Als der Tag die Nacht besiegte…
Es kämpft der Tag mit der Nacht,
es geht um die kommenden Stunden.
Vom samtenen Himmel bewacht,
ringen sie um Sekunden.
Der Mond hatte Macht für einige Zeit,
doch von Anfang an stand fest,
daß die Sonne sich von allem Dunkel befreit,
wenn man ihr eine Chance lässt.
Sie war sich zu sicher, die Lichtlosigkeit,
sie schien schon im Jubelchor.
Die Sonne sah prompt die Gelegenheit,
und kletterte langsam empor.
Unterstützt von Mond und manch Stern,
war die Nacht arrogant, voller Hohn.
Die Sonne nicht weit, der Sieg nicht fern,
fiel die Nacht vom purpurnen Thron.
Verwundet das Dunkel, es war voller Blut,
verwundet doch lange nicht tot.
Der Kampf ist zu Ende, die Himmelsschlacht ruht,
und das Dach der Welt färbt sich rot.
Das Dunkel weicht, der Tag sich freut,
die Nacht auf Rache sinnt.
Heut Abend brennt der Kampf erneut,
auf daß der Tag gewinnt.
© Marcus Rutkowski