicht
Doch wie die Sterne am Himmel verblasen
Und der Geile die Liebenden ersticht
Und du sitzt noch immer da
Bei einem träumenden Herrn
Du darfst nie sehen was ich in Nächten sah
Nur für ein wenig Liebe mehr
Ich liegˋ im Schnee, mein Körper ist kalt
Mit grossem Appetit nach Transzendenz
Doch ich bin ein Naiver der sich an Träume krallt
Und der sich einsam durch die Nächte wälzt
Und ich akzeptiere meinen vermeintlichen Sinn
Für einen freundschaftlichen Verkehr
Da nehmˋ ich tausend einsame Nächte hin
Für ein wenig Ewigkeit mehr
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Mein Ohr ist taub, mein Pferd ist tot,
Das Schweigen laut - wartend in der Not
Ein Geist im Nebel, nicht bereit zu sterben,
Wartend, irgendwo zwischen war und werden
Der Fluss mündet in der staubigen Wüste,
Jede Idee verkümmert in der Öde der Gelüste,
Keine Blume, kein Unkraut, kein Grün, kein Rot
Meine Ohren sind taub und mein Pferd ist tot
Ein Geier schreit in dieser Wüste aus Stein,
Zu warten ist kein Leid - aber allein zu sein
Ein Mast ohne Segel, ein Reiter ohne Pferd,
Ein Geist im Nebel, ein Lehrer der verlernt
Mein Körper ist Schutt; er brennt noch immer
Mein Segel; kaputt, der Sturm wird nur schlimmer
Auf der Insel aus Staub, da kommt kein Boot
Meine Nerven sind taub und mein Pferd ist tot
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Ich liegˋ am untˋren Ende und spür den kalten Wind,
Fühl mich wie ein Wal der in dunkler Tiefe ertrinkt
In Trunkenheit habˋ ich auf ein totes Pferd gesetzt
Die Dame missbraucht und das Bein des Läufers verletzt
Und jetzt spürˋ ich, wie mein Ideal in Händen verrinnt
Aber ich kämpfˋ weiter und weiter, taub und blind
Und hoffe, dass mich irgendwann wer mit sich nimmt
Doch sie nehmen nur meine Ideen aus meiner glühendˋn Stirn
Ich sehˋ sie alle, wie sie kalkulierend um mich irrˋn
Ich liegˋ nackt da und mit tauben Händen
In einer leeren Flasche mit transparenten Wänden
Und jeder kommt vorbei, um sich selbst zu überzeugen
Fasziniert sind sie - doch keine Zeit wollen sie mit uns vergeuden
Sie fragen, obˋs auch möglich sei, nur zu spenden
Dass keine Liebenden mehr solchˋ Trauerspiele fänden
Dann sehˋ ich wie sie die Blicke zu ihrer Börse wenden
„Vielen Dank für die Spende, kommen sie wieder vorbei,
Sie kriegen sein totes Pferd, beim Kauf von dreiˋn!“
Aber niemand will eine panische Dame oder ein totes Pferd
Niemand will einen Läufer, der sich mit Krücken durchˋs Leben zerrt
Wir sind eben Narren - Narren zum halben Preis,
Dass der Glückliche auch von seiner Glücklichkeit weiss
Ich hab’ doch nie verstanden, wie man vom Scheitern der Andˋren lernt
Ich bin ein teures Modell, dass niemand zu haben begehrt
Ich seh zermürbte Duplikate am Boden, sie werden überteert
Nach ihrem Tode, erstehen sie dann wieder auf
Und warten ein weitˋres Leben auf ihren Kauf
Und dann kommt der nächtliche Schatten, wieder ist es kalt
Hier und da liegen noch immer Tote auf dem Asphalt
Und wieder hörˋ ich in die Stille und suchˋ nach Inspirationen
Aber ich habˋ nichts zu fassen, keine Träume und keine Visionen
Ich bin einer von Tausend, eine nächtliche Schattengestallt
Die sich eine Wirklichkeit wünscht, die nie als seine Wahrheit galt
Ein Deserteur, der gegen seine Bestimmung mit den Fäusten ballt
Ich spür mich nicht, ich atme schneller und schneller
Mein Original liegt ausgesaugt und gefesselt im Keller
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Ich vermisse dich und dein helles Licht
