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Freiform

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Blogeinträge erstellt von Freiform

  1. Freiform
    Jupp: Siehste dat, Otto! Dat kann ja jetzt nich wahr sin, die komme doch zu zwoat zum Einkaufe, damit wir alle noch länger warte können!

    Otto:  Ach Jupp, guck doch ma hin, die sind doch frischverliebt, können sich noch net voneinader trenne.

    Jupp: Ja und? Deshalb soll ich länger warte? Und guck ma die do, die stehen viel zu weit auseinander, wenn dat jeder machen tät, stehma morge noch hier.

    Otto:  Du bis ja wieder druf, deshalb dauert dat doch net länger, wir steh halt nur wat weiter wech.

    Jupp: Du kannst mir viel verzähle! Sihste denn do? Dat ist doch keine Maske, der hat doch tatsächlich ne Strumpfhos vor sein Mund, ich hoffe wenigesten di is frisch gewasche!

    Otto:  Tatsächlich, wat et all gibt! De Bertha würde mir wat erzähle wen ich dern Strumpfhos zerschnibbele tät. Ich tät auch eher das Unnerhössche nemme!

    Jupp:  Haha, jo, dat wäre mal ne Maske. Jetzt schlägt es doch zwölf, da kommt ehne mit nem Rolli, die is doch grad ma midde 20. Die denkt wohl wir san so blöd und lasse die vor, nit mit mich, sach ich dir.

    Otto: Dat ist echt dreist, wahrscheinlich von de eigene Omma geklaut. Aber guck ma, wie die schon ussieht, deren Haar ham wahscheinlich noch nie Shampoo gesehe! Der da drübbe ist auch nicht schlecht, der denkt doch tatsächlich, nur weil er nen Maske uff hat, würde ma nit wisse, wo der grad sei Finger unter der Maske drin hät.

    Jupp: Ja genau, is ja ekelich, uuuuuhhhh ich glaub jetzt hattern gegesse!
  2. Freiform
    Gedanken zum Jahresanfang 2021

    Es wurde schon so viel über das alte Jahr geschrieben, das ich einfach keine Worte mehr dafür übrig hatte. Es würde ihm nicht gerecht werden, wenn ich behaupten würde, dass es ein schlechtes Jahr war. Denn die Zeit und auch das Jahr sind nicht dafür verantwortlich, was wir mit unserer Welt anstellen, sondern wir!

    Weiter möchte ich nicht zurückblicken, auch wenn man aus der Vergangenheit lernen kann. Doch lernt die Menschheit wirklich aus der Vergangenheit?
    Ich weiß nicht, wie oft ich in den letzten Tagen den Wunsch gehört und gelesen habe, wir möchten im neuen Jahr zurück zur Normalität.
    Ich stelle die Frage, zu welcher Normalität wollen wir zurück?

    Zu der Normalität, dass wir mehr Ressourcen verbrauchen, als es nachhaltig verträglich für unseren Lebensraum ist?
    Zu der Normalität, dass wir kreuz und quer über den Planeten reisen, ohne auch nur einmal über unser Klimaerbe nachzudenken?
    Zu der Normalität, dass wir unsern Kindern und Enkelkindern, die wir ja so lieben, Tag für Tag eine Hypothek auf ihre schmalen Schultern legen, unter der sie wahrscheinlich irgendwann zusammenbrechen werden, nur weil wir kein Maß halten konnten?

    Ich selbst habe es über die Feiertage wieder nicht geschafft Maß zu halten, und ich kann nur hoffen, das es mir meine Tochter später verzeihen kann,
    wenn sie in voller Tragweite begreift, das ich mit meinem Lebensstil ihre Zukunft auf äußerst wackelige Beine gestellt habe.

    Es ist fünf vor zwölf und es ist erfreulich, dass es in immer mehr Köpfen ankommt. Aber das reicht nicht, es muss im Handeln ankommen und in der Bereitschaft, Verzicht zu üben. Das Märchen vom „Wirtschaftlichen Wachstum“ muss sterben, um die Weichen für unsere Zukunft neu stellen zu können. Wir brauchen kein Wachstum, wir brauchen Umverteilung, und wir müssen dafür sorgen, dass die Anzahl der Menschen sich langfristig auf unserm Planeten reduziert.

    Ich möchte mich bei meinen Lesern, Zuhörern und Mitbewohnern ganz herzlich bedanken, dass ihr mir das Jahr über treu geblieben seid.
    Mir ist bewusst, was ich euch mit meinen Texten teilweise zumute und umso mehr freu ich mich, in diesem Forum täglich erfahren zu dürfen, das gedankliche Freiheit hier auf fruchtbaren und toleranten Boden fällt.
     
    Danke!

