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Glasscheibe

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Alle erstellten Inhalte von Glasscheibe

  1. Glasscheibe

    Treffen

    danke oilenspiegel. dieser Text ist wichtig, denn er bleibt wenn ich irgendwann mal nicht mehr bin. Danke
  2. Glasscheibe

    Treffen

    Ja sie schreibt das sehr treffend. danke dafür und für deinen Kommentar
  3. Glasscheibe

    Treffen

    Im Krankenhaus besuche ich dich es riecht nach Desinfektionsmitteln Du machst dir einen Pfirsich auf deine Gabel, du trinkst aus so einer Schnabeltasse, und auf Kabel 1 läuft ein Western, die ballern ordentlich, niemand kratzt ab Der Ton ist abgestellt wir schauen einfach dahin Wir beide wissen, dass du es nicht schaffen wirst und wir schlendern später die Gänge entlang du machst oft Pause und deine Hose rutscht dir runter Die Krankenhauskapelle da gehen wir dran vorbei Eine Schwester mit roten Fingernägeln kommt uns entgegen, sie lächelt kühl, wir gucken auf ihren Arsch, niemand sagt etwas, es bleibt unausgesprochen Draußen, es regnet, rauchen wir und du sagt, dass dein Kassengestell kaputt ist, wo es Zeitungen gibt und vielleicht mal ein Bier In den Rosen vor uns sitzen zwei Tauben und es ist kurz vor fünf am Nachmittag
  4. @Carlos ich war schon mal hier und ich wusste dass dir meine Texte gefallen. Das Leben ist merkwürdig, alles ist merkwürdig. frohe Weihnachten
  5. Irgendwann wirst du dich auf einen Sessel setzen, eine Flasche Bier aufmachen aus dem Fenster schauen einen Raben vorbeifliegen sehen leichten Harndrang verspüren auf deinem Handy ein Porno laufen lassen die ehemalige Mitschülerin gefesselt wiederkennen die Tiefkühlpizza wird im Ofen verbrennen du wirst denken- wie oft das alles genau so war und dann wird alles vorbei sein, der Rabe stürzt ins Feld Punkt
  6. Glasscheibe

    Parkbank

    Ich saß auf einer Parkbank neben mir zwei junge Typen quatschten über Züge, Strecken und Verbindungen nette Kerle, viele Pickel, keine Freundin Von der Seite kam ein zerzauster Mann, rote Haare und Kapitänsbart Die jungen Typen machten die Biege, ab zu ihren Zügen Der Kapitän fragte mich „Hey, ist da ein Flammenwerfer in der Tasche“ „Kann sein“ „Hey, die haben ne Bombe gefunden“ „Nix gehört“ Er stand plötzlich auf einem Bein, drehte sich im Kreis Ich schaute lange in die Rosen, so beendetet man Gespräche „Hey, im Dreißigjährigen Krieg, Bomben“ „Ja, ne“ Ich starrte die Rosen an, wollte sogar eine mitnehmen Ne Frau mit einem Hund kam, der Hund bellte und zog an seiner Leine Der Captain, setzte sich zu mir Ich kramte in meiner Tasche, fand einen Beutel, gab ihm ein Fünfter Es dämmerte, ich sah ihn in ne andere Richtung laufen Richtung Stadthotel Ich lief den ganze Weg nach Hause, hatte keine Rosen und dann gab es ne Bombenentschärfung Ich pennte die halbe Nacht in einer Notunterkunft Bekam Suppe aus ner‘ Gulaschkanone und mein Rücken juckte
  7. Danke. stimmt ohne den Absturz freut mich dass es dir gefällt
  8. Die Frau neben mir sah aus wie eine Zigarre mit kurzen roten Haaren am Tresen schlug ich eine Fliege halbtot Dann erzählte ich so Dies und Das Rechtschreibung beherrschte ich nie wirklich das mit den Zeiten war harter Tobak so fing das schon in der Grundschule an F. störte den Unterricht durch unqualifizierte Scheisse Die Grundrechenarten beherrscht er bis 20 beleidigte aber seine Sitznachbarin als Nutte Die Fliege erhob sich wieder sie klebte am Tresen fest Ein Flügel war abgerissen Die Zigarre lachte nur, sie lachte immer und schminkte ihre Wangen Bei ihr Zuhause zählte ich bis 20 und rannte in die kristallklare Nacht davon ganz schnell war ich, ganz schnell und nie außer Atem
  9. Glasscheibe

    Hochsommer

    Ich schuftete hart Es war Hochsommer und immer nachmittags, denn es gab nur das Jetzt Der Chef war überall Brüllte mich an, brüllte die Rumänen an, brüllte die Türken an, brüllte die Katze an Martin, den man einfach nur Piss nannte, konnte nicht lesen und hatte sich beide Ohren im Suff abgeschnitten Wenn er sprach dann stotterte er, sonst war er tagelang still Einmal, es war besonders heiß und die Vögel fielen vom Himmel, da guckte er einer Helferin heimlich beim Umziehen zu und onanierte wild Im Pausenraum hing ein Kreuz, ARBEITEN und BETEN stand drunter Die Chefin schrieb Gedichte, über die Liebe, den Löwenzahn, die Tulpen Dieses Zeug und das war ausgezeichnet Sie wusste nichts, war die Gutsbesitzerin, dumm wie eine Fliege, aber mit Peitsche und schwarzen Stiefel, die in der Sonne glänzten Und Martin aka Piss steckte man irgendwann in die Psychiatrie am Ende der Welt, wo es nichts mehr gab, nur Wände mit Rissen und ein Waschbecken aus Eisen Ich blieb stumm, denn was nahm mir meine Stimme
  10. Glasscheibe

    Das Ende

    In den Ferien wir hatten nichts zu tun, da besuchten wir Henrys Großvater Henrys Großeltern lebten getrennt Er saß vor seiner Wohnung auf so einem Klappstuhl und als er aufstand hatte er schon ordentlich Schlagseite Ich sah seine Augen die waren irgendwie schön In seiner Bude sollten wir es uns am Tisch bequem machen Henry nahm den Zigarettenstopfer Den Großvater sah ich in der Küche Ganz schnell war er dabei den nächsten Drink zu kippen Dann zeigte er uns seine Bücher, es waren hunderte Jungs, ich lese nicht mehr Ich habe den Bogen nie rausgehabt Und ehe die Sonne sich verfinstert bin ich hier weg Solche Sprüche haute er raus und wir verstanden nicht Wir standen eine Ewigkeit schweigend vor seinem Schreibtisch, er nahm noch einen kräftigen Schluck taumelte und riss die vertrockneten Blumen um Er hätte auch eigene Gedichte geschrieben, die niemand las Draußen brannte die Sonne vom wolkenlosen Himmel als Henry und ich gingen Der Großvater mit seinen schönen Augen stand vor der Wohnungstür und schien zu lächeln
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