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DavidPessoa

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Beiträge erstellt von DavidPessoa

  1. Die Birke
     
    Von allen Bäumen spürte ich immer schon eine besondere Vorliebe für die Birke. Ich vermute, weil sie eben nicht die Größte, die Mächtigste oder Älteste ist. Sie steht oftmals selbst für sich allein, auf einer Weide, am Wegesrand, ganz ohne Plan. Und ist dennoch auf ihre Weise wunderschön. Sie holt in ihrer Rinde das Weiß der Wolken auf die Erde. Durch ihre Blätter sieht der Himmel blauer aus, wirkt der Sommerabend lauer und jedes Kinderfest zauberhafter. Erst später erfuhr ich von einem sehr erfahrenen Mann, dass dieser Baum unter den Menschen als wertlos gilt.
     
    (DavidPessoa, 24.10.2021)  

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  2. Hallo Daniel, ich wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Natürlich kann man alles etwas prägnanter formulieren, aber der Rhythmus ist toll und die Gedanken finden leicht Eingang und Bestätigung. Für mich ein Genuss. Für dich sicher sehr viel Mühe. Meinen Lohn hast du hiermit in Form meiner Anerkennung.

     

    David

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  3. Lieber Carlos,

     

    vielen Dank fürs eindenken und einfühlen! Mich stresst das tägliche Fahren auch sehr, vor allem durch die Stadt. Inzwischen habe ich durch einen Arbeitsplatzwechsel eine deutlich angenehmere Strecke über Land und bei Sonnenaufgang. Da kann ich abschalten und meist höre ich ein schönes Hörbuch, sodass ich gar nicht ankommen möchte

     

    Busfahren finde ich gar nicht so schlimm - wenn man hinten sitzt Und danach ist man ja automatisch Fußgänger und kann Eindrücke sammeln, wie du sagst. Für die Menschen wirkt der Fußgänger ja oft wie ein armer Wicht, aber die sehen seine Schätze nicht ✌️

     

    Lieber Gruß,

    David

    Lieber Hase,

     

    das hast du sehr schön gesagt. Vielen Dank!

     

    Grüße, David

  4. Alltagsschönheit
     
    Einmal ohne Plan zu sein.
    Sich nur am Sein zu freu'n.
    So geh' ich durch die Gassen,
    das Geheime zu betrachten.
    In Stille zu beseh'n,
    woran Getriebene,
    achtlos nur vorüber geh'n.
     
    Wahrheit seh'n durch Worte,
    Farben und Kontraste.
    Dies ist, wodurch die Seele tastet,
    was der Zeitenstrom
    uns hindert zu versteh'n.
     
    Mich streifen Menschen,
    mal mit Blicken, mal in Eile.
    Lässt mich neue Worte finden
    und in Gedanken
    ich verweile.
     
    Der süße Duft,
    er weht vorbei,
    heute will ich ihn nicht kosten.
     
    Den Zauber eines Augenblick's,
    Lächelnd lass' ich ihn verklingen.
    Denn nur von außen man versteht,
    die Größe hinter kleinen Dingen.
     
    Den verborg'nen Sinn, den keiner kennt
    und dem doch alles folgt,
    Das Spiel zu kennen erst erhebt
    den Moment zur Göttlichkeit.
     


    DavidPessoa
    (2019)

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  5. Hallo Darkjuls, du hast Recht, und es klingt zunächst nach einer Binsenweisheit. Allerdings gibt es Phasen im Leben, da man diese Gelegenheiten nicht als Geschenk sieht. Eher als Zwang, als unverständliche Wiederholung immer derselben Sisyphos-Aufgaben. Entsprechend habe ich das Gedicht auch vertaggt. Schönen Abend dir

  6. Hallo Claudi, vielen Dank für die Klarstellung. Ich denke, es dürfte alles gesagt sein, zumindest von meiner Seite. Ich habe auch kein Problem mit der Meinung von Le.

     

    Von Löschen halte ich grundsätzlich nicht sehr viel, aber du hast sicher durch deine Erfahrung als Mod deine Gründe. Ich sag mal so, ich mache alles mit

     

    LG

  7. Gut, wie gesagt, ich habe eingeräumt, dass ich den Sinn des grünen Labels vielleicht nicht ganz verstanden habe. Ich werde mich diesbezüglich nochmal erkundigen bei@MythonPonty

     

    Wenn es nicht dieser ist, dass ausschließlich Kommentare zum Inhalt gewünscht sind, dann würde mir hier im Forum allerdings etwas fehlen. Denn wer möchte schon jedes seiner Werke, jeden Gedanken zur Analyse auf den Seziertisch geben? Wenn aber klar ist, dass Hinweise auf handwerkliche Fehler nicht erwünscht sind, wäre es angebracht, das zu respektieren.

