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Angelika

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Beiträge erstellt von Angelika

  1. Danke, Flaco. Hätte ich nicht gedacht, dass das auch Wienerisch ist. Wienerisch, das war bisher für mich immer so eine Art Küss-die-Hand-Wienerisch. Ich muss schon sagen, dein Wienerisch unterscheidet sich stark von meinem Wienerisch. Überhaupt, mich als eingeborener Berlinerin erstaunt es eigentlich immer wieder, dass Leute, die nicht Berlinisch sprechen, sich trotzdem verständigen können.

     

    Aber zu deinem Gedicht: Gerade durch den Wiener Dialekt, der ja partout nichts mit dem wilden Westen zu tun hat, entsteht eine umwerfende Komik.

    Diesen Effekt muss ich mir merken.

     

    Aber du schreibst auch Erzählungen und Kurzgeschichten? Stell doch bitte mal was ein. Danke, ich freu mich schon im voraus.

     

    Angelika

  2. Hallo Flaco,

     

    was wäre der Western ohne Cowboys und Kanonen? John Wayne, was sag ich, Hollywood wäre arbeitslos. Aber ein rosa gestrichener Gaul, den gab es wirklich noch nicht. Gut, dass du draufgekommen bist. Und nun frage ich mich, was ist das für ein Dialekt? Kommt mir so Kärntisch oder Steierisch vor, jedenfalls Richtung Österreich. Dadurch allein schon entsteht so eine "Hallo, jetzt komm ich"- komische Atmosphäre. Der Wumm am Schluss ist prima.

     

    Angelika

  3. Die Gräser des vergangenen Sommers

    könnte ich beneiden, die kahlen Winterbäume,

    das frierende Herz, den Schmerz des Leibes

    und die Wolken, die sich über den

    Häusern zu Sturzbächen öffnen.

     

    Sie alle wissen, warum.

    Die mich sehen könnten, sind gestorben.

    Die tun, als ob sie noch lebten, wollen

    mich nicht sehen. Sie schlürfen das Wasser

    des Wegsehens, so geschieht es nicht.

     

    So bin ich von mir und von der Welt

    getrennt, ich könnte sterben, was würde

    sich ändern? So bleibt alles in ihrer Ordnung,

    die kalten Tage enden nicht am Abend,

    und die Blinden finden nicht heim.

  4. Tja, das ist so eine Sache mit dem Gönnen von Luxus der "Eliten". Immerhin gönnen Sie sich den auf unsere Kosten, auf Kosten derer, die sie eigentlich vertreten müssten, falls es Politiker sein sollten. Lass die doch Champus trinken und Kaviar schlucken, Rosenrot, meine oder deine Ernährung jedenfalls ist es nicht. Sieh dir mal unsere Bundeskanzlerin an, wie sehr sie mit den Jahren und Hunderten von Empfängen in die Breite gewachsen ist. Also gesund ist Kaviar nur bedingt.

     

    Das Gedicht ist eine Feststellung. Geht mir aber am wirklichen Problem vorbei, nämlich am Elend ganzer Teile der Bevölkerung. So, wie es jetzt dasteht, kann sehr schnell das hämische Schlagwort Sozialneid aufkommen, und damit hätte sich dein Gedicht erledigt. Was mir fehlt, ist das, was man die Struktur eines Gedichtes nennt, um zu einer einsichtigen Aussage zu gelangen, nämlich zur Gegenüberstellung von Reich zu Arm. Das ist doch das Problem von heute, die soziale Spaltung der Gesellschaft. Um die geht es dir doch.

     

    Was mich außerdem stört, ist, dass dein Gedicht theoretisiert. Um wirklich den Leser zu erreichen, brauchst du konkrete Personen, die du ins Licht des Lesers stellst. Lass am Beispiel des Herrn Groß und des Herrn Klein den Leser selbst zu dieser Einsicht kommen, dass da was nicht stimmen kann, wenn nämlich außerdem noch totale Harmonie zwischen oben und unten gewünscht wird, eine Vergewaltigung jeder Logik. Indem du aber von uns als dem "Fußvolk" sprichst, triffst du die Sache nicht.

     

    Soviel zum Inhaltlichen, zum Technischen habe ich im großen und ganzen keine Einwände. Das Kursive stört mich, das hat so was von "Seht her, ich habe ein Gedicht geschrieben!" Warum willst du mit deinem Schriftbild dich von den anderen unterscheiden? Vielleicht solltest du dir noch mal die Rechtschreibung genau ansehen, zum Beispiel wird Schönes (das Schöne) als Substantiv behandelt.

     

    Angelika

  5. Sicher, man kann

    auch im Himmel glücklich werden,

    wenn die Seele sich flüchtet vor

    dem Fluch der Erdenwirklichkeit.

     

    Ich sehe in deine sandgrauen Augen,

    ein seltsames Flehen darin,

    das ich mir zu erklären versuche,

    ich, die Erdenfrau.

     

    Ich streite mich nicht,

    ich flüchte zu dir, wenn auch

    mit Erbarmen, das mich hinreißt,

    dich zu umarmen.

     

    Nicht der Himmel

    gab die Liebe uns, das Licht,

    das jedes Menschen So-Sein erhellt,

    leuchtet aus uns in die Welt.

  6. Hallo Alter Wein,

     

    ich sehe einiges anders als die Mehrzahl der Kommentatoren in diesem Faden. Ich stehe nämlich auf dem Standpunkt: Beim Schreiben ist es wie beim Reden - man muss von den Dingen etwas verstehen. Und dazu gehört eben Wissen von den Dingen. Und Hobbyschreiben darf nicht gleichbedeutend sein mit Pfuschen. Du aber willst uns weismachen, weil du nichts von der "Metrik" verstehst, ist es für den Autor generell nicht nötig, sich das entsprechende Wissen anzueignen? Und das soll ein akzeptabler Inhalt sein? Übrigens meinst du nicht die Metrik, sondern das Metrum. Wenn du Ahnung hättest, dann hättest du diesen Begriff auch benutzt.

     

    Ich verstehe völlig, dass es dir Spaß macht, deine Langeweile mit ein bisschen "Dichten" zu vertreiben. Dagegen ist nichts einzuwenden. Einzuwenden habe ich aber etwas dagegen, wenn du dich hinstellst und tönst: Bleibt unwissend, ich bin es auch. Das ist nämlich der Inhalt deines Gedichts.

    Du hast nicht begriffen, dass der Mensch wächst, egal, was er tut, er wächst - nämlich dann, wenn er wissen will und nicht an der Oberfläche bloß ein bisschen herumtändeln will. Der Mensch wächst übrigens, so alt er wird, bis zur letzten bewussten Minute. Du aber gehst nach der Methode vor: Sieht aus wie ein Gedicht, also ist es ein Gedicht. Du weigerst dich zu wachsen und forderst indirekt die anderen Schreiber auf, dir gleichzutun.

     

    Ich bin die Letzte, die sich mokieren würde, wenn ich merke: Hier fängt einer erst an zu schreiben. Da muss man vorsichtig helfen, man will ja nicht das Selbstbewusstsein des jungen Autors beschädigen - ich betone vorsichtig, denn allzu leicht kann man dabei in die Rolle des Lehrmeisters geraten.

    Es gibt viele Möglichkeiten, sich Wissen darüber anzueignen, was man tut. Und eine Möglichkeit ist, wie Sushan auch geschrieben hat, hier dieser Blog.

    Dass man sich nämlich austauscht und nicht nur lobhudelt über jedes missglückte Gedicht, was hier gang und gäbe zu sein scheint.

     

    In einem gebe ich dir recht: Auf den Inhalt kommt es an. Wenn aber der Inhalt nichts taugt und dazu die Form hinkt - ist es dann ein Gedicht?

    Man kann den besten Inhalt mit einer ungekonnten Form versauen. Umgekehrt funktioniert das allerdings auch, davon abgesehen.

     

    Nun betonst du in deinem Gedicht, du willst keinen Ruhm. Ich versichere dir, den kriegst du von mir auch nicht. Jedenfalls nicht für dieses zusammengeschusterte Geschreibsel.

     

    Angelika

  7. Die Monde gehen, die Sonnen,

    und Jahr um Jahre gehen,

    was bleibt, ist Vergangenheit

    des Menschenlebens.

     

    Die nicht mehr sind.

    Manchmal denke ich an sie,

    an die Mutter, die Schwester,

    schwarz wie die Erde nun.

     

    Verloren die Freunde,

    fern von mir gegangen oder nah,

    gestorben an Leid oder weil

    ihre Zeit gekommen war.

     

    Die Orte, an denen ich wohnte,

    die Wände glichen sich,

    das Herz entflammt in ihnen,

    bis es beinahe verbrannte.

     

    Tausend Bücher, die ich gelesen,

    was wäre ich ohne sie.

    Wohin ich noch gehe, sie bleiben mir

    bis zur letzten Stunde.

     

    Paar Verse über das Glück

    des Menschen, gelebt zu haben,

    standfest, nicht auf den Knien.

    Weiter nichts als das.

  8. Danke, Perry, für deinen Kommentar. Du hast natürlich recht, die minoische Kultur ist zwar auch untergegangen durch einen Tsunami, aber nicht so geläufig wie z. B. Atlantis. Bloß dann hätte ich den Bogen zur Kultur nicht gehabt. Das siehst du hoffentlich ein.

     

    Nee, in der Spree würde ich selbst nach gründlicher Reinigung nicht baden wollen. Dann schon lieber in der Badewanne.

     

    Angelika

  9. Ich bin mit Spreewasser getauft.

    Von allein alt geworden, stehe ich am Ufer

    und denke: Die dreckige Kloake!

    Das einem Säugling anzutun.

     

    Die Spree fließt.

    Was soll sie auch sonst tun.

    Über die Ufer treten kann sie nicht

    bei öffentlich verkündetem Hochwasser,

    sie ist eingezäunt

    wie ein wildes Tier im Zoo.

     

    Trotzdem trete ich zurück –

    man kann nie wissen, Wasser ist ein

    selbstdenkendes Wesen.

    Sogar die minoische Kultur ist

    ahnungs- und restlos im Wasser versunken.

    Allerdings ohne Grundmauern,

    die blieben der Nachwelt erhalten

    zwecks kulturellem Tourismus.

     

    Ach ja, Kultur.

    Als kultureller Laie habe ich da

    gewisse Vorstellungen. Reden wir nicht

    drüber. Man käme sonst darauf,

    dass sie sich nicht auszahlt, die Kultur,

    keine Rendite bringt. Sozusagen.

     

    Die Spree. Ach. Ja doch.

    Nun fließt sie immer noch wie einst,

    als Fontane schrieb, die kann uns

    keiner nehmen. Oder meinte er den

    preußischen Offizier? Irgendwas

    in dieser Richtung oder anders hat er gemeint,

    muss noch mal nachlesen.

     

    Berlin und die Spree.

    Das muss man nicht erklären. Das

    klärt sich von selbst. Manchmal.

    Wenn es geregnet hat.

    Man muss nur am Ufer stehen

    und den beiden drei Meter tiefer

    auf den Grund sehen.

  10. Ach, 3. Jeije, du weißt vermutlich nicht, dass die EU von den USA befürwortet und quasi mitgegründet wurde. Und es hätte ja auch alles gut geklappt, wäre nicht Trump der Präsident geworden. Also glaub nicht, dass die EU was prinzipiell anderes ist als das US-Imperium. Dass die sich gegenwärtig in Handelskriege verstricken, das hängt doch damit zusammen, dass Deutschland "mehr Verantwortung" übernehmen will, sprich mehr Absatzmärkte und Recht auf Ausbeutung von Ressourcen schwächerer Länder, momentan speziell Afrika, erobern will, wo so etwas wie ein neues Kolonialsystem eingeführt werden soll. Das gefällt dem Trump nicht mit seinem "America first". Aber ansonsten gibt es eigentlich keine grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten. Du siehst also, es ist gehupft wie gesprungen, ob du nun für oder gegen Trump oder für oder gegen die EU bist - entscheidend ist eben immer, was hinten rauskommt.

     

    Was aber das "englische Hickhack" angeht, so verhält es sich so, dass die EU den Briten mit dem Backstop unannehmbare Bedingungen gestellt hat, in der Hoffnung, weil damit in London als echter Brite niemand einverstanden sein kann, dass genau dieses Hickhack entsteht und man sich dann zu einem zweiten Referendum entscheidet. Das ist die Politik der EU gegenüber Großbritannien. Erstaunlicherweise aber lassen sich die Briten (gegenwärtig noch nicht) auf ein zweites Referendum ein, das vielleicht ein anderes Ergebnis bringen würde, weil sie die Demokratie wesentlich höher hängen als die EU. Für die Briten hat das Volk gesprochen, und deshalb muss der Brexit durchgesetzt werden, egal, was draus wird. Und deswegen schreibe ich ja auch, die EU muss sich jetzt bewegen und den Briten zum Beispiel die lebenslange Mitgliedschaft in der Zollunion erlassen oder einen Austritt ermöglichen. So wie der Deal bisher mit der May läuft, wird Großbritannien von der EU erpresst. Das sind die Hintergründe des "Hickhacks", deshalb hat sie bei allen Abstimmungen ein Nein geerntet.

     

    Angelika

  11. In Brüssel ist man voller Angst und Sorgen.

    Hat man zu hoch gepokert mit den Briten?

    Das fragen sich seit langem die „Eliten“

    in Brüssel und Berlin mit Furcht vor morgen.

     

    Die Briten lassen sich nicht gern erpressen,

    sie gehen in die Falle der EU nicht gerne.

    Denn über London leuchten gleichfalls Sterne,

    auch dort ist man von Machtgier rein zerfressen.

     

    Ein zweites Votum kommt nicht in die Tüte.

    Doch hätte man's in Brüssel gern gesehen.

    Die Welt ist müd vom Brexit, dem Geschehen.

    Nicht noch einmal Theater, Gott behüte!

     

    Man weiß nicht weiter, guter Rat ist teuer.

    In Brüssel müsste man sich bald bewegen,

    ein Kompromiss, der käme jetzt gelegen.

    Doch der EU wär der ein Abenteuer.

     

    Was lange währt, wird gut, so hört man sagen.

    Und man erinnert sich der beiden Ziegen.

    Allein, dies Bild, es wäre wohl verstiegen.

    Doch ist es eines ganz aus unsern Tagen.

  12. Der städtische Mond

    hat Sterne, Nachtwolken geschluckt.

    Wespenschnell Autos, Herbstlaub

    allerwegen.

     

    In den Wind gestreute Zeit.

    Sie torkelt unter Brücken,

    zerhackt, zerheult, zerbeißt

    aasigen Müllgestank.

     

    Wer bereitet denen da ein Bett

    in der Wärme des Hauses?

    Worte, denkst du. Nichts als sie.

    Wer aber sagt: Genug!

     

    Schweigen der grauen Stadt,

    verwirrtes Lärmen Schlafloser

    im Straßenbett. In der Dachrinne

    lacht eine zornige Elster.

  13. Danke, Ruedi, für deinen Kommentar. Was nun die Zikaden angeht, so scheinst du ihr Liebesrufen in den Kellern sommersüber zu überhören. An den Gleisen sind sie eher nicht, dort haben sie wenig Ruhe (die Züge!), und Zikaden lieben es nun mal, dass man sie nicht stört beim Paaren. Du kennst dich im Liebesleben der Zikaden nicht aus? Kein Problem, man kann nicht alles wissen.

     

    Angelika

  14. Hallo Jimmy Darmody,

     

    ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass dich ein bekanntes Bild von Otto Nagel zu diesem Gedicht inspiriert haben könnte: Proleten, die morgens in das Ungeheuer Fabrik im Berliner Wedding stolpern, müde noch vom gestrigen Tag und all den Tagen zuvor, gezwungen zur täglichen Fron. Wenn es so wäre, würde ich sagen, dein Gedicht ist ein Versuch, dieses Bild zu bedichten. Ich neige aber eher dazu, anzunehmen, dass dir dieses Bild von Otto Nagel gar nicht bekannt ist. Du schreibst, dass durch die beginnende Dunkelheit Gestalten kriechen - kein schlechter Begriff dieses "kriechen", aber ich finde ihn ein bisschen zu stark und nicht wirklich zutreffend. Denn das Gegenteil ist der Fall, den Menschen ist danach, kriechen zu wollen, aber das zeigen sie nicht, sondern versuchen jede Schwäche zu verbergen. Denn wer schwach ist, wird gefeuert. Und das musst du darstellen, diesen Widerspruch. Dann wäre es für mich ein wirklich interessantes Gedicht geworden. So fehlt mir ein bisschen der Pfeffer, dass es mich auch wirklich anspricht.

     

    Zur Technik äußere ich mich nicht, das weißt du sicher selbst, dass es da noch einiges zu lernen gibt.

     

    Angelika

  15. Wie glücklos lebt‘s sich nach der Norm dahin,

    kaum können wir noch wahres Glück ermessen,

    was Menschsein heißt, darf man getrost vergessen,

    wir fragen nicht mehr nach dem kleinsten Sinn.

     

    Das nackte Schweigen, es folgt jedem Schritt,

    schon halbe Wahrheit müssen wir bezahlen,

    und Widerspruch, der wird im Nu zermahlen.

    Wer auf sich hält, geht mit den andern mit.

     

    Der Schleier kühner Worte deckt nichts zu,

    wir jagen Monstren, die uns selber jagen,

    verschmerzen krampfhaft unsre Niederlagen.

    Was zählt, ist Geld, das große Manitou.

  16. Nun geht der trübe Winter,

    das erste Grün der Sträucher und Büsche

    in den Anlagen verspricht schon

    den satten Frühling.

     

    Vogelstimmen

    in kahlen Straßenbäumen heben

    das Herz mir, und ich hoffe

    auf mildere Temperaturen.

     

    Manchmal sehe ich

    wolkenlosen Himmel mit Kondensstreifen,

    die mich kommendes Unheil

    befürchten lassen.

     

    Ich stehe am offenen Fenster,

    atemlos jagen Autos vorbei, vorbei, vorbei,

    doch unversehens ein bisschen Glück:

    berührend Gesang einer Amsel.

  17. Hallo Carry,

     

    was hast du denn dagegen, wenn unsere Bundeskanzlerin, Frau Dr. Merkel, sich neben ihrer aufreibenden Tätigkeit für das Wohl des deutschen Volkes auch noch für Fußball interessiert? Sicher, man meint, wie sie aussieht, müsse sie sich fürs Strümpfestricken interessieren, aber das scheint ein männliches Vorurteil zu sein. Schade, dass es noch keine Fußballweltmeisterschaften der Diversen gibt. Falls aber doch, würde mich mal interessieren, welcher Regierungsdiverser dort im Namen des deutschen Volkes Beifall klatscht. Aber Fußball ist ein weites Feld, da kann man endlos drüber diskutieren, mal so und mal so und divers.

     

    Angelika

  18. Mit Fünfzig, Alter, kannst du dich begraben,

    bei deinem Arbeitsamt zählst du nicht mehr,

    da läufst du nur als Kunde nebenher.

    Tu doch verdammt noch mal nicht so erhaben.

     

    Wer fünfzig ist mit ersten grauen Haaren,

    der pfeift für die schon auf dem letzten Loch.

    Und doch, du weißt genau, du könntest noch.

    Verstehst es kaum, was dir da widerfahren.

     

    Du hast dein halbes Leben hingegeben,

    dein Ruf war einwandfrei und ohne Tadel,

    gehörtest im Betrieb fast schon zum Adel.

    Die Firmenpleite kam dann wie ein Beben.

     

    Fürs Arbeitsamt bist du bloß eine Nummer.

    Das musst du lernen: Hier bist du Prolet,

    wenn dir der weiße Kragen auch gut steht.

    Das ist, so scheint's, dein allergrößter Kummer.

     

    Denn worauf, Alter, willst du dich berufen?

    Du hast doch bloß die Hände und den Kopf.

    Versuch's und zieh dich selber raus am Schopf –

    es geht hinab, kaum zählst du noch die Stufen.

     

    Den Billigjob, den hast du ausgeschlagen –

    du bist doch wer mit Zeugnis und mit Geist!

    Musst lernen, was das Ich verleugnen heißt,

    jetzt darfst du erst mal Konsequenzen tragen.

     

    Du weißt, in deiner Lage hilft dir keiner.

    Was einmal war, das zählt fürs Amt doch nicht,

    macht sich bloß gut für deine Innensicht.

    Bist von Millionen Kunden doch nur einer.

  19. Hallo Rosenrot,

     

    thematisch gehe ich mit. Besser wäre es aber, du würdest ein Frauenschicksal zum Gegenstand der gleichen Thematik machen, denn dein Text ist ein bisschen nüchtern, und der Leser braucht ein bisschen Emotion. Über sie kannst du ihn erreichen, die reine Logik prallt zumindest im Gedicht ins Leere.

    Es ist auch einfach so, dass die Phantasie dein Gedicht runder machen könnte.

     

    Angelika

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