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Jínû

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Beiträge erstellt von Jínû

  1. Eine Kriegeshymne

     

    Die Fackeln hoch, die Waffen breit,

    protzig bannt die Meute

    sich einen Weg durch Raum und Zeit,

    wie ehrenhafte Leute.

     

    Ob alt und jung, noch groß und klein,

    sie ziehen ihrer Pfade

    zum großen Meer im Sonnenschein,

    weit westlich dieser Grade.

     

    Angeführt vom wahren Herr,

    das Wasser lechzt nach ihnen.

    Nach ihrem Blut, nach Todeswehr,

    den Kriegern und den Dieben.

     

    Die Truppe reitet schon heran,

    durchstößt den Wald unweit der See

    und dringt an erster Front entlang,

    kein Zögern, keine Liebesmüh'.

     

    Zum Gruße singt einsam der Bogen,

    endlich sind sie angelangt.

    Mit Schreien stürzen sich von oben

    Feinde, haben lang gebangt.

     

    Der Tod zerteilt die langen Reihen,

    grüßt sie, herzt sie, seine Kinder,

    nimmt die Krieger, die Lakaien

    ganz entzückt als alter Finder.

     

    Schweigend übermannt die Stille

    jenes alte Tal im Land.

    Nur der Mut und eisern Wille

    bleibt den Kriegern anerkannt.

     

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    Hoffentlich gefällt das Gedicht dem ein oder anderen. Auf alle Fälle herzlichen Dank fürs Lesen!

    Falls noch ein wenig Zeit für einen kleinen Kommentar übrig wäre, würd mich das wirklich freuen :wink:

  2. Mit leiser Stimm'

    verkünd' ich dir,

    mein Herz nun nimm,

    verlass mich hier!

     

    Die Seele bricht

    und Tränen bannen

    Weg ans Licht,

    nach dir sie sannen.

     

    Nicht einen Moment

    werd' ich dich seh'n.

    Ist dies das End'?

    Du solltest nun geh'n.

     

    Meine Wut

    ist unerklärlich.

    Sanftmut ruht

    und strahlt nur spärlich.

     

    Jeder Gedanke

    ein neuer Schmerz.

    Auf dass ich wanke,

    ohne mein Herz.

     

    Ich hab' es verloren,

    noch bin ich so jung,

    hab' dich auserkoren,

    in kindlichem Schwung.

     

    Ich kann so nicht leben,

    teilst du mein Gefühl?

    Wonach soll ich streben,

    wenn ich nichts mehr will?

     

    Doch sprich und auch schwöre,

    kein Wort je darüber,

    dass ich dir gehöre,

    für immer, mein Freund!

  3. Das Kratzen der Feder im sonnigen Strahl

    ist einsam zu vernehmen.

    Die leise Stimm' im grünen Tal

    nimmt nie und kann nur geben.

     

    Dunkler Schatten ist eisern Gebot,

    umgibt des Dichters Freuden.

    Rache, Wut, gar selbst der Tod,

    er kann davon nur träumen.

     

    Augenflackern, zerfurchte Stirn,

    doch keinerlei Unbehagen.

    Hängt zusammen am Weltenzwirn,

    die Welt, auf Pfeilern getragen.

     

    In Aufruhr dort unten die Erde,

    hier ein einsamer Hort.

    Der Dichter erscheint fast träge,

    denn er kann niemals fort.

     

    Getrübt ist doch sein Blick,

    er weilt hier schon zu lang!

    Sonne - ein Relikt,

    beim Anblick ward ihm bang.

     

    Des Sterbenseifer süchtig,

    Licht war dort verlor'n

    Der Hort erschien nun flüchtig,

    die Welt war schon erfror'n.

  4. Hallo Loui.Lou!

     

    Dein Gedicht hat irgendetwas an sich, dass ich mag - deine Wortwahl passt und die Worte lassen beim Lesen - zumindest bei mir - leicht ein Bild entstehen.

     

    Nur zweimal bin ich über einen längeren Satz gestolpert, um zu zitieren:

    'stehe jetzt einsam und gedankenverloren im Sand'

    Vielleicht würde es besser passen, wenn du statt 'gedankenverloren' nur 'verloren' schreiben würdest.

     

    Die andere Sache war ein kleines Detail, nämlich im Satz:

    'hat mein Denken überhaupt noch einen Sinn?'

    Man könnte praktisch den Artikel 'einen' weglassen, um die Wortanzahl etwas auszugleichen;

    Das liest sich etwas flüssiger, ist aber im Endeffekt beides eine Geschmackssache!

     

    Ansonsten kann ich mich wirklich leicht in die Situation der Person hineinversetzen, also ziemlich schön gelungen!

     

    Lieben Gruß,

     

    Jínû

  5. Angekettet (an einen Traum)

     

    Obwohl ich eine Zeit völlig ungebunden war

    ziehst du mich nach Sekunden in deinen Bann

    Ich kann nicht mehr denken, alleine und klar

    noch während ich über das Leben nachsann

    Dein Lächeln vergrub sich zu tief in mir

    als dass ich je etwas hätt' machen können

    Wohin ich auch gehe, es endet bei dir

    freie Gedanken sind nicht mehr zu trennen.

    Du wehrst dich noch immer

    ich wollt' in dich sehen

    Mit Sekunden wird es schlimmer

    du darfst jetzt nicht gehen!

    Ich liebe all jenes

    die Schmerzen von mir

    Am Ende des Weges

    ich träume von dir

    Dein Lachen, dein Zorn,

    dein haltloses Weinen!

    Ich schaue nach vorn

    der Riss kann nicht heilen.

     

    Na, ich weiß nicht. Irgendetwas hat mich bei dem Gedicht abgehalten, es mit Satzzeichen zu ketten, nur bei Stellen, die ich hervorheben wollte, hab ich sie gesetzt.

    Nicht perfekt, aber hoffentlich auch nicht hoffnungslos, hoffe ich mal :roll:

     

    Liebe Grüße,

    Jínû

  6. Einsam der Wind

    umweht dein Gesicht.

    Sucht uns, die wir sind,

    verdeckt unser Licht.

     

    Leer die Gedanken

    und aufgeriss'ne Augen.

    Mit Körpern die wanken

    und niemandem trauen.

     

    So still sitzen wir,

    das Inn're der Menschen.

    Kein Hass, keine Gier,

    mit einfachen Wünschen.

     

    Die Hände in Kälte

    und ohne Bewegung.

    Jetzt gehe und schelte,

    in finst'rer Ergebung!

     

    Du gehörst nicht zur Seite,

    der einen von jenen.

    Nun sei klug und leite

    ohne zu erwägen.

     

    Gedanken verboten

    und ängstlich geschaut.

    Bevor sie uns holen,

    haben wir es bereut!

     

    Nur Angst ohne Sinn,

    versteinert in Furcht,

    mit gerecktem Kinn

    und Blick wer nicht horcht.

     

    Und ohne Belang

    werden Tage vergehen,

    denn wenn's uns gelingt,

    ist Freiheit zu sehen.

     

    Wieder etwas lang geraten - Kurze Gedichte scheinen mir zur Zeit nicht zu liegen... Ich hoffe, ein paar unter euch finden vielleicht etwas Zeit, um sich diesem Gedicht anzunehmen ^^

     

    Liebe Grüße,

    Jínû

  7. Hallo Dilan,

     

    ich habe dein Gedicht vor kurzem entdeckt und dachte mir, ich gebe meinerseits auch mal einen Kommentar ab :wink:

    Es liest sich, für mich zumindest, sehr flüssig, ist auch schön geschrieben! Beim Lesen konnte ich mich ziemlich leicht in die Situation hereinversetzen (wohl auch, weil wahrscheinlich jeder schon einmal in einer solchen Situation war).

    Nur die zweite Strophe könnte man nach meinem Geschmack etwas verbessern - Das wiederholte Wörtchen 'mehr' irritiert mich ein wenig, obwohl mir selbst auch nicht auf Anhieb einfällt, wie man es ersetzen könnte. Vielleicht so:

     

    Bist du denn noch

    dein eigener Herr?

    Sie streiten und schreien.

    Wann kannst du nicht mehr?

     

    Der Schluss mit dem Vogel ist passend und bestätigt auch nochmal den Titel mit dem 'Ich wär so gern'.

    Kleine Anmerkung noch:

     

    'Der Blick ins Fenster'

     

    Müsste es nicht heißen: 'Der Blick aus dem Fenster'? Ist mir nur so aufgefallen, beim Durchlesen.

    Ansonsten gefällt mir dein Gedicht wirklich gut.

    Ich hoffe mal, der Kommentar hilft dir ein wenig, obwohl ich ja noch ziemlich neu im Gebiet Lyrik bin :wink:

     

    Liebe Grüße,

    Jínû

  8. Ich beginne mal vorsichtig mit einem etwas anderen Gedicht von mir, das länger geraten ist als sonst :oops: . Ich weiß nie, ob ich es für gut oder schlecht halten soll, aber lest selbst:

     

    Leicht bekommt der Sternenhimmel

    jenen seltsamen Glanz.

    Erinnert an Vergangenes

    Und an den letzten Tanz.

     

    Tief in dieser Erinnerung

    bin ich noch gefangen.

    Im Haine lagen wir damals zu zweit,

    und hörten, wie Stimmen sangen.

     

    Sturm und Regen zogen vorbei,

    unbeachtet von uns zweien.

    Eine höhere Stimme sang

    und sagte, wir wären frei.

     

    Stille herrschte, ich sah dich nah

    wie du dort saßest im Graß.

    So dicht, ich konnte den Atem hör'n

    während ich Augen las.

     

    Groß erschien die unsere Welt,

    so klein dagegen der Hain.

    Die Freude in mir wuchs und blieb,

    wir konnten zusammen sein.

     

    Ein leises Wort entwich den Lippen,

    ich hatte lang gewartet.

    Atemlos und aufgeregt

    Blieb's still nach unseren Sitten.

     

    Zart erschien mein Lächeln dort,

    inmitten dieser Gegend.

    Ich wartete, war still und leis'

    und du gedanklich fort.

     

    Wortlos hast du dich erhoben,

    ohne Gruß gegangen.

    Ich wollt' nicht glauben, was ich sah,

    hab es auch nicht verstanden.

     

    Verwirrt erklang dein Name im Dunkeln,

    durch die stille Nacht.

    Was hatte ich nur falsches getan?

    Hast mich zum Trauern gebracht!

     

    Genügend Tränen flossen dort,

    mit Wissen, du kommst nie mehr.

    Warum hast du das gemacht?

    Nun bist du ewig fort.

     

    In jener tiefen Nacht -

    die letzten Worte erfüllten mich -

    sprangen von meinen Lippen ab,

    hießen:

    Ich liebe dich.

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