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SentimentalSentinel

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Beiträge erstellt von SentimentalSentinel

  1. Dreizehn verstummte Gestalten bei Nacht 

    Ein kaltes Herz dazwischen 

    Das ihre Schemen zu Menschen macht 

    Und du stehst daneben und blickst sie nur an 

    Weil dein Fragen ihr Schweigen nicht brechen kann 

     

    Wenn du zu leise bist 

     

    Dreizehn verregnete Hochsommernächte 

    Eine wohliges Ohnmachtsgefühl 

    Für die launenhaften Wettermächte 

    Und du sitzt am Fenster und blickst in das Prasseln 

    Und lässt sie dein liebliches Lächeln vermasseln 

     

    Wenn du zu leise bist

     

    Auch ich will den Dämmen das Brechen verwehren 

    Auch ich will den Fluten das Steigen erschweren 

    Auch ich bin verloren wenn ich in ihnen schwimme 

    Bitte schenk mir deine Stimme 

     

    Weil ich zu leise bin 

     

    Dreizehn vertrocknete Fensterbankpflanzen 

    Ein gekipptes Fenster daneben 

    Lässt den Wind ihre Blätter zu Boden tanzen 

    Und du sitzt daneben und gießt sie nicht 

    Obwohl ihr Anblick dein zaghaftes Herz zerbricht 

     

    Wenn du zu leise bist

     

    Dreizehn verschlossene Wohnzimmertüren 

    Ein kalte Stille auf dem Flur 

    Lässt dich die fehlende Offenheit spüren 

    Weil sie dort sind und trotzdem dein Klopfen verdrängen 

    Und dein Dasein nicht ausreicht um Mauern zu sprengen 

     

    Wenn du zu leise bist

     

    Auch ich stehe hier und ich rufe seit Tagen 

    Auch ich kann die Gleichgültig nicht ertragen 

    Auch ich bin gefesselt an lieblose Orte 

    Bitte schenk mir deine Worte 

     

    Weil ich zu leise bin 

     

    Dreizehn verdrießliche Alltagsgesichter 

    Mit dem Rücken zur Wand 

    Im Schatten ihrer trüben Nachttischlichter 

    Du funkelst sie mit zornigen Augen an 

    Weil dein Funkeln die Schatten nicht ausleuchten kann 

     

    Wenn du zu leise bist 

     

    Dreizehn Flaggen am Fahnenmast 

    Flattern um die Wette 

    Weil die Farbe der Welt nicht zur Fahne passt 

    Und die Flaggen haben ihren Nutzen verkannt 

    Deshalb stehst du allein und verachtest dein Land 

     

    Das zu leise ist 

     

    Auch ich will Toleranz und Hoffnung zurück 

    Deshalb stehe ich hier und versuche mein Glück 

    Auch ich bin gefesselt und spüre den Schmerz

    Bitte schenk mir dein Herz 

     

    Weil ich zu leise bin

     

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  2. Zehn 

     

    Ich habe Angst ein Feuer zu entfachen 

    Ich habe Angst in Dunkelheit zu leben 

    Ich habe Angst die Stimme zu erheben 

    Ich habe Angst nicht oft genug zu lachen 

     

    Neun 

     

    Ich habe Angst Dämonen aufzuwecken 

    Ich habe Angst dich aufzufressen 

    Ich habe Angst dich zu vergessen 

    Ich habe Angst dich anzustecken 

     

    Acht 

     

    Ich fürchte mich alleine zu versagen 

    Ich fürchte dass warten muss 

    Ich fürchte dass ich raten muss 

    Ich fürchte mich um Rat zu fragen 

     

    Sieben 

     

    Ich habe Angst die Stille zu begreifen 

    Ich habe Angst zu lange nachzudenken 

    Ich habe Angst Gedanken zu verschenken 

    Ich habe Angst abzuschweifen 

     

    Sechs

     

    Ich habe dich um Zeit gebeten 

    Ich weiß du kannst mir vieles zeigen 

    Ich fürchte mich dich anzuschweigen 

    Ich fürchte mich zu beten 

     

    Fünf

     

    Ich habe Angst die Stille zu ertragen 

    Ich habe Angst mich lächerlich zu machen 

    Ich habe Angst erneut alleine aufzuwachen 

    Ich habe Angst nach dem Weg zu fragen 

     

    Vier

     

    Ich habe Angst es aufzuschieben 

    Ich fürchte mich zu hoch zu zielen 

    Ich fürchte mich auf Zeit zu spielen 

    Ich habe Angst mich zu verlieben 

     

    Drei 

     

    Ich habe Angst Konflikte auszutragen 

    Ich habe Angst und die wird zu nichts taugen 

    Ich habe Angst vor deinen Augen 

    Ich habe Angst Angst zu haben 

     

    Zwei 

     

    Ich habe Angst Veränderung zu hassen 

    Ich habe Angst mein Scheitern zu verfluchen 

    Ich habe Angst es zu versuchen 

    Ich habe Angst loszulassen 

     

    Eins 

     

    Ich weiß ich kann wenn ich es wage

    Ich weiß du lässt dich darauf ein

    Ich weiß da kann ich sicher sein 

    Ich weiß nicht ob ich es ertrage 

     

    Null 

     

    Ich habe Angst mir Mut zu stehlen 

    Ich habe Angst dich anzusehen 

    Ich habe Angst den ersten Schritt zu gehen

    Ich habe Angst auf null zu zählen 

     

    Jetzt

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    • in Love 1
  3. Flut

     

    Soll dieses Gefühl mein Gedächtnis bestimmen

    Zum ersten Mal Schwung

    Ein ängstlicher Sprung

    Ein Aufprall der brennt

    Ein kalter Moment

    Vielleicht muss ich aufhören zu schwimmen

     

    Vielleicht muss ich aufhören zu laufen

    Nur wacklige Tritte

    Unzählige Schritte

    Bis die Fersen bluten

    Identische Routen

    Kein Weg kann auf Straßen mir Freiheit erkaufen

     

    Metaphorische Felsen am Ufer erklimmen

    Mal wieder am schreiben

    Vom ewigen Treiben

    Tiefen ziehen mich hinab

    Und ich atme nur knapp

    Vielleicht muss ich aufhören zu schwimmen

     

    Vielleicht muss ich aufhören zu träumen

    Mein Über-Ich schielt

    Hinab, stürzt ab und stiehlt

    Geschickt, während ich schlief

    Meinen Konjunktiv

    Wie viel Zeit soll ich noch ohne Würde versäumen

     

    Ein Streichholz kann feucht selbst im Dunkeln nicht glimmen

    Und ich sehe kein Licht  

    Nur dein blasses Gesicht

    Das nass im Schleier erscheint

    Vielleicht getaucht, Vielleicht geweint

    Vielleicht musst du aufhören zu schwimmen

     

    Vielleicht muss ich aufhören zu ertrinken

    Um Antwort zu finden

    Aufhören zu schwinden

    Aufhören zu sinken

    Naiv der Sonne zu winken

    Vom Grund nur erkennbar als mickriges Blinken

     

    Vielleicht soll mir das Feuer die Flügel trimmen

    Vielleicht muss ich brennen

    Vielleicht nur erkennen

    Dass ich erst steigen muss

    Um zu fallen wie Ikarus

    Vielleicht muss ich aufhören zu schwimmen

     

    Vielleicht muss ich aufhören zu raten

    Vom Himmel gepflückt

    Und von Wellen zerdrückt

    Doch die Flügel noch dran

    Und die Flamme noch an

    Reif ist die Zeit für höhere Taten

     

    Die Zeit ist gekommen die Angst zu besiegen

    Denn die Kür wird zur Pflicht

    Wie die Motte zum Licht

    Gelangt, wenn der Start gelingt

    Und gierig erneut ihre Flügel schwingt

    Vielleicht muss ich aufhören zu schwimmen

    Und Fliegen

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    • in Love 1
    • wow... 1
  4. Trüb

    Betrübt 

    Verliebt und frei 

     

    Jung 

    Bedacht

    Ein Herz aus Blei 

     

    Frisch 

    Verbraucht 

    Verträumt für zwei

     

    Zeug

    Dazu 

    Am Ziel vorbei 

     

    Bald

    Vielleicht 

    Der letzte Schrei 

     

    Wenn ich aus dem Schatten trete 

    Die Brücke auftaucht

    Dann nur weil deine Welt mich auch braucht

     

    Wenn ich aus dem Schatten trete 

    Zurück In die Welt 

    Dann weil mein Reich vor mir zusammenfällt

     

    Wenn ich aus dem Schatten trete 

    In die Mitte 

    Dann seh ich Menschen tanzen und ich höre Schritte 

     