    Ein gesundes neues Jahr wünscht euch
    euer Freiform
  3. Freiform
    Dank der der detaillierten Anleitung von meinem Schatz, verlief der gestrige Tag und Abend recht ereignislos. Ich durfte wieder in meinem Bett schlafen, und das war auch gut so. Die Nacht auf dem Betonboden, und fünfundzwanzig Mal den gesamten Fußboden mit dem Staubsauger abfahren, war doch sehr anstrengend und ich hatte überall Muskelkater. Als ganzer Kerl ließ ich mir natürlich nichts anmerken, aber ich muss doch mal googeln, wie oft man beim Saugen den so über ein und dieselbe Stelle saugen muss, bis sie endlich sauber ist. Ich konnte optisch einfach keinen Unterschied feststellen.

    Ihre Lieblingsvase auf die Schnelle zu ersetzen, war jetzt zwar nicht ganz so einfach, und ich war dafür den halben Tag im Auto unterwegs, aber zu meinem Glück, bemerkte sie den heimlichen Austausch nicht. Blöd wäre es mit einer Pflanze drin gewesen, aber so musste ich nur die ca. zweitausend Cent Stücke wieder aufsammeln, die teilweise bis in den Keller gerollt waren. Ich nahm erst einmal ein heißes Bad, etwas zu heiß, wie mir mein Willi zu verstehen gab, aber es war gut gegen den Muskelkater. Dass ich danach bis zum Hals krebsrot war, gab mir dann doch zu denken, aber ich fühlte mich eigentlich ganz gut.

    Um schneller abzukühlen, ging ich nackt in die Küche, um mir einen Kaffee zu machen. Es war mir schon etwas unangenehm, das gerade die Postbotin vorm Fenster stand, aber sie schien das nicht zu stören. Ganz im Gegenteil, wie ich an ihrem Blick zu erkennen glaubte. Blöd gelaufen, demnächst nur noch mit Handtuch! Ich hoffe ich finde dann eines, das auch lang genug ist. Der Kaffee war energiespendend und so war ich bereit, meinen neuen Dienstplan abzuhören.

    „Guten Morgen Bärchen, im Haus bist du soweit erst einmal durch, jetzt kommt der Garten dran. Ich weiß nicht mehr, wann ich dich dort zuletzt gesehen habe, deshalb habe ich dir vorsichtshalber einen Lageplan aufgezeichnet und an den Geräteschuppen getackert. Der Geräteschuppe ist das große braune quadratische Ding, was im Garten steht! Die Grundstücksgrenzen zu den Nachbarn habe ich vorsorglich mit eingezeichnet, nicht das du auf die Idee kommst, bei Frau Meier etwas einpflanzen zu wollen. Mir ist das nicht entgangen, Bärchen!

    In der Garage befindet sich der Laubsack, den Weg dorthin kennst du ja, und der Rechen ist im Geräteschuppen. Ich habe ihn ebenfalls mit einem Pos it gekennzeichnet. Zieh dir bitte die Gartenhandschuhe an, nicht das deine empfindlichen Gitarrenfingerchen beschädigt werden. Ich könnte es ohne dein tägliches geklimper ja gar nicht aushalten. Wenn der Laubsack voll ist, bitte den Rest in die Gartenmüllsäcke schaufeln! Nicht einfach in den Kofferraum schütten. Das Ungeziefer kriegst du nie wieder aus deiner Karre raus und dann bin ich da zum allerletzten Mal mit eingestiegen!

    Die Nummer für den Notarzt habe ich vorsorglich auch an den Rechen getackert, falls dich der Hexenschuss ereilt. Nehme also bitte dein Handy mit in den Garten. Versuche aber nicht wieder, den halben Tag lang deine Sekretärin zu erreichen, die hat nämlich auch frei und soll dir nicht bei der Gartenarbeit zu Hand gehen. Ich habe sie gestern Abend noch angerufen und sie vorgewarnt, dass es bestimmt nicht lange dauern wird, bis du fauler Sack auf die Idee kommst, sie deine Arbeit machen zu lassen. Vergiss es. Hab dich trotzdem lieb. Bis heute Abend, Bärchen.“
     





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  4. Freiform

    Blog Freiform
    Mein Großvater fuhr in den Nachkriegsjahren bei Wind und Wetter jeden Tag 100 Kilometer und mehr mit dem Fahrrad durch die Lande, um Lebensmittel für sich und seine Familie aufzutreiben, damit sie nicht verhungerten. In den 2ten Weltkriegsjahren davor, lag er bei -40 Grad und mehr vor Moskau und begrub im gefrorenen Boden seine Kameraden, genauso wie er täglich dafür sorgte, dass die angeblichen Feinde auch etwas zu graben hatten. Er überlebte einen Fuß-Durchschuss und eine MG-Salve zerfetzte ihm seinen Arm, während sie seine Kameraden in großer Zahl in Stücke riss.
    Und wir kriegen zum Teil Depressionen, weil wir unsere Freunde ein paar Wochen nicht besuchen dürfen oder weil wir unsere Kinder neben dem Homeoffice betreuen müssen?
  5. Freiform
    ..und damit ist mir schlagartig klar geworden, dass wir in einer neuen Epoche der Hochkultur des Fernsehens angekommen sind.

