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hollipoc

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Beiträge erstellt von hollipoc

  1. An Lydia und Josua ein Danke für die Kommentare.

     

    Die "Händ" sind meinem bayerischen Dialekt entlehnt. Ich gehöre noch zur Generation, die „ dua de Händ aus der Hosntaschn“ verinnerlicht hat. Als Linkshänder, der auf rechts noch umerzogen wurde, kam auch des Öfteren dieser Satz auf mich zu: „Der hod zwoa linke Händ“.

     

    Spannende Frage, ob ein Gedicht in Hochdeutsch den Dialekt bemühen darf, wenn der Reim damit durchgehalten wird. Die Alternative wäre gewesen:

     

    „und blicke traurig auf meine weichen Hände

    und die schroffen Steine,

    die die Frau kraftvoll zur Seite stemmte“

     

    Ich habe mich für den Dialekt entschieden, weil das m. E. besser klingt und die Gegenwart als Zeit unmittelbarer wirkt. Was meinst Du/Ihr? Was ist besser?

     

    Gruß

    hollipoc

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  2. Gewalt gegen Kinder ist auf dieser Welt allgegenwärtig. Es gibt wohl wenige Tiere, die so grausam zu den eignen Kindern sein können, wie der Mensch. Warum ist das so? Dies frage ich mich schon sehr lange. Sehr trauriges Thema, das Du dankenswerter Weise gekonnt in das Bewusstsein der Lesenden rückst!

    LG hollipoc

     

    Hallo Herbert,

    gerade habe ich gesehen, dass ein Antwortgedicht erlaubt ist. Das habe ich schon mal falsch gemacht, ich hoffe, dass es dieses Mal tatsächlich ok ist. Dieses Gedicht habe ich 1982 geschrieben:

     

    Der Alptraum

     

    Hol ein Bier aus dem Keller

    nicht so langsam, etwas schneller

    oder soll ich Dir Beine machen

    sagte der Vater mit grausamen Lachen

     

    Ängstlich stieg er ins dunkle Loch

    aus dem es nach Bier und Fäulnis roch

    und hörte noch den Vater sagen

    ein Sohn von mir, hat keine Angst zu haben

     

    Noch heute sieht er die Spinnen und Schlangen

    so wie sie damals im Keller gehangen

    und er weint wie jede Nacht

    wenn er schweißgebadet

    aus dem bösen Traum erwacht

     

     

     

     

     

     

     

     

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    • Traurig 3
  3. Guten Abend Joshua,

    erst heute hatte ich ein Gespräch mit solch einem Heinz. Das erschreckende an dieser Begegnung war, dass ich ihn ganz anders eingeschätzt habe. Es gibt wieder sehr viele Heinzchens, die von solch abartigen Wünschen und Träumen beseelt sind. Erschreckend! Du zeigst mit Deinen Zeilen zu welch trostloser Welt dies führen würde, wenn die Träume dieser Menschen wahr würden!

    Gruß

    Hollipoc

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  4. Ein Wiegenlied

     

    Wie der sorgenvolle Hirte sein Schaf,

    wach auch ich, wie jede Nacht

    über Deinen tiefen, friedlichen Schlaf

    und sing ein romantisches Wiegenlied,

    dass es heute so nicht mehr gibt!

     

    Schlaf mein liebes Kind

    ich liebe dich

    solang das Blut

    durch meine Adern rinnt

    lass ich nicht im Stich

    was mir ans Herz gewachsen

    träume süß

    an deinen kindlichen Faxen

    richt aus viele Grüß

    an die, die auch noch wachsen

    Blümelein und Schmetterlinge

    und der anderen schönen Dinge

    lass sie auf das Herzchen wirken

    und die feinen Sinne bezirpen

    fühle die Schönheit schneebedeckter Berge

    dagegen sind wir belanglose Zwerge

    koste reines Wasser aus ihrem Quell

    damit frische Kraft Deine Adern schwell

    und fliege mit der Seele leicht

    was im Alltag ist unerreicht

    zur Sonne und fernen Sternen

    deren Licht die Erde wärmen

     

    Schlaf mein liebes Kind, ich liebe Dich

    solang das Blut durch meine Adern rinnt

    besinge ich trotzig das göttlich Schöne,

    damit sich die Natur mit uns versöhne!

    Öffne Dein ahnungsloses Herz

    zu lindern den qualvollen Schmerz

    ob der Zerstörung, von hier nicht weit

    das Schlechte gibt es-, sei also immer bereit

    zu kämpfen und an das Gute zu glauben,

    auch wenn wir selbst es sind

    die der Erde die Schönheit rauben

     

    Die Achtsamkeit ist an der Gier in dieser Welt

    wie ein Boot im Sturm an steiler Klippe zerschellt

    die Frackteile schlingern im weiten Meer,

    lass sie uns bergen, setz dich zur Wehr

    Mein Wiegenlied soll Dich verzaubern und erlösen

    denn wisse: wir erliegen dem Guten und dem Bösen

    Es ist die romantische Hoffnung, die ich täglich besinge,

    Dass mein Lied das Gute deinem Herzchen näherbringe!

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  5. Servus Feyhla, nur wenn das Schicksal gesteuert würde von z. B. einem „Gott“, dann wäre ein „verlassen werden“ denkbar. Da ich daran glaube, dass das Schicksal nicht gesteuert wird, unabhängig von der Frage, ob es Gott gibt oder nicht, ist der Tod je nach Standpunkt des Betrachters ein Verlust oder nicht selten auch ein Grund zur Freude. Nur der Selbstmord kann ein bewusstes „Verlassen“ sein. Für die Menschen, die sich nach einem Selbstmord verlassen fühlen oft eine nie heilende Wunde.

