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Beiträge erstellt von Meerwelt
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Brillian! Grossartiger Text!
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Wenn ich an dich denke, kommt mir zuerst ein Spruch in den Sinn, welcher ich vor Jahren gelesen habe. «Mam, unsere Beziehung bedeutet meinem Therapeuten die Welt.» Ich hab dir diesen glaube ich damals auf Englisch vorgelesen und du hast ihn nicht verstanden. Macht auch nichts. Du musst meinen Humor, in dem tatsächlich eigentlich auch ganz viel Schmerz steckt, nicht verstehen.
Es gibt so viel, was du in mir ausgelöst hast und immer noch tust. Ich glaube die Wurzel meiner seelischen Verletzungen sind unter anderem aufgrund unserer Beziehung in mir entstanden und diese vermutlich wiederum wegen deiner Beziehung zu deinen Eltern. Daher wäre es doch sicher angebracht, dort mal aufzuräumen. All das was ich schreibe, sollen keine Vorwürfe an dich sein. Ich weiss das du es nicht anders konntest und ich weiss auch, dass du vermutlich sogar noch nicht einmal verstanden hast, was das mit dir und jetzt auch mit mir gemacht hat oder immer noch macht. Um dies vorweg zu nehmen. Ich vergebe dir. Ich bitte dich, dass du auch dir selbst vergibst.Du hast von deinen Eltern viel Ablehnung erfahren. Deine Mutter war meistens mit sich selber beschäftigt und dein Vater sehr oft zornig und hat euch tagelang ignoriert und mit Schweigen gestraft. Deine Mutter war unglücklich und hat deshalb oft zu tief ins Glas geschaut. Früh schon hast du gelernt, dass du nur wertvoll oder gar liebenswert bist wenn du leistest. Dir wurde beigebracht, dass die Liebe für dich nicht bedingungslos ist und so bist du dann gross geworden und hast dein Leben lang nach der Liebe gesucht, die du dir selber nicht geben konntest. Wie hat sich das auf dich und auf dein Leben ausgewirkt? Nun, deine Liebesbeziehungen waren stets von einer Abhängigkeit geprägt die manchmal emotionaler und manchmal finanzieller Natur war. Oft hattest du grosse Verlustängste und du hast dich in Beziehungen immer sehr fest selber aufgegeben. Alles was du bist und was du willst hast du einfach mal in die Ecke gestellt. Und du wolltest gefallen. Du brauchtest viel Bestätigung und Liebe. Und sobald diese dann einmal nicht so kam wie du wolltest hat dich das richtig kaputt gemacht. Du hast gelitten. Und wie du gelitten hast. Um mit deinem Schmerz umzugehen, oder dir wenigstens ein paar Stunden leidensfreie Zeit zu geben hast du dich betäubt. Nur um dich am nächsten Tag noch schrecklicher und noch weniger liebenswert zu fühlen.
Dann, was hat das alles mit dir gemacht und wie hast du das dann an mir oder an uns ausgelebt.
Auch du hast uns mit der Idee grossgezogen, dass die Liebe für uns keinesfalls bedingungslos ist. Auch bei uns war sie stets an irgendwas geknüpft. Gute Leistung, gute Laune. Alles schlechte, was halt auch passiert, wurde bestraft. Mit Liebesentzug und mit grosser Enttäuschung. Deine Erziehung war sehr ambivalent. An einem Tag war etwas super und am nächsten Tag war dasselbe schlecht. Ich erinnere mich an das Gefühl, jeden Tag ein bisschen in Angst vor dir zu leben. In der Angst ich könnte heute wieder etwas falsch machen. Heute weiss ich, dass es nicht um mich ging. Es ging um dich und deinen Schmerz den du irgendwo loswerden musstest. Du hast halt oft nur den Kanal der Wut zu benutzen gewusst, weil du die andern nie kennen gelernt hast und möglicherweise hattest du auch nie die Kraft diese zu lernen. Aber wer weiss? Wenn ich mich jetzt aufraffen kann diese Gefühle endlich aufzuarbeiten, vielleicht kannst du es ja auch.
