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Bino

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Beiträge erstellt von Bino

  1. "Sollten mich einmal die Flammen verzehren,

    Werde ich mich erheben in Sphären,

    Wo sich das Blut und die Herzen vereinen

    Und nie werde ich um diese Welt weinen."

     

    Jetzt sticht sie den Spaten in Wolke Sieben,

    Ihr Grab zu schaufeln und es trüben

    Sich erst der Himmel und dann ihr Gesicht

    Als aus den Wolken der Regen bricht.

     

    Sie steigt in den vorbereiteten Sarg,

    Fällt in die Welt, die sie vor sich verbarg.

    Da unten sind Liebe, Verrat und Betrug

    Und kalte Schultern zum Weinen genug.

  2. marlene55 gewidmet

    "klar, noch ein npager, der so hässlich wie doof ist und aber Heiratsanträgen und Erbschaftsangeboten von ausschließlich reichen Damen nicht abgeneigt scheint.

     

    Was für ein Schwachmat!"

     

    Oh, Du spielst so gerne Richter?

    Ist Dein Geist auch wenig lichter,

    Als ein harter Kanten Brot.

    Doch Gerechtigkeit tut Not!

     

    Hässlich sei ich sowie doof?

    Sag mir, großer Philosoph

    Mit dem süßen Nick marlene:

    Drückst Du manchmal eine Träne

    Heimlich nachts ins Schmusekissen

    Voll von Kummer und Vermissen

    Des Gefühles eigner Größe?

    Sag mir: Gibst Du Dir die Blöße?

    Oder bist Du zu beschäftigt

    Fremden Leuten leidlich kräftig

    Mit Tiraden und Pamphleten

    In den Cyber-Arsch zu treten?

     

    Gibst Du nun der Welt ein Stück

    Ihrer Grausamkeit zurück?

    Badest Dich in Selbstmitleid,

    In Bedeutungslosigkeit?

    Immer auf Geheimmission

    Etwas passt Dir nicht und schon

    Schreitest wütend Du zur Tat.

    Es grüßt freundlich: Der Schwachmat.

     

     

    P.S.:

    Einen Rat kann ich dir geben:

    Komm, besorg’ dir mal ein Leben!

  3. Hallo Timo,

     

    ich habe bei solchen expressionistischen Gedichten oft das Problem, mich durchweg zu konzentrieren. Irgendwann lese ich einfach nur die Worte und verfalle in eine Art geistige Abwesenheit. Ich genieße einfach die Bilder, aber jedes für sich und nicht im Zusammenhang. Wie jemand, der ein Gemälde betrachtet, weil er es einfach schön findet.

    So war es auch bei deinem Gedicht. Ich habe es jetzt 5-6 Mal gelesen und immer wieder komme ich vom Weg ab und verliere mich in den abgefahrenen Bildern.

    Ich finds sehr geil, auch wenn ich bei weitem nicht alles entschlüsselt habe. Aber die Stilistik rockt einfach hart.

     

    LG,

    Bino.

  4. Hallo Rosiel,

     

    Alsp ich finds super.

    Schön das Bild des Orchesters durchgezogen und ausgeschmückt. Fehlen eigentlich bloß noch die Bläser.

    "Es sehnt die Sehnsucht sich..." ist schon ganz schön krass, wenn man sich das mal vorstellt...

     

    Aber warum der englische Titel?hock:

     

    LG,

    Bino.

  5. Sollte ich mich angesprochen fühlen? Ich glaube schon.

     

    Es kommt immer darauf an, wie man den Menschen begegnet. Wenn du dich in deinem 2. Post gleich als "wahrer Künstler" vorstellst, meinst du nicht, dass das ein wenig anmaßend ist? Zumal du uns hier ein Gedicht präsentierst, das nicht den Eindruck erweckt, als hätte man es mit einem Lyrik-Genie zu tun.

    Ich habe das Gedicht durchaus so gelesen, als wäre es von einem Anfänger geschrieben worden. Etwas anderes blieb mir ja auch nicht übrig. :roll:

    Wärst du anders aufgetreten, wäre meine Kritik auch konstruktiver ausgefallen. So habe ich halt nur die für mich gröbsten Fehler rausgepickt.

