Tobuma
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Junge, Junge, ich hab mal hier auf Deiner Infoseite nachgeschaut und zu meiner großen Überraschung das Datum Deiner Geburt entdeckt: 1945, fünf Tage vor der Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Als noch Kriegskind wie Nachkriegskind hast Du die fürchterlichen Folgen und die allmählichen Veränderungen am eigenen Leib spüren, ertragen und irgendwie bewältigen müssen. Anders ausgedrückt: Du bist ein geschichtliches Sammelwerk, das persönlich Erlebtes berichten kann, was den Jüngeren nur schwer vorstellbar erscheint.
Lieben Gruß
Carolus
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Lieber Carolus,
Da haben wir beide viel gemeinsam, oder? Die Menge der Erfahrungen und Bilder in meinem Inneren könnte Bücher füllen, die aber, bis auf ein paar Interessierte nur wenige Menschen interessieren, da sie meist nach vorne und nicht nach hinten schauen.
Als junger Mensch, denke ich, war ich nicht anders, habe manches verdrängt oder
beiseite geschoben, was mir jetzt erst über die Jahre klar geworden ist. So wie meine eigenen Kinder, das, was vor ihrer Geburt war, kaum interessiert, habe ich meiner Mutter (Vater noch 1945 gefallen) oft nur mit halbem Ohr zugehört und nach vorne geschaut. Man will halt seine eigenen Erfahrungen machen und muss es wohl auch.
Dass ich mir ihrer vollen Unterstützung immer sicher sein konnte, vielleicht auch der Tatsache, daß ich auf der Flucht geboren, in der Nähe von Köln "et kütt wie et kütt" aufwachsen konnte, hat mir ein gewisses Urvertrauen und einen Schuss Optimismus mitgegeben.Habe trotzdem nie vergessen, wie es 1945 bis 1960 war.
Heute nach einem herausfordernden, arbeitsreichen und doch ziemlich erfolgreichen Leben, mit einer Unmenge vielfältiger, aber auch verrückter
beruflicher Erfahrungen, habe ich als Rentner Zeit vieles aufzuarbeiten und kann das Geschehen "draußen" mit einer gewissen Gelassenheit ertragen.Ich schreibe schon mal ein Buch oder halte die interessantesten Geschichten aus meinem "bunten" Leben fest, damit ich, falls das Gedächtnis mich verlässt, ich wenigstens noch was zu lesen habe.
Ich hoffe, dass es Dir so gut geht, wie Du auf Deinem Profilbild aussiehst.
Tobuma
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Lieber Tobuma,
zu gerne hätte ich auf deinen skizzenhaften Lebensabriss geantwortet, denn schon beim Lesen war mir bewusst, wie viele Gemeinsamkeiten eines kollektiven Generationsschicksals uns verbinden, aber auch, wie unterschiedlich die persönlichen Ausprägungen in Deinem wie meinem Werdegang durch wechselvolle Zeiten bis heute sein dürften.
Leider finde ich Deinen Text hier nicht mehr. Schade!
Lieben Gruß
Carolus
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