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Don Quichote

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  1. Lieben Dank für Eure anerkennenden Worte! Viele Grüße aus dem schönen Taubertal Don Quichote
  2. Don Quichote

    grenzgänger

    in momenten der stille sehne ich mich nach Deinem schatten leise wärmte er meinen zerklüfteten mantel und warf mir zum abschied ein lächeln zu in momenten der einsamkeit sehne ich mich nach Deinem lachen laut streichelte es meine gerunzelte stirn und glättete stets freundlich meine sorgen in momenten der angst sehne ich mich nach Deinem blick sanft ruhte er an meiner schulter und grub sich heiter in meine adern doch Du bist fort und ich noch hier
  3. Don Quichote

    gnadengesuch

    Stehen wir nicht alle immer wieder aufs Neue vor diesen Anstrengungen und Herausforderungen des modernen Lebens. Immer soll alles perfekt sein,die berufliche Karriere,die Liebe,der Sex usw. Alles ist blitzblankgeputzt,damit wir leichter hineingleiten können in diese Scheinwelt. Doch insgeheim verzweifeln wir an dieser Kontrolle und träumen von einer anderen Welt, in der wir offener miteinander umgehen könnten. Wir blinzeln eben nur heimlich,weil wir Angst vor dieser Offenheit haben. Wir sehen die Welt eben manchmal nur mit Glasaugen anstatt mit dem Herzen. Daher mein Appell: Laßt uns den Spiegel unserer Seele nicht mit Gardinen zuziehen, sondern schenken wir mit unseren sekündlichen Wimpernschlägen der Lebenszeit unseres Nachbarn,Freundes,Freundin Achtung und Zuneigung,damit wir am Ende unseres Lebensweges eben nicht tränenüberströmt durch filigrane Leisten schauen müssen. Viele Grüße Don Quichote
  4. Don Quichote

    Fällen

    Daher ist es wichtig,daß das Licht ungebrochen unsere Herzen mit neuen Farben umhüllt, damit sie nicht an Kleinigkeiten zerbrechen. LG Don Quichote
  5. Danke für die Zustimmung! LG aus Unterfranken
  6. Don Quichote

