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nadir

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Beiträge erstellt von nadir

  1. 1 windakkordeon fingert nach tiefe in knotiger knospe
    es flucht auf die trompeten münder der menschen
    uns aber ruht unter tätowierung das kürzel der zeit u.
    auf schwarzen schiefer schreibt tod ohne zutun sein wort

     

     

    *

     

     

    auge elliptisches öhr verpixelte iris
    sensoren für licht die weiße perle
    ersetzt die schwarze pupille hinter
    dem lotrechten scheitel des todes.
     

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  2. AM MORGEN das letzte begräbnis
    galt dem sternbild des bären. (wenn der wind

    die galaxien ordnet fallen die sterne aus
    dem register der nacht.) ein himmel

    aus stuck über der stadt ohne licht. schichten
    von schatten. es schält sich ein haus heraus. 

    unter der haut des hauses treten
    knochen hervor. 

    spielende kinder werden sie achtlos
    zu den sternen ins grab werfen und gehen.

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  3. Hallo Perry

    In der originalversion stand: "reißen sie wie tollwütige füchse" aber das Bild ist zu missverständlich. Ich meine damit natürlich, das sie sich wie tollwütige Füchse gebärden, man liest aber eher heraus, das tollwütige Füchse ihr eigenes Herz reißen würden, was natürlich Unsinn ist. Also hatte ich es gekürzt. Bin aber selber unzufrieden damit, wenn man das Gedicht öfter liest und den Rythmus kennt, funktioniert das Bild. Beim ersten Lesen stolpert man eher. Ich denke noch nach, wie ich das ausbessern kann. Was ist deine Meinung zu dem Fuchsbild, falls es nicht zu aufdringlich ist, das zu fragen? L.G Patrick

  4. ich erwarte die tage die kommen
    wenn der mensch sich vermählt mit der zeit.
    wenn die welt auf ein zifferblatt passt
    und adam der amöbe näher sein wird
    als dieser kreatur mit der feder im rücken
    die es trägt wie das rad eines pfaus.

    die lehren die von blut und fleisch reden
    passen nicht mehr in dieses gehäuse
    aus mechanik und tickenden zeigern. nur die
    schwachen lieder der nächte (über glas
    geflüstert) verbergen das beinahe nackte
    gebein das von stechender haut
    überzogen durch die straßen schlackert.

    wenn zwei sich aber berühren
    und die bis in den schmerz verführte
    plötzlichkeit flirrender finger auf
    brenesselhäuten das leben verlangt
    reißen sie wie tollwütig
    ihr eigenes herz und verenden.

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  5. Es sind doch beinahe die schönsten Gedichte, die übers schreiben! Vielleicht sind sie elitär, weil sie sich an andere Schreiber richten, aber die verbinden sie auf magische weise. Ich verstehe dich, ohne darüber nachdenken zu müssen. Es leuchtet schlicht ein. Ich mag deine Gedicjte, immer wenn ich auf dieser Seite bin, schau ich gerne mal nach, was du so schreibst

     

    L.G

    Patrick

    • Danke 1
  6. Wie interessant es hier manchmal ist. Wisst ihr, in anderen Foren gibt es diesen Drang einen Text zu verstehen so gar nicht. (Also in diesem Maß) Da wird das Augenmerk viel mehr auf die sprachliche Gestaltung gelegt. Es ist doch immer wieder erfrischend zu sehen, wie jm. versucht zu verstehen, statt bloß zu werten. Ich meine das wirklich sehr positiv. Ihr habt übrigens schon recht, mit dem was ihr schreibt. Ich möchte nicht zu viel erklären, das würde das Geheimnis auch irgendwie ein bischen zerstören.

     

    Ich danke euch für eure Interpretationen. Ihr seid toll. Ich glaube ich sollte aktiver werden in diesem Forum. Es ist eines der wenigen noch lebendigen. 

     

    L.G euch 

    Patrick

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  7. Hallo Lichtsammlerin

     

    Ja ... Nympholeptisch kann mehrere Bedeutungen haben. Eine davon (und das ist das einzige Wort, das ich kenne, das dieses Problem ausdrückt) kann der krankhafte Drang nach unerreichbarem sein. Ach ja ... manche Worte sind so schön, man könnte Bücher mit ihenen füllen.

     

    L.G und danke das du meinen Gedichten so viel Zeit schenkst. Ich freu mich jedesmal tierisch, wenn ich einen Kommentar von dir sehe

     

    • Schön 1
  8. Hallo Perry

     

    Tja, da ist schon ein roter Faden vorhanden, aber ehrlich gesagt, möchte ich nicht dauernd die Gedichte erklären. Lieber den Leser selber erkunden lassen. Ich habe es nochmal ausgedünnt, umgeschrieben.

     

    "Prometapher" eigentlich einfach "pro metapher" bloß das ich den "Pro me theus" anklingen lassen wollte. Aber wurscht, sowas bemerkt ja eh keiner.

     

    L.G und danke für den kritischen Blick

    Patrick

    • Gefällt mir 1
  9. ach
    schwesterchen blut
    fluss fand dich nimmer
    der dorn? rosenblatt
    panzer entblätterter
    sturm.

    ich fasse die rose zum stein
    ich ahne die uhr im kometen.
    ich fülle die brennenden
    gläser mit wein.

    madame steht da
    kosmen im knopfloch
    knospen im haar.
    ich erwarte dich ja
    ich erwarte dich

    jahr.

    • wow... 1
  10. Gefällt mir. Eine kleine Anregung hätte ich: "der Schwirrfliege Flüche" 

     

    Das ist klanglich sehr stark, noch stärker wäre aber: "der Schwirrflügel Flüche" 

     

    Zumindest scheint es mir so, wegen dem Doppelten "Flü" 

     

    L.G

    Patrick

     

     

  11. Vater
    schrillt die Axt
    übers Eis und
    den Schädel
    im Acker
    pflüg deine Worte und
    zähle sie sorgsam.

     

    Pflege sie

    im Frühling.


    Im Sommer
    pflanze den
    Himmel ins Gras
    und lehre sie
    reden.

    Im Herbst 
    ist der
    der Himmel
    für die Choräle
    der Vögel gedacht.
    Darum lehre sie
    schweigen.

    Fällt dann noch
    was ab
    für einen Brief

    schreib ihn.


    Nur um zu sehen
    ob wir noch leben.

    • Traurig 1
    • wow... 1
  12. Nachtmahr aus Perlmutt geschnitzt
    und dass die Nymphe meinen Finger schnitt
    und dass der Schnitt ein Wunder war
    wie einst als da vor Jahren mal
    des Messers schneide an der Mähne
    meiner Mähre in den Hals abglitt

    Nun lieg ich wach und meine Nacht
    ist nur ein Haus das keine Stimme kennt
    ist nur ein Horn vielleicht aus Elfenbein
    das zu Staub zermahlen wie ein Phönix
    warten werden wird in einer Bettlerschale.

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