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14.4.2012


Schmuddelkind

559 Aufrufe

Babsi,

 

sie wird zu mir kommen! Mit den freudigsten Worten hat sie mir versichert, oh welch ein Verlust, wenn ich es wiedergebe, dass sie mich spätestens in einem Monat besuchen wird. Und dieses Mal füllt sich der Gedanke daran mit so viel Schönheit, dass es an Gewissheit heran reicht, so dass es nun entweder wahr ist oder ich träume. Alle Macht ist mir entglitten! Meine Gesichtszüge lassen sich nicht mehr zügeln in ihrem Bestreben, die Ahnung einer geheimnisvollen Spontaneität zum Ausdruck zu bringen.

 

Ich habe es mir bereits tausend mal vorgestellt und lebendig erlebt und weiß doch, dass dies letztendlich bloß Hervorbringungen von Erfahrung und Fantasie sind. Da schäme ich mich fast, dass ich ihr einzigartiges Wesen mit der Beschränktheit meiner noch so reichen Fantasie und schönsten Erfahrung betrachte. Ich sollte gar nicht mehr daran denken, wenn der Gedanke so karg ist verglichen mit der erfüllenden Vagheit der reinen, naiven Vorfreude.

 

Und doch - wenn ich daran denke, mit ihr die Eindrücke zu teilen, die ich mein eigen wähne, Eindrücke der sanften Farben der Gräser und Apfelbäume am nahen Hang bei Abendsonne, des wohlig stimmenden grünen Lichts, worin alles am Enkheimer Ried versunken ist, der engen Pfade in meinem Wäldchen, wo jede Lücke vom Efeu so durchdrungen ist, dass man das Gefühl hat, fernab des gewöhnlichen Daseins zu wandeln, Eindrücke, die in ihrer Fülle und Besonderheit ganz in meinem Allerinnersten eingeschlossen sind, dass ich nicht weiß, wo mein Körper aufhört und die Natur anfängt... da kann ich mich des Glücks nicht erwehren, das die Vorstellung in mir frei legt, sie werde an diesen intimen Empfindungen teilhaben. Wenn bereits die Erwartung dieses Treffens so voller Nähe ist, wie wird es dann endlich sein, wenn sie vor mir steht, so nah, dass ich sie berühren könnte?
 

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6 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Und wie kann ich jetzt noch bescheiden bleiben und mich zugleich bedanken?:wink:

Trotzdem sage ich gerne "vielen Dank!", weil ich über dein Lob und die Tatsache, dass du die Briefe oft kommentierst, sehr dankbar bin, liebe Lena.:classic_smile:

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Hallo Schmuddel

 

Das ist mir nur eingefallen, weil ich dich Lord of the Lyrics nannte. das war abgeleitet vom Lord of the Rings, und im Herr der Ringe heißt es Ein Ring um alle zu binden, also habe ich es in Verbindung zu dem Dichten von dir umgeschrieben. nur ein Spaß und Kompliment für dich.:classic_smile:

Hoffe du nimmst es mir nicht übel 

 

Lg

 

lena

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Ah, verstehe.:classic_smile:

Nein, ich nehme es dir nicht übel. Konnte nur den Zusammenhang nicht herstellen, weil ich immer davon ausgegangen war, dass es hieß: "Ein Ring, sie zu knechten." Und ich nahm an, dass damit der Ehering gemeint sei.:wink:

 

Jedenfalls verstehe ich es jetzt. Danke für das Kompliment. Hoffe nur, dass ich niemanden mit den Texten hypnotisiere.:wink:

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