    Wenn ich aus dem Schatten trete 

    In das Licht 

    Dann bitte nimm mich an die Hand,  verlier mich nicht 

     

    Wenn ich aus dem Schatten trete 

    Aus Gedanken 

    Halt ein wenig fest an mir,  du wirst dir danken

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  5. Bestimmte Gedanken verschaffen mir Fokus

    Erreichen ein neues Verständnis von Klarsicht 

    Aus großer Distanz zielt ein Dolch auf mein Rückgrat 

    Und ich fange ihn selbst mit verschlossenen Augen 

     

    Und wenns um dich geht bin ich Blind 

    So wie die Augen dieser Menschen sind 

    Die glauben zu verstehen doch dann fragen 

    Ob mein Herz an dir gewinnt 

     

    Bestimmte Zweifel versuchen meinen Gleichmut aufzusaugen 

    Behaupten schlicht dass meine Welt sich für dich aufspart 

    Doch weil sich diese Realität an mir die Fäuste bricht 

    Spielt mein Geschichte weiterhin auf deinem Globus 

     

    Manchmal lassen dich die Blitzlichtgewitter nicht schlafen 

    Entreißen dir den Morgen und versauen deine Nächte 

    Und dann brichst du einfach aus und verschwindest 

    Faszinierst mich mit Träumen die selbst meine übertreffen 

     

    Doch wenn ich rufe bleibst du Stumm 

    Machst durch die Entfernung meine flache Erde krumm 

    Und drehe ich mich in deine Richtung 

    Dann dreht sich alles falschherrum 

     

    Anstatt nur sinnfrei falsche Echos nachzuäffen 

    Konstruierst du dir Gebilde die nur du für gut befindest 

    Inspirierst meine fiktiven Zukunftspläne und bescherst mir echte

    Die mir belanglos erschienen wären bevor wir uns trafen 

     

    Bestimmte Begegnungen bringen mich weiter 

    Auch wenn er sich noch an das Licht gewöhnen muss 

    Öffnet sich mein Blick für diese unbekannte Richtung 

    Und treibt mich an um diese Scheibe zu erweitern 

     

    Hin und wieder trübt mich das Rampenlicht 

    Wenn meine Welt nur durch dein Fehlen besticht 

    Und sie mich offenkundig Fragen 

    Ob mein Mut an dir zerbricht 

     

    Wenn diese Wellen kommen gilt es nicht zu scheitern 

    Vielleicht verschafft mir eine wortgewandte Dichtung 

    Deine Gunst oder vielleicht auch nur zu meinem Verdruss 

    Eine weitere Sprosse auf der Karriereleiter 

     

    Doch manchmal schafft es Mut erblickt zu werden 

    Und wie die Dunkelheit mich immer wieder findet 

    Finde ich auch immer einen Weg zurück ins Licht 

    In diesem Licht will ich dich sehen und dir begegnen 

     

    Hier beschreibe ich den Weg und er führt mich zu dir hin 

    Vielleicht ergibt das für dich Sinn 

    Legst du mir eines Tages deine Welt zu Füßen 

    Weis ich sofort dass ich zuhause bin 

     

    Vermutlich suche ich mich selbst um diesen Wunsch in mir abzusegnen 

    Dann kann ich spüren dass mir die Stimme aus dem Herzen spricht 

    Durch die mein Geist sich fügt und die Zerrissenheit verschwindet 

    Dann habe ich dieses Paradies in meinem Kopf und hier auf Erden 

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  6. Wo leuchtend noch Lichter 

    Die Stille durchflogen

    Und kalte Gesichter 

    Die Stirn in Falten zogen

     

    Die Tür schallt gewichtig 

    Und glättet die Wogen

    Mein Tun erhält Einsicht

     

    Dort führen bis heute die Stufen hinab 

    Ins  dunkle Verlangen, denn dort ist mein Grab

    Wo jetzt noch bei Nacht meine törichten Schatten

    In Bußen und Demut Erlösung erwarten

     

    Wo wortkarge Richter 

    Die Ruhe beschworen

    Und einsame  Dichter 

    Geborgen sind

     

    Dort hat einst das Wort 

    Meine Meere gebändigt 

    An keinem anderen Ort 

    War es je so beständig 

     

    Dort höre ich heute die Chöre erklingen

    Die von meinen schlimmsten Verfehlungen singen

    Dort wo noch jetzt meine törichten Schatten

    Dem Werk ihrer Peiniger Spielraum gestatten

     

    Denn einer war schuldig 

    Der hörte dein Flehen

    Doch die Schuldigen werden 

    Die Schuld nicht gestehen

     

    Und flammender Zorn 

    Kennt keine  Beweise  

    So machte sich einer 

    Des Zorns auf die Reise 

     

    Dort fließen noch heute die tosenden Fluten 

    Hier bin ich zuhause, hier muss ich verbluten

    Dort wo ich bis jetzt meiner törichten Seele 

    Ein Einsehen der ewigen Reue befehle

     

    Dort trifft die Vernunft auf taube Ohren 

    Denn die Rächer haben sich selbst auserkoren 

    Um den Staatsanwälten die Akten zu schonen

    Es leben die Spekulationen

     

    Doch es zogen noch viele

    Debatten ins Land 

    Bis der Eifer 

    In Selbstjustiz frieden fand 

     

    Dort wo sie auch jetzt noch, anstatt sich zu wehren 

    In Kreisen erhaben Gleichmuts verkehren

    Dort wo sie noch heute mit kleinlichen Träumen

    In verblichen Zeiten die Zukunft versäumen

     

    Wenn sinnlose Gesten 

    Ein Schicksal entscheiden

    Und manche die Freiheit 

    Des Wahnsinns beneiden

     

    Als wage Indizien, die Zeugen besprochen 

    Mir wie Parasiten ins Bewusstsein krochen

    Und süße Worte, gefallenen Engeln gleich

    Pforten öffneten in ein düsteres Reich

     

    In den Parks stehen alte, vertrocknete Bäume 

    Als Mahnmal der sterblichen, zweisamen Träume

    Dort sind noch heute in schwarzgrauen Rinden 

    Die Zeichen unserer verblichenen Liebe zu finden  

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  7. Gläserne Schranken 

    Behindern den Weg 

    Aber nicht meine Sicht 

    Denn auch tausende Gedanken 

    Erschrecken mich nicht 

     

    Und trotzdem 

    bin ich Nihilist

    Weil in dem Spiegel dort 

    kein Engel ist

     

    Ich habe Angst wenn du mir folgst 

    Durch graue Taue unter Strom

    Zu verschlungen sind die Bahnen 

    Auch wenn ich Wärme spenden kann

    Verlierst du dich in meinen Armen

     

    Trotzdem bist du

    Auch zu zweit allein 

    Bist du bei mir

    kann ich nie gänzlich bei dir sein

     

    Wunden brauchen warme Herzen 

    Und weil tiefe Wunden schmerzen

    Fließt dein Blut in meine Venen

    Wie das heiße Wachs aus schwindenden Kerzen

    Und meine Flügel haben Krallen 

    Also bluten oder Fallen

     

    Ich habe Wut in deiner Nähe 

    Die ich dich niemals sehen lasse 

    Weil ich den Wert unserer Reise 

    Trotz deiner Ziele nicht verstehe

    Mein Kopf zu laut, das Herz zu leise 

     

    Trotzdem besteige ich den Berg

    anstatt ein Haus am Fluss zu bauen

    Weil mir die Winde dieser Gipfel

    Zwar meinen Atem aber niemals die Gedanken klauen

     

    Und schlägt dein Herz als mein Magnet

    Als Pol für meine Kompassnadel 

    Dann weiß ich, weil kein Tag anbricht

    Dass für mich im Süden ein Exil entsteht 

    Warum entfernen wir uns nicht ?

     

    Trotzdem fällst du in die Tiefen

    deren Wurzeln uns verbanden

    Nur weil du glaubst, du hast

    Die Konsequenzen schon verstanden

     

    Kalte Herzen brauchen Wunden

    Denn durch den Schmerz in kalten Stunden 

    Dreht das Blut aus meinen Adern 

    Weiter in dir seine Runden

    Und wenn wir hier am Boden liegen

    Wird dieses Rinnsal nie versiegen

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  8. Ich muss am Abgrund stehen und Fallen 

    Fallen mit dem Wunsch nach Halt 

    Sich an allem festzukrallen 

    Wenn das Zischen in den Ohren schallt 

     

    Und die Stimmen flüstern wieder

    Halt mich fest und reiß mich nieder 

     

    Der Sonne zu nah 

    Und das Wachs ist geschmolzen 

    Denn sie schießen nach uns 

    Mit glühenden Bolzen 

     

    Bizarre Gebilde aus Kälte und Luft 

    Rufen nach mir mit betörendem Duft 

     

    Loslassen und Fallen bis die Sicht verschwimmt 

    Wie Kometen in deren Kern noch die Asche glimmt 

    Lass uns Funken in den Nachthimmel sprühen 

    Wenn sie fallen und am Horizont verglühen 

     

    Stoß mich wenn ich fallen muss

    Spring mit mir und lass nicht los

     

    Lass uns fallen und den Atem schmecken 

    Wenn wir im Sturz uns selbst entdecken 

    Ich will fallen und die Lebensgeister wecken 

    Nach denen wir zu lange schon die Hände strecken 

     

    Ich will weinen und den Schmerz genießen 

    Weil sich Tränen,  wenn wir fallen 

    In die Schemen unseres Blicks ergießen 

     

    Ich will fallen und die Zeit vergessen 

    Rücksichtslos die eigene Furcht erpressen 

    Im Untergehen der Sonne winken 

    Atmen und im Licht ertrinken 

     

    Ich will retten und gerettet werden

    Fallen und den Trott gefährden 

     

    Ich will spüren wie wir Fallen 

    Und Veränderung erwarten 

    Das Gefühl erkennen,  aufzuprallen 

    Mich erinnern wie wirs taten 

     

    Ich will fallen und nach Hause fliegen 

    Landen und im Warmen liegen 

     

    Wir fallen und du fuchtelst panisch 

    Ich halte still und mach mich Aerodynamisch 

    Ich will zuerst am Boden sein und dich leiten 

    Auf dich warten und die Arme ausbreiten

     

    Ich muss fallen und in Scherben laufen 

    Bluten und mir Mut erkaufen 

     

    Ich will erwachen und am Boden liegen

    Erwachen und die Angst besiegen 

    Furchtlos der Furcht Furcht einflößen 

    Aufstehen und die Fesseln lösen 

     

     

     

     

     

     

    Für meine beste Freundin 

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  9. Ohne danach zu suchen

    Fand ich einmal einen rohen Smaragd

    Ich hab ihn abgeschliffen und rein gewaschen

    Und ihn für dich aufbewahrt

    Hab ein Bild davor gemacht und eins danach

    Er schimmert noch genauso grün wie gläserne Täler

    Aber anders

     

    Du sagtest ich, für immer dein

     

    Ohne diese Tage zu verfluchen

    Hab ich mich oft im Nachhinein  gefragt

    Ob ich es hasse, Blicke zu erhaschen

    Auf versäumte Chancen aller Art

    Doch nur weil die Illusion davon zerbrach

    Erinnere ich mich nicht weniger gern an hilfreiche Fehler

    Aber anders

     

    Doch ich verlor dein Wort im Wein 

     

    Ohne zu fragen

    Hast du einst mein Herz geklaut

    Du hast es in seine Einzelteile zerbrochen

    Ich ließ die Scherben liegen

    Und du hast es wieder aufgebaut

    Es schlägt genauso laut wie früher

    Aber anders

     

    Jetzt schaust du immer finster drein

     

    Ohne zu klagen

    Habe ich den Frust in Holz verstaut

    Und bin mit dir in See gestochen

    Um jeden Alltag zu besiegen

    Denn zu viel Nichts hatte sich angestaut

    Zwar bleibt noch immer Nichts nach unserer Rückkehr

    Aber anders

     

    Was ich wollte weist nur du allein

     

    Ohne einen Moment zu zweifeln

    Spürte ich, du würdest gehen

    Ich wusste, ich würde nie mehr Derselbe sein 

    So habe ich ein Bild gemacht vom Grab

    Eins in meinem Kopf, und eins im Garten

    Auf der anderen Seite riecht das Gras vielleicht genauso frisch

    Aber vermutlich anders 

     

    Wir sollten näher sein

     

    Ohne diesen Tag zu verteufeln

    Hab ich gelernt auch nachts zu sehen

    Ich beschloss dir diesen Mut  zu verzeihen

    Damit ich meinen morgen auch noch hab

    Muss nur die Tage verschlafen und auf Nächte warten

    Dann malt das Licht die Welt so herrlich trügerisch

    So seltsam anders

     

    So geschliffen und rein

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  10. Nur zwei Ganoven die den Galgen

    erwarten

    Zuvor noch als letzten Wunsch um Wasser baten 

    Um dem Henker in die Visage zu spucken 

    Denn hängen sollen wir sowieso 

    Wir brechen aus in Gelächter 

    Und das bricht uns das Genick 

    Denn der hasserfüllte Wächter 

    Zieht den Hebel,  strafft den Strick 

    Trotzdem gehen wir farbenfroh 

     

    Kombiniert aus rot getränkten Farben

    Konzipiert für uns als roter Faden

    Wie gemacht für uns um anzuknüpfen 

    Denn wir ruinieren ihn sowieso 

    Wir suchen Scheren um ihn durchzuschneiden 

    Werden uns verlaufen wenn uns Dinge faszinieren 

    Und werden uns in bunte Stoffe kleiden 

    Rote Fäden werden wir verlieren

    Aber unsere sind farbenfroh

     

    Unsere Pläne sind gestorben,  denn sie stehen in den Sternen 

    Nur das gibt uns den Mut,  auf ihren Gräbern tanzen zu lernen 

    Ich kann die Schritte,  lass mich führen

    Denn tanzen müssen wir sowieso

    Gib mir Rythmus,  lass uns danach leben 

    Abheben und für immer den Boden vergessen

    Gib mir Feuer,  lass uns die Gläser erheben 

    Auch in dunklen Nächten noch das Grau erpressen

    Denn wir leben farbenfroh

     

    Nur zwei Träumer die noch Bücher lesen 

    Ein Paradies erschaffen für die Fabelwesen 

    Die Kreaturen die meinen Kopf bevölkern 

    Kämpfen werden wir sowieso 

    Errate was ich denke und ich fliehe in den Traum 

    Keine Angst vor den Drachen die uns aus dem Schwarz anfunkeln 

    Denke mit mir,  warme Gedanken,  und wir halten sie im Zaum

    Egal was die Geschichten über Feueratem munkeln 

    Unserer brennt farbenfroh

     

    Fliehe nicht zu lange vor den kriechenden Ranken 

    Dann trage ich dich weiter durch die dunkelsten Gedanken 

    Vergib mir meine Worte und ich leihe dir mein Ohr

    Denn lauschen werde ich sowieso 

    Sag mir nur du kannst nicht weiter,  und wir machen eine Pause

    Du ergründest meine Ängste und ich leg sie dir zu Füßen 

    Dann findest du in meinem Herz ein zweites Zuhause 

    Und alle Zweifel die dich plagen werden diese Zuflucht büßen

    Denn wir denken farbenfroh 

     

    Das Meer in dem wir schwimmen hat sich selbst als Meer benannt 

    Doch die Strudel,  die dich halten, hab ich vor dem Wort gekannt 

    Du siehst nicht mal ein Ufer,  trotzdem schwimmst du ohne Grund 

    Tauchen müssen wir sowieso 

    Versuchen wir nicht länger,  uns dem sinken zu verwehren

    Die Wellen kommen immer näher,  und ich brauche deinen Mut 

    Die Wellen wollen dass wir tauchen um den Ballast umzukehren 

    Sieh mich an und nimm mich mit,  wir erwachen in der Flut 

    Denn wir atmen farbenfroh

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  11. Ich zeig mit dem Finger

    Auf die Monster im Raum 

    Doch du schaust mich nur an 

    Und beachtest sie kaum 

    Weil ich müde bin 

     

    Es drehen sich Formen 

    Im lichtleeren All

    Und ich forme die Kreise 

    Aus Neonkristall 

    Wenn ich leise bin 

     

    Mitleidige Augen 

    Die niemals verstehen

    Durchbohren und richten mich

    Ohne zu sehen 

    Dass ich müde bin 

     

    Ich zerreiße Konstrukte 

    Und jede Sonne die brennt 

    Konzipiere und kreiere 

    Mein eigenes Firmament 

    Wenn ich leise bin 

     

    Vergangene Chancen 

    Aus weltfremden Tagen 

    Sehen nur mein Scheitern 

    Ohne sich zu fragen 

    Ob ich müde bin 

     

    Ich trage sie fort 

    Und vergesse diese Zeiten 

    Verliere mich selbst 

    In den endlosen Weiten 

    Wenn ich leise bin 

     

