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sumasa

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Beiträge erstellt von sumasa

  1. Hallo,

     

    ich weiß gar nicht recht, ob es hier reinpasst, ich hätte es auch drei anderen Subforen unterbringen können. Das Gedicht handelt jedenfalls davon, dass man oft versucht, die Menschen in seine Erfahrungen und Wünsche einbeziehen zu wollen, auch wenn diese es gar nicht ertragen können/wollen.

     

    Wurzeln sprengen

    Es schläft und weht und trinkt dein Träumen weg,

    Und Blütenhaine südlich und nach Norden -

    Wie eng umgrenzt und sinnentleert entrückt

    Verdeutlicht mir dein junges Blütensterben

     

    In Reih und Glied und Tag und Nacht noch stehen

    Die Königskronen pollenreich bedeckt,

    Und alles geht und alles ist im Werden

    Und in uns scheint ein Seelenheil versteckt

     

    Ich schlug dir einst die fetten Wurzeln frei,

    Ich gab dir Sturm und Sonne und den Regen,

    Und Freiheitsruf webt' ich dir um die Zeit ,

    Doch aus dir trat das leuchtend goldne Leben

     

    Und an mir riss mein Rausch und all dein Leiden,

    Lass uns doch endlich einmal Wahrheit sehn-

    Nur noch ein Blick zurück zum sanften Schimmern,

    Ein letztes Mal zur fahlen Stille flehn

     

    Der höchste Schwall entlässt uns in die Tiefe,

    Ein Neonmeer, der Duft der Poesie,

    Und kein Moment, der mich noch zaudern ließe,

    Da alles in mir nach Erlösung schrie

     

    Ein Seufzen kaum, wir sind so lichtbehangen,

    Verheißungen, die unser Hirn umwehn,

    Doch still bist du - und blickst auf alle Tage

    Ein Flüstern nur; ein Blick ein -

    “Lass mich gehn”.

  2. Dieser Text stellt eher einen Gedankenstrom dar, aufgeschrieben heut in einem Zug, eher ein Fragment sozusagen:

     

    Ich verweigere mich tagtäglich der absoluten Belanglosigkeit meiner Existenz. Völlig ohne jegliche Reflexion durchwandere ich schlaftrunken die viel zu langen, dann viel zu kurzen Tage meines Lebens, stets zu den rauschenden, glänzenden Ufern schielend, an denen all 'die Anderen' tanzen. Ich bin dieser ewigen Kritik so müde; stetig Meinungen zu bilden und zu verwerfen - was fragt ihr mich nur immer danach? Ihr reiht doch längst, bevor mich noch die letzte, in der Betonung scharf hervorgehobene Silbe erreicht, Wort für Wort und Argument um Argument aneinander, um meine schwachen Gedanken zu demontieren. Ich schreit nach allem, um alles zu zerstören. Wer sich dem Spiel verweigert, ist dahin und verstummt in euren Ohren. Ausgegrenzte Grenzenlosigkeit. Allumschlossen vom fiebrigen Pulsar, dem rauschenden Blut zugleitend, frei aller Sprache und niederer Konvention, so lebe ich. Und brackenartig schließt es dich mit ein, die Tümpel, die mein Paradies umspannen, die Fliegen und Mücken gebären. Ich gebe euch mein weißes Blut, heilt darin und mäandert den höchsten Himmeln entgegen. Alldenn - Tore und Türen, riesige Membranen, schwingende Felle. - Doch nicht so grenzenlos, doch nicht so allein. -

  3. Ja, ich würde auch sagen, dass es respektlos ist, aber ich muss jetzt auch nicht unbedingt unnötig gigantische Empathie für'n paar Terroristen aufbringen, oder? Sicher ist Selbstmord immer eine tragische Angelegenheit, aber dadurch, dass sie "baumelt" - was in meinem Augen doch irgendwie eine Tätigkeit ist, die ich mit lebenden Wesen assoziiere - könnte man das ganze auch als "unvergessen" deuten, wie ein Mahnmal gewissermaßen (naja, wolln's ja nich übertreiben ).

     

    Aber eine alberne Ironie ist es schon, Biermann, Brecht und Meinhof, die im Hotel Adlon mit sinnlosen Tätigkeitn beschäftigt sind, anstatt, wie sonst immer, die Welt zu retten.

     

    Und jetzt trau dich nur noch mit deiner PN :mrgreen:

     

    LG, Susi

  4. Meinhof. Ich wollt das aber nicht so schreiben. In der Urfassung hieß es auch Meinhof statt Ulrike, aber das hab ich geändert.

