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Szepan

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Beiträge erstellt von Szepan

  1. Mein Freund, ich liebe Dich!

    Noch kann ich es nicht fassen,

    ich schaut` ins dunkle Auge Dir

    und konnt` den Blick nicht lassen.

     

    Ich ward gebunden allemal

    und fortgerissen ohne Wehr;

    ins höchste Glück, in tiefste Qual,

    wie dunkle Wasser in die Neer.

     

    Versank mit ganzer Seele gar

    in einen Abgrund tiefer Wonnen,

    mir ward so bang, so sonderbar -

    in Pein ist Seligkeit zerronnen.

     

    In bittersüßen Liebesschmerzen,

    kaum weiß ich, was mit mir geschah,

    verglühte ich an Deinem Herzen;

    Ach, das Glück war mir in Dir so nah--

    - - -

    Nun aber laß mich los,

    Du wunderlicher Blick -

    laß mich jetzt in den Schoß

    der süßen Friedensruh zurück!

  2. Heiland

     

    du kamst zu uns ins Erdental

    erlittest aller Menschen Qual

    erduldestest der Erde Not

    und starbst des Erdensohnes Tod

     

     

    doch bist und bleibst du Gottes Sohn

    und kehrst zurück zu seinem Thron

    du bist in jedem Fall gewiß

    daß dir ein Gott dein Vater ist

     

    ich aber bin des Zweifels Kind

    behängt mit aller Menschensünd

    und blind dich fernen Gott zu schauen

    wie kann ich sehen, wie vertrauen

     

    du bist der Sohn, doch wer bin ich?

    du bist gewiß, was sichert mich?

    du gehst in deines Vaters Haus;

    wenn ich einst sterbe, ist,s dann aus?

    uns ist noch lange nicht gewiß

    daß uns ein göttlich Vater ist!

     

     

    /b

  3. Das Wort

     

    Wisst ihr denn , was `s Wort bedeutet ,

    dass wir so mühelos verwenden ?

    Ach , wenn wir doch immer nur fänden

    das rechte Wort zur rechten Zeit ,

    damit es Freude uns bereit` !

     

    Doch meistens wird es nicht bedacht ,

    dass `s Wort so manchen Schaden stiftet

    dass es so manches Herz vergiftet ,

    dass Sturm und Feuer es entzündet ,

    das Tod und Teufel es verkündet .

     

    Dann wird das Wort zum spitzen Speer ,

    der in Dich dringt und Dich verletzt ,

    der Dir Dein armes Herz zerfetzt;

    der Deine Brust mit Blut Dir rötet .

    Die Waffe Wort hat Dich getötet .

  4. Einsamkeit

     

    Ein Blümchen blüht im Felde

    so ganz für sich allein ;

    es hofft für sich , in bälde

    nicht mehr allein zu sein.

     

    Es schaut nach allen Seiten,

    Geschwister zu erspähen

    es kann in allen Weiten

    nicht Bruder , Schwester sehen .

     

    Da wird ihm gar sehr bange ,

    dass es so einsam ist ,

    doch fürchtet sich`s nicht lange ,

    weil es ein ABGAS frisst .

  5. Ach Leute, habt Ihr Ohren -

    so merket auf und hört;

    es dröhnen die Motoren,

    sie dampfen unerhört!

     

    Ach Leute habt Ihr Augen,

    so schaut Euch um und seht,

    wie in den sauren Laugen

    das Leben untergeht.

     

    Ach Leute, habt Ihr einen Mund,

    so öffnet ihn und sprecht

    und schließet einen Bund

    mit Eurem guten Recht

     

    Laßt Euch doch nicht verseuchen

    mit Krach und Gift und Tod -

    kämpft für ein neues Morgenrot

    kämpft für Sonne, Licht und Leben,

    wollet Euren Kindern geben

    KEINE Welt von fetten Bäuchen.

  6. Fortuna, launisch Weib,

    rückst so eng mir auf den Leib,

    flüsterst mir ins hoffend Ohr

    Eulenspiegeleien vor.

     

    Kaum, daß hoffend ich beglückt,

    ziehst du Dich auch schon zurück -

    machst mir eine lange Nase;

    alles war nur Seifenblase.

     

    Ach, Du bist ne böse Vettel

    um deren Gunst umsonst ich bettel.

    Hättst Du die Hoffnung nicht geschürt,

    hätt`ich mein Unglück weniger gespürt.

  7. Der Irrtum ist des Lebens Gespann,

    die Moiren sitzen auf ihm

    und führen es an.

    Was also, mein Freund, Dir im

    Leben geschieht,

    es ist der Moiren bedachtes Fuhrmannslied.

     

    Sei darum ganz stille, sei ganz stille

    und klage nicht des Höchsten Wille.

    Dein Lebensgefährt hat seine Spur

    fasse Dich, warte nur!

  8. Du schenkst Deinem Babettchen

    ein rosenrotes Kettchen

    geknotet aus Korallen

    die diesem Kind gefallen.

     

    Babettchen bei Gelegenheit

    zieht an Ihr weißes Sonntagskleid

    und zeigt nun denn auch allen

    die herrlichen Korallen.

     

    Sie wählt beim ersten Tanze

    natürlich aus den Franze

    damit Sie alle Blicke lenkte

    auf den, der Ihr die Perlen schenkte.

     

    So hält der Franz Babetthen

    am rosaroten Kettchen

    und bindet sich ein Leben lang

    an diesen kleinen Perlenstrang.

  9. Ich schau in einem Spiegel

    mir in mein Angesicht;

    denn ohne diesen Spegel,

    da kenne ich mich nicht.

     

    Was ist dies für ein Phänomen,

    dass ich mir alle kann beschauen,

    nur um mich selber anzusehen,

    muss ich den blinken Spiegel trauen.

     

    Und sieh nur, wie er mich gleich narrt,

    er schaut verkehrt zurück,

    mein rechtes Auge mir ins linke starrt,

    und wend`ich einen Augenblick

    mich von des Speigels Konterfei,

    damit es mir nicht peinlich sei,

    so bin ich fremd mir wie zuvor.

    Ich kenn mich nicht - ich armer Tor!

  10. Geliebte Mutter, Dur musst gehen,

    der Tod hält Dich schon in den Armen.

    Ich rufe immerfort: erbarmen!

    kann`s nicht begreifen das Geschehn.

     

    Du schaust schon mit umflorten Blick

    aus unverstand`nen Horzionten

    auf uns, die Deinen treu zurück,

    wenn wir Dich doch nur retten könnten!

     

    Mag ich Dich noch so eng umfassen,

    Du hast dich schon gelöst von mir -

    Ach Mutter bleib doch hier!

    Ich mag Dich nimmer noch nicht lassen.

     

    Doch matt entfällt mir deine Hand,

    es ist kein Halten mehr.

    Ich steh bei Dir ganz ohne Wehr,

    gerissen ist des Lebens Band ---

  11. Ach, komm nur Tod, lieber Gesell

    hülle mich in dein dunkles Gewand,

    bemüh`Deinen Schritt und gehe recht schnell

    und führe mich in das Niemandsland!

     

    Ich träume längst von den schwarzen Weiten

    in die ich auf schnellen Rossen sprenge;

    Sie tragen mich fort in Ewigkeiten,

    die Sinne umfloren kosmische Klänge.

     

    So schwebe ich in ein Nichtmehrsein,

    es endet das Fühlen und Wollen,

    wie könnte der Himmel schöner sein -

    Oh, Tod wer sollte Dir jemals grollen?

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