    Und die wichtigen Worte 

    Fragen mich blind 

    Weil sie niemals begreifen 

    Dass sie belanglos sind 

    Weil ich müde bin 

     

    Doch am anderen Ende 

    Verbanne ich die Sorgen 

    Zurück zum Ursprung 

    Und fühle mich geborgen 

    Wenn ich leise bin 

     

    Du zeigst mit Gedanken 

    Auf meine Blockaden 

    Umarmst mich mit Phrasen 

    Und kratzt nur Fassaden 

    Weil ich müde bin 

     

    Doch wenn all dass sich legt

    Und der Morgen mich findet 

    Dann baue ich auf dein Versprechen 

    Dass der Nebel verschwindet 

    Wenn ich leise bin 

     

    Denn Sehen heißt wärmen

    Und die Wärme darf bleiben 

    Wenn Worte nur lärmen

    Kann ich davon schreiben 

    Wenn ich müde bin

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  12. Stadt ohne dich 

    Stadt ohne Park 

    Park ohne Uhr 

    Uhr ohne Zeit 

    Zeit ohne dich

    Stadt ohne mich 

    Stadt ohne Herz 

     

    Stadt ohne mich 

    Stadt ohne Wald

    Wald ohne Baum 

    Baum ohne Krone 

    Krone ohne Haupt

    Hauptsächlich Schmerz 

    Stadt ohne Herz 

     

    Meer ohne Salz 

    Mehr oder weniger 

    Mehr so aus Trotz 

    Trotze den Wellen 

    Viel Welle um nichts 

    Meer ohne dich 

    Meer ohne Duft 

     

    Meere aus Teer 

    Land ohne Meer 

    Mehr schlecht als recht 

    Recht auf mehr Meer 

    Meer ohne mich 

    Meer unter sich 

    Meer ohne Luft 

     

    Stadt ohne Meer 

    Stadt ohne Freiheit 

    Frei ohne Zeit 

    Zeit für mich selbst 

    Selbst mit dem Los 

    Dich loszulassen 

    Stadt ohne dich 

     

    Stadt ohne dich 

    Stadt unter sich 

    Stadt ohne Mensch 

    Mensch ohne Traum 

    Mensch ohne Triebe 

    Stadt ohne Liebe 

    Stadt ohne mich

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  13. Baumhaus

    Ich schlafe gerne erhöht

    Denn nur wenn ich hoch genug schlafe

    Schlafe ich auch tief genug

     

    Und dann immer diese Stimmen

     

    Du, der du wohnst

    In dem Kopf

    Komm heraus

    Gib dich preis

    Falls du weißt

    Was es heißt

    Zu verstehen

    Dich im Glanz

    Zu verdrehen

    Gib dich preis

     

    Ich liege öfters wach

    Denn wenn der Tag mich umnachtet

    Mache ich die Nacht zum Tag

     

    Und dann sind da Stimmen

     

    Du, der du lebst

    Mit dem Schmerz

    Zahl den Preis

    Gib ihn auf

    Falls du weißt

    Das es gilt

    Zuzusehen

    Sich am Glück

    Zu vergehen

    Zahl den Preis

     

    Ich lebe gerne so

    So in den Tag hinein, wenn ich so liege

    So ohne Sorgen über Morgen

    Wie eine Eintagsfliege

     

    Und dann immer wieder Stimmen

     

    Du, der du stehst

    In der Tür

    Tritt herein

    Ja, ich weiß

    Dass du  tust

    Was du musst

    Nein, du kannst

    Noch nicht gehen

    Sieh es ein

    Tritt herein

     

    Ich liebe immer noch

    So dies und das, und manchmal dich

    Vielleicht aus trotz so dies und das

    Noch immer nicht verinnerlicht

     

    Und dann nur noch Stimmen

     

    Du, der du schwebst

    In der Luft

    Ohne Grund

    Ich bin dein

    Ohne  Grund

    Nein, du bist

    Nicht allein

    Denn du schwebst

    Nur zum schein

    Ich bin dein

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  14. Echo 

     

    Mein erster Traum, der sich bis heute, nachts noch in mir regt

    Der erste Traum, doch hat er mich zu lange schon geprägt

     

    Zwar hilft Geduld doch muss ich in dem Kopf noch lange wohnen

    Wenn ich das Laster los sein will, darf ich den Kopf nicht schonen

    Vielleicht gelingts mit Zeit, vielleicht mit größeren Visionen

     

    Aber wenn dann sich wieder Finsternis und Licht

    In intimer Ironie umschießen

    Dann zeigen Schatten ihr Gesicht

    Dort wo aus grauen Augen schwarze Tränen fließen

     

    Dort haben Worte kein Gewicht

    Wenn unser heikles Bündnis bricht

    Entstehen Schatten ohne Licht

    In diesen Tiefen wohnt nur Dämmerung

    Und ohne Zeugen droht Veränderung

    Alles was bleibt ist die Erinnerung

     

    Denn meine Welt ist wie ein asynchrones Lichtspiel

    Und ich allein in seiner Mitte

    Sehe um mich Schatten, Formen in die Wände stanzen

    Nur meine müden Augenlieder als Ventil

    Doch schließe ich sie,  so höre ich Schritte

    Und sehe trotzdem noch die Schatten tanzen

     

    Manchmal habe ich genug von all den düsteren Geschichten

    So muss selbst ich gestehen, ich will erneut den Blick nach vorne richten

    Doch aus der Furcht heraus hab ich mich wohl zu schnell gedreht

    Und sehe wie aus den Schatten hinter mir ein Sog entsteht

     

    Denn meine Welt ist wie ein schwarzes Loch

    Und ich rotiere hilflos in der Mitte

    Alles prasselt auf mich ein, weil ich nichts loslassen kann

    Doch nichts entkommt dem schwindelnden Moloch

    Keine Information, selbst wenn ich alle Regeln überschritte

    Käme nicht einmal ihr Echo jemals bei dir an

     

    Ist das All mein neues Meer, so nennt mich Pelagius

    Dann ist mein Ereignishorizont den ich durchdringen muss

    Nichts als ein Kreis mit null als Radius

    Doch dann im dunkelsten Moment

    Wenn Realität mir ihre Dienste aberkennt

    Die Zeit erfriert, und kalt wie Eis, mein Licht vom Schatten trennt

     

    Dann fällt mein Blick zurück auf diese unendliche Stadt

    Die Galaxie die als Laternen, nichts als Sonnen hat

    Dieser Anblick wirkt so futuristisch und ist doch so unfassbar alt

    Und diese Skyline zeigt mir Ohnmacht in ihrer ehrlichsten Gestalt

     

    So lischt der Traum allmählich ganz aus meiner Fantasie

    Und kuriert mich Stück für Stück von meiner Lieblingsphobie

    Durch die erbarmungslose Schönheit dieser fernen Dystopie

     

    Ich greife jede Nacht mein Rad, ich fahr hinaus den Blick nach oben

    Ich liege still und stell mir vor, wie Supernovas toben  

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  15. Wenn ich Grenzen überschreite

    Stoffe ins Bewusstsein Leite 

    Ein beklemmendes Gefühl verbreite 

    Und ich die Nacht zum Tag begleite

     

    Liegst du mit mir hier

    Ich rede mit dir 

    Und lasse die Wellen kommen 

     

    Wenn ich deine Lieder Singe 

    Müde über Gräben springe 

    Zeit verschlinge, Leistung bringe

    Tiefer ins Bewusstsein dringe 

     

    Dann bist du für mich da 

    Und ich für dich 

    Die Gedanken,  sie verändern mich 

     

    Wenn wir übers Leben fluchen

    Sinn im Lebenswandel suchen 

    Uns mit falschen Maßen messes 

    Uns den Tag mit Streit zerfressen 

     

    Dann bleiben wir dort 

    Und denken uns fort 

    Bis wir den Tag zurückgewinnen 

     

    Beginne erneut 

    Ein neuer Tag der dich erfreut 

    Verschiebe die Sorgen 

    Von gestern auf morgen 

     

    Du bist für dich da

    Und ich für mich 

    Deine Worte,  sie begleiten mich 

     

    Wir sammeln uns kurz

    Und vergessen den Sturz 

    Denn der Tag der einst war

    Ist auch morgen noch da 

     

    Und dann bleiben wir hier 

    Widerstehen der Gier

    Nach Protest und Verlust 

     

    Wo ich die Sorgen übertünche 

    Mich an ferne Orte wünsche 

    Weltlichen Reichtum mit all seiner Härte 

    Als Maßstab für meine Zufriedenheit werte

     

    Da siehst du mich an 

    Und küsst mich spontan 

    Und die Geister gehen schlafen… 

     

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