Ich wiederhole mich, aber alles was ich jetzt aufschreibe, sind keine Angriffe auf dich. Dies dient meiner Aufarbeitung und hoffentlich im Endeffekt, der Findung meiner Selbstliebe.Du hast mir schon als kleines Kind sehr oft das Gefühl gegeben nicht zu reichen. Ich war dir nicht gut genug. Ich war zu wenig schlau, zu wenig schön, zu wenig dünn, zu wenig ordentlich und alles andere was sonst halt so an einem nicht gut sein kann. Sehr oft hast du mir gesagt, dass aus mir nichts werde und ich sowieso nicht liebenswert bin. Und ich habe es dir sehr lange geglaubt. Im Kopf weiss ich es jetzt aber besser, doch ich arbeite immer noch daran, all dies auch meinem Herzen beizubringen. Ach Mam, je länger desto mehr erkenne ich mich in dir. Ich weiss woher deine Verletzungen kommen und ich weiss auch woher ich meine habe. So will ich aber nicht sein.
Ich werde mir von dir nie wieder sagen lassen, dass ich nicht genug bin. Ich bin sehr viel mehr als genug. Ich bin grossartig. Ich bin ein guter Mensch. Ich habe so viele Eigenschaften an mir, die liebenswert sind und ja, ich mache Fehler. Doch auch diese machen mich kein bisschen weniger liebenswert. Ich verspreche mir heute, dass ich mir von dir nie mehr meinen Wert absprechen lasse. Ich bin mir noch nicht sicher, welche Schritte dies erfordert, doch für den Moment denke ich, dass ich dich für eine Weile nicht mehr Teil meines Lebens sein lassen kann. Ich brauche Space von dir und ich wünsche mir, dass auch du endlich diesen Themen in deinem Leben nachgehen kannst. Ich denke nur so, werden wir eines Tages wieder zueinander finden und uns endlich diese Beziehung oder auch diese Liebe geben können, die wir beide verdienen.
Mam, ich liebe dich. Und es tut weh dich zu lieben. Ich will, dass die Liebe zu dir endlich eine andere Form annimmt und dafür musst du eine Weile aus meinem Leben verschwinden. Möglicherweise auch für immer. Weil wenn es dir nicht gelingt, endlich deine Themen in Angriff zu nehmen, wird jede Interaktion mit dir wieder wie ein Rückschlag für mich sein. Und das will ich nicht mehr. Ich bin endlich an einem Punkt, an dem ich bereit bin dich gehen zu lassen, und endlich zu dem Menschen werden, den ich sein will.- 3
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Danke viel mal für eure kommentare! Ich bin noch ganz frisch hier und habe noch nicht ganz begriffen, wie ich die kategorie ändern kann. Werde es bei meinem nächsten text versuchen. Liebe grüsse
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Ich bin ein wütendes und trauriges Kind. So darf ich aber nicht sein. Ich kenne die Strafe. Es ist Liebesentzug und Ablehnung. Also bleib ich still. Schlucke den Schmerz hinunter. Ich brauche deine Liebe, ich ertrage es nicht wenn du mir diese nicht gibst. Ich lerne, dass Liebe nicht bedingungslos ist. Und ich wenn ich mich nicht so gebe wie du mich willst, werde ich Ablehnung erfahren.
Noch heute trotze ich manchmal wie ein kleines Kind, wenn ich auf Ablehnung stosse. Dann isoliere ich mich, bin wie gelähmt und starre Löcher in den Boden. JA, ich bin ein Kleinkind vom feinsten wenn ich nicht bekomme was ich brauche. In so einem Moment fühlt es sich für mich an wie ein kleiner Tod, etwas erlöscht in mir. Meine sonstigen Gefühle nehme ich als Momentaufnahme wahr. Ablehnung hingegen ist wie in Stein gemeisselt. Ich weiss noch heute nicht wohin ich damit soll. Abstellen scheint mir jeweils der einfachste Fluchtweg. Oder ich betäube mich, sodass ich ein paar Stunden Pause habe von meinem Schmerz. Oder um diesen hemmungslos heraus zu brüllen. Ich fühle mich als Gefangene meiner Gefühle, die ich nicht haben möchte. Im Kopf habe ich längst verstanden, dass ich nach jedem dieser kleinen Tode noch da bin. Und immer noch gut bin. Mein Herz hat dies jedoch noch nicht gelernt. Mein Herz ist ein kleiner Extremist. Es kennt keine grautöne. Es kennt nur ganz oder gar nicht. Und jeder dieser grautöne bedeutet ein weiterer kleiner Tod für mich.
Ich sehne mich sehr danach, dass ich eines Tages fühlen kann, dass jeder kleine Tod auch neues Leben bedeuten kann.- 3
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Noch nie war eine Farbe so blau. Im Moment gibt es nichts, was mir mehr bedeutet als bei dir zu sein. Ich möchte mich in dir verlieren bis ich mich wieder finde und vielleicht auch etwas länger. Du fühlst dich an wie ein Aufbruch zu einer langersehnten Reise. Aber auch wie ein Ankommen.
Du riechst nach Patschouli. Ein Duft zu dem ich vorher keine Verbindung sah. Ich fange ihn an zu mögen. Ich bin dir gerne nah. Aber ich merke in den letzten Momenten die wir zusammen haben wie der Zweifel und die Angst meine Begeisterung immer mehr überschattet. Meine Verliebtheit wird gefährlich. Ich will nicht abhängig sein und auch nicht verletzt werden, doch dies macht es im Moment mit mir. Nicht mit dir zu sein lässt mich dich vermissen und wie der süsse Schmerz vergeht wenn ich dich wieder bei mir habe. Es tut mir weh, dass du mir nicht so nahe sein willst wie ich dir. Und da wären wir auch bei deiner Angst. Dass ich mehr will als du mir geben kannst. Und ich möchte auch lieber weniger wollen, denn ich will doch einfach dich. Ich sollte anfangen meine Sucht nach dir in den Griff zu kriegen, kleiner zu dosieren, dass ich auch jederzeit wieder aufhören kann. Aber ist das den der richtige Weg? Denn wenn einem nichts mehr nah gehen darf, lebt man den überhaupt noch?
Jetzt sehe ich schwarz. Für das, dich und uns. Der Mond wurde zu einem grossen weissen Loch und einem Fragezeichen. So weit weg fühlst du dich an. Haben wir uns nur geblendet?
Mein Herz explodiert und ich bin auf dem besten Weg meine Mauern wieder aufzubauen und gleich noch mit Stacheldraht zu überziehen.
Vielleicht haben wir alles was wir für einander hatten schon aufgebraucht. Doch möchte ich keinesfalls die Dauer gegen die Intensität dieser Geschichte eintauschen.
Wild wie strahlendes blau so schnell zu schwarz werden konnte.
Ja, die Liebe ist nichts für Feiglinge. Ich wollte mich ja hingeben. Ich wollte mit dir zu Höhenflügen ansetzten jedoch hatten wir eine Bruchlandung. So wie ich jetzt bin und so wie du jetzt bist, sind wir nicht bereit dazu.
Ich wünsche mir, dass wir eines Tages unsere Türen und unsere Herzen öffnen können, um die Liebe zu erhalten und zu geben die wir schon lange ersehnen.
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Menschliches Verlangen, Sucht
in Liebe & Freundschaft
Geschrieben
wow, bin mega geflasht von deinem text! hatte gerade Gänsehaut beim lesen. Danke!