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Windo

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Beiträge erstellt von Windo

  1. Conquista.thumb.JPG.c2e15410986a9a094c0e180d18ce8718.JPG

     

    Konquistadoren

     

    Maul und Auge aufgerissen,

    Reißzähne zum Kampf bereit,

    Für den fetten Leckerbissen

    Ist es allerhöchste Zeit.

     

    Gier als Tier schwimmt über Meere.

    Was sich bietet, wird geschnappt.

    Ansehen, vielleicht auch Ehre

    Winken, wenn denn alles klappt.

     

    Unbekanntes okkupieren,

    Beute machen heißt das Ziel.

    Nichts gibt es da zu verlieren,

    Zu gewinnen aber viel.

     

    Nur mit Unterwerfung, Härte

    Bleibt der Wunsch nach Gold kein Traum.

    Ohne Peitsche oder Gerte

    Gibt es Anerkennung kaum.

     

    Gleichmütig sind die Gestalten

    Stoisch alle, Mann für Mann.

    Deutlich wird aus dem Verhalten:

    Keiner weiß, was kommen kann.

     

    Von des Cortez Leuten lernen

    Können sie doch jetzt noch nicht.

    Denn dies Schicksal liegt im Fernen

    Und entzieht sich ihrer Sicht.

     

    Abgegrenzt und gut verborgen

    Sitzt weitab eine Gestalt,

    Macht sich ihre eignen Sorgen,

    denn sie steuert die Gewalt.

     

    Untier, Schiff und Passagiere:

    Eine Einheit zweifellos.

    Sieger sind die hohen Tiere,

    Werkzeuge die andern bloß.

     

    Alte Zeiten sind vergangen,

    Eldorado längst vorbei.

    Doch Eroberer verlangen,

    Dass es heut wie früher sei.

     

     

    Anm.:

    - Foto: Wandrelief ohne Titel, Holz, Louco Filho

    (Celestino Gama da Silva), Brasilien

    - B. Brecht: Von des Cortez Leuten (Gedicht)

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  2. Fenster3.thumb.png.c3b5716a8555cd8e8580da28b8a48e03.png

     

     

    Am Fenster

     

    Nässe und nur trübes Treiben -

    Draußen scheint der Ort verwischt.

    Regen hinter Fensterscheiben:

    Wohlgefühl mit Weh vermischt.

     

    Glitzernd rinnen Tropfen nieder,

    Angestrahlt von hellem Licht,

    Das erst zögernd und doch wieder

    Durch die dunklen Wolken bricht.

     

    Kaum erkennt man Straßen, Bäume -

    Schemen in der Dunkelheit.

    Alles das, was ich erträume,

    Braucht wohl noch ein wenig Zeit.

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  3. Radeln

     

    Seit ich fahre mit dem Rade

    Weiß ich erst, was Freiheit heißt.

    Denn bei Stau kommt der gerade

    Ganz gut durch, der Zweirad reist. 


     

    Der Entschleunigung zu dienen,

    Lass ich niemanden vorbei.

    Gibt es oft auch böse Mienen,

    Vor mir bleibt die Straße frei.

     

    Seh ich einen Radweg liegen,

    Parallel zur Straße gar,

    Kann mich das nicht sehr betrüben.

    Ich bleib lieber hier der Star.

     

    Auf dem Bürgersteig zu radeln -

    Mir macht das schon länger Spaß.  

    Lahme Fußgänger zu tadeln,

    Bringt doch Kick im Übermaß.

     

    Sie von hinten zu erschrecken

    Mit ‘nem schrillen Klingelton,

    Wird sie aus den Träumen wecken -

    Ein verdienter Bikerlohn.

     

    Ja, das Radeln find ich prima.

    Es bringt Muskeln, hält mich fit,

    Leistet was für unser Klima.

    Komm und mach doch einfach mit!

     

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    • Lustig 3
  4. 1.5.24

     

    Heute hat das Jammern frei.

    Schon ist es verschwunden.

    Flüchtet ganz schnell vor dem Mai.

    Fehlen wohl die Kunden.

     

    Frisch und fröhlich eingestimmt

    Klingen andre Laute.

    Alles ist darauf getrimmt,

    Wegzutun, was staute.

     

    Aufblühn heißt das Zauberwort,

    Sorgen, Schmerz vermeiden.

