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ezperanto

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Beiträge erstellt von ezperanto

  1. Wenn es denn eine Kritik wäre, könnte man ja auch darüber sprechen, aber im Moment wirken die Beiträge auf mich eher wie Klohausparolen.

    Wir sind doch hier genau richtig im Subforum für Gesellschaftskritik, also komm doch mal aus deinem Versteck der klugen Sprüche raus und schreibe, was dir nicht passt. Oder lass es eben bleiben.

  2. Ausbruch

     

    Läge ich nicht schon lange in meiner Gruft,

    röche ich wohl internationale Luft.

    Diese Gruft ist zwar nur bildlich zu verstehn´

    und der Leser meint, es wär´ nicht sein Problem.

    Doch die große Box die sich Büroturm nennt,

    birgt moderne Sklaverei, die jeder kennt.

     

    Gerade erst Schule, Lehre, Studium,

    auch die Seminare bringen keinen um.

    Es wird jeder schnell in ein Korsett gesteckt,

    linienkonforme Ansichten gecheckt,

    damit alle gleichsam eingenordet sind,

    so lässt sich besser führen, weiß jedes Kind.

     

    Von der Freiheit hast du vorher zwar geträumt,

    leider bloß den rechten Absprung dann versäumt,

    Arbeitest tagein tagaus im Vorschriftswald,

    dein Gesicht lässt jetzt sogar den Pförtner kalt.

    Und in solch farblosem Trott eingefangen,

    musst du um jedes bisschen Sonn´schein bangen.

     

    Nun denn, ein massiver Tritt ins Hinterteil,

    selber ausgeführt bringt dir dein Seelenheil.

    Denn mithin ist jeder wohl des Glückes Schmied,

    des eig´nen jedoch, wie mir mal jemand riet.

    So erschien es heute kaum verwunderlich,

    einer fehlt und die Erinnerung verblich.

  3. hmm ich habe mich hier noch einmal versucht, aber mir scheint es jetzt eher unrunder geworden zu sein. Mag aber auch sein, das es mir mangels Reim so vor kommt.

    Ich würde mich über eure Meinung freuen.

     

    Weisheiten im Sitzen

     

    Sie rennen um die Alster,

    vager Sport im Abendrot.

    Täglich Kampf mit der Figur.

     

    Eifrig schon im Morgenrot,

    jeden Tag sind sie zu sehn´.

    Sie hasten, schwitzen schimpfen.

     

    Jeden Tag zum Businesslunch,

    keine Zeit zum Müßiggang.

    Manager im Lycrakleid.

     

    Ihre Zeit verrinnt so schnell

    und die Nacht bricht fast herein.

    Allzu fern ist doch das Ziel.

  4. Die Bank

     

     

    Sechs Meter bis zur Parkbank,

    dort steht sie rank und schlank.

     

    Einer hat sie abgestellt,

    und dabei hat der Hund gebellt.

     

    Während der Wind durch unsre Haare fetzt,

    wird meine Bank auch schon besetzt.

     

    3 Tanten haben sich dort breitgemacht,

    und hämisch hier-hergelacht.

     

    Frechheit, oh ich sag es Dir,

    diese Bank gehört zu mir.

     

    Sie jetzt wegzujagen wär´ nicht fein,

    doch manche Dinge müssen sein.

     

    Mit Schimpf und Schande weggeschmäht,

    damit ein andres Lüftchen weht.

     

    Jetzt sitz ich dort und bin geknickt,

    das ich alle so brüsk fortgeschickt.

     

    Schade um die schöne Zeit,

    ich bin der, der übrig bleibt.

  5. Weisheiten im Sitzen

     

     

    Rennen um die Alster,

    gequälte Gesichter im Abendrot.

    Der tägliche Kampf mit der Figur.

     

    Gequälte Gesichter im Abendrot,

    jeden Tag sind sie zu sehn´.

    Sie hasten, schwitzen schimpfen.

     

    Jeden Tag sind sie zu sehn´,

    keine Zeit zum Müßiggang.

    Die Manager im Lycrakleid.

     

    Keine Zeit zum Müßiggang,

    die Nacht bricht fast herein.

    Allzu fern ist doch das Ziel.

  6. Wenn Dir die Silbe wichtig ist, hätte ich einen Vorschlag:

     

    Altes Dachgebälk -

    glimmende Tageslichter

    Ein Tanzen im Staub

     

    Versteh mich bitte nicht falsch, ich möchte nicht in den Inhalt Deiner Texte pfuschen. Nur das sprang mich gerade so an ;-)

     

    Viele Grüße ezperanto

  7. Hallo Flamme,

     

    vielen Dank für die schnelle Antwort!

     

    Interessanterweise hatte ich bis jetzt nicht viel mit der Dichterei zu tun. Zu Weihnachten bekam ich jetzt ein Hörbuch mit einer Lesung von Robert Gernhardt, in der er ebenfalls ein Akrostichon Sonett zum Besten gab.