    Herrn Biedermeiers Erwachen

    Der Tag S...,der sich wider Erwarten doch nicht regnerisch gestaltet,gibt sich verhalten und wankt im Morgenduft der ersten Frühlingstage,noch etwas müde,träge von all der anstrengenden Zurückhaltung,die man sich doch gerade erst eingeübt zu haben glaubte. Bedächtig schiebt er sich durch feingewebte Nebelschleier,unaufhörlich prasseln die weichen,fetten Tautropfen zu Boden und versinken im morastigen Untergrund. Schamhaft wagt der neue Anbruch aller Dinge sich dem sicher treffenden Sonnenstrahlenkranz in lobenswerter Weise zu ergeben. Dies ist also der Tag S...! Man hatte ihn sich gewiß nicht anders vorgestellt.Folglich sieht man sich gezwungen,der eigenen Willenlosigkeit ein standhaftes Gegengewicht zu setzen. Preist der Greis nicht den nahenden Schimmer einer bevorstehenden Ohnmacht? Nichtsdestoweniger sollte man sich mannhaft aufrichten,die lästigen,wallenden Morgenkleider lässig anschnüren,die ledernen Gamaschen mit unsicheren,da steifen Bewegungen überziehend, unbeholfen in den finsteren Spiegel blickend,ein stetes Zucken des linken Wangenflügels wahrnehmend,um daraufhin festzustellen,daß man sicherlich noch in ungenügender Vorbereitung befindlich sei.Der Tag S... drängt! Der Tag S... drängt nicht nur,sondern verbindet sich auch mit angenehm-prickelnden,immer wieder heimsuchenden Zwangsvorstellungen,mit Erinnerungen an andere,ähnliche Tage. Wie sahen solche Stunden hoffnungsvoller Erwartungen und sehnsüchtiger Ahnungen aus, wie offenbarten sie sich,welche Erfahrungen zogen sie nach sich und welcher Art war das zitternde Bangen,das den bereits Verführten erfüllte und in Atem hielt? Doch kehren wir zum Tag S.... zurück,wenden wir uns den tatsächlichen Begebenheiten zu und versehen wir ihn nicht mit vorgefaßten Meinungen und lakonischen Bemerkungen! Man betrachtet sich jetzt selbstgefällig im hellen Schein des sanften,leise Schatten werfenden Morgengrauens,umkränzt den wohlbeleibten Körper mit liebevollen Augenschlägen und fühlt sich wohl. Bald gleitet man gefühlvoll,die eigene Unsicherheit verbergend,die Stufen hinunter,schwingt sich behend,mit einer nicht zu unterschätzenden Eleganz in das wollüstig wartende eherne Gefährt und spurtet davon. Die Szenerie,in der man ankommt,ist lodenmantelfest.Hier gedeihen Sandkörner in der knisternd-feuchten Luft und runden ihre harten Kanten lautlos ab. Man steigt aus und spürt die beeindruckende Atmosphäre,in der man sich mit Fassung,mit aufrechter Haltung und leicht emporgehobenen Hauptes sogleich geborgen weiß,denn man ist endlich unter seinesgleichen..Man gibt sich solide,trägt leicht erkennbare Kluft,wirkt entspannt und läßt sich nun von der sich in gleichmäßige Bewegung setzenden Masse mittreiben. Traubenformig schnellt die Vorhut nach vorne,während mancher bald ins Hintertreffen gelangt,da sich der unendlich lange Zug der hin und her taumelnden Leiber,die sich eng aneinander schmiegen,zu störrisch gestaltet.Der fest umrissene Weg läßt Unsicherheiten ans Licht kommen,obwohl der feste Tritt das Moos der neu erwachenden Heide glättet und unausweichlich ebnet. Die Perlen,die sich im Nacken manch tüchtigen Streiters störend bemerkbar machen,werden durch am Wegesrand feilgebotene Hausmannkost kompensiert,während der körperliche Rest immer mehr ächzt und stöhnt. So geht das Stunde um Stunde,bis man nur noch müde gesenkten Hauptes durch die Landschaft trottet,zwei Stöcke grimmig hinter sich herziehend. Der Tag S...neigt sich dem Ende zu.Was hat er unserem Kandidaten gebracht,außer einer windzerfurchten Miene und einer lächerlichen Auszeichnung,die man je nach Ankunftsrang verstohlen beiseite schiebt oder glücklich dem noch zweifelnden Nachbarn vor Augen führt? Der Tag S... geht mit der Erkenntnis zur Neige,daß außer Sandkörnern,die in der Luft lautlos ihre harten Kanten abrunden,niemand den Sinn des Ganzen versteht außer vielleicht der wissend Eingeweihte,der einem Lemming gleich seine ewigen Runden kreisen läßt,nur der Schilder und Abzeichen wegen,das Wesen der ihn umgebenden Natur aber weder achtet noch versteht. Insofern könnte der Tag S... bei moderneren Varianten des gleichen Typs auch in einem Fitnesstudio stattfinden,Hauptsache die Bahn und der Titel stimmt. So endet der Tag S... meistens mit der selbstbetrügerischen Ansicht,daß man jetzt ein Anrecht auf ein Feierabendbier habe. Und die Sandkörner raunen sich gegenseitig zu,daß sie ohne Herrn Biedermeier nichts voneinander wüßten,ohne den Tag S... und die vielen anderen Tage wie dieser....
  7. Don Quichote

    gestohlene jugend

    seichter sand siecht dahin quält sich durchs gemäuer versiegt im sturm der brandung die entgegenstiebt unaufhörlich höhlt der zähe mulm den tritt leise ausgehauchte worte säumen den horizont der verwesung fremder siehst Du den zartgebauten jüngling der vergeht am wegesrand verführt von heimatwogen stolzem vaterland spaziergang im nordensüdenostenwesten schützenfest schließ ihn in Dein herz und verzeih'
  8. Don Quichote

    Taufrisch 1983

    Anno dazumal im Lenzen, am Morgen kühl und jung, man kannte keine Grenzen im mandelfrischen Dung Des holden Antlitz Lächeln oh,Maid,wie sinn' ich noch hiernach, die Tränen voller Lust gar hecheln über'n Mund und in den Bach Des Reiters wilde Sporen sich beißen in den samtenen Grund, der Hund,er scheint verloren zu tänzeln über des Grates Schlund Eine Woge heißen Dunstes Feuer berühret Mund und Hand, der Wind bläst durch die Scheuer im tosigen Liebgewand Im Haus des wilden Funkelwaldes, im Dickicht voller Ranken, des Wolfes Jammern,itzt erschallt's im Tal der Hoffnung Blätter sanken Das lieblich Laub am Wege es hing im Dornengestrüpp, gestorben auf der Lippe, die ich zu küssen hegte Anno dazumal im Lenzen...
  9. im schienengeknister der tramnumeroneun träume ich nicht mehr zwitschert kein vogel höre nicht mehr sehnsüchtig das rauchige husten des schaffners sehe keine bäume hinter hochhausfetzen nur menschen aus glas unter wolkenruß rieche nichts schmecke nichts mehr unter dem hammerschlag lacksiegel der tramnumeroneun
  10. @gravur idol Jedes noch so kleine Werk,das dem großen Ganzen dient,kann wachsen, wenn man es wachsen läßt! Viele Grüße Don Quichote
  11. @gravuridol Gut,wie ich in 'kritik an der zeit' von lily bereits kommentiert habe,stammen einige meiner gedichte aus meiner jugendzeit,dieses habe ich am 24.08.1984 verfaßt, da war es vielleicht noch frischer! Aber der Grundgedanke ist nach wie vor aktuell: alles wird scheinbar schneller und 'grenzen'loser, doch wir mißachten unsere eigenen grenzen weiterhin ungehemmt Der Wind steht hier alles, was den Grenzen entgegensteht und er weht für uns eben nur solange wie wir die Grenzen des Universums akzeptieren, obwohl er auch noch dann wohl wehen wird, wenn wir als Spezies aufgehört haben,zu existieren. Diese Erkenntnis ist auch nicht neu, aber trotzdem brandaktuell, auch wenn man nicht an den Klimawandel glaubt. Also laßt uns Gegenwind blasen! Grüße Don Quichote
  12. Don Quichote

    trabantenglieder I

    im schienengeknister der tramnumeroneun träume ich die fensterlosen vorstadtträume traumatiens da zwischen zwitschert die blonde eisvogel stimme dumpf drall blau durch laut sprecherausgüsse vom gießkannengrün bunter gummibäume hinter tränengläsern ich gasüberströmt im pufferbereich grauer lackschuhe rußbetrunken aus geträumt
  13. golem stirbt kirchenglocken winseln um pietisten ihr ehernes gebet quietscht durch saure mörtelfugen gurgelröchelnd aus golgatha die letzten liebesgrüße sie wecken die gräber mit bergesdonnern und schluchzen warum grollt Ihr den pokernden häschern um blut und schweiß feilschenden greifern triefen Eure gerinnselten augen nicht vor schergenmitleid christ ist auferstanden aus den kreuzen unserer sündigen vorfahren wimmern die frauen auf dem forum romanum strecken ihre gänsefinger dräuend gen osten: haltet den dieb breitmäulig grinst der pastor aus vivipento gelbe kunststofffunkelkreuze übern rücken baumelnd knallhart glänzt das geschäft an der grenze zur theokratie wehe den dealern auf dem betgestühl den kanzeldemagogen sie schmücken ihre waffen mit wachskerzen und schmirgeln die herzen ihrer kinder mit lebkuchenkugeln aus blei
  14. Don Quichote

    schallmauer

    grenzen werden durchbrochen welten aufgeteilt einstmals unerreichbares so nah geworden der wind trägt alles davon wie lange noch?
  15. @ Dead Man Die Zeit ist immer relativ,deshalb kommt sie uns als Kind unendlich und als alter Mensch so kurz vor! Doch letztlich ist es nicht die Zeit als Maßstab von Berechnungen und Lebenszyklen, die uns ängstigt,sondern der Puls der Zeit,der in uns schlägt oder auch bald eben nicht mehr. Das ist die Lebensorge und -chance,denn wenn wir erkennen,daß wir selbst der Pulsgeber sind, können wir auch schwerste Krisen überstehen,auch wenn sie aussichtslos erscheinen. Doch ist es einfacher gesagt als getan. Zeit ist ein Hilfsmotor, um uns selbst zu erkennen und zu verwirklichen, denn der Zeit an sich ist es egal,ob wir da sind oder nicht, sie ist sozusagen zeit-los. In diesem Sinne zeitlose Grüße aus Röttingen
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