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Der Ambivalente

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Beiträge erstellt von Der Ambivalente

  1. Entmutigung

    (nach Bert Brecht)

     

    Heute lässt du dich verführen!

    Es gibt keine Wiederkehr.

    Deine Väter stehen in den Türen,

    Sie wollen dich doch nur führen:

    Ansonsten kommt kein Morgen mehr.

     

    Heute lässt du dich betrügen!

    Das Leben dann vollkommen ist.

    Schlürf´ es in vielen Zügen!

    Dies wird dir durchaus genügen,

    Anstelle dass du einsam bist.

     

    Heute lässt du dich vertrösten!

    Wann findest du schon Zeit?

    Es droht Moder den Ungetrösten!

    Das Leben bleibt am schönsten,

    Weitaus besser, als einzig nur befreit.

     

    Lass dich einfach verführen,

    Erst dann naht Heil und Pracht!

    Magst du nur Angst verspüren?

    Elendig sterben gleich den Tieren,

    Friss dich einfach weiter satt.

     

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  2. vor 2 Minuten schrieb Darkjuls:

     Hallo erstmal, den Schluss kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wenn er suchend aus dem Leben schied, blieb er doch im Ungewissen? Oder war ihm schon zu Lebzeiten klar, dass er nicht im Ungewissen also eher an einem sicheren Ort stranden wird? Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die wir nicht erklären können, das macht es ja so spannend. Für mich wäre eine ständige Suche nichts, da kommt man ja gar nicht zur Ruhe und kann das Gefundene genießen. Das Gedicht ist sicher absichtlich so dargestellt, dass die Sätze ins Leere laufen, als wären sie nicht vollendet. Das Ende bleibt also offen. So nehme ich das Gedicht zumindest wahr.

    Also, immer schön neugierig bleiben!

     

    Lieben Gruß Juls

    Guten Abend,

    das Ergebnis der Suche, also der Schatz, ist zweitrangig, da der Person mehr oder weniger klar wird, dass der Schatz nicht existiert (ein Traumbild ist). Aber die Suche, treffender das Streben zum "unerreichbaren" Schatz, ist die Antriebskraft zum weiter- und überleben. Die Schlusszeile ist für mich der natürliche Tod des ewig suchenden, der sich nie hat unterkriegen lassen, der nie aufgegeben hat.

    Ich hoffe, ich war verständlich;)

     

    Viele Grüße!

  3. Der Schatzsucher

     

    Schon lange ist er auf Reisen
    Selten glücklich er durchweg war
    Er giert von einem Schatz zu speisen
    Den er in Träumen einst sah

     

    Tag ein Tag aus, er weint und leidet
    Kein Lachen ihm ist vergönnt
    Er jedes Gesindel sehr beneidet
    Und der Schatz ihm stets entrönnt

     

    Voller Hoffnung, er weiter strotzt
    Einen Sinn, sein Dasein hier beschieden
    Er größten Hindernissen trotzt
    Die Suche ihm ja ist geblieben

     

    So geht er hinfort, hinaus in allen Landen
    Das Auge tränt, denn einen Weg er immer mied
    Im Ungewissen, er weiß, wird er nie stranden
    Er suchend aus dem Leben schied

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  4. Elegie an Niemand

     

    Die Sehnsucht nach dir so groß
    Nach jemanden der mich verletzen kann
    Bin müde die Klinge selber zu halten
    Und will nur einmal fühlen wie es ist
    Ein Gefühl in dir entstehen zu sehen

     

    Komm ich helfe dir
    Meine Hand leitet die deine
    Das Messer schneidet scharf
    Und Blut weint aus meiner Pulsader
    Wir beide haben es uns schwerer vorgestellt

     

    Ich öffne meine Augen
    Wünsche jemand wäre jetzt hier dabei
    Der mich abhalten oder unterstützen kann
    Aber da ist Niemand
    Wirklich niemand

     

    So steche ich tiefer
    Um diesen größten aller Schmerzen zu betäuben...

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