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jul

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Beiträge erstellt von jul

  1. Liebes Schmuddelkind,

    Ganz herzlichen Dank für dein ausführliches Feedback, freut mich sehr!Grandios finde ich auch, dass du viele meiner Gedanken beim Schreiben total auf den Punkt gebracht hast!

    Über deine Anmerkung zu Überraschernderweise und Traurigerweise muss ich erstmal nachdenken, hatte das absichtlich so gewählt, allerdings erzielt es tatsächlich nicht die Wirkung beim Lesen, die ich mir erhofft hatte

    Danke dir nochmal und LG

  2. Zwei Gesichter

     

    Wie jeden Tag sehe ich sie, diese unscheinbare Frau. Jeden Tag nur für einen Bruchteil dieser 24 Stunden, nur durch diesen rechteckigen Ausschnitt aus Glas.

    Ich sehe, wie der Rhythmus des Alltags sie immer spröder und farbloser werden lässt. In ihrem Gesicht immer derselbe Gesichtsausdruck, gezeichnet von der Monotonie des Lebens. Sehe, wie sie den Kindern Essen zubereitet, die Katze füttert, Teller abwäscht und Rechnungen bezahlt- mal pünktlich, mal nach der zweiten Mahnung.

     

    Sehe, wie sie Glück vorspielt und Liebe antäuscht, Zuneigung gibt und diese nicht empfangen kann. Das Leben, ihr Leben, ist dumpf.

     

    Ich bin ihr Beobachter und werde sie heute zum letzten Mal so sehen. Denn mit Erstaunen stelle ich fest: Zufriedenheit zeichnet heute ihr Gesicht.

     

    Die Kinder sind versorgt, die Katze ist gefüttert, der Mann in vorgetäuschter Liebe in den Alltag entlassen.

     

    Ich will mich schon abwenden, da passiert es plötzlich- unsere Augen treffen sich. In diesem Augenblick sehe ich sie wirklich und wahrhaftig, spüre, was sie fühlt, rieche den Duft ihrer Erinnerungen und schmecke die Säure ihrer Trauer.

     

    Für dieses eine und letzte Mal verschmelzen wir, der Griff um die Klinge in der rechten Hand wird fester und wir machen Platz für unendliche Erleichterung. Die letzte Episode dieses Lebens beginnt hier, in diesem rechteckigen Ausschnitt aus Glas.

    Es ist kein Fenster, es ist ein Spiegel.

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  3. Vielen Dank, liebe Lichtsammlerin, für deine Gedanken!

    Stimmt, die doppelte Verneinung widerspricht der darauffolgenden Zeile. Mein Gedanke beim Schreiben dieser Zeile war eher, dass es nie etwas gab, was schlecht war. Finde deinen Einwand dazu aber gut, muss ich erstmal drüber nachdenken

     

    Danke jedenfalls nochmal, dass du dir die Zeit zum Lesen und Kommentieren genommen hast!

     

    Liebe Grüße

    Jul

  4. Die Last des Nichts

     

     

     

    Alles zerfällt. Alles.

    Was einmal zählte, ist vergangen

    ich bin vergangen.

    Was soll nun werden

    was wird nun sein?

    Ist alles nun ent-täuscht?

    Frei von Täuschung, warum also auch nicht frei von Schmerz?

    Oder fängt der Schmerz gerade erst an?

    Die Fassade bröckelt und der Lack ist ab,

    was bleibt darunter übrig?

    Was bleibt von mir übrig?

    Was bleibt von einem „wir“ übrig?

    Nur die Sterne wissen es und vielleicht noch nicht mal sie.

    Währenddessen dreht sich das irdische Karussell weiter, als wäre niemals ein Etwas gewesen.

    Dabei ist alles gewesen und vieles mehr.

    Und ich stehe still und stumm im Schatten, das Karussell dreht sich ohne Gnade,

    lässt den Wind höhnisch lachen und das Licht scheint hell weg von mir.

    Ich wanke unter der Last des Nichts.

    Und unter dem Gebrüll der Stille fragen meine Lippen:

    Wo bist du, mein Selbst?

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