    Davon ab, sind hier fast alle Anfänger, so wie ich das mitbekommen habe. Ich zum Beispiel schreibe erst seit 2 Monaten Gedichte. Alles davor hat nie jemand gelesen, außer mir und meiner jeweiligen Angebeteten. Und die Gedichte waren noch schlechter, als die, die ich hier zum Besten gebe. Kommentare schreibe ich meistens, um selbst was zu lernen. Durch die Beschäftigung mit anderen Werken kann man nämlich viel mitbekommen.

     

    LG,

    Bino.

  6. Hallo Sad-Poet,

     

    Das Gedicht, also welches da jetzt noch steht gefällt mir überhaupt nicht, sorry. Das klingt jetzt vielleicht verletzend, weil du es ja aus tiefem Schmerz geschrieben hast. Aber da du es hier reingestellt hast, nehme ich an, du möchtest ehrliche Meinungen hören.

     

    Der Grund, warum es mir nicht gefällt, ist, dass es es trotz aller Brutalität und Tragik, kaum Inhalt besitzt. Das lyr. Ich erleidet Seelenschmerz. Ja, das kann alles sein. Du gehst mit keinem Wort auf die Gefühle des lyr. Ichs ein. Ausser eben dieser ominöse Schmerz. Keiner weiß, woher er kommt. Das ist zu wenig, für die Länge des Gedichts.

     

    Gedichte kann man auch schreiben, um ein Gefühlschaos in den Griff zu bekommen. Deswegen schreibe ich auch manchmal. Sie können einem helfen, Dinge wieder zu ordnen, allein durch die Tatsache, sie in Worte oder Bilder zu fassen. Dazu muss man aber auch sehr genau sich selbst beobachten und die Emotionen charakterisieren und analysieren. Einfach nur zu schreiben "ich bin verzweifelt" reicht nicht. Etwas genauer sollte man schon werden.

     

    Zur Form:

    Die vielen Wiederholungen ziehen das Gedicht unnötig und lassen es dilletantisch wirken. 6 Mal Seele und 6 Mal Schmerz (in verschiedenen Varianten) in dem kurzen Text sind mind. 4x zu viel. Dann wirken viele Wörter-(gruppen) einfach einfallslos und ausgenudelt. Die Reime sind auch bestenfalls unterdurchschnittlich und wirken kindlich.

    Ich will dir jetzt nicht dein Talent absprechen, ein paar Ansätze kann man ja erkennen, aber da hilft nur üben und lesen oder lesen und üben.

     

    LG,

    Bino.

  7. Hallo Lumen,

     

    gefällt mir ganz gut dein Gedicht. Inhaltlich bietet es sicher nicht viel Neues (mal wieder eine gescheiterte Beziehung), aber es ist schön verpackt.

    Irgendwie gefallen mir die Anapher "Vergessen", auch wenn du es wirklich auf die Spitze treibst.

     

    Zum Metrum:

    Der letzte Vers der 2. Strophe irritiert ein wenig, weil er betont beginnt, im Gegensatz zu allen anderen Versen. Könnte man vielleicht so machen:

    "Vergessen der Liebe

    gemeinsame Zeit"

     

    In der 1. Strophe der letzte Vers könnte meiner Meinung nach eine Silbe mehr vertragen "wie sehr ich dich mag", aber das ist wohl Geschmackssache.

     

    Ansonsten gerne gelesen und kommentiert.

     

    LG,

    Bino.

  8. Eins aus dem Nähkästchen:

     

    "Die Könige und Zaren

    Die hatten Geld wie Heu

    Doch ich hab meine Karen

    Und auch in hundert Jahren

    Da bin ich ihr noch treu."

     

    Kleine Anekdote am Rande:

    Ein Kumpel hatte ein Freundin, jetzt Ehefrau, namens "Maren". Ich hab ihm das Gedicht für 2 Bier verkauft. Sie hat sich gefreut, er hat sich gefreut, ich hatte 2 Bier...was will man mehr?

  9. Hallo Nino,

     

    Interessanter Mix verschiedener Formen. Die erste Strophe könnte, wenn der letzte Vers eine Silbe mehr hätte, ein Senryu sein. Die zweite ist zweifelsfrei in Elfchenform und die dritte ist mir gerade nicht geläufig, ist aber bestimmt auch eine bestimmte Form.

     

    Das Problem bei gewidmeten Gedichten ist immer, sich objektiv zu nähern, ohne jemandem auf den Schlips zu treten. Ich versuchs mal an der Form.