     

    Das brachte mich dann auf die Idee, es auch zu versuchen. Schön das es einigermaßen geklappt hat ;-)

     

    Viele Grüße, Ezperanto

  8. Hallo Styx,

     

    mir gefällt das Gedicht sehr gut, auch wenn die Stimmung recht düster ist.

    Ich glaube es spricht die geheimen Ängste an, die jeder irgendwo in sich trägt.

     

    Mich haben dabei allerdings zwei Zeilen gestört, die das Gesamtbild für mich ein wenig unrund machen:

    Diesen Ort hat Licht nie berührt

    und

    Im dunklen Eck, in seinem Gefängnis

     

    Ohne das ich professionell Texte analysieren könnte, habe ich das Gefühl, das der sonst stimmige Wortfluß hier "stolpert".

     

    Oder irre ich mich und habe den Gesamtzusammenhang nicht erkannt ?

  9. Der Eine:

    Kein Stuhl, kein Schemel, weit und breit,

    kein Tisch, kein Platz, es ist soweit,

    wer fragt, wo er mich finden wird,

    dem antwort’ ich, ganz unbeirrt,

    ich suche nach dem rechten Platz,

    begleitet von gar viel Rabatz,

    doch rückt man scheinbar hin und her,

    worauf mein Hintern gerne wär’!

     

    Doch glaubt nicht, dass der Sieg Euch nah,

    denn wer mich einst noch sitzen sah,

    wird mit Erschrecken nun entdecken,

    ich geh und steh in allen Ecken,

    wenn Ihr mich nicht mehr sitzen lasst,

    dann stehe ich halt ohne hast,

    bei Euch und hier und da so rum,

    und nerv Euch, diptidudidum.

     

    Sobald Ihr mir ganz generös,

    nen Tisch hinstellt, sichtlich nervös,

    setz ich mich, freundlich wie ich bin,

    mit nacktem Hintern vor Euch hin,

    entledige mich mit Freude gar,

    dem frischen, braunen Kaviar,

    dann könnt Ihr selbst einmal erleben,

    wie’s ist, an Scheiße festzukleben!

     

    Der Andere:

    So ernst gemeint kann das nicht sein,

    halb betäubt, lad ich jetzt ein,

    was drum und dran im Kerzenschein,

    gar furchtbar riecht, wo muß ich hin

    da steckt am Ende gar der Teufel drin

    und schenkt mir einen Topf Petunien.

     

    In allergrößter Sorgefalt

    und sicherhaltshalber angeschnallt

    hab ich ihn zu guter letzt doch abgeknallt.

    Auf zu neuen Ufern, ach wie fein

    rief Fräulein Klein auf einem Bein

    und bedachte mich mit Spott zum Schein.

     

    Doch Fegefeuer, Höllenschlund und Hexenschuß

    gehen nun mal einher mit derlei Satzbaustuß.

    Drum muß ich passen, mach jetzt Schluß,

    was wiederum die Konsequenz bedingt,

    das jedermann auf meiner Welle schwingt

    und mir beständig Komplimente bringt.

  10. Zu einem runden (beachtliche 80 Jahre) Geburtstag habe ich versucht, ein Akrostichon-Sonett zu schreiben.

    Da der Name Walter Block für das Sonett zu wenig Buchstaben enthält, habe ich ihn (temporär) geadelt.

    Die Verse sollen die Form abba cddc efg gfe haben.

    Meine Frage ist jetzt, ob die Form so stimmt.

     

    Vielen Dank für eine Antwort.

     

     

    Wohl gemütlich lauschet Ihr am heut´ gen Tag,

    auf die Possen, Scherze, Minnesängerei,

    Lobgedichte. Alle sind hier heut´ dabei.

    Tanzen könnt Ihr wie´s sonst kaum jemand vermag.

     

    Ehren wir nun, wem Ehre gebührt, wohl an.

    Reden nicht rum, sondern heben die Gläser,

    verantwortungsvoll gefüllt mit Malteser.

    Obligatorisch ist jeder reihum dran.

     

    Nicht einer bleibt trocken. Ich tu was ich kann,

    bereit Dein´ Geburtstag berauschend zu feiern.

    Leugne ich nicht mein derzeitiges Hiersein,

     

    Offenbart sich nun Dein ewiges Präsentsein.

    Charmant, wie Du bist, muss ich auch betäuern:

    Kongrätulations lieber Walter, Dein Jan.

  11. Der verlorene Stuhl

     

    Jetzt steht er vor mir mit dem Grinsen,

    will mir nehmen, was mir wichtig ist.

    Vorbereitend für zukünftige Plinsen,

    kommt er näher, setzt die letzte Frist.

     

    Der Ärger ist zwar da, doch kühl.

    Es trägt mich fort dem Gefühl,

    das dies noch nicht alles war,

    was aus meiner Kompetenz gebar.

     

    Furchtlos eines Ritters gleich,

    schiebe ich es hin. Ich weich´.

    Zu guter Letzt mein Trost.

    Ich bin kaum noch erbost.

     

    Im Akt finaler Schande,

    räum´ ich alles auf

    und brech´ die Bande,

    die mich hielt wohlauf.

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