     

    Es gibt ein Gedicht von Biermann ("Mich traf ein Mädchen") in dem es heißt

     

    Mich traf ein Mädchen

    Und das tat weh

    Die Tränen sprangen ihr aus dem Gesicht

    Sie schrie:

    "Von wegen, von wegen, von wegen,

    Sich selber umgebracht

    In Filbingers Superknast,

    Das wär ja gelacht

    Genau wie Ulrike, von wegen,

    Die drehens immer so wie's ihnen paßt.

     

     

    Hat halt zur Brecht/ Biermann Thematik gepasst.

     

    LG, Susi

  5. Als ich zum Frühstück

    Ins Adlon ging

    Staunte ich nicht schlecht

    Als Biermann sich dort

    An Brecht verging

    (Es gab frische Wurst)

    Und irgendwo am Fensterkreuz

    Ulrike - sagen wir -

    baumelte

     

    /Taggedanken/

     

    Lobotomie

    Ich Du Er Sie

    Es war doch mal was

    Und wer weiß, ich nicht,

    Denn wohin es ging-

    Wieso fragst du mich?

    (-> Broken Heart Syndrom)

    Sie da hat ihr ganzes Geld

    aus dem Fenster geschmissen

    Und das Herz hinterher,

    Das sie sich fasste

    Denn:

    Immer wenn sie sich liebten

    Bliesen kleine Engelsföten

    Fröhlich durch IKEA Tröten

    Sehr zeitgemäß, nicht wahr?

    Aurora einer neuen Generation.

    Und komm mir jetzt bloß nicht

    Mit dieser Neon - Zeitschrift!

    Zum Schluss nochwas:

     

    Er lacht sehr laut,

    Als er sich umgewandt

    "Es ist doch so - die Welt macht nichts"

    Fährt um

    Und fällt vom Scheibenrand.

  6. Immer wieder. Immer Sein.

     

    Sie brechen entzwei

    Ergießen ihr Leben

    Den Straßen entgegen

    Und hasten vorbei

     

    Sie stößt und zerteilt

    Es wächst zu den Tränen

    Zu Bächen und Sehnen,

    Still - Wunde verheilt

     

    Ein Leben aus Leid

    Sie sieht ihn vergehen

    Die Jahre verstehen

    Und sterben in Neid

     

    Doch Tage in Flammen

    Zerschlagen, Paläste

    Asketische Reste

    An blutleeren Wangen

     

    Lass los, lass sein

    Begraben die Seelen

    In trockenen Kehlen

    Fällt ab -

    bricht ein.

  7. Was heißt eigentlich: “Im Sterben liegen”

     

     

     

    Was heißt eigentlich: “Im Sterben liegen” -

    Undefinierter Schwebezustand

    Embryonal, Fruchtwasser ohne Ende

    Und eine - wie sagen sie so schön - Gluthitze?

    Vielleicht war im Mutterleib alles orange

    Er weiß es vermutlich nicht mehr

    Katheter und Kadaver gehen Hand in Hand

    Wenn man grad nicht in den Spiegel schaut

     

    Er keucht

    Es zittert draußen fürchterlich

    Solche Tage, wo die Katzen von den Bäumen fallen

    Wie damals im Krieg

    Weiß einer, wohin da die Katzen gingen?

    In einen Katzenbunker sicher nicht

    Er weiß es vermutlich nicht mehr

    Der ganze Rücken wund und alle Schläuche

    Führen hier in Fleisch, das ihrer nicht bedürfte

     

    In seiner letzen Stunde steh ich hier

    Und alles rennt weiter und schreit genau wie immer

    Und irgendwie ist es sehr lästig und trotzdem

    Schließlich liegt er ja im Sterben

    Er weiß es vermutlich nicht mal

    Es ist doch ein Elend mit dem Leben und

    Jetzt, so kurz vorm Ende, könnte er mir sagen

    Wie es ist -

     

    Sterben

  8. "Wenn alle Dämme brechen-"

    Es bricht nur einer allein

    Leg dich in Austernfelder

    Wirst Tulpenblumen sein

     

    Ein seltsames Erbrechen

    Nach selbstverliebtem Sein

    In unsre kalten Herzen

    Webt sich ein Fieber ein

     

    Und alle Lichter

    Die meinen Weg fluten

    Blenden mich

     

    Und in allen Schatten

    Die über mir tanzen

    Seh ich nur eines -

     

    Dich.

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