Kommˋ zurück, bevor die Nacht ausbricht
Das Bett ist frisch, aber dein Duft, der blieb
Es ist mir egal, worin ich mit dir liegˋ
Hauptsache wir liegen in den Armen dicht
Ich vermisse dich und dein helles Licht
Siehˋ was ich aus unsˋren Herzen errichtˋ
Ich gäbˋ dafür auch meine Seele her
Und schenkˋ den Himmel dem Verzicht
Nur für ein paar Minuten von dir mehr
Ich vermisse wie dein Licht mich bricht
Finde zurück, bevor unser Schein erlischt
Ich brauch dich jetzt, mehr denn je
Brauch jemanden, denn ich verstehˋ
Brauch jemanden, denn ich von Innen sehˋ
Und der meinen Armen nicht entwischt
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Wahrheitssucher
in Gedanken, Weisheiten, Philosophisches
Geschrieben am
Ich geh’ runter vom Berg aber der Weg führt hinauf
Ich brauch’ keinen Kompass - ich weiss wohin ich lauf’
Ich folge keinen Spuren, weder Schicksal noch Glück
Hab’ keine Schuhe - so auch keine Stelle die drückt
Ich folge den Pinien und find’ römische Mauern
Auf dem Weg zur Küste zu den nackten Frauen
Ich geh’ im Schatten, im dunklen, mein Atem; still
Aber ich weiss wer ich bin und weiss was ich will
Ohne was Vertrautes, Vergängliches, mit Augen blind
Such’ ich was auch immer ich hinter Wahrheiten find’
Wenngleich sie das Herdengut gnadenlos auftau’n
Geh’ ich bis zur Küste zu den nackten Frauen
Ich war in einem Becken stillen, tiefen Wassers
Nicht die Liebe; Hass machte mich zum Hasser
Und spräch’ ich zügellos, wär ich ein Gestörter
So blieb mir Nacktheit fremd - fremd der eig’ne Körper
Während ich täglich darin wuchs, tiefe Wasser zu stauen
Folglich muss ich zur Küste zu den nackten Frauen
Ich weiss das Liebe und Hass keinen Gegensatz bilden
Vielmehr Gleichgültigkeiten uns’re Herzen vertilgen
Ich war in Saint Tropez, in Montreux und Monaco
Dein Geld soll fluchen, doch hüte deine Zunge vor Eskimo
Aus verzweifelter Apathie sah ich sie einen Tempel erbauen
In weiter Ferne zum Strande bei den nackten Frauen
Weder ein Gut noch ein Böse verfolgt mich hier
Nur Richtig und Falsch, doch dies Urteil obliegt mir
Allzuoft lauschte ich diesen biederen Wahrheitsfindern,
Die mit ihren Moralvorstellungen ein Gut erfinden
All diesen Herden-Propheten ist nicht zu trauen,
Bis an die Küste zu den nackten Frauen
Und selbst die Philosophen mit ihrem Überblick,
Überblicken in ihrem eigennützlichem Ungeschick
Selbst die Römer mit ihren erhabenen Werken
Konnten doch nie zu Wahrheitsfindern werden
Hin und wieder find ich einen unter Pinien kauern,
Auf dem Weg zur Küste zu den nackten Frauen
Ich triff einen Fremden - frag wohin er geht,
Er sagt „wo der Wind in die immer gleiche Richtung weht“
Ich sag’ danke und seh’ das Segel in seiner Hand
Ich frag’ nach seinem Namen, er sagt Emmanuel Kant
Und warnt mich zuletzt vor Marxisten die klauen
Ich sag’ „nicht an der Küste bei den nackten Frauen“
Als triebgesteurte Wesen mit getrübtem Bewusstsein
Haben wir vielleicht einen Willen, aber keinen Freien
Die Antwort finden wir demzufolge nicht bei uns,
Nicht in unseren Träumen, nicht in unserer Kunst
Bei keinen Philosophen, Sklaven, Bankier oder Bauern
Doch vielleicht an der Küste bei den nackten Frauen
Ich habe nichts zu gestehen - nichts zu versprechen
Auch der Schönste Gedanken kann dich brechen
Eine Bestimmung schenkt er dir mit Sicherheit nicht
Doch nur ein Ziel, das Lügen kann und Lügen spricht
Aber ich kenne meinen Weg, ich weiss wo zu schau’n;
Ich schau an der Küste bei den nackten Frauen