    Wie an jedem Frühlingsort

    Will jetzt niemand leiden. 

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  5. Die Idee


     

    Schon heftig ward und auch sehr laut

    Sehr lange Zeit darum gerungen,

    Bei jedem Treffen durchgekaut.

    Schlussendlich schien es dann gelungen,

     

    Das prinzipielle Einigsein 

    im Grunde und auch in der Sache:

    Ja, die Idee ist wirklich fein,

    Jetzt endlich unter Dach und Fache.

     

    Zufrieden lehnt man sich zurück.

    Geschafft, doch glücklich - welche Wonne.

    Sie ist fürwahr ein Meisterstück,

    Ein Glanzstück unter dieser Sonne.

     

    Und während man so schwelgt und prahlt,

    Kann auch schon der Impuls erwachen,

    Der alles andre übermalt:

    Was sollen wir nur damit machen?

     

    Wie kommen wir damit zurecht?

    Vielleicht stößt sie auf Unverständnis?

    Entwirren wir so das Geflecht?

    Wohin führt uns nur die Erkenntnis?

     

    Mit Leichenbittermienen stehn

    All die, die dazu beigetragen,

    Weil alles Hoffen, alles Flehn

    Nun mündete in diesen Fragen.

     

    Verlegne Stille tut schon weh.

    Wohin man schaut, nur Stirnerunzeln…

    “Juchhe! Ich hab da die Idee!”

    Und endlich darf man wieder schmunzeln.

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  6. Schmunzel, schmunzel....mal wieder ein vortrefflicher Text, lieber Cornelius!

    Mir ging dabei immer ein Lied von Paul Kuhn durch den Kopf ("Statt weiß trag rot", 1958), das eher noch heile Beziehungen

    thematisierte.

     

    Beste Grüße

    Windo

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  7. Herzlichen Dank

    Cornelius, Darkjuls und Lydia J. für Euer Echo.

    Es  freut mich, dass die  Gedanken über Erinnerungen gut angekommen sind und es sich gelohnt hat, darüber zu reflektieren.

    El Salmo, Wolfgang, Zorri, Carolus, Stavanger, Seeadler und Jova

    ein dickes Dankeschön für die Likes!

     

    Beste Grüße

    Windo

  8. Gedanken

     

    Wohin Gedanken dich auch tragen,

    Kämpfe nicht dagegen an.

    Vielleicht betrachten sie die Fragen,

    Die du wegschiebst, dann und wann.

     

    Drum lass sie unbesorgt nur treiben.

    Spür dem nach, was du nicht siehst.

    Denn wo sie einmal hängen bleiben,

    Manchmal auch Erkenntnis sprießt.

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  9. Sichtweisen

     

     

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    übersichtübersichtübersichtübersichtübersichtübersichtübersichtübersichtübersicht

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    vorsichtvorsichtvorsichtvorsicht

    einsichteinsicht

     

    gesicht

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  10. Fingerübung

    Ins Studio rüber ging er
    Zum Interview als Springer.
    Als Aushilfssprecher fing er
    Zu reden an, dann hing er.

    Droht da ein schlimmer Finger:
    Gleich fängst du ein paar Schwinger.
    Das sind so kleine Dinger,
    Die wirken wie die Stinger.

    Doch ich als dein Bezwinger
    Hau Schläge viel geringer.
    Ich bin als Überbringer
    In Wirklichkeit nur Ringer.

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  11. Lachen ist die beste Medizin.
    Die Message stand mal irgendwo.
    Doch deshalb durch die Läden ziehn?
    Fällt mir nicht ein, ich bin nicht so.

    Bei Google hab ich nichts entdeckt,
    Auch nicht bei Instagram.
    Das hat mich etwas abgeschreckt.
    Was tun, bleib ich noch dran?

    Ich weiß auch nicht - und das ist toll -
    Wofür oder wogegen
    Mir dieses Lachen helfen soll.
    Das macht mich ganz verlegen.

    Probieren würde ich es gern
    So wie bei andern Sachen,
    Die test' ich auch einmal von fern,
    Und schau, was sie dann machen.

    In welcher Menge, welcher Form
    Bekommt man was vom Lachen?
    Es gleich zu wissen, wär enorm.
    Ich bräucht was für den Rachen.
     

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