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Holger

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Beiträge erstellt von Holger

  1. Lieber Herbert,

     

    die Frage lautet: ist Liebe essenziell um glücklich zu leben ?; ich glaube schon, und wenn´s "nur"

    die Liebe zur Natur, zu einem Tier o.ä. ist.

     

    Die Antwort lautet also: ist das Individuum befähigt, unabhängig von der Prägung in Kindheit und Jugend, Liebe im

    Leben zu finden - und auch und insbesondere, dadurch Voraussetzungen zu schaffen, in sich selbst Liebe

    zu erzeugen. - Ja, das kann gelingen und es erfordert - bei schlechten Startchancen im Leben - einen starken Charakter.

     

    Deinem LI ist ist das offensichtlich nicht gelungen...

     

    Gruß,

    Holger

    • Danke 1
  2.  

    Vorwort/Brief von Prof. Dr. Peter Demetz an den Autor  (siehe unten: Link)

    Lieber Herr Jürges,

    ich will Ihnen in meinem Briefe danken, dass Sie mir eine Sammlung Ihrer Gedichte hierher übersandt haben. Die Zeit, in welcher man Gedichte liest, ist nie ohne Geschichte, und der Raum nie leer – Moment und Ort entscheiden darüber, wie ich Lyrik lese. Ich lebe hier in einer reinlichen akademischen Vorstadt im Staate New Jersey, und da leben, mit mir und in meiner Nachbarschaft, Koreaner und Ungarn, Chinesen und Mexikaner, orthodoxe Juden und Italiener (um nur einige Gruppen zu nennen). In dieser
    Welt ist die Gegenwart eines deutschen Gedichtes von einer Deutlichkeit, die der Lyriker, der sie schrieb, in seiner fernen Heimatstadt nie voraussehen konnte, und seine Texte, schwarz vom weißen Papier abgehoben, erzwingen, auf ihre Art, eine Konzentration meiner Aufmerksamkeit , von der sich ihr Autor, in seiner deutschen Lebenswelt, wohl keine Vorstellung zu machen vermochte.

    Es wäre allzu einfach, Sie als Freund der Tradition zu bezeichnen, aber Sie erschweren mir die Frage nicht, welche Lyriker der Vergangenheit für Sie bedeutsam sind, denn einzelne Gedichte nennen Namen, George („in alten Schriften steht zu lesen”), Morgenstern ( das verwirrte Reh im Kernkraftwerk), und Eichendorff („so träum ich mich ins Weite”). Ich glaube gar, Eichendorff steht Ihnen näher als andere , denn Sie reden ihn unmittelbar an, und wenn mir einer fehlt, dann ist es der langvergessene
    Alfred Mombert, mit dem Sie (Sie verzeihen das große Wort) die kosmische Weite der Perspektive gemeinsam haben, denn Sie vergessen nie, dass sich der Einzelne zugleich in seiner Einsamkeit und in einem Dasein befindet, dem sich die Himmel öffnen und das Irdische die Sterne reflektiert.

    Das Romantische, das war Zwiespalt, und deshalb haben so viele ihrer Gedichte einen romantischen Klang, aber nicht im billigen Sinne, sondern im ursprünglichen Verstande der Polarität und des Gegeneinander. Eine Harmonie der Widersprüchlichkeit; das Gedicht „Dasein” stellt die wesentliche Frage und antwortet zugleich mit einem „Vielleicht”, der Einzelne, in seinem Dasein, tastet nach dem „wahren Dasein”, das sich ihm entzieht – es sei denn ein „Gesang”, der sich herniederlässt, „streifend wie ein milder Hauch”; ob in den Städten, wo wir Einzelnen „in schweren Zimmern” leben und die Traurigkeit wie unter einem Tuch „herausschaut“, oder in der grünen Offenheit, in der wir in „seidener Stille” hören wollen, welcher Wille uns in das einzelne Leben gestellt hat, in diese Zerstreuung, in der allein der Wind die einstigen Orte berührt hat, in denen wir lebten.

    Ich bin geradezu versucht, Ihnen auf den Kopf zuzusagen, dass Sie kein Kind der Großstadt sind, und wenn Sie von den „Wäldern meiner Kindheit” reden, ist das keine nützliche Fiktion. In Ihren Gedichten findet der Einzelne selten Ruhe; Sie sagen zwar, das Leben „im Hiesigen” bestünde aus „ruhen, lieben, handeln”, aber aller Nachdruck liegt auf dem Lieben und Handeln, die sich mit einer unverlierbaren menschlichen Unruhe verbünden, die ihren festen Ort sucht. Auffallend, wie in vielen Ihrer Gedichte Bäume und alles in der reinen Natur Gewachsene Ruhe, Standhaftigkeit und eine Festigkeit ausstrahlen, die (ich wage fast zu sagen) einen Stoizismus , der dem umhergetriebenen Menschlichen fehlt – ob es nur ein „alter Baum” ist, der Hoffnung ausstrahlt, ein Baum, der „Sturm und Kälte überdauert“, oder „Der Eichenbaum”, der „Ewigkeit im Rindensaum” birgt. Aus vielen Gründen zähle ich Ihr Gedicht „Roter Waldholunder” zu den bedeutsamsten, die Sie geschrieben haben, denn in ihm verbinden sich viele Motive, Gedanken und Bilder, die Sie sonst in andere Gedichte verstreut haben, die „wilde Schönheit”, verschwistert mit Sonne und Wind, sich „selbst genug”, und dennoch, gerade im Selbstgenügen, das dem rastlosen Menschen fehlt, in eine höhere Ordnung gerückt, in die „Güte” der Schöpfung.

    Ich glaube, lieber Herr Juerges, sie lassen sich als Lyriker, durch vergangene Diskussionen darüber, ob man schreiben soll oder was Gedichte sein sollten oder nicht, wenig anfechten, und setzen darauf, die lange Historie des Gedichtes auf Ihre Art wagemutig fortzusetzen. Der Literaturhistoriker (ich bin einer) wird natürlich einwenden, dass Arno Holz, der störrische, schon in der Tiefe des 19. Jahrhundert erklärte, die Lyrik, wie wir sie kennen, hätte als Kunst der Großväter längst bankrott gemacht; und er schiebt die Schuld an diesem Bankrott dem gereimten Wort zu, das auf die althergebrachte Weise fortlebt, obwohl, wie er sagt, 75% Prozent aller deutschen Worte nicht gereimt werden können. Deshalb reduziert sich der Horizont der Lyrik im Vergleich zur umfassenden Wirklichkeit, auf bloße 25% (gar nicht zu reden, von der alten Leier der Reime), und er empfiehlt, als Allheilmittel, den „Rhythmus”, in welchem die Realität „um Ausdruck ringt”, einschließlich der blühenden Apfelbäume, die auch er bewunderte.

    Der Literaturhistoriker wird aber auch daran erinnern, dass einer der Kapitäne der Moderne nicht gewillt war, den Klang des Gedichtes zu ignorieren. Ich meine Ezra Pound (nicht den abwegigen Ideologen, sondern den Dichtungstheoretiker), der in seinem Aufsatz „How to read“ (Wie soll man lesen, 1931), darauf bestand, Gedichte seien Kombinationen aus Sinnhaftigkeit, optischen Elementen und ihrem Klange, oder ihrer „Melopoeia”, den musikalischen Qualitäten.

    Ich schreibe das alles, um mir selbst Klarheit über Ihre Gedichte zu schaffen, Verse in der Tradition von der Romantik bis auf Rilke, und was Sie bestimmt, sich in dieser Tradition zu bewegen. Ihre Gedichte sind Augenblicke der Meditation, des Nachdenkens über den einzelnen Menschen im Zusammenhange der Natur, und nicht nur der grünen; und diese Gedichte wollen, gerade in ihrer Sprachstruktur, nicht verleugnen, dass es Gedichte sind, also etwas Besonderes und Magnetisches, das die Aufmerksamkeit, um nicht zu sagen, die Bereitschaft zur Einfühlung, auf sich ziehen will – das Besondere ist eben die Weite der Perspektive und das Begrenzte der Sprachgestalt, nur drei oder vier Takte in jeder Zeile, die im Wenigen das Viele bereithält. Jede Leserschaft steht ja heute in einem Sprachregen, nicht nur der alten Medien, sondern auch der neuen elektronischen, mit denen man, im wahrsten Sinne des Wortes, hantiert. Das Gedicht, das in Ihrem Sinne darauf besteht, ein Gedicht zu sein, eröffnet die Chance innezuhalten und an unerwarteten Bewusstseinsbewegungen teilzunehmen. Man tritt ein, liest und hört zu, freiwillig und bald beglückt, und, wie im Fluge, in und außerhalb der Welt zugleich.

    Mit den freundlichsten Grüßen,


    Ihr Peter Demetz
    Anfang Januar 2012 (Yale)

     

    https://www.amazon.de/Immer-ein-leises-Gehen-Gedichte/dp/3862472647/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&crid=3FK7J7RRYRUPM&keywords=Immer+ein+leises+gehen&qid=1698833144&sprefix=immer+ein+leises+gehen%2Caps%2C183&sr=8-1

     

    • Schön 1
  3.  

    Lieber Herbert,

     

    das Präsens wechselt im Gedicht in den Konjunktiv - und der möge noch weit in der Zukunft liegen.😏

     

    Solche Gedankenspiele gehen wohl uns allen dann und wann durch den Kopf.

     

    Danke für Deine gemütsschweren Zeilen,  die zwischen Melancholie und Fatalismus wechseln...

     

    Hier ist, als Antwortgedicht,, noch einmal mein Gedicht zum Tod eines Nachbarn:

     

    Der Tod eines Nachbarn

     

    Wenn er aus dem Haus kam -

    sprach er mit Vögeln und Blumen.

    Er verteilte auch Krumen,

    sein Schritt war ganz langsam.

     

    Ganz in der Welt verloren

    bebte sein zaghafter Blick -

    ward doch einst geboren

    in buntglänzend´ Geschick.

     

    Das Haus starrt so dunkel

    die Straße entlang -

    unter´m Sternengefunkel;

    mein Herz wird mir bang.

     

    ***

     

     

    • Danke 1
  4.  

    Herbstabend

     

    Dem Baum fällt Blatt für Blatt
    die Schönheit fort und Licht,
    wie Lebenstraumrabatt,
    ins stille wartend Nichts.

    Das allerletzte Gold
    verschwimmt in einem Weit -
    in Wunschversonnenheit,
    als wär´n die Fernen hold.

    Die Stunde atmet tief
    den späten warmen Hauch;
    spürst du das Abschiedslied ?
    Der Abend spürt es auch.

     

     ***

     

    • Schön 3
  5.  

    Dein Gedicht läßt Raum für einen ganzen Blumenstrauß von Allegorien, liebe Darkjuls.

     

    Alles deutet, ganz in der romantischen Tradition (Seele, Geheimnis), auf ein sich in Freiheit

    bewegendes Wesen hin.

     

    So mag jeder Leser seinen eigenen Raum an Bildern zu den Versen schaffen; das ist

    ja eines der Merkmale von Dichtung: individuelle Betrachtungen zu erzeugen.

     

    Danke für dieses schöne und tiefsinnige Gedicht...

     

    Holger

    • Danke 1
  6.  

    Guten Morgen Gummibaum,

    der Vergang im Gedicht meint den biologischen Verfall sterblicher Hüllen auf Erden,

    was wiederum - bezogen auf unsere Existenz - in der letzten Strophe relativiert

    wird, im Sinne einer weiterführenden Existenz: "im Sturz in einen fremden Raum" meint

    demnach eine Umwandlung unseres Daseins in ein anderes Dasein; somit stellt der

    Vergang keinen endgültigen Verfall dar...

     

    LG,

    Holger

     

     

     

  7.  

    Ein Morgen im Spätherbst

     

    Nicht mal ein Räuspern der Natur

    dringt aus dem morgendlichen Park,

    ein müd' verhaltnes Murmeln nur,

    vom bleichen Bachgewässer, mag

     

    schüchtern aus der Stille tönen;

    ein Vogel wischt im Flug vorbei,

    schwere, graue Wolken höhnen -

    dem Himmel ist es einerlei.

     

    Entenvögel in den Schilfen

    möchten sich dezent verstecken,

    vor den nahenden Gehilfen

    des Vergangs, die Ängste wecken.

     

    Vor mir schraubt sich, lautlos fallend,

    ein welkes Blatt vom Ahornbaum -

    heiter, wie sich selbst gefallend -

    im Sturz in einen fremden Raum.

     

    ***

     

     

    • Gefällt mir 5
    • Schön 3
  8. Lieber Herbert,

     

    in der letzten Strophe vermag die leise Selbstkritik

    am düstere Blick, der im Gedicht skizziert wird,

    Dich ins Helle zu retten.

     

    Wen alle Zweifel sich erheben, hilft letztendlich nur

    der Glaube oder eine ausgelebte Spiritualität, die

    insbesondere in der Natur gedanklich zu generieren

    ist. - Oder Du neigst Dich dem Zen zu und

    wirst erleuchtet.

     

    Auf dem Weg dorthin hilft eine Portion Eskapismus:

    Ja, der Eskapismus - unser Gefährte in allen Lebenslsagen: Ob Not oder
    Lebensfreude, der Sprung auf die Insel des Glücks vermag uns die
    kalte Realität des Alltags vergessen lassen. - Ein Eiland voller bunter
    Möglichkeiten erwartet uns: ob Spiel, ob Tollerei - der Fantasie sind keine
    Grenzen gesetzt; das ist unsre kleine Welt, Zutritt für andere verboten:
     

    "Wohlbehagen und frohgemuter Sinn...
    ach, wie frei und fröhlich ich nun bin,
    die Welt ist mir ein bunter Blumenstrauß
    und trägt mich aus dem Leid heraus..."


    Es grüßt Dich von Herzen,

    Holger

    • Danke 1
  9. Guten Morgen Cornelius,


    ich bin beeindruckt ! Nicht nur von

    Form und Reim, die tadellos die Verse fluten,

    sondern auch auch von der Weisheit, welche

    durch die Strophen schimmert und den Leser

    in gekonnter Tiefe Historisches vor Augen führt,

    um zum Ende hin philosophisch zu fragen:

    Was ist der Sinn ? Wie lauten die Antworten

    auf Fragen, die unser allgemeines Verständnis

    übersteigen ? - Und doch, einigen Wenigen wurden

    jene Antworten als spirituelle Gnade zuteil...


    Beste Wünsche für ein angenehmes Wochenende,


    Holger


     

    • Danke 1
  10.  

    Herbstanfang im Park

     

    Noch bestimmt ein Grün den Blätterwald,

    vereinzelt bunte Blütentupfen prahlen,

    das Licht der Sonne goldnen Schimmer malt,

    und in den Weihern, Wiesen ist ein Strahlen.

     

    Hinter wilden Sträuchern und Geäst

    drängt sich altes Mauerwerk hervor,

    blickt, aus alten Zeiten, ausgefräst,

    in des Herbstes buntgeformtes Tor.

     

    Über Allem blaues Himmelweit -

    leuchtend, wie ein Lächeln, das,

    außerhalb von Raum und Zeit,

    strömet zu uns hin ohn' Unterlass.

     

    ***

    • Gefällt mir 4
    • Schön 2
  11.  

    Kleine Blüte

    Sei behütet kleine Blüte,
    im Rosenbusch, am Rand,
    wo Sonnenschein dich hüte
    und dich kein Schatten fand.

    Stolz falten deine Blätter
    sich gegen´s Dunkle auf -
    dein Rot, bei jedem Wetter,
    glänzt zu den Himmeln rauf.

    Sei behütet kleine Blüte,
    das Böse jagt durch das Feld,
    dein Kelch in aller Güte,
    hat Glückseligkeit bestellt.

     

    ***

     

    • Gefällt mir 2
    • Schön 3
  12. Lieber Herbert,

     

    Deine Analogie der Jahreszeit Herbst zum "Lebensabschnitt Herbst" (so ab Miktte 60😉) gefällt mir sehr gut; die Emotionen, getragen

    durch die bangen Räume eines "was wird einst sein", trifft den Leser bis tief ins Herz hinein. - Wir möchten  so gern bleiben, aber

    irgendwann werden wir ins ewige Reich des Lichts geleitet...  Ich danke Dir für die tiefen Verse, Herbert.

     

    Gruß,

    Holger

    • Danke 1
  13.  

    Letzte Blumen im Herbst

     

    Letzte Blumen blinken munter,
    honiggelb und vornehm violett.
    Sie malen unsre Tage bunter,
    in ihrem laubgetönten Bett.

    Manch einer schreitet rasch vorbei,
    ohn´ Unterlass, in Stress und Mühe;
    sieht nicht das stillvergnügte Allerlei.
    Ach Mensch ! Steh stille und erblühe.

     

    ***

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    • Schön 2
  14.  

    Lieber Herbert,

     

    entschuldige meine flapsige Einlassung  (die ein wenig fatalistisch klingt)  zu Deinem sehr gefühlvollen Gedicht:

     

    "Wer sich gerne einläßt - stellt mitunter traurig fest - daß der Andre andres will - und dann wird man ganz still."

     

    Gruß,

    Holger

    • Danke 1
  15.  

    Lieber Heiku,

     

    danke für Deine höchst interessanten Darlegungen !

     

    Die Schwelle zur umfassenden Welt von Allem scheint für manche Menschen transparent zu sein - gewissermaßen

    wird jenen Zaungästen ein "Guckloch" gewährt, das Verbindungen schafft.  Das sollte Demut erzeugen und ein

    großes Staunen. - Als Symbol für Grenzüberschreitungen von Dieseits und Jenseits habe ich in einem Gedicht symbolisch

    den Engel auserkoren; hier ist eines meiner Engelsgedichte für Dich:

     

    An einen Engel

    Du, der du stehst am Ufer
    unsres Lebensmeeres,
    bist wie ein Besucher,
    schauend auf unendlich Schweres.

    Du durchdringest alle Weiten -
    unser Blick schaut Grenzen
    die deinen Rand beglänzen -
    dem wir leis entgegen schreiten.

    ***

     

    Beste Wünsche für einen schönen Feiertag,

    Holger

     

    • Danke 1
  16.  

    Morgenrot

    Wie das Marmorlächeln eines Engelmunds -
    von göttlich Händen modelliert -
    prangt hohen Himmels, früh, zur Morgenstund,
    ein sanftes Rot, das sich verliert,

    wie sich flüchtig unsre Ahnungen verlieren -
    Augenblicke, kurz und leuchtend:
    ach, sie möchten´s bleibend zelebrieren,
    still die Schöpfungslichter deutend.

     

    ***

     

     

     

     

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    • Schön 2
  17. (Diese Nachricht enthält zwei Antwortgedichte von mir.)

     

    Lieber Delf,

     

    ein Jeder ist allein: die meisten wissen´s nur nicht. - Der Aktivismus markiert

    das Entfliehen der Menschen vor der eignen Seele.


     

    Klänge, die vorübergingen

     

    So viel liegt in wartenden Zeiten

    wie in Büchern, mit tausend Fragen,

    die, heute noch nicht aufgeschlagen,

    den Wissensdurst schon aufbereiten.

     

    Man hält sich fest an raschen Dingen,

    versäumt Klänge, die vorübergingen,

    die still im Wind der Stunden wehen -

    und ferne, frohe Wege gehen.

     

    Ich wandere stets durch eine Welt,

    wo sich laut und still die Waage hält,

    wo ich oft erleb' : ich bin allein -,

    doch einsam werde ich niemals sein.

     

    ***

     

    Es ist ein entscheidender Unterschied, ob tiefe Schwermut oder das Verweilen auf

    dem Thron des Gleichmuts die Perspektive ausmacht.


    Was uns so sanft und drängend ist

     

    Manchmal hebt sich aus dem längst Vergessnem

    still ein Wort, ein Sinn heraus,

    und aus einstmals Unvermessnem

    wird, längst ersehnt, Wahrhaftigkeit daraus;

     

    denn was uns so sanft und drängend ist,

    in unsrem großen Einsamsein,

    (das an Unendlichkeit sich mißt),

    will, uns übersteigend, ewig sein und rein.

     

    ***

    Falls das LI sich anlehnt an ein eigenes Empfinden, wünsch ich Dir das Alleinsein nicht als Einsamkeit zu empfinden, sondern als einen Zustand, welcher produktiv schöpferisch auf Deine Dichtung einwirkt...

     

    Herzlichst,

    Holger

     

     

    • Danke 1
  18.  

    Lieber Heiku,

     

    es ehrt Dich, Deinen Gedanken mit der Klarstellung des Sachverhaltes Luft gemacht zu machen; so hat der Tod

    des Hundes dann doch einen medizinisch nachvollziehbaren Grund und geschah im Schatten von

    verschachtelten Winkelzügen des Schicksals. - Der Traum  ist seltsam - ich habe in meiner persönlichen

    Umgebung Erfahrungen geschildert bekommen, die den Tod naher Menschen kurz zuvor im Traum

    erlebar gemacht haben; ob der liebe Hund zum Zeitpunkt Deines Traumes schon verstorben war, weiß ich nicht. -

    Die Träume meiner Mitmenschen jedoch hebeln nach unserm Verständnis deterministische Bedingungen

    aus und relativiert das Erleben der Zeit in einer besonderen Weise.

     

    All das läßt die Möglichkeit offen, ob oder daß wir einst unsere Lieben nach dem Tode wiedersehen werden - auch die

    vierbeinigen Kameraden...

     

    Bis dahin gilt: vielleicht ist das Scheinbare - dieses im flüchtigen Augenblick Seiende - das fragile Fundament unserer Welt;

    deshalb ist es an uns, in diesen Augenblicken das Schöne zu finden, denn es geleitet in seinem Glanz unser Herz zur Liebe hin.

     

    Herzlichst,

    Holger

     

     

     

     

    • Danke 1
  19. Wie wahr,  werte Uschi...

     

    Der seid´ne Abdruck von Vergangenheit, so scheint´s, umflort in einem magischen Kreis diesen besagten Garten,

    der als Schattengestalt Vergangenes preis gibt: in unsrer Fantasie. - Und so ist die fröhliche Natur eine Hoffnung

    dahingehen, daß alles was uns einst als Vergangenheit ausmachen wird, nicht ganz verweht ist - in der Zeit.

     

    Hab eine geruhsame  Nacht,

     

    Holger

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