    Die Größe und Umsätze der Sexindustrie lassen nur eine Erkenntnis zu, wir wollen Porno!
    Aber gehört das Thema ins Fernsehen?

    Seit Jahren versucht man vergeblich Porno im Internet zu Filtern, um den Jugendschutz zu gewährleisten. Nur sind die Anstrengungen so nutzlos, dass man schon hinterfragen muss, mit welcher Ernsthaftigkeit und Priorität dort zu Werke gegangen wird.

    Seit das Fernsehen privatisiert wurde, wird in jeder Schublade und Nische nach quotenträchtigen Inhalten gesucht. Dabei wird jede nur erdenkliche Gesetzeslücke genutzt, um Fragwürdige Inhalte zu produzieren.  

    1,2 Millionen Menschen, 4,7 % Einschaltquote, haben sich dafür interessiert, dass Mütter Porno machen. Der Verbraucher scheint das Angebot vorerst anzunehmen.

    Ich bin schon gespannt auf die Entwicklung und auf Folgeangebote, wie:

    Väter machen Porno
    Oma macht Porno
    Opa macht Porno
    Lehrer machen Porno
    Politiker machen Porno
    Intendanten machen Porno


    Die Liste könnte lang werden

     
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  6. Freiform
    So nach Corona?
    Der Beruf des Propheten scheint eigentlich längst ausgestorben zu sein, aber es gibt halt immer welche, die gerne etwas in die Welt hinaus prusten. Solche wie mich halt!

    Ich prophezeie zum Beispiel, dass dieses Jahr viele Babys unter dem Weihnachtsbaum liegen werden, und nächstes Jahr wird sicher auch ein geburtenstarker Jahrgang werden.
    Ich wollte schon eine Wette abschließen, aber leider sind die Wettbüros auch geschlossen.

    Genauso glaube ich, dass die Scheidungsanwälte jetzt schon verstärkt nach Personal suchen, um den Ansturm zu bewältigen, wenn viele Paare aus der Quarantäne entlassen werden.

    Auch werden diejenigen verstärkt auf der Bildfläche auftauchen, die hinterher alles besser gekonnt hätten, sich aber vorsichtshalber aus der Verantwortung gestohlen haben.

    In den Krankenhäusern liegen dann auch nur noch die Experten, die sich Wochenlang gegenseitig zerfleischt haben, wer denn jetzt Recht hatte.

    Die Versicherungen werden neue Produkte auf den Markt werfen. Zum Beispiel die „Pandemie“ Versicherung, die nur im Todesfall und nur an den Versicherungsnehmer auszahlt.
    Oder die Versicherung gegen „ausgegangenes Toilettenpapier“.

    Die Wirtschaft wird wegen höherer Gewalt darauf pochen, die Tarifverträge neu auszuhandeln. Die Mitarbeiter hatten ja schließlich reichlich bezahlten Urlaub, ohne Gegenleistung, außer vielleicht überlebt zu haben.

    Viele Firmen werden sich entschlackt neuen Herausforderungen stellen können.
    In dem ganzen Trubel, konnten sie sich gefahrlos von unqualifiziertem Personal entledigen.

    Die Rentenkassen werden entlastet, weil sie viele ihrer Mitglieder verloren haben. Nur haben sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht, weil sie jetzt die Überschüsse an die Krankenkasse abdrücken müssen.

     
     
     
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  7. Freiform
    Mein Humor sei speziell, sagt man, denn ich habe keinen und so versuche ich auch, gar nicht erst witzig zu sein, sondern halte mich stets an die Fakten des Lebens.

    Mit den Fakten des Lebens ist das allerdings auch nicht so einfach!
    Denn seien wir mahl ehrlich, ähhh, ehrlich? Gibt es eigentlich jemandem auf diesem Planeten, der das wirklich ist?

    Wir lügen uns doch von Morgens, aber erst nach dem ersten Toilettengang, bis zum Zubettgehen, in einer Tour durch den Tag. Die erste Lüge schon am Frühstückstisch: „Guten Morgen Schatz!“ Da ist garantiert nur ein Wort von dreien ehrlich, und die Bilanz wird im Laufe des Tages nicht besser.

    Und so geht das den ganzen Tag weiter! Tag für Tag, Nacht für Nacht! Zu unserem Glück sind wir bei Weitem nicht so schlau, wie wir immer glauben, denn sonst würde dieses schamlose Lügen ja nicht funktionieren.

    Ich stelle mir gerne manchmal vor, wie es wäre, einen ganzen Tag lang ehrlich zu sein. Das würde dann ungefähr so klingen:

    Normal: „Guten Morgen Schnuckelchen!“
    Ehrlich: „Morgen Lebensabschnittsgefährtin.“
     
    Normal: „Du strahlst heute Morgen ja, wie das Frühlingslicht persönlich!“
    Ehrlich: „Du siehst heute Morgen aber ziemlich alt aus.“

    Normal: „Du warst gestern Nacht so heiß, ich glühe immer noch am ganzen Körper!“
    Ehrlich: „Du hättest dich gestern Nacht ruhig ein wenig mehr anstrengen können, irgendwie fühl ich mich noch total unbefriedigt.“

    Normal: „Was zauberst du uns den heute Leckeres auf den Mittagstisch? Oder soll ich dich heute Abend schön zum Italiener ausführen?“
    Ehrlich: „Gibt es heute denselben unkreativen Nahrungsmittelmix, den du mir täglich servierst? Oder bestellen wir lieber was, damit meine Geschmacksnerven nicht ganz verkümmern?“

    Das könnte jetzt in einer Tour so weitergehen, aber mein Gehirn ist so auf das Lügen fixiert, das es meinen Fingern glatt den Befehl erteilt, nicht weiter zu tippen. Ich hoffe, ich kriege wenigsten diesen Satz noch unehrlich zu Ende indem ich behaupte, ich hätte diesen Text nicht gern geschri…………..
     
     
     
     
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  8. Freiform
    Virologe berichtet von neuen Symptomen bei der Coronavirus-Infektion
    (Quelle: bing.com/news )

    Sicher die Hamsteritis und spontane Panikaritis…
     
    Der Verkauf von Waffen und Munition in den USA steigt inmitten der Coronavirus Panik
    (Quelle: 24.news )

    Da wollen es wohl einige totschießen…
    Die amerikanischste aller Lösungsansätze.
     
    Hohe Nachfrage in Supermärkten: Edeka und Rewe suchen Mitarbeiter
    (Quelle: Oliver Berg, dpa )

    Wozu? Die meisten sind doch schon auf Wochen versorgt. Ab nächste Woche sitzt sich das neue Personal auf den Toilettenpapierbergen den Hintern wund…
     
    Macron sieht Frankreich „im Krieg“ und schränkt Bewegungsfreiheit ein
    (Quelle: Handelsblatt )

    Schmeißt Corona jetzt auch schon Bomben?….
     
    Der Ausverkauf am deutschen Aktienmarkt hat sich aus Angst vor den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise am Montag noch verschärft
    (Quelle: dpa-AFX )

    Die Hamster brauchen jede Menge Bares und die Börse endlich Regale…
     
    Harry und Meghan: Sommerurlaub geplant
    (Quelle: bang-showbiz)

    Ich würde Italien empfehlen, da sind gerade nur wenige Paparazzi unterwegs…
     
    Rückholaktion für gestrandete Deutsche gestartet
    (Quelle: Berliner Morgenpost)

    Da bekommt die Lufthansa ja doch noch was zu tun…
     
    Volkswagen will ab Samstag Produktion wegen Coronavirus aussetzen
    (Quelle: welt.de)

    Ab Sonntag schreien die dann nach Finanzhilfen…
     
    Daniela Katzenberger - Wegen Corona-Virus: “Ich bin auf der Insel gefangen” 
    (Quelle: trendmagazin.ch)

    Wollen wir hoffen, dass es lange so bleibt…
     
    Angela Merkel: Hoffen auf die Einsicht aller
    (Quelle: Zeit.de)
     
    Da hofft sie wohl vergebens….




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  9. Freiform
    Als meine Frau abends erschöpft nach Hause kam, nickte sie zufrieden „Besser als erwartet, Bärchen!“ War ihr kurzer, aber anerkennender Kommentar. Mir fiel ein Stein vom Herzen, da meine Frau doch schon ein wenig pingelig ist, wenn es um die Sauberkeit geht. Was für mich glänzt, ist für sie total verdreckt, das könnte aber auch an meiner Brille liegen, die ich nur einmal im Jahr putze.

    Nachdem sie ihre Sachen ordnungsgemäß verstaut und die Pantoffeln an den Füßen spürte, wirke sie direkt entspannter. Sie war zu Haus angekommen! Ich wurde angemessen gekuschelt, so wie es sich nach einer vollbrachten Heldentat schließlich gehörte. Wir klönten und neckten uns ein bisschen, ein Küsschen gab es auch, obwohl noch nicht Sonntag war.

    „Du, mir hängt der Magen auf den Knien, ich bin auf der Arbeit nicht zum Essen gekommen, soll ich uns schon was machen, oder hast du dich während des Küchendienstes durchgenascht?“ Fragte sie spitzbübisch und pickst mich dabei in die Seite.
    „Ich habe gerade keinen Hunger“, gab ich an, „ich habe mittags die Reste von gestern verputzt und das war ja noch eine ordentliche Portion.“
    „Die Reste von gestern? Welche Reste von gestern? Aus dem unteren Kühlschrank?“ Irgendwie wirkte sie bei der Aussage erschrocken.
    „Ja, glaub schon“, gab ich zurück.
    „Aber das war doch kein Gulasch, sondern die Reste vom Hundefutter!“
    „Oh, ich hatte mich schon etwas gewundert, war aber nicht schlecht!“ Trotzdem fühlte ich mich auf einmal etwas seltsam.

    „Ich mache mir jetzt erst mal ein Brot, und am besten behalten wir die Geschichte schön für uns. Wie peinlich, mein Mann isst Hundefutter, weil er das nicht von einem Gulasch unterscheiden kann, als wenn es hier nichts Anständiges zu Essen gäbe, oh man!“ Und irgendwie hatte ich das Gefühl, das sich ihre Laune verschlechterte.
    „Wo ist denn der Käse?“ Fragt sie in sich hinein, nachdem sie den Kühlschrank inspizierte „Wieso liegt der Käse denn im Gemüsefach? Warst du das?“
    Ich überlegte kurz „Schon möglich, in der ganzen Hektik.“ Und zuckte entschuldigend mit den Schultern.

    „Na, da bin ich ja mal gespannt, was mich noch für Überraschungen erwarten!“ Grummelte sie leicht angespannt in den noch offenen Kühlschrank, „Warum ist die Wurst nicht abgedeckt? Du kannst doch nicht einfach die Wurst offen stehen lassen. Guck dir mal an, wie die schon aussieht!“ Und hält mir den Teller entgegen. „Die können wir direkt wegschmeißen“ und zieht währenddessen schon die Müll-Schublade auf. Doch sie kommt nicht dazu die Wurst zu entsorgen „Warum sind keine Müllbeutel in den Behältern?“ Wirft sie mir jetzt schon deutlich gereizt entgegen. „Oh, sorry Schatz, die waren voll und dann hab ich nach dem verklappen wohl vergessen, neue rein zu machen“ erwidere ich beschwichtigend.

    „Ich glaube, ich trinke mir erst mal ein Glas Wein und mache mir dann ein Omelett“, doch sie fragte mich diesmal nicht wie üblich, ob ich auch ein Glas wollte. Ich nahm es schweigend zur Kenntnis und fand es irgendwie angebrachter, sie nicht darauf anzusprechen. Zu meinem Glück fand sie die Eier direkt an Ort und Stelle und auch die Butter lag an ihrem angestammten Platz. Jedoch der Versuch, eine Pfanne aus dem Geräteschrank zu besorgen misslang „Wo sind denn die Pfannen?“ Und ihr Blick sprach Bände. „Ach, die sind noch in der Spülmaschine.“ Konnte ich Auskunft geben. „In der Spülmaschine? Die guten Pfannen, aber da geht doch die Beschichtung kaputt. Hast du jemals gesehen, dass ich die in die Spülmaschine tue? Die spüle ich immer von Hand und falls du dich erinnerst, du hast sogar mal eine abgetrocknet, aber ich glaub, das ist schon Ewigkeiten her!“

    Vollkommen genervt reißt sie die Spülmaschine auf und verfällt augenblicklich in eine Tirade „Das kann jetzt nicht wahr sein, du hast die Spülmaschine nur für die drei Pfannen laufen lassen! Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“
    „Ich dachte die müssen alleine laufen, um das andere Geschirr nicht zu verschmutzen. Die waren ja so dreckig!“ Gab ich inzwischen ziemlich kleinlaut von mir. „Dann wischt man die mit einem Zewa vorher kurz aus, so einfach geht das. Du brüstest dich doch sonst gerne als, Reparatur-Dad, aber ne Pfanne auswischen liegt über deinem Horizont!“
    Irgendwie, war der Abend jetzt im Eimer und wir hatten erst kurz nach sechs…. 




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  10. Freiform
    Ich hadere im Allgemeinen mit solchen Weisheiten, die einem ständig und überall, um die Ohren geworfen werden, obwohl der Versender, über die Sinnhaftigkeit und den Wahrheitsgehalt solcher Aussagen, noch nie tiefgehender nachgedacht hat.

    Eigentlich ein ganz menschlicher Vorgang, denn das Leben ist einfach zu kurz, um über jede Bauernweisheit zu philosophieren. Außerdem gibt es so viele davon, dass ein Leben nicht ausreichen würde. Schließlich gibt es wesentlich attraktivere und wichtigere Zeitvertreibe im Miteinander, und so muss man solchen aussagen, doch eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung zusprechen.

    In Zeiten wie diesen, wo die Hektik des Lebens zwangsweise eingebremst wird, kann man sich auch einmal die Zeit nehmen, etwas genauer hinzuschauen. Was ist dran, an diesem Satz „Liebe macht blind“. Macht Liebe wirklich blind? Ich meine „ja“, auch wenn ich mir jetzt den Vorwurf gefallen lassen muss, ich würde versuchen, den Leser zu manipulieren, weil ich ihm an dieser Stelle, schon etwas ins Unterbewusste mitgebe, das ihn später dann dazu verleiten wird, mir bedingungslos zuzustimmen.

    Doch widmen wir uns den Hinweisen, die mich zu meinem frühen „Ja“ bewegt haben.

    1) Denn ist es nicht so, dass wenn wir einen Menschen lieben, wir ihm all die kleinen Marotten verzeihen, die uns bei anderen Menschen wahnsinnig machen würden? Wenn nicht sogar Schlimmeres?

    2) Wir aus purer Liebe zu unserm Kind, ihm ein Aktienpaket zur Volljährigkeit schenken, obwohl wir doch wissen sollten, dass der Nachbar dadurch vielleicht einmal Arbeitslos wird, und uns das auch noch egal ist! Dabei sollen wir unseren Nächsten doch lieben.

    3) Die Liebe zum Leben und die allmächtige Selbstliebe uns dazu veranlassen, fest an ein unendliches Leben nach dem Tod zu glauben, obwohl es dafür keinerlei Beweise, und bei genauerer Betrachtung, sich das auch jegliche Logik entzieht, oder kann man den Himmel später anbauen, wenn er mal voll ist?

    4) Das die Liebe zu manchen Büchern, einen übersehen lassen, dass offensichtlich ganze Textzeilen fehlen, wie zum Beispiel:

    11. Du sollst nicht mit der Kernenergie rumspielen
    12. Du sollst nicht an deinem Genmaterial manipulieren
    13. Du sollst deinen Lebensraum nicht vergiften
    14. Du sollst keinen Aktienunternehmen gründen
    15. Du sollst keinen Beruf ergreifen, der nur dazu dient, andere zu übervorteilen

    Die da ja eigentlich stehen müssten, wenn man so vorausschauend und allmächtig ist!
    Es scheint aber niemandem vor lauter liebe aufzufallen.

    Ja, ja, die Liebe macht eindeutig blind, aber weil wir das wissen, könnten wir ja trotzdem einmal anfangen zu versuchen, hinter unsere Blindheit zu schauen.
     
     
     
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  11. Freiform

    Blog Freiform
    Der Übeltäter scheint entlarvt und angeklagt. Kunststoff!  Langsam richten sich die Augen der Gesellschaft in Richtung des Problems, um dann gnadenlos vorbei zu schauen, wenn es die eigene Bequemlichkeit tangiert. Der Einkaufswagen quillt über mit Kunststoffverpackungen und es wird zur Plastikflasche gegriffen, damit die Muskeln bloß in ihrer verweichlichen Komfortzone verbleiben können.

    In der Öffentlichkeit wird gewettert, was das Zeug hält und Position bezogen, während sich zu Hause nur eines ändert.

    Nichts!

    Die Argumente für ein schnelles und eigenverantwortliches Handeln sind in einer dramatischen Unterzahl gegenüber den zur Verfügung stehenden Ausreden, umso weiter zu machen, wie bisher.

    Ohne Verbot geht es nur im Mikrobereich vorwärts, weil sich eine Gesellschaft aus ihrem tiefsten Inneren heraus wehrt, ihre Bequemlichkeit, die sie sich längst um ihre Hüften gelegt hat, wieder abzulegen. Es wird gelebt nach dem Motto “Nach mir die Sintflut“ und es drängt sich der Gedanke auf, dass viele Verfechter dieses Lebensstiles genau diejenigen sind, die abends in ihrer Wohlfühloase davon träumen, später einmal wiedergeboren zu werden.

    Dieser Wunsch könnte im Fall der Fälle nach hinten losgehen, wenn sie in ihrem neuen Leben nichts anderes machen, als den Dreck aus ihrem ersten Leben zu beseitigen. Das wäre allerdings mal eine konsequente Umsetzung des Verursacherprinzips.
  12. Freiform
    So langsam habe ich die Schnauze voll, Corona kommt mir schon zu den Ohren raus.
    Ich kenne Corona inzwischen besser als meine Frau, wenn das mal nicht traurig ist!
    Corona hier, Corona da, selbst am Telephona, immer nur Corona…

    Es reicht!

    Von nun an, nix mehr Corona!
    Ab heute bin ich Corona Informationsverweigerer.
    Nachdem mir jetzt seit Wochen 24 Stunden am Tag, aus allen nur erdenkbaren Quellen, Corona ins Gehirn gedrückt wird,
    ist das Fass zum Überlaufen voll. Ich weiß Bescheid und Bedarf nicht einer einzigen Information mehr.
    Doch, einer noch, wann der Spuk endlich vorbei ist.

    Bis dahin, nix mehr, nada, finie.
    Leck mich am Arsch Corona. Bleib mir einfach fott!
    Ich bin kerngesund und fühle mich trotzdem schon ein wenig krank. 
    Das ist mein letzter Text, in dem dieses Unwort zu lesen sein wird.
    Danach, Feierabend! Keine einzige Silbe mehr.

    Ich kümmere mich ab sofort, nur noch um die wirklich wichtigen Dinge im Leben.
    Zum Beispiel, wo ich Toilettenpapier herbekomme, ohne kriminell werden zu müssen.

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  13. Freiform

    Blog Freiform
    Unsere Ökosysteme stehen in vielen Teilen der Welt auf der Kippe. Grund genug für mich, mir einmal Gedanken darüber zu machen, wie es soweit kommen konnte und welchen Beitrag ich dazu geleistet habe:

    1)
    In meine Freizeit habe ich jahrelang in tiefster Schräglage die Straßen unsicher gemacht und dabei nicht nur viel Benzin verbrannt, sondern auch dem ein oder anderen Verkehrsteilnehmer Momente beschert, die er in seinem Leben nicht mehr vergessen wird. Geendet hat das erst, als mir eine militante Ökotussi die Vorfahrt nahm und ich durch den schmerzhaften Aufprall zur Vernunft gebracht wurde.
    Was wiederum beweist: „Starke Schläge auf den Hinterkopf erhöhen in besonders schweren Fällen doch das Denkvermögen!“

    2)
    Ich konnte ganze Populationen von Haus-Staubmilben zu passiven Kettenrauchern verwandeln. Das ging so weit, dass heute noch die Haus-Staubmilben in meiner ehemaligen Junggesellenbude die Färbung von Nikotin annehmen und wie HB Männchen an die Decke gehen, wenn sie nur meinen Namen hören.

    3)
    Auch der kiloweise Verzehr von blutigen Steaks oder ähnlichen Fleischprodukten, obwohl ich schon lange satt war und nur noch fürs Hüftgold weitergefressen habe, schlägt sich sicher negativ in meiner Ökobilanz nieder.

    4)
    Durch halb Deutschland zu fahren, nur um ein frisch gezapftes, herbes Ostfriesisches Pilz genießen zu können, obwohl der Getränke Markt das nebenan auch verkauft, erscheint mir heute reichlich dämlich.

    5)
    Nur um vollgesoffen und mit Filmriss morgens neben einer Urgroßmutter aufzuwachen, musste ich auch nicht zwingend nach Mallorca fliegen. Das hätte ich zu Hause ökologischer hinbekommen.

    6)
    Das Verbrennen von halb Kanada in meinem Kaminofen, obwohl die Heizung bereits angeschaltet und ich nur zu faul war, mir einen dickeren Pulli anzuziehen, muss ich mir in meiner Ökobilanz sicher ankreiden.

    7)
    In meiner Nachbarschaft wohnten jede Menge nette und hübsche Mädels, warum ich damals zum Poppen in den Osten der Republik gefahren bin, erscheint mir aus heutiger Sicht auch recht fragwürdig.

    8)
    Zwei Mal im Jahr, um den halben Globus in den Urlaub zu fliegen, nur um am Strand ein Buch über Umweltkrimis zu lesen, wäre am Baggersee um die Ecke sicher günstiger für die Ökobilanz ausgefallen. Außerdem wären dann noch viele geschützte Moskitoarten am Leben.

    9)
    Anstatt wild durch die Republik zu vögeln, hätte sich eine frühe Familienplanung sicher auch günstig auf meine Ökobilanz ausgewirkt. Dann wäre es möglich gewesen, Großpackungen zu kaufen und nicht die einzeln abgepackte Singelware in Anspruch nehmen müssen. Der von mir verursachte und kilometerhohe Kunststoffmüllberg wäre dann sicher um einige Meter reduziert.

    10)
    Der Verbrauch von Einweg Plastikbierbechern auf Heavy-Metal Konzerten spielt in meiner Ökobilanz eine nicht zu unterschätzende Rolle.
    Dagegenhalten muss ich, dass die unzähligen Jägermeister Flachmänner im Recycling Kreislauf noch heute unterwegs sind, die meine Ökobilanz sicher entscheidend verbessern.
     
    Zu unser aller Glück sind diese Zeiten vorbei!

    Corona zwingt mich auf die Couch und mein Vermögen wächst täglich, weil ich mein Geld nicht mehr den Tankstellen, Kneipen, Cafés, Reisebüros oder den Flugzeuggesellschaften dieser Welt in den Rachen werfe. Dafür erholt sich meine Ökobilanz minütlich.
     
    Die Ökoprobleme der Zukunft werden durch Corona dauerhaft gelöst. Wir sollten Corona dankbar sein!

    Wer mit seiner freien Zeit also nichts anzufangen weiß, sollte sich vielleicht auch einmal hinsetzten und sich ernsthaft über die Ökobilanz seines Lebensstils, den er hegt und pflegt, Gedanken machen. Dann verschwindet die Langeweile und wird garantiert durch eine tiefe Ökodepression ersetzt.
  14. Freiform
    Die Rahmenbedingungen für einen Sommerurlaub unter Grönlands Palmen, sind unter Dach und Fach, und es liegt jetzt eigentlich nicht mehr an mir, ob er erfolgreich stattfindet. Ich könnte mich also wieder bequem in die soziale Hängematte legen und mit eisgekühlten Getränken im Schlepptau, die Tage an mir vorüberziehen lassen.