     

    Nun zu deinem Hinweis. Danke, jetzt verstehe ich, worauf sich deine Kritik richtet. Die Sonne zwingt das Leben. Das ist tatsächlich von mir so gemeint, wobei das Wörtchen zwingt keines weiteren Gegenparts bedarf. Es ist aus meiner Sicht auch nicht unbedingt nötig, jede Unklarheit aufzulösen. Kunst muss nicht eindeutig sein, nach meinem Verständnis sollte sie das auch nicht. Andernfalls kann sie sich nur mit einem kleinen, erlauchten Kreis der Betrachter verbinden, der exakt dasselbe fühlt oder erfahren hat. Wenn man über einen Gedanken stolpert, der nicht sofort verständlich ist, stößt das doch viel eher die Gehirnwindungen an, als das Offensichtliche. Sonst wäre doch jede Musik Schlagermusik

     

    IMHO

    David

    • Gefällt mir 2
  8. Hallo lieber Le,

     

    zunächst einmal habe ich das grüne Label gewählt, weil ich zu manchen Beiträgen keine handwerkliche Analyse möchte. Ich war der Meinung, dafür wäre es gedacht? Aber da ich neu hier bin, habe ich es vielleicht auch noch nicht recht verstanden. Oder was meinst du, welchen Grund es noch geben sollte? Ist mein Wunsch nicht Grund genug?

     

    Zum anderen bin ich der letzte, der hier verwarnt oder irgend jemandem böse ist. Darum bin ich eigentlich hier - um etwas dem harten Schlaglicht der Realität zu entfliehen und einfach sein zu dürfen, mich unbedarft auszudrücken. Ich glaube, das ist die Grundlage jeder Kunst.

     

    Last but not least habe ich leider nicht verstanden, welches Wort fehlt und welcher Punkt zu viel ist

     

    Und nun hoffe ich, dass du mir nicht böse bist

     

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  9. Am 15.8.2021 um 13:21 schrieb Carry:

    atme tief das Herbstgefühl ein

    halte die Bilder fest im Sinn

    um an dunklen Wintertagen

    die Wärme darin zu spüren

    Hallo Carry,

     

    jetzt finde ich es wieder zu ätherisch, da gefiel mir die erste Version, in der sich die Wärme in den Fotos wie in heißen Steinen manifestiert hatte, besser ??‍♂️ Das war irgendwie greifbarer, konkreter. Da wusste mein Sinn beim Lesen, wo er ankern sollte.

     

    Mir persönlich hätte es gefallen, wenn du in der Originalversion nur die Fotos gegen Bilder getauscht hättest und "zu erwärmen" statt "erwärmen zu können" - und aus die Maus

     

    Was sagt denn dein Bauchgefühl, wenn du neue und alte Version vergleichst? Im Zweifel immer für den Bauch

  10. Ich grüße dich, Energie

     

    Danke für deine Worte. Du hast scheinbar schon deinen Frieden gefunden mit dem Umstand der Zeit, wie dein Gedicht nahelegt. Ich arbeite noch daran. Zum Glück habe ich voraussichtlich noch etwas Zeit mit meinen Eltern, aber wenn sie einmal alt sind, fliegen die Jahre so unerbittlich über sie hinweg. Und am Ende ist alles, was man noch tun wollte, was man noch sagen und hören wollte, immer zu spät.

     

    LG

  11. Hallo Amadea,

     

    liebenfDank für deine Einschätzung. Ich habe mich beim Schreiben an keine Form gehalten sondern einfach versucht, dem Gefühl Raum zu lassen. Natürlich wird das immer irgendwo kollidieren, es sei denn, man ist so weit geübt, dass die Professionalität zum Gefühl geworden ist, bis dahin ist es aber noch weit bei mir

     

    Aber du hast natürlich Recht, der Reim fällt aus der Reihe. Der erste Teil des Reims

    vor 11 Stunden schrieb DavidPessoa:

    eintönig fast.

    lässt auch erkennen, dass er tatsächlich so beabsichtigt war. Für mich machte er die Sache irgendwie rund und zusammengehörig, aber vielleicht kann man ihn auch weglassen. Dann würde ich wahrscheinlich eher den ersten Reimteil entfernen:

     

    Immer schon da,
    Immer schon erwachsen.
    Doch noch nie so alt.
    Einst standen Wolken still,

    eintönig fast.
    Nun zieh'n sie schnell
    am blauen Himmel
    vorüber ohne Rast.

     

    LG David

     

    • Gefällt mir 1
  12. Hallo Carry, der Text gefällt mir sehr gut, ich finde mich sofort darin wieder. Beinahe so wo in Reinhard Meys "Sommerende".

     

    Wenn dir der Inhalt wichtiger ist als die Form, dann lass alles so. Ich kann gut verstehen, dass dir das etwas wert ist. Rein handwerklich haben die Kommentargeber natürlich recht. Mich persönlich würde eher das harte "k" am Ende stören, wo doch der Rest so weich und rund ist.

    vor 20 Stunden schrieb Carry:

    erwärmen zu können

     

    Vielleicht wäre also "zu erwärmen" nicht schlecht, wobei mir dann wieder der Gedanke fehlt, dass man an kalten Wintertagen die Möglichkeit hat, jederzeit ins Schubfach zu gehen, um Erinnerungen herauszukramen. Sonst klingt es so mechanisch, als wüsste man jetzt schon, wie es einem dann geht. Im Zweifel würde ich nach deinem Bauchgefühl gehen, denn das ist doch langfristig das, was stimmen muss .

     

    LG David

  13. Hallo Smilla, äh, hallo Hase

     

    leider kenne ich nur den Film, der mir trotz des etwas hanebüchenen Höhepunktes recht gut gefallen hat. Vielleicht lag es aber auch eher an der Schauspielerin

     

    Ich erinnere mich gar nicht an diese Stellen, ich nehme an du hast also das Buch gelesen. Die Gedanken mit den Zahlenräumen klingen etwas sehr abstrakt, aber treffen es dadurch eigentlich ziemlich genau. Jeder neue Zahlenraum eröffnet Horizonte. Ein interessanter Gedankengang

     

    Im Nachhinein bin ich mir zwar gar nicht mehr so sicher, ob es wirklich gut war, mein Kind so früh damit vertraut zu machen. Andererseits kommt es so vielleicht eher zu wichtigen Einsichten. Ich meine, wer weiß was das Leben für ihn bereit hält. Wissen kann ein Schutz sein. Unwissen natürlich ebenso Ach...

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  14. Wunderschön

     

    vor 5 Minuten schrieb Carlolus:

    Blitzend fallen Hoffnungen daraus

    ins Unendliche.

    Ihre Inhalte bleiben Geheimnis.

     

    Einfach herrlich prägnant auf den Punkt gebracht und dabei doch so viel zu Denken hineingepackt. Wortbilder dieser Qualität lassen mich atemlos staunen.

    • Danke 1
  15. vor 2 Minuten schrieb Darkjuls:

    ich weiß nicht, ob man durch Kinderaugen sehend die Endlichkeit vor Augen hat

    Hallo Darkjuls,

    es beschreibt ein Erlebnis, das ich hatte, als ich mit einem meiner Kinder sprach. Es fragte mich nach der Bedeutung einer Sache, die ich beiläufig gegenüber einem Erwachsenen erwähnt hatte. Durch Nachfragen begriff ich dann, dass der kleine Mann meine Aussage gar nicht verstehen konnte, weil er sich der Endlichkeit nicht bewusst war. Für Kinder ist ja alles unendlich, wie du richtig sagtest.

     

    Als ich ihm dann erklärte, dass Mama und Papa auch mal Kinder waren, dass Menschen älter werden und irgendwann auch sterben, bemerkte ich, dass da etwas geschehen war in seinem Herzen. Ich hatte damit wohl sein Tor zur Melancholie aufgestoßen. Seither hat er immer mal wieder äußerst nachdenkliche Momente. Schließen lässt es sich allerdings nicht mehr. Es ist ein neuer Betrachtungswinkel hinzu gekommen.

    vor 9 Minuten schrieb Carlos:

    Ich hätte die Länge deines Gedichts nicht bemängelt

    Kein Problem, ich habe das schon richtig verstanden

  16. Du meine Güte. Warum weine ich gerade? Liegt es an den tiefen Schmerzen die hinter deinen tiefen Zeilen stehen? Ich kann dich gerade sehr gut verstehen, da mir ähnliches gerade mit meinem Zwillingsbruder widerfährt. Jemand, den man immer blind, taub und stumm verstanden hat, der sogar biologisch identisch ist, entfremdet sich plötzlich. Es tut unglaublich weh, wenn man das realisiert. Und man kann nicht fassen, dass man einst wildfremde Menschen nun besser kennen soll als das eigen Fleisch und Blut.

     

    Danke, Hase, für deine Zeilen. Manche erinnern mich etwas an die Sängerin Juli, wenn sie in "Regen und Meer" singt: "Weil g'rade angefangen hat Was du nicht willst und ich zu sehr".

     

    Wie es scheint, ist das Unausgesprochene zu viel geworden. Und nun scheint alles "plötzlich" zu geschehen, und man versteht die Welt nicht mehr. Und du hast es geschafft, das zu Papier zu bringen. So weit will ich auch einmal sein.

    Wow. Danke.

    • in Love 1
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