sumasa
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Hallo,
ich weiß gar nicht recht, ob es hier reinpasst, ich hätte es auch drei anderen Subforen unterbringen können. Das Gedicht handelt jedenfalls davon, dass man oft versucht, die Menschen in seine Erfahrungen und Wünsche einbeziehen zu wollen, auch wenn diese es gar nicht ertragen können/wollen.
Wurzeln sprengen
Es schläft und weht und trinkt dein Träumen weg,
Und Blütenhaine südlich und nach Norden -
Wie eng umgrenzt und sinnentleert entrückt
Verdeutlicht mir dein junges Blütensterben
In Reih und Glied und Tag und Nacht noch stehen
Die Königskronen pollenreich bedeckt,
Und alles geht und alles ist im Werden
Und in uns scheint ein Seelenheil versteckt
Ich schlug dir einst die fetten Wurzeln frei,
Ich gab dir Sturm und Sonne und den Regen,
Und Freiheitsruf webt' ich dir um die Zeit ,
Doch aus dir trat das leuchtend goldne Leben
Und an mir riss mein Rausch und all dein Leiden,
Lass uns doch endlich einmal Wahrheit sehn-
Nur noch ein Blick zurück zum sanften Schimmern,
Ein letztes Mal zur fahlen Stille flehn
Der höchste Schwall entlässt uns in die Tiefe,
Ein Neonmeer, der Duft der Poesie,
Und kein Moment, der mich noch zaudern ließe,
Da alles in mir nach Erlösung schrie
Ein Seufzen kaum, wir sind so lichtbehangen,
Verheißungen, die unser Hirn umwehn,
Doch still bist du - und blickst auf alle Tage
Ein Flüstern nur; ein Blick ein -
“Lass mich gehn”.
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Dieser Text stellt eher einen Gedankenstrom dar, aufgeschrieben heut in einem Zug, eher ein Fragment sozusagen:
Ich verweigere mich tagtäglich der absoluten Belanglosigkeit meiner Existenz. Völlig ohne jegliche Reflexion durchwandere ich schlaftrunken die viel zu langen, dann viel zu kurzen Tage meines Lebens, stets zu den rauschenden, glänzenden Ufern schielend, an denen all 'die Anderen' tanzen. Ich bin dieser ewigen Kritik so müde; stetig Meinungen zu bilden und zu verwerfen - was fragt ihr mich nur immer danach? Ihr reiht doch längst, bevor mich noch die letzte, in der Betonung scharf hervorgehobene Silbe erreicht, Wort für Wort und Argument um Argument aneinander, um meine schwachen Gedanken zu demontieren. Ich schreit nach allem, um alles zu zerstören. Wer sich dem Spiel verweigert, ist dahin und verstummt in euren Ohren. Ausgegrenzte Grenzenlosigkeit. Allumschlossen vom fiebrigen Pulsar, dem rauschenden Blut zugleitend, frei aller Sprache und niederer Konvention, so lebe ich. Und brackenartig schließt es dich mit ein, die Tümpel, die mein Paradies umspannen, die Fliegen und Mücken gebären. Ich gebe euch mein weißes Blut, heilt darin und mäandert den höchsten Himmeln entgegen. Alldenn - Tore und Türen, riesige Membranen, schwingende Felle. - Doch nicht so grenzenlos, doch nicht so allein. -
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Ja, ich würde auch sagen, dass es respektlos ist, aber ich muss jetzt auch nicht unbedingt unnötig gigantische Empathie für'n paar Terroristen aufbringen, oder? Sicher ist Selbstmord immer eine tragische Angelegenheit, aber dadurch, dass sie "baumelt" - was in meinem Augen doch irgendwie eine Tätigkeit ist, die ich mit lebenden Wesen assoziiere - könnte man das ganze auch als "unvergessen" deuten, wie ein Mahnmal gewissermaßen (naja, wolln's ja nich übertreiben ).
Aber eine alberne Ironie ist es schon, Biermann, Brecht und Meinhof, die im Hotel Adlon mit sinnlosen Tätigkeitn beschäftigt sind, anstatt, wie sonst immer, die Welt zu retten.
Und jetzt trau dich nur noch mit deiner PN :mrgreen:
LG, Susi
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Meinhof. Ich wollt das aber nicht so schreiben. In der Urfassung hieß es auch Meinhof statt Ulrike, aber das hab ich geändert.
Es gibt ein Gedicht von Biermann ("Mich traf ein Mädchen") in dem es heißt
Mich traf ein Mädchen
Und das tat weh
Die Tränen sprangen ihr aus dem Gesicht
Sie schrie:
"Von wegen, von wegen, von wegen,
Sich selber umgebracht
In Filbingers Superknast,
Das wär ja gelacht
Genau wie Ulrike, von wegen,
Die drehens immer so wie's ihnen paßt.