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  6. Liebe/r Hera Klit,

     

    Ich frage mich, was uns Dein Text sagen soll? Und ich muss zugeben, er wühlt mich auf und ich weiß nicht warum? Gott sei Dank scheinst Du nicht den üblichen und weit verbreiteten Fehler zu begehen und sprichst von den „fittest“ und nicht von den „strongest“, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob Du tatsächlich diesen kleinen, aber entscheidenden Unterschied tatsächlich kennst! Ich denke, dass nicht der survival oft the fittest unser Schicksal sein wird, sondern der survival of the richest, in irgendeiner Raumstation oder auf dem Mars, in der die Inzucht und der Sauerstoffmangel dann zeitversetzt doch zum Aussterben der Menschheit führt. In einer Welt, in der die Elon Musks den Takt angeben, ziehe ich es jedoch freiwillig vor, nicht dabei zu sein. Der Tod ist dann eher eine Erlösung. Was neuerdings auch sein kann, ist, dass wir alle aussterben und nur die KI kurzfristig überlebt, die dann jedoch durch die biotischen und abiotischen Verhältnisse in einem atomaren Winter z. B. oder eine nie gekannte Eiszeit auch restlos zerstört sein wird. Darwins Evolutionstheorie hat im Anthropozän vermutlich schon lange keine Bedeutung mehr, denn es fehlt die natürliche Selektion, die wir Menschen schon längst abgeschafft haben, im irrigen und gefährlichen Glauben, dass wir es sind, die selektieren sollten. Diese Einstellung hat uns bereits an den Rand des planetaren Kollapses geführt. Wendet man die Selektion auf die eigene Spezies Mensch an, dann ist das zudem Nazidenken und ist verantwortlich für den größten und abscheulichsten Massenmord seit Menschengedenken.

     

    Gruß

    hollipoc

  7. Servus Patrick,

    schön, dass wenigstens ein Forumsmitglied etwas zu dem Thema sagt. Ansonsten: beredtes Schweigen. Entweder ist das Gedicht so „scheiß“ schlecht oder es rüttelt am bräsigen Wohlgefühl und stört die schöpferische Selbstgefälligkeit. Wegschauen ist für die Welt des Biedermeier der wichtigste Schutzmechanismus. „Ich bau mir meine Welt, wie sie mir gefällt.“ Oder sind wir schon wieder so weit, dass einige Angst haben, sich zu bestimmten Themen öffentlich zu äußern? Und das Internet vergisst bekanntlich nichts!  Das Gedicht ist zugegeben schwere Kost, die im Magen liegt. Gedichte können entrücken, aber auch bedrücken und hoffentlich wachrütteln. Danke für das Georg Elser Gedicht. Kaum zu glauben, dass es im Forum Leute gibt, die ihn offensichtlich nicht kennen, obwohl es sogar einen sehr sehenswerten Spielfilm über ihn gibt. Ich will niemanden, der Elser nicht kennt, einen Vorwurf machen, aber was sagt das über uns und unserem Umgang mit der Vergangenheit aus? Frank Elstner hingegen kennt wohl jeder im Forum. Verkehrte Werte in einer dystopischen Welt, oder?

    Gruß hollipoc

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  8. Hallo Lydia,

    philosophisch gesehen wird unser Umgang mit der Zeit nicht zuletzt auch über das Schicksal der Menschheit entscheiden. Die Selbstoptimierung Einzelner, aber auch ganzer Gesellschaften, unser Umgang mit Zeit also,  geht nur auf Kosten von Tiefe/Tiefsinnigkeit und macht uns zu Menschen, die sich nur noch an der Oberfläche bewegen.

    LG

    Hollipoc  

    • Danke 1
  9. Danke Gummibaum für Deinen Kommentar. Frohes neues Jahr! Das Gedicht ist ca. 47 Jahre alt, ich weiß nicht mehr, wie der Stand der Wissenschaft damals war. Aber das Bild funktioniert immer noch und darauf kommt es m. E. an. Natürlich könnte man auch ins Grübeln kommen: schon beeindruckend wie sich „fake news“ über Jahrhunderte hinweg halten und wenn dann die Wahrheit sich ans Tageslicht gekämpft hat, interessiert das unter Umständen niemanden mehr. Allerdings ist Nero als Brandstifter und die Botschaft, die damit verbunden ist, vielleicht sogar interessanter als die geschichtlich korrekt überlieferte Person.

     

    Auch Dir vielen Dank Liara und ein gesundes neues Jahr! Das Gedicht beschreibt eine Form des Narzissmus, der in die Selbstzerstörung führt und keine Skrupel hat, auch andere in den Untergang mitzureißen. Diese Art von Narzissten richten gerade viel Schaden in dieser Welt an. Die heilbringende Wirkung eines Instrumentes, die es natürlich auch gibt, ist damit nicht gemeint.

  10. Der Klavierspieler

     

    Umgeben von brennenden Ruinen

    sitzt er im schwarzen Frack

    seine rosigen Finger spielen

    das Lied vom Tod

     

    Wirr glänzen seine Augen

    als empfände er Neros Wahngefühle

    seine gierigen Sinne saugen

    am wilden Flammenmeer

     

    Es klingt das Lied vom Tod

    wie noch nie empfunden

    der Himmel leuchtet rot

    im Lichte sprühender Funken

     

    Langsam färben sich die Tasten

    mit kochendem Blut

    der Tod erstickt sein Lied

    in heißer Flammenglut

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