Bino
-
Gesamte Inhalte
40 -
Benutzer seit
-
Letzter Besuch
Inhaltstyp
Profile
Forum
Blogs
Kalender
Wettbewerbe
Beiträge erstellt von Bino
-
-
Moin zusammen,
Doch, ich will!
Zum Inhalt:
Mosaike eines Schicksalsfügen sich
nach und nach
ergeben ein Leben
Bisher war es ja oft so, dass in Texten das Leben als ein Mosaik, das sich aus Teilchen verschiedener Erfahrungen zusammensetzt, dargesellt wird. Du gehst einen Schritt weiter und behauptest, dass ein Schicksal selbst ein Mosaik ist, das Leben also aus vielen Mosaiken besteht. Interessanter Ansatz.
Kleine StückeKindheit wächst
Eins sein
Zwei werden
Hier wird klar, worum es im ersten Teil geht. Ums Erwachsenwerden. Die Kindheit bildet also das erste Mosaik im Leben. "Eins sein / zwei werden" - verstehe ich nicht so recht. Geht es um die erste Liebe, oder um die Zweifel an sich selbst, wie sie bei der Pubertät auftreten?
Stein für SteinLeben bilden
scheint perfekt
und stark
Warum wiederholst du hier, dass die Steine ein Mosaik, das Leben, bilden? Steht doch schon in der ersten Strophe.
Wenn ich ein Mosaik betrachte, denke ich eher nicht an "stark". Ein Mosaik ist für mich etwas filigranes. Ich glaube, hier solltest du ein anderes Wort finden, dass die Wirkung besser beschreibt.
Zerbrechlich ists
vergänglich und zart
ein ganzes nur
ergibt ein Bild
Hier beschreibst du das Leben als zerbrechlich, vergänglich usw. Dem stimme ich mal zu.
Interessant sind die letzten Verse. Da steckt viel Wahrheit drin. Es sind nicht nur die schlechten oder guten Erfahrungen, die uns prägen. Es ist einfach alles, selbst beiläufige Dinge, die manchmal einen Stein setzen können.
Zur Form kann ich jetzt nicht so viel sagen, da ich mich mit freien Verse nicht so gut auskenne. Aber es hat sich ganz anständig gelesen.
Alles in allem finde ich das Gedicht ganz gut. Man könnte sicher hier und da noch etwas verdichten, aber ich habs gerne gelesen und kommentiert.
LG,
Bino.
-
Hallo redmoon,
danke für das Lob.
Ich habe die ersten beide Verse noch mal ein wenig verändert "Truge" -> "Trug" und analog "fluge" -> "flug"
Die Verkürzung klingt deutlich besser und tut dem Lesefluss keinen Abbruch.
LG,
Bino.
-
I.
Hirngespinst aus Lug und Trug
kreisend im Gedankenflug
malt mit schwereloser Hand
und dämonischem Vergnügen
Bilder die das Herz betrügen
in den heißen Seelensand
II.
Die Gedankenzentrifuge
zwingt bei jedem Atemzuge
meinen Körper an die Wand
Phantasien aus Traumgefügen
Wahrheit und monströse Lügen
Mischen sich in den Verstand
-2008
-
Moin,
also erstmal musst du dich auf ein Metrum festlegen.
Am Anfang sind wohl Jambus oder Trochäus die beste Wahl.
Zum Jambus:
Die erste Silbe ist unbetont, dann kommt eine betonte, dann wieder unbetont etc.
z.B.: "Gedicht" ist auf der auf der zweiten Silbe betont
Ein jambischer Vers könnte zum Beispiel sein:
"Gedichte sind so wunderschön"
"Man tut sie immer gerne sehn" :roll:
Beim Trochäus ist es umgekehrt, der beginnt betont und wechselt dann ab:
"Stille Wasser sind so tief"
"Nebendran ein Häschen schlief" - noch ein Granatenvers :roll:
Du musst die Verse total ohne Betonung vor dich her plappern und wenn es richtig schön leiert, ist es am besten.
Als Reim würde ich den Kreuzreim empfehlen, weil er meines Erachtens nach eine neutrale Wirkung hat und den Lesefluss nicht beschleunigt oder hemmt.
Ausserdem finde ich ihn am einfachsten zu bilden.
Die erste Strophe könnte dann so aussehen:
"Lass uns gemeinsam lachen
Und immer uns beschützen
Bei all den schweren Sachen
Woll'n wir uns unterstützen."
So müsstest du das gesamte Gedicht durchziehen.
Das ist trotzdem noch soweit weg von einem guten Gedicht, wie die Erde von der Sonne.
Warum? Zum einen wegen der Wortwahl und den Wiederholungen. Zum anderen: Es fehlen jegliche stilistischen Mittel, die man als Dichter so zur Verfügung hat. Die kann ich jetzt unmöglich alle erklären, am besten guckst du mal bei Wikipedia, was eine Metapher ist. Unter "siehe auch:" kommst du dann zu Analogien sowie anderen Stilmitteln.
Um den Einsatz der Stilmittel zu lernen, hilft am besten, wie knigg3 schon sagt, andere Gedichte lesen und analysieren.
Und Geduld wirst du auch brauchen, sonst wirst du viel Geld ausgeben, für zertrümmerte Tastaturen, Stifte, Füller, womit auch immer du schreibst.
LG,
Bino.
-
Guten Morgen miteinander,
Was mcih interessiert ist Angela am Ende, Realer bezug oder Reimzwang?Man kann sich Schwester Angela etwa so vorstellen :
http://img111.imageshack.us/img111/3079/02ba5.jpg
Liebe Grüße,
Bino.
-
Hallo Jörn,
danke für deinen Kommentar und schön, dass es dir gefällt.
Ein Wechsel im Metrum wäre gar nicht gut. hock: Ich hatte eigentlich versucht den fünfhebigen Jambus "durchzuziehen".
nur eine frage hab ich noch: ....was ist ein sonett? -
Bist du die Eine, nach der ich mich sehne?
Geschaffen aus der wilden Meere Schäume,
Dringst unaufhaltsam du in meine Träume.
Bestellst das Feld, legst Saat für neue Pläne.
Gerade noch auf unbestimmter Suche,
War ich verloren in des Schicksals Zwängen.
Mein nächtelanges zweifelhaftes Drängen
Blieb unerfüllt und eingehüllt im Tuche.
Doch meine Wünsche sind nur leises Läuten,
Die mir den Weg zu deinem Herzen deuten.
Denn wer weiß schon, wie sich das Schicksal windet.
Ein argwöhnischer Geist umschwirrt den Glauben.
Vielleicht zu hoch - der Liebe süße Trauben?
Vielleicht ist’s Freundschaft nur, die uns verbindet?
-2008
----
So, das ist mein erster Versuch an einem Sonett, aus dem gleich ein Kranz über die Geburt, das Leben und den Tod einer Liebe geworden ist. Der Sonettenkranz ist schon fertiggestellt und ich werde die folgenden 13+1 Sonette nacheinander posten. Über Kritik und Anregungen, gerade zu Metrik, Rhythmus und Reimen, würde ich mehr sehr freuen, da ich, wie gesagt, noch Anfänger bin.
LG,
Bino.
-
Danke für euer Lob.
Dass (manche?) Menschen nicht mit der Liebe umgehen können, habe ich ja gerade versucht, durch das Bild des Felsens darzustellen. (Geistig) schwerfällig und unfähig sich der Liebe zu stellen, erst recht, sie fest zu halten.
LG, Bino.
-
O, danke.
Die Hoffnung sollte in der letzten Strophe zum Ausdruck kommen. Der See, oder die Zeit, fängt das Wasser, oder die weniger schönen Seiten der Liebe, ab und trägt es zum Ufer. Wobei die Wellen kleiner werden....Die Zeit heilt alle Wunden...wers denn glaubt :roll:
-
Das verirrte Bäumchen
Glutrote Blättchen die schüchtern schweigen
Baumeln an zarten kindlichen Zweigen
Eingekerkert von graugrünen Bäumen
Die neidäugig deine Sphäre säumen
Treibst du in deinen tauigen Träumen
Und ich versinke sacht in dem Reigen
Ich höre das Laubwerk fiebrig schwatzen
Pläne schmiedend hinter grünen Fratzen
Grabschen nach dir ihre Knochenhände
Wähnend, dass weinend ein Loch entstände
All das sehe ich am Wochenende
Und mittendrin kauern bunte Katzen
Zwischen uns windet sich kühl der Kanal
Grünes Laub in Agonie treibt so fahl
Ich ziehe weiter auf meiner Suche
Verblasst du auch unter dunklem Tuche
In meinem Herz du blutrote Buche
Setzt du ein flammendes leuchtend Fanal
- Juni 08
----
Edit: Wer mir beibringt, wie man sich vernünftige Titel für Gedichte ausdenkt, darf einmal von meiner Pizza beißen...
-
Der Kranke
Fleckig schwarz ist seine Haut
Hier und da vom Alter Risse.
Immer wenn der Morgen graut
Liegt er in der eignen Pisse.
Windet sich in seiner Scheiße
Bis die Schwester macht ihn rein.
Doch am nächsten Morgen, weiß sie,
Wird er wieder schmutzig sein.
Zäpfchen ins A.rschloch, Pille ins Maul
Nein, die Schwester ist nicht faul.
Mit ein bisschen Glück und Streben
Wird der Kranke überleben.
Wenigstens zur nächsten Schicht,
Wenn der neue Tag anbricht.
Ja, sie ist für alle da
Unsere Schwester Angela.
-Juni 08
wtf? hier gibts nen Wortfilter? hock:
-
Wasserfälle
Lärmend stürzend in den Abgrund
Reißt es mit Geröll und Stein
Reibt die Haut des Felsens blutwund
Wasser - wütend, klar und rein
Es ergießt sich unter Tosen
In den kleinen blauen See
Auf ihm liegen Wasserrosen
Und die Gischt schäumt weiß wie Schnee
Oh, die wilden Wassermassen
Schlagen feurig Wellen auf
Und der Felsen kann nicht fassen
Diesen rasend Flutenlauf
Doch der gute See, der warme
Fängt den Schwall mit seinem Leib
Nimmt das Wasser in die Arme
Bis es sanft ans Ufer treibt.
-Juni 08
Liebeskummer suckt hart. :roll:
Ballade vom gefickten und getöteten Mädchen
in Melancholisches, Düsteres, Trauriges
Geschrieben am
„Trink den Whisky!“, sprach ich leise,
als ich flüchtend vor Gedanken,
die sich fast ums Herz mir rankten,
durch die leeren Flure schritt.
Schritt um Schritt in arger Weise
Mit gespenstisch schwachem Druck,
Wie auf vorbestimmter Reise,
Näher kommend, Schluck um Schluck,
Folgen sie auf Schritt und Tritt.
Schneller gehend, doch im Kreise,
Sucht ich fiebrig eine Pforte,
Die mich lotst aus diesem Orte,
Doch kein Weg führt mehr zurück.
Finger der Gedankengreise
Stochern blutig in den Wunden.
Meine Lider fallen leise,
Ich versinke sacht für Stunden
In des warmen Traumes Glück.
********
Eine ernste alte Dame,
Zugeknöpft im hohen Kleide,
Schimmernd schwarz, wie edle Seide
Weist den Weg mir in ein Haus.
An der Holztür steht mein Name
Dabei war ich hier noch nie.
Hastig packt sie meine Arme,
Dass ich nie mehr von hier flieh’.
Und sie drängt mich in das Haus.
Eine Jungfrau, fünfzehn Jahre,
Lange, leuchtend blonde Haare,
Nackt, gefesselt auf dem Tisch.
In der kleinen dunklen Kammer,
Die das Herz des Hauses ist.
Blankes Entsetzen und furchtbare Pein!
Stierend mein Blick über Bilder voll Jammer.
Schreckliches Seufzen durch Mark und durch Bein
Dringt an mein Ohr aus der blutroten Kammer.
„Schau nur hin!“, sagt mir die Dame
Und im gleichen Augenblicke
Prüft ein Mann die groben Stricke,
An des Mädchens zarten Hände.
Narben zieren seine Arme.
Ständig flucht er: „Dumme Schlampe!“
Unter seiner fetten Wampe
Steht sein feuerroter Ständer
Lüstern und schäumend vor Wut und Begehr
Beugt er sich gierig hinab auf die Schöne.
Stößt in sie rein, ja er raubt ihr die Ehr’,
Dass sie sein fettiges Antlitz ihm kröne.
Wirr, mit aufgerissnen Augen
Sehe ich ihn triebhaft saugen
Speichelnd an der weißen Brust
Von dem ohnmächtigen Mädchen,
Das von allem nichts gewusst.
Langsam, fast schwebend bewegt sich die Frau
Weinend, verdammt zwischen blutroten Wänden
Küsst von den Lippen des Kindes das Blau,
Und tötet es zärtlich mit ruhigen Händen.
********
Liebe - hohes Heiligtum
Junges Mädchen - feste Mauer
Doch zu Gast bei Zorn und Trauer
Fickt man dich und bringt dich um.