Hat halt zur Brecht/ Biermann Thematik gepasst.
LG, Susi
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Danke erstmal. Also in Sachen Lobotomie und Punk fiele mir nur "Teenage Lobotomy" von den Ramones ein. Ansonsten gibt's zumindest Loikaemie als Band
Aurora ist gewissermaßen ein Brockes/ Schiller Zitat, und der Schluss zitiert Brecht. Bisschen Spielerei eben.
Und wer ist Ulrike? :wink:
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Als ich zum Frühstück
Ins Adlon ging
Staunte ich nicht schlecht
Als Biermann sich dort
An Brecht verging
(Es gab frische Wurst)
Und irgendwo am Fensterkreuz
Ulrike - sagen wir -
baumelte
/Taggedanken/
Lobotomie
Ich Du Er Sie
Es war doch mal was
Und wer weiß, ich nicht,
Denn wohin es ging-
Wieso fragst du mich?
(-> Broken Heart Syndrom)
Sie da hat ihr ganzes Geld
aus dem Fenster geschmissen
Und das Herz hinterher,
Das sie sich fasste
Denn:
Immer wenn sie sich liebten
Bliesen kleine Engelsföten
Fröhlich durch IKEA Tröten
Sehr zeitgemäß, nicht wahr?
Aurora einer neuen Generation.
Und komm mir jetzt bloß nicht
Mit dieser Neon - Zeitschrift!
Zum Schluss nochwas:
Er lacht sehr laut,
Als er sich umgewandt
"Es ist doch so - die Welt macht nichts"
Fährt um
Und fällt vom Scheibenrand.
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Immer wieder. Immer Sein.
Sie brechen entzwei
Ergießen ihr Leben
Den Straßen entgegen
Und hasten vorbei
Sie stößt und zerteilt
Es wächst zu den Tränen
Zu Bächen und Sehnen,
Still - Wunde verheilt
Ein Leben aus Leid
Sie sieht ihn vergehen
Die Jahre verstehen
Und sterben in Neid
Doch Tage in Flammen
Zerschlagen, Paläste
Asketische Reste
An blutleeren Wangen
Lass los, lass sein
Begraben die Seelen
In trockenen Kehlen
Fällt ab -
bricht ein.
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Was? Ich schau doch auf niemanden herab und erst Recht nicht auf dieses Gedicht. Es ist doch grundsolide und ganz besonders ehrlich.
Mannomann Entschuldigung, dass ich gelächelt hab! Ich geh sofort in den Keller
Immer dieser Kunstbetrieb
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Was heißt eigentlich: “Im Sterben liegen”
Was heißt eigentlich: “Im Sterben liegen” -
Undefinierter Schwebezustand
Embryonal, Fruchtwasser ohne Ende
Und eine - wie sagen sie so schön - Gluthitze?
Vielleicht war im Mutterleib alles orange
Er weiß es vermutlich nicht mehr
Katheter und Kadaver gehen Hand in Hand
Wenn man grad nicht in den Spiegel schaut
Er keucht
Es zittert draußen fürchterlich
Solche Tage, wo die Katzen von den Bäumen fallen
Wie damals im Krieg
Weiß einer, wohin da die Katzen gingen?
In einen Katzenbunker sicher nicht
Er weiß es vermutlich nicht mehr
Der ganze Rücken wund und alle Schläuche
Führen hier in Fleisch, das ihrer nicht bedürfte
In seiner letzen Stunde steh ich hier
Und alles rennt weiter und schreit genau wie immer
Und irgendwie ist es sehr lästig und trotzdem
Schließlich liegt er ja im Sterben
Er weiß es vermutlich nicht mal
Es ist doch ein Elend mit dem Leben und
Jetzt, so kurz vorm Ende, könnte er mir sagen
Wie es ist -
Sterben
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"Wenn alle Dämme brechen-"
Es bricht nur einer allein
Leg dich in Austernfelder
Wirst Tulpenblumen sein
Ein seltsames Erbrechen
Nach selbstverliebtem Sein
In unsre kalten Herzen
Webt sich ein Fieber ein
Und alle Lichter
Die meinen Weg fluten
Blenden mich
Und in allen Schatten
Die über mir tanzen
Seh ich nur eines -
Dich.
Wurzeln sprengen
in Melancholisches, Düsteres, Trauriges
Geschrieben
Keine Meinungen? Jetzt sagt doch mal was :wink: