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Jools

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Beiträge erstellt von Jools

  1. inhaltlich sehe ich es als eine art liebeserklärung. in den heutigen modernen zeiten, wo stille oder ausgeglichenheit absoluten seltenheitswert besitzt, wo jede art von unterhaltung oder befriedigung immer und überall verfügbar ist, finde ich es extrem angenehm die geborgenheit bei einem geliebten menschen zu genießen, der einen, unter umständen, jeden tag aufs neue überrascht.

  2. ich muss sagen, ich finde die strophen 1 und 3 besonders bemerkenswert. mir gefällt die verwendete bildsprache. wobei mich das ganze gedicht durchaus berührt. allerdings gefällt mir der titel nicht so. ich finde ihn irgendwie zu eindeutig, zu offensichtlich. dadurch bringen zwar die strophen zwar in der verarbeitung überraschungen, nicht jedoch im inhalt. finde ich zumindest.

    insgesamt jedoch sehr gelungen!

  3. Steinbruch

     

    Am Fenster in schattigem Licht

    Steht die kleine Marmorfigur,

    die du mir aus Tibet mitbrachtest.

    Ihr glänzender Körper spiegelt nicht mehr.

    Zwischen all den Büchern und Uhren,

    den Bildern und Zeitungen,

    wirkt sie verloren und schüchtern.

    Ihr Zepter, das die damalige Reise

    Nur halb überlebte, bricht

    Ab, als ich sie daran ergreife.

     

    Da liegt nun vor meinen Füßen

    Der Haufen aus edlen Erinnerungen

    Und feinem Marmorstaub.

     

    Traurig hülle ich sie

    In deinen Seidenschal,

    den ich unter meinem Bett

    zwischen Fotoalben fand.

  4. Entdeckungen

     

     

    Ich sah endlose Menschenströme fließen,

    mit Stolz und Stress und schwarzen Balken vor

    den Augen, zwischen Sydney und Paris

    gefangen.

     

    Ich hörte Jazz, Choräle, Techno, Dylan,

    auf Knopfdruck, immer zum Genuss bereit,

    und stillte chancenlos beschallt mein Hör-

    verlangen.

     

    Ich ritt auf Elefanten durch die Wüste,

    Las Vegas sah ich im Hard Rock Café –

    Geschwächte Augen hinter spiegelnden

    Chromstangen.

     

    Du, nur du, bist unentdeckt und warm und

    Voller Tempel der Entdeckerlust,

    Überraschungen in Mosaikform;

    nur mit dir bin ich mir ganz bewusst.

  5. In den Straßen und den Haltestellen

    Werden Fotoalben schnell zitiert.

    Ausgebrannte Briefkästen bekommen

    Manchmal noch verirrte Post gesendet.

    Namensschilder rosten, Blumen welken,

    Druckerschwärze wird verblassend braun.

     

    Tische wanken dicht bedeckt mit Flaschen

    Einsam gähnend durch das Morgengrauen.

    Kapitäne winken von den Brücken,

    Tauben überziehen dicht den Platz.

    Glocken hallen durch die Fasern dieser

    Stadt, vom Hafen zum Hotel für Stunden.

     

    Doch ich stehe regungslos

    aufgewühlt, Gefühls-betrunken,

    hier und träume von den alten,

    Tagen. In der Hand dein kleines

    Goldrasiermesser voll Spuren

    So vertrauten trocknen Bluts.

  6. Nachtspaziergang

    Ich liebe die Nacht

    wenn sich ihre dunkle schützende Maske über mich legt

    schwarze Blätter säuseln sanft im Wind

    Schatten schlafen ruhig

    zitternde Stille erklingt leise

    die flackernden Lichtkegel der Laternen

    erschaffen stets neue Gesichter

    die dann rasch wieder verschwinden

    man ist magisch einsam doch glücklich

    keine Tränen

    alles trocken und klar

    welche Reinheit

    nimm mich auf

    verschlinge mich

    Neonlichter und Sterne blitzen leise

    in dunklen Spiegeln erscheinen keine Abbilder

    man kann auf die andere Seite des Spiegels schauen

    und Wahrheiten sehen

  7. Über eine Statue

     

    Sie wandelt durch die heiße Nacht,

    ein Fächer aus Glas vor ihrem Gesicht;

    doch sonst fast unbedeckt und weiß.

    Sie bebt und grinst verführerisch.

     

    Die Männer in den Kneipen schauen

    angezogen ängstlich und

    verwirrt, da sie so leichtfertig wie

    Marylin Monroe schreiten kann.

     

    Doch jeden Blick und jedes Zucken

    bestraft sie jede Nacht in jedem

    geträumten Traum, der scheu erscheint.

     

    So unerreichbar wie ein Stern

    steht strahlend auf dem Berg ihr Thron

    und überblickt das triste Tal.

  8. Es wurde eigentlich fast alles gesagt! Ich finde es auch grandios, gefällt mir sehr gut.

     

    Lg Jools

     

     

    P.S.: Falls es interessiert: Jimi Hendrix stellt in seinem Lied May This Be Love die Liebe auch als Wasserfall dar.

  9. Oh bärtiger, unterirdischer Engel,

    deine verrückt glitzernden Augen erhellen meine leblose Nacht,

    deine sterbende Seele zeigt mir die Unsterblichkeit.

    Wie ich dich nachts unerkannt weinen höre, sauge ich in meine

    FILL ausgetrocknete Seele auf.

    Ich ergreife deine derben, traurigen Hände, auf dass sie mich ziehn und

    FILL führen.

    Dein ertränktes, spanisches Temperament umrandet deine abgewetzte

    FILL Kleidung und gerbt deine leuchtende Haut.

    Wenn du auf der Hauptstraße schreiend und kreischend deinen Selbstmord

    FILL inszenierst,

    betrunken dein zartes Schiff steuerst,

    atemlos in das elektrisierte Tränenmeer springst und unschuldig rein von

    FILL der pulsierenden Großstadt geknechtet wirst,

    dann sitze ich betend mit salzigen Tränen auf der Hand in meinem

    FILL schattigen Verließ.

     

    Ich bin bei dir, wenn das Morgengrauen deine samtene Nacht frisst,

    wenn du zitternd auftauchst, um deinen dichten, weißen Atem gegen

    FILL schwarze, harte Luft auszutauschen,

    wenn du in kleinen Pariser/New Yorker Gassen Kerzen entzündest, um der

    FILL unterirdischen Nacht den Weg zu zeigen,

    wenn du schüchtern Gedichte schreibst – süße, zitternde, kranke, geniale

    FILL Worte - und sie dann gleich zeremoniell verbrennst und über die

    FILL Straße rieseln lässt,

    wenn du heiße Velvet-Underground-Elegien in die Nacht schreist

    und wenn du Woody Guthrie deine filzige Decke anbietest.

     

    Ich sehe dich schlafend, stöhnend, sterbend, stoned, singend oder sinkend

    FILL auf Parkplätzen liegen,

    sehe dich wie ein rollender Stein vor schleimigen, Arsen speienden Armeen

    FILL flüchten,

    sehe dich verlassen in einem Café sitzen, während du heißen Kaffee

    FILL genießt und den neuen hereinbrechenden Tag mit breiter, stolzer,

    FILL klarer und schöner Brust erwartest,

    sehe dich schreiend in der ambivalenten, kreisförmigen Unendlichkeit der

    FILL Zeit gefangen, wie du vor Schwindel kotzt,

    sehe dich während das Spiegelbild deiner schemenhaften Silhouette von

    FILL von den gähnenden Fensterschlunden aufgesogen wird,

    sehe dich bettelnd und bettend, doch nicht resignierend,

    ich sehe dich vor den symmetrischen Toren der Rettung als goldener Engel

    FILL auf den kalten Stufen ruhen.

    Ich höre dich apokalyptische Lieder singen, kurz bevor deine zarte und

    FILL kräftige rosa Zunge gefriert,

    höre dich im lachenden, über die herrschaftliche Skyline hereinbrechenden

    FILL Morgengrauen pfeifend und summend durch die Straßen schlendern,

    höre dich nachts endlos reden und ataktisch atmen und hecheln,

    höre dich stöhnend im Schatten mit einer Unbekannten,

    höre dich weinen, höre dich klagen, höre dich loben, höre dich sterben.

    Ich fühle das leise Erzittern des Bordsteinpflasters, während du darüber

    FILL gleitest bzw. wankst,

    fühle das Glänzen deiner Augen und ihre weichen, hellen Blitze,

    fühle deine warme Asche aus meinen Händen rieseln, die mit dem Wind

    FILL verschmelzt,

    fühle den Schlag im Magen, wenn du wieder von einem Mächtigen

    FILL skrupellos niedergestreckt wirst, woraufhin ich mich würgend

    FILL erbreche,

    fühle dich deine Zähne auf der Straße aufsammeln,

    ich fühle dich – und wie du. –

     

     

    Hier ein kleiner Entwurf; ich sehe es noch nicht als fertig an. Bin sehr gespannt, wie es aufgenommen wird!

     

    Viele Grüße,

     

    Jools

  10. ich muss zugeben, dass ich bei dem text nicht auf silbenzahlen und ähnliches geachtet habe. ich denke allerdings, dass das bei einem gesungenen text auch nicht so wichtig ist, da man in der art wie man es singt, vieles überspielen kann.

    musikalisch ist das ganze noch recht vage. ich habe zwei verschiedene "lieder" dazu. das eine geht wohl eher richtung the doors, das andere richtung dylan. aber das sind nur vage vergleiche. es gibt noch nichts entgültiges, werde dir aber sofort mitteilen, wenn wir im studio waren

     

    lg jools

  11. Die Reise

     

     

    Die Reise in die endlose Weite der Nacht

    Führt uns Sklaven in die Welt der Seele und des Seins

    Erlöst von den Schlägen der Generäle

    In unser eigenes freies Königreich

    Ohne hysterisch nackte Schreie

    Erlebt man das erhabene Schweben

    Durch die gereinigten Pforten der Wahrnehmung

     

    Auch wenn das Leben uns alles nahm

    Und die Verzweiflung uns ausbrannte und vergiftete

    Ist man hier doch sicher und sieht kristallklare Wogen der Wellen

    Des vollkommenen Freiheitsgefühls

    Man schwimmt ruhig auf den sich ergießenden Schaumkronen

    Der Flucht, der Rettung, der Liebe

    Sie tragen uns immer weiter in die Ferne

    Fort von der gefühllosen Härte des Lebens

     

    Doch dies alles ist ein Zeugnis von Feigheit

    Flucht soll niemals Lösung sein

    Man liebt den Schmerz doch sucht man Linderung

    Man hasst den Schmerz doch reißt man Wunden ins eigene Fleisch

    Bei jedem Tod möchte man leben

    Bei jedem Leben will man sterben

    Viele werden niemals reisen

    Viele niemals ankommen

    Viele niemals umkehren

    Die Einfachheit betrügt und niemand geht lebend hervor

    Egal aus welchem Weg

     

    Denn was ist Freiheit?

     

    ---

     

     

    Das hier habe ich gerade in meinen Unterlagen gefunden. Ich finde es allerdings ziemlich schlecht. Naja bin gespannt, was ihr davon haltet.

     

    Lg jools

  12. The Night

     

     

    A dark rainbow splits the crying sky

    And a sad-eyed clown is starting to cry

    His empty eyes look like water in the night

    They reflect the moon, which’s beginning to hide

    A pitch-black eagle whistles out of tune

    A stray melody and then sinks the moon

    The silver strings’ tones of the numb death-angel’s violin

    Feed my soul with shadows that I’m seeking

    A drunken ship leaving the damp harbour

    ‘cause I don’t know what I’m here for

     

    A game is played with a deck of cards

    Missing the ace and the jack of hearts

    Outside of the honky-tonk the mild is black

    And there’s a man with holes in his head

    And a little red river like a silky thread

    Runs down the faded badge around his neck

    “This ain’t the place to be”, says the sailor and jumps

    Onto his raft, then he sinks, but he might be drunk

    Then Judas arrives and wants to buy

    Forgiveness from a blind mad gypsy guy

     

    The savage player seeks satisfaction

    In the kingdom of the night

    The high-handed circle of kings decides

    To draw another self-portrait, that shines bright

    A one-eyed pirate narrates of a far-off land

    Where the Queen and the maid walking hand in hand

    The sad old actor has to clean up behind the theatre

    Now, the wounded hiker can’t walk just a single meter

    The evil lord sits all alone,

    Watching everything, on his throne

     

    An old, cold man with metal eyes

    Is selling American Nightmares

    A little and poor girls face lines

    Are running into a room, where

    Time becomes a foggy nothing

    The volcanic rain destroyed by burning

    The bridge to the Promised Land, but someone endorses

    To help her and save her with his horses

    The magnificent castle of fate

    Is falling under another wave

     

    Someone draws apocalyptic visions

    Into the sand next to the permissions

    Of dreaming, which are slowly taken

    Back to the sea by some burned out wave-men

    And while Baudelaire is walking along the horizon

    He’s sick of the guard who has got his eyes on

    Every dream that melts into a meaningless thought

    And someone throws angrily his handkerchief onto the ground

    The dissatisfied Ophelia screams, Lord,

    An awful and eye-breaking sound

     

    ---

  13. Schwarze Blüten

     

    Schwarze Blüten blühen

    Trostlos an dem Strauch

    Der an meinem Fenster

    Flüche still verdaut

    Klagend heult er von

    Seiner einsamen

    Grauen und verblassten

    Farbenpracht welche

    Der Farblosigkeit

    Lang gewichen ist

     

     

    Kalte Kerzen

     

    Kerzen mitsamt ihren

    Feuerköpfen schimmern

    Finster blickend durch

    Meine Seelensäle

    Deren Rauchfäden

    Rußige Gewitter

    In die atemlose

    Luft versickern lassen

     

     

    Wolken

     

    Diamantne Augen

    Blitzen in der Ferne

    Sanfte Haut wie frische

    Seidne Schneekristalle

    Scheint durch schwarze Wolken

    Welche ungestüm

    Doch auch sanft den Himmel

    Ungewiss maskieren

     

     

    Totes Gras

     

    Kaltes schwarzes Gras

    Bildet keine grünen

    Spiegelbilder die

    Weiße Wahrheit wissen

    Kaltes schwarzes Gras

    Bildet keine sanften

    Wellen die geschmeidig

    Weiche Winde wehn

     

     

    ---

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