    Aber ein Punkt, beschäftigt mich dann doch noch sehr. Grönland unter Palmen, ohne Eisbär, geht ja gar nicht!
    Jetzt wurden diese wunderbaren Tiere leider, von hirntoten Machos mit zu kleinem Schniedelwutz, reihenweise totgeschossen. Damit sie sich auf deren Fellen vor ihrem Kamin, mit blutjungen Filmsternchen, die für eine Handvoll Dollar, nicht nur ihr Klamotten, sondern auch noch ihre Selbstwertgefühl fallen lassen, vergnügen können.

    Auch der Klimawandel tut sein Übriges dazu, für den ich zum Glück nichts kann.
    Obwohl mein Fahrzeug überproportional gut motorisiert ist, fahre ich schließlich nie damit, und habe es nur zum Angeben vor der Tür stehen. Es muss ja schließlich niemand wissen, dass ich meine Möbel vom Sozialdienst, und mein Essen von der Tafel beziehe. Leider haben die dort keinen Eisbären, den ich mit nach Grönland nehmen könnte. Ich Segel ja umweltfreundlich mit Greta rüber, und wir hätten sicher noch Platz an Bord.

    Ich beschließe kurzer Hand, beim Zoo anzurufen, leider stellt sich der Direktor, als ein wenig humorvoller Zeitgenosse heraus. Der Hinweis, dass ich werbewirksam zusammen mit Greta Segel, lässt ihn zwar hellhörig werden, aber der Stock in seinem Allerwertesten steckt dann doch zu tief, als das er sich erweichen ließe.
    Die erste wirklich Schlappe meiner Reiseplanung, wie ich mir eingestehen muss. Ich nehme mir noch ein eisgekühltes Getränk und vermerke, dass ich danach mal bei Greta anrufe, vielleicht kann die da was arrangieren… 
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  15. Freiform

    Blog Freiform
    Die Welt hält langsam den Atem an und diesmal ist nicht das Covid-19-Virus der Verursacher, sondern eine vollkommen unberechenbare Spezies, gegen die man nie ein Gegenmittel finden wird, außer man wählt sie am 03.11.20 mundtot.

    Covid-19 ist berechenbar! Gegen Covid-19 kann man sich schützen! Und irgendwann, ja, irgendwann wird man damit auch fast normal leben können. Aber noch mal 4 Jahre unplanbares Chaos, weil einem Wirtschaftskriminellen permanent die Stirn unter dem Toupet juckt, wären zu viel des Ertragbaren.

    Ich sollte zuversichtlich sein, das unser amerikanischen Freunde aus den 4 Jahren genug gelernt haben, um diesem Mann keine zweite Chance zu geben. Aber in Zeiten, wo man das Gefühl hat, das langsam die halbe Welt gekloppt wird, schwindet die Zuversicht und tiefe Unsicherheit macht sich in einem breit.

    Wir mussten in den letzten 4 Jahren viel ertragen und die letzten Monate waren durch Covid-19 besonders hart, also bitte amerikanisches Volk, habt ein einsehen und lasst diesen Kelch an uns vorüber gehen, damit ich auch irgendwann wieder in einen Hamburger beißen kann, ohne das Kotzen zu kriegen.


     
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  16. Freiform
    …das es mir schon zu den Ohren rauskommt, weil ihnen der Umsatz einbricht.

    „Hilfe, Hilfe uns geht es so schlecht!“

    …nur um danach sofort zu drohen, das Personal zu entlassen, damit man sich noch eine fette Weihnachtsgans leisten kann. Auf die kann man ja schließlich nicht verzichten. Auf die fetten Boni natürlich auch nicht.

    Wenn sie Rekordgewinne verbuchen, höre ich allerdings nichts!
    Was machen die eigentlich alle mit ihren Gewinnen, wenn sie noch nicht einmal eine schlechte Saison überleben?

    Ohne Frage, gibt es extreme Härten in einer Krise!
    Es gibt aber auch eine Menge Gewinner. Warum findet hier kein Ausgleich statt?
    Dass diejenigen, die sich gerade eine goldene Nase verdienen, nicht etwas an die abgeben müssen, die unverschuldet ins Straucheln kommen und keinerlei Chance haben, das langfristig zu überleben.

    Warum gibt es für solche Fälle eigentlich keine Notstandsgesetze, die das Regeln?
    Dass zum Beispiel die Börsen solange eingefroren werden, damit durch Spekulationen von denen, die sich gewissenlos am Unglück anderer bereichern wollen, nicht noch zusätzliche Härten entstehen.

    Ja, das Kind ist längst in den Brunnen gefallen und der Steuerzahler wird die Rechnung bekommen. Schon wieder!
    Man kann nur hoffen, dass man aus solchen Krisen etwas lernt, aber die letzte Finanzkrise hat schon gezeigt, dass