     

    "Hilflos ermattet

    im Angesicht des Schicksals

    brechen Dämme."

     

    Finde ich eigentlich gut. Der mittlere Vers müsste nur etwas mehr in den Vordergrund treten, sich mehr abheben, mMn. Haikus und Senryus sind verdammt schwierig und man sieht ihnen die Arbeit nicht an, die drin steckt.

     

    "Trauergäste,

    tränenschwer beladen,

    werfen weiße Rosen

    mit kraftlos zugeschnürten Kehlen.

    Abschied."

     

    Finde ich die beste Strophe. Die Alliterationen machen sie ordentlich dicht und es wird viel Spannung und Gefühl transportiert. Für ein Elfchen wirklich gut.

     

    "Trotz all dem,

    oder gerade deshalb,

    denken wir lächelnd zurück."

     

    Die Strophe ist in meinen Augen nicht so gut gelungen. Sie ist zu leer, um das Gedicht tragen zu können. Mit zu leer meine ich, dass zuviele Füllwörter drin sind. Im Grunde ist nur der letzte halbwegs mit Inhalt gefüllt.

     

    LG,

    Bino.

  10. Lobet mich, denn

    ich allein bin

    der wahre Sinn

    um zu dichten

     

    Wer meint, er sei

    ein waschechter

    Worteflechter

    Kommt an mir und meinem ganzen Regelwerk, zum Beispiel ist diese Zeile viel zu lang, nicht vorbei

     

    "Sonett Sonett

    ich bin so nett

    sollt ich dir mal gelingen!-

     

    Vierzehn Zeilen

    Zähne verkeilen -

    Am Schluss nur muss ich klingen"

     

    Das hört' ein Limerick mit Keule

    Und rief: "Hau ab, du alte Eule!"

    Ich komm dir gleich bei

    Mit wildem Geschrei

    Halt deinen Rand, sonst gibt's Beule!"

     

    Schüchtern

    Ein Elfchen

    Mischt sich ein

    Tod durch Limericks Keule

    Schade

     

    Im Seerosenteich -

    Ein Haiku - schwimmend verträumt -

    Man hört die Keule

     

    "So, jetzt ist hier aber Schluss

    Wenn noch einer sterben muss

    Schlag ich dich mit aller Macht

    Dann heißt's 'Limerick, gut' Nacht.'"

     

    Die Worte der großen Ballade

    Verhallen nicht ungehört.

    Denn hinter der schönen Fassade,

    weiß jeder, ist sie gestört.

     

    So war einmal ein junger Knabe

    Zu Gast im Hause der Ballade

    Bei gutem Essen, edlem Wein

    Schenkte sie ihm Gift mit ein.

     

    Dieses Drama im trauten Heim,

    beschreibt uns nun der Haufenreim:

     

    "Warum sie das tat, ich weiß es genau

    Der Jüngling war ne arme Sau

    Er war durch vielen Wein schon blau

    Doch die Ballade war auch schlau

    Und wollte nicht, dass er so grau

    Aus seinen trunkenen Augen schau'

    Erzählt ihm Storys mit Radau

    mit Dolchen, Mord und Nabelschau

    von bösen Rittern, schöner Frau

    Jedoch dem Jungen wurde flau

    In Strophe zwölf der Super-Gau

    Er übergab sich zielgenau

    Auf der Ballade Brustvorbau"

     

    Und der Ballade wurde schwindlig

    Vom Haufenreim, der so ganz windig

    Bekloppte Reime von sich gab

    Sie riss ihn fallend mit ins Grab

     

    Den Limerick erwischt sie auch

    Ein letztes Wort, denn so ist's Brauch,

    Von mir, als kleinem Schreiberling:

    Es ist ein ungeheuer Ding,

    Was ich manchmal mit Worten mache,

    Wie ich sie kill' und dabei lache.

    Ich hoffe nur, das gibt nicht Rache.

  11. Moin blaue Raupe,

    meine Meinung zum Gedicht:

    Seelenfeuer

    Schöner Titel.

     

    Träge triefen meine Tränen,

    in eine Schale,

    die meine Seele ist.

    Eine schöne Alliteration im ersten Vers. Macht Lust auf mehr. Das Komma stimmt aber hier nicht.

    Im letzen Vers stört die Wiederholung von "meine". Als Leser kann ich mir denken, wessen Seele gemeint. Vielleicht solltest du lieber ein Attribut verwenden. Das würde auch bildhafter wirken. Z.B.: "meine ewige Seele ist"

    Die erste Strophe stellt ein trauriges lyr. Ich vor.

     

    Prasselnd sprüht das Feuer,

    mir heiße Tropfen

    ins Gesicht.

    Liebe setzt dem lyr. Ich zu. Feuer sprüht Tropfen? Wohl doch eher Funken, oder?

    Ich würde nicht auf eine erneute Alliteration bestehen, weil es wegen der Kürze des Gedichts schnell nervig werden kann und Komik mit reinträgt.

    Das Komma haut wieder nicht so ganz hin.

     

    Die Schale in meinen Händen,

    ergießt sich ins Feuer

    & löscht es.

     

    Aus.

     

    Hier schließt du das Bild ab. Gelungen, wie ich finde. Kummer tötet die Liebe. Sehe ich genauso. Ich persönlich fände es besser, wenn die so aussehen würde:

    "Die Schale in meinen Händen

    ergießt sich ins Feuer

    und löscht es

    aus."

     

    So Zeichen wie "&" haben für mich in so einem Gedicht nichts verloren, eher in experimenteller, moderner Lyrik.

     

    Ansonste finde ich das Bild, dass du zeichnest sehr ansprechend. Aber achte ein bisschen besser auf die Form!

    Vorallem die Wiederholungen stören mich enorm.

     

    So, das war es erstmal.

     

    LG,

    Bino.

  12. Moin Nino,

     

    danke für deinen Kommentar, Lob und Kritik.

     

    Was meinst du mit Enjambents?

    So Sachen, wie:

    "mit gierigen Augen auf meine Vasallen

    der Liebe, erbeuten sie schreiend im Fallen,"

     

    Kommt dir die erste Strophe zu "glatt" vor?

     

    Ich denke, wo ich es jetzt nochmal lese, ich habe in der 1. Strophe viel zu viele Bilder angerissen, ohne wirklich konkret zu werden. Daran leidet das ganze Gedicht.

     

    LG,

    Bino.

  13. Auf mich wirken die gewollten Fehler auch eher willkürlich und scheinen nicht durch den Inhalt gestützt zu sein. :?

     

    Inhaltlich finde ich es aufgrund des großen Interpretationsspielraumes durchaus ansprechend.

     

    LG,

    Bino.

  14. Unsere Elfenbeintürme in Flammen!

    Ein blauschwarzes Nebelmeer braut sich zusammen,

    schlägt unser Eiland entzwei nun für immer.

    Einsames Treiben, nur schwachroter Schimmer,

    vom Brand deines Turmes verirrt sich ins Zimmer,

    wo mich die Flüche des Geistes verdammen.

     

    Hoffnungsvoll sende ich dir weiße Tauben

    über die Tiefen, doch stürzen sich Trauben

    von Greifen mit riesigen Schnäbeln und Krallen,

    mit gierigen Augen auf meine Vasallen

    der Liebe, erbeuten sie schreiend im Fallen,

    zerfetzen die Ärmsten, mitsamt meinem Glauben.

     

    Auf dem Balkon meines sterbenden Turmes -

    Blutrote Kerze, gebrochen im Stolz.

    Doch trotzend dem eisigen Brodem des Sturmes,

    brennt sich ihr Wachs in das nachtschwarze Holz.

  15. Netter "Trick".

    Ich habe tatsächlich bei den ersten beiden Malen Lesen, "Liebe" in der ersten Zeile gelesen.

    Wie so ein Wackelbild. Einmal lacht es, einmal weint es.

     

    Irgendwie find ichs total geil.

     

    LG,

    Bino.

  16. Hallo nochmal,

     

    @ Torsul

    Dich hab ich gar nicht gemeint. Ich hab mich auf redmoon bezogen, der meinte der Text würde ein "anderes Licht" auf mich werfen.

    Danke auch für deine Reimanalyse.

     

    @ Blaue Raupe

     

    Ja, die Sache mit den Reimen. In letzter Zeit habe ich irgendwie das Bedürfnis mit Reimen, jenseits der üblichen Formen, zu spielen und ihre Wirkung auszuprobieren. Zum Beispiel in den ersten beiden Strophen: Hier habe ich ausgehend von einem Schweifreim ein bisschen hin und her probiert, was eine drückende Stimmung erzeugen könnte. Das ist dabei herausgekommen. :roll:

    Modern soll das Gedicht auf keinen Fall sein. Es ist eher eine klassische Ballade, eine Moritat.

     

    LG, Bino.

  17. Ich probier mich mal, bin mir aber nicht ganz sicher.

     

    Verdammt zu einem kleinen Reiche,

    xXxXxXxXx <--- gut

    Im kahl geschorenen düstren Wald

    xXxXxxXxX <--- besser: geschornen oder "rasierten". Auch nicht wirklich gut.

    Lag zitternd an einer Eiche,

    (x)XxxXxXx <--- hier scheint eine Silbe zu fehlen? "Lag zitternd dort an einer Eiche", zum Bsp.

    Der Saphir, stumm. Blau. Und kalt.

    xxX(x)XxX <--- schwieriger Vers. Vllt: "Der hellblaue Saphir, so kalt." (?!)

     

    Düstere Wogen.Fluten.WEllen,

    XxxXxXxXx <--- finde ich so nicht schlecht, weil es auch inhaltlich gestützt wird

    Vermolzen innig mit der Natur,

    xXxXxxxXx <--- passt irgendwie nicht. Müsste mMn. auf der 1. Silbe betont sein. Vllt: "Werden eins mit der Natur" (?!)

    Tiefes Schreien, dumpfes Bellen;

    XxXxXxXx <--- das geht, glaube ich

    Ein SEufzer dem See entfuhr.

    xXxxXxX <--- sollte wieder die erste Silbe betont sein. "Seufzer, der dem See entfuhr"

     

    So, das wars erstmal,

     

    Grüße,

    Bino.

  18. Moin zusammen,

     

    mal kurz ein paar Erläuterungen und Ansätze, damit einige Dinge vielleicht klarer sind.

     

    Depressionen äußern sich bei mir, wie bei anderen Männern auch, oft in einem Gemisch aus Trauer und Aggression. Mein Ziel mit diesem Gedicht war es diese Stimmungen einzufangen und in entsprechende Bilder zu verpacken.

    Fangen wir mal oben an:

    Der erste Teil ist metrisch stark von E.A. Poe's "Der Rabe" inspiriert. Hier war meine Absicht eine düstere Stimmung aufzubauen, ob mir das so gelungen ist, muß der Leser entscheiden. Beschrieben wird, wie sich das lyr. Ich versucht vor den nahenden Depressionen zu retten, indem es sich einen antrinkt. Natürlich verschlimmert sich seine Situation nur und es fällt irgendwann in einen Schlaf. Soweit, so harmlos.

    Womit wir auch schon beim Albtraum sind.

    Der Traum beschreibt eine Reise ins innere des lyr. I - das Haus mit dem Namen an der Tür.

    In einer "blutroten Kammer" ("das Herz des Hauses") spielen sich furchtbare Szenen ab. Ein widerwärtiger Mann (Wut, Aggression) vergewaltigt ein junges Mädchen (Liebe, Unschuld). Die schwarze Frau (Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit) schaut so lange zu, bis sie eingreift und das Mädchen tötet. Das ganze ist eine Parabel.

    Der zweite Teil rutscht mehr und mehr ins Ordinäre ab. Was durchaus gewollt ist. Die daktlyischen Strophen sollen zum einen den Lesefluss etwas hemmen und zum anderen enthalten sie Wertungen von mir als Autor, in denen ich mich deutlich von den Verbrechen distanziere. Die strenge Form des ersten Teils wird aufgelöst, was ein wenig Chaos stiften soll.

    Wenn man es mal ganz nüchtern betrachtet, kommen hier kaum schlimmere Bilder vor, als zur Primetime im Fernsehen, nur halt verdichtet, was die Fantasie des Lesers anregen kann.

    Der Letzte Teil besteht ja nur aus einer einzelnen 4-zeiligen Strophe und enthält die Moral. Dadurch wollte ich etwas die Schärfe herausnehmen. Wäre das Gedicht mit dem Tod des Mädchens beendet worden, wären die Gemüter sicher noch aufgebrachter.

    Abschließend bleibt noch zu sagen, dass der Text pure Fantasie ist und absolut nichts autobiografisches darin zu finden ist, ausser der depressiven Stimmung. Ich trinke nicht mal, außer mal ein Bier. Dementsprechend ist es mir besonders bei diesem Gedicht ein Anliegen, dass keine Rückschlüsse auf den Charakter des Autors gezogen werden.

     

    LG,

    Bino.

    • Danke 1
  19. Kurz und knapp für die meisten deiner hier veröffentlichten Gedichte:

     

    Die Gedichte mögen ihren Reiz haben, für die Person, der sie geschrieben wurden. Aber für mich, als unbeteiligten Leser sind sie eher langweilig, weil:

     

    1. Mir fehlt hier jegliche Verdichtung. Das ganze liest sich wie eine Liebeserklärung, die sich gezielt an eine Person richtet. Somit ist sie für mich total irrelevant, weil ich ja nicht gemeint bin.

    2. die Form spricht mich persönlich nicht an. Und auch objektiv betrachtet, ist sie wahrscheinlich ein Super-GAU.

     

    Fazit: Solche Gedichten sollten nur von der/demjenigen gelesen werden, für die/den die bestimmt sind. Dort werden sie wahrscheinlich die gewünschte Wirkung erzielen.

     

    Grüße,

    Bino.

  20. Hallo torsul,

     

    ich finde dein Gedicht vom Inhalt her recht gelungen. Man kann richtig das Tosen des Meeres hören und die salzige Luft schmecken.

     

    Was mir weniger gut gefällt:

    Du benutzt zu viele Elisionen: "wütend(es) Brüllen", "weißer Kron(e)" etc. Das macht auf mich so Eindruck, wie gewollt und nicht gekonnt. :(

    Ich neige oft selber dazu, wenn mir einfach kein passendes Wort einfällt, dass ich ein bereits vorhandenes durch Elision passend mache.

     

    Ich hab noch ein paar Vorschläge zur letzten Strophe, die meiner Meinung nach besser wären:

     

    "Ich weiß es wird den Atem rauben

    xXxXxXxXx

    und flehe nur: So rette mich!

    xXxXxXxX

    Denn ich ertrinke allmählich, <---- Würde ich nach dem Ausruf groß schreiben, oder den 2. Vers mit einem Komma beenden und klein weitermachen.

    xXxXxxXx <------!!!! allmählich passt hier von der Betonung gar nicht rein. "jämmerlich" Xx(x) würde glaube ich besser passen. (?)

    gefangen nur in deinen Augen."

    xXxXxXxXx

     

    Aber, wie gesagt, vom Inhalt her finde ich es sehr ansprechend.

     

    Grüße,

    Bino.

  21. Hi Torsul,

     

    Ich lasse es so stehen, jedoch nicht ohne einen Kommentar, damit hier nichts in den falschen Hals kommt.

     

    Ich habe das andere Gedicht gelesen, bevor es gelöscht wurde und finde, dass sich meins von dem doch recht deutlich unterscheidet.

    Ich benutze Bilder. Zugegebenermaßen in diesem Gedicht ziemlich krasse, aber dennoch, wie ich meine, passende.

    Die Aussage des Gedichts (letzte Strophe) sollte eigentlich klar stellen, dass es hier nicht um den realen Mißbrauch einer Minderjährigen geht, sondern eher als Parabel anzusehen ist. Ausserdem distanziere ich mich als Autor des Gedichts ganz deutlich von Kindesmissbrauch und Mißhandlung, ich hoffe, das kann man rauslesen.

  22. Moin Angel,

     

    ach hier ist der 2. Teil^^

     

    Hier führst du das Bild vom Mosaik fort und ergänzt es meiner Meinung nach gut. "Der Rahmen bleibt" (hier interpretiere ich den Körper rein), ergo seind die Mosaiksteine Teile der Seele.

    Hier entsteht quasi ein neues Leben. Bei 0 wieder anfangen und alles vergessen, gutes wie schlechtes.

    An manchen Tagen wünschte ich mir auch, dass es so einfach wäre ein neues Leben zu beginnen.

     

     

    Mir persönlich gefällt der 2. Teil besser, als der erste, weil du es hier schaffst mit wirklich sehr wenigen Worten die Idee zu vermitteln.

     

    LG,

    Bino.

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