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Beiträge erstellt von Severino
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Muttertagssalat
Liebste Mutter, du kannst kochen
Hallo Mutti, du kannst kaufen
in der Suppe dicke Knochen,
im Discounter Burgerhaufen,
du kannst braten, du kannst backen
du kannst Pizza schnell bestellen,
und Tomaten kannst du hacken.
wir hören schon den Boten schellen.
Falle ich in eine Pfütze,
Mit dem Smartphone kaufst du Kleider
wäschst du meine Sachen rein,
was verschmutzt ist, fliegt dann weg,
und du strickst mir eine Mütze,
denn die Zeit zu waschen leider
wenn der kalte Frost zieht ein.
hat nicht Sinn und hat nicht Zweck.
Und was ich noch sagen will:
Lässt du mal das Smartphone aus,
Habe dich stets heiß geliebt,
kümmerst du dich um den Hund.
Ich bitte laut und bete still,
Dann staubsaugst du das ganze Haus,
dass es dich noch lange gibt.
der Fernseher zeigt‘s kunterbunt.
HTF © 1980 / 2020
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schaurig schön
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'Wunderschön' wäre nach Ingeborg Bachmann eine "abgegraste Metapher". Es wirkt aber trotzdem gut wegen der Alliteration 'w' in der zweiten Strophe.
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Lustig und traurig - wegen der rein funktionalen Begegnung - zugleich.
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Danke für eure Anregungen. Heyk, der Text, den du zitierst, ist die Verballhornung des alten Volksliedes. Der Text des Volksliedes (1. Strophe) lautet:
Freut euch des Lebens,
Weil noch das Lämpchen glüht;
Pflücket die Rose,
Eh' sie verblüht!
Man schafft so gerne sich Sorg' und Müh',
Sucht Dornen auf und findet sie
Und läßt das Veilchen unbemerkt,
Das uns am Wege blüht!
Freut euch des Lebens,
Weil noch das Lämpchen glüht;
Pflücket die Rose,
Eh' sie verblüht!Insofern ist das Verb 'glühen' (auch in meinem Text in Vers 2) auch noch ein mitklingendes Relikt des Volksliedes.
LG Severino
Entschuldigung: Hayk
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Sehr melancholisch, aber nicht überzogen. 'Wo' könnte man durch 'als' ersetzen, da es ja zeitlich gemeint ist und nicht räumlich. Tage - Stunden - Minuten - kurze Zeit - keine Zeit. Alle Worte lösen sich in nichts auf. Diese Erfahrung habe auch ich gemacht, aber auch viele andere. Es ist aber konsequent, dass deinem Gedicht diese Perspektive fehlt.
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Danke für den Hinweis! "Deine Sehnsucht" ist nicht als Anrede gedacht, sondern als Rückzug nach innen. "Freut euch des Lebens" ist ein bekanntes Volkslied im Rheinland, das ich in meiner Jugend am Ersten Mai oft gesungen habe; wie in der Musik beim Aufgreifen eines Volksliedmotivs ist es nicht zitiert. Dieser Vers war Anlass für das Gedicht wie für die weitere Überlegung in ihm. Von der kollektiven Perspektive wechselt dieses Gedicht in die Binnenperspektive. "Dein" ist eine Selbstansprache und meint auf insirekte Weise das lyrische Ich. Es verlässt das Kollektiv, um sich der Natur zuzuwenden. Es bleibt die Sicht nach innen, und nur indirekt wird es eine Anrede an ein Du, denn es will nicht belehrend wirken.
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Mailied
Freut euch des Lebens,
solange sie glüht, deine Sehnsucht,
die Tulpe sich müht,
der Flieder blüht
und die Rose versucht,
ihre Sonne zu finden.
Nichts ist vergebens.
Rasch ist vorbei das Einerlei,
der schnellen Tage
Alltagsplage.
Du spürst, wie sie schwinden,
die strotzenden Säfte
und protzenden Kräfte
der Jugend.
Letzte Tugend:
Bleib still und leise
am Ende der Reise
auf der Spur der Freude,
dem Weg ins Glück.
Geh‘ diesen Pfad
und schau nicht zurück!
HTF © 2019
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Danke für deine Würdigung!
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Ich habe das Gedicht hochgeladen.
LG Severino
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Licht des Lebens - Replik auf eine Gedicht von Dante
Aller guten Dinge„Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben:
die Sterne der Nacht,
die Blumen des Tages
und die Augen der Kinder.“(Dante Alighieri)
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Dantes Dank an Gottes Güte
Sterne der Nacht,
wie ihr hervorblickt
aus dem Dunkel des Kosmos,
aus der gekrümmten Leere des Raums,
dem allgewaltigen Nichts der Materie.Licht ist deine Gabe für die Güte der Menschen.
Blumen des Tages,
wie ihr das Licht brecht
in ein schillerndes Gleißen,
in tausendfältige Farben,
den Zeichen und Spuren des Geistes.Leben ist dein Geschenk für die Größe der Erde.
Augen der Kinder,
wie ihr funkelt,
hinein in die Tiefe der Seele,
hinein in die Schönheit des Glaubens,
der uns geschenkt ist von Gott.Liebe ist dein Vermächtnis für die Sehnsucht des Herzens.
HTF © 2006
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Florenz mit Dantes Augen gesehen und mit frischen Metaphern und Wortbildungen beschrieben. So haben wir es vor drei Jahren - in der Woche meines Geburtstags - auch schon erfahren. Spannungen (in den Antithesen der ersten Strophe) zwischen Höhen und Tiefen menschlichen Daseins füllen auch historisch die Gassen, Straßen und Plätze der Madonna Fiorentina. Dennoch bleibt der Ton des Gedichts leicht und unprätentiös. Sehr schön. Ich werde dieser Tage zum Dank mit einem Gedicht zu Ehren Dantes antworten, das ich 2006 (allerdings nur in Deutsch, denn Italienisch verstehe ich zwar, aber kann es nicht sprechen oder schreiben) als Replik auf ein wunderbares kurzes Gedicht von Dante Alighieri geschrieben habe.
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Lebenslauf des Homo Novus Komplexus
Mensch 1.0 Er wird geboren
und fühlt sich verloren.
Mensch 2.0 Er wird erzogen,
aber fühlt sich verbogen.
Mensch 3.0 Er liebt das Leben,
beginnt zu streben.
Mensch 4.0 Er will nicht lügen,
doch muss er sich fügen.
Mensch 5.0 Er betrachtet die Welt,
er achtet das Geld.
Mensch 6.0 Er kämpft um das Recht,
das gedeiht manchmal schlecht.
Mensch 7.0 Er pflegt das Wandern
mit vielen andern.
Mensch 8.0 Er genießt seinen Stand,
bewegt sich galant.
Mensch 9.0 Er betet um Wende,
da ist es zu Ende.
© HTF 2019
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Kronengesang der Amsel
Wenn du im Todeslaken auf dem Sterbebett liegst,
wirst du nicht den Börsenbericht schauen.
Was du hörst, ist der Vogel auf dem First,
der sein kleines Lied singt.
Dein letztes Hemd hat keine Taschen,
im Jenseits brauchst du kein Geld.
Deine Seele hat keine Füße,
die straucheln könnten.
Der Gesang kehrt zurück
zu den Urvögeln.
© HTF 2013/2020
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Geheimnis der Kugel
Rhythmisches Leben,
Algorithmen des Daseins,
das Oval und die Buchstaben,
Tangens, Kotan- gens, Sinus, Cosinus
Dreieck, Viereck, Vieleck in der Kugel,
die alles andere in sich enthält,
Energie und Werk der Welt.
Jetzt wird klar, wie es aussieht –
Das All als gekrümmter Raum
mit großen und kleinen Neigungen.
Mysterium der Liebe, Geheimnis, Pulsieren.
Mathematik, Rhetorik, Dialektik,
Schneeflocke und Sandkorn,
das Ei und die Polle.
© HTF 2016/2020
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GEBRAUCH INKLUSIVE
Der Mensch erfand
einen Hammer
und brauchte ihn.
Der Mensch erfand
ein Auto
und brauchte es.
Der Mensch erfand
eine Atombombe.
1992, Letzten Endes –
Ein Resümee des Menschseins,
Heinz-Theo Frings, S. 53
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Schall und Rauch
So viele Worte ohne Nachhall
in dieser Welt voller Töne.
So viele Töne ohne Widerhall
in dieser Welt voller Worte.
HTF © 27.11.2016
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Es ist einmal
Ein Glück ist es,
wenn wir wissen,
dass etwas zum letzten Mal ist,
denn tragisch ist es,
wenn wir nicht wissen,
dass etwas zum letzten Mal ist.Glück ist es aber auch,
dass wir nie wissen,
wann es zum letzten Mal ist,
dass etwas zum letzten Mal ist.Ein großes Glück ist,
dass der Tod kein Akt des Bewusstseins ist.Ein Glück,
dass nach dem letzten Tag
kein Zurück der Seele
in diesen schlechten Körper ist.Ein Glück,
dass der Körper nur wunderbarer Schein des Diesseits,
die Seele aber einziges Dasein des Jenseits ist
und damit das
eigentliche
Wunder.HTF © 2015
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Zeitgeist
Kurz nur blühen Bäume,
kürzer wirken Träume,
dahin der Gewinn.
Nur Sinn,
überwindet,
was schwindet.
Was wir dachten,
worauf wir achten,
diese neuen Gedanken
als Zeitgeist sich ranken
ohne zeitliche Schranken
als Informationen durch alle Äonen.
HTF © 2018/2020
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Universalität
Mitbangen mit jedem Menschen, der leidet
in dieser weiten Globuswelt.
Mitfühlen mit jeder Kreatur, die leidet
unter diesem Sternenzelt.
Hassen sei uns fremd.
Verarmt bis auf das letzte Hemd
sind viele Geschundene.
Verloren und Vergessen
im Krieg Verschwundene.
HTF © 2011
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Zeitklang
Dass die Zeit so voran schreitet,
uns unsagbar treu begleitet,
hat den Vorteil, dass wir finden
uns nicht ewig auf der Erde,
dass das edle ‚Stirb und Werde‘
als die tägliche Beschwerde
uns nicht immer weiß zu binden.
Dass sie manchmal langsam schleicht,
wenn ein träger Tag hin weicht,
hat den Nachteil, dass wir leiden
unter schwierigen Gedanken,
die sich viele Stunden ranken
in ein wachsendes Erkranken,
doch wie lässt sich dies vermeiden?
Dass sie manchmal rennt und rast,
flieht als anonymer Gast,
hat die Folge, dass wir sehen –
weil er sich uns flüchtig zeigt,
unbekanntes Liedchen geigt,
stets zur großen Eile neigt –
ein welkes Blatt vom Baume wehen!
Und nun dürfen wir vermerken:
Wenn sie schleicht,
dann musst du gehen,
wenn sie rennt,
dann bleibe stehen,
so, dass ihr euch nie verliert –
ob ihr schlendert,
ob marschiert –
und bei euch zusammen seid.
Glücklich ist man nur gescheit
im Einklang mit der eignen Zeit!
© 2014
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Hoffnung auf eine Zukunft light
(gemäß einem Bild von Immanuel Kant)
Alte Helden sind verschwunden,
zerbröselt ist ihr Ruhm,
waidwunde Welt wird vielleicht bald gesunden
vom selbsternannten Heldentum.
Die langen Reden sind verklungen,
selbstinszenierter Statusstolz,
denn nie ist es bisher gelungen,
aus einem krummen Ebenholz
trotz Schwielen und Schwitzen
was Gerades zu schnitzen!
HTF © 2017
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Against Cocooning
Sich verpuppen in
seinen Illusionen,
wo Wünsche zwar wohnen,
aber nicht leben,
wo Träume sich heben
zu großen Flügen,
zu Vogelzügen,
die uns ins Nirwana tragen,
statt dass sie uns sagen,
wo wir heute gehen,
wo wir morgen stehen,
wo unsere Kraft und unser Mut
uns übermorgen wird zur Glut
für neues Unterfangen –
statt zu mauern, zu mosern, zu bangen.
HTF © 2016/2020
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maytree
in Flora & Fauna
Geschrieben am
Lied des Frühlingsbaums zum Ersten Mai
Allein auf meiner Insel.
Fern ab vom Gewinsel
der täglichen Not.
Kein Auto und kein Boot.
Wohin ich auch spähe,
keiner heuchelt Nähe,
niemand meuchelt, was wahr ist,
keine ferne falsche List,
kein falsches Lächeln.
Meine Blätter fächeln
das Frühlingslicht
dem Sehenden ins Angesicht,
weit weg von allen Lügen,
die unser Herz betrügen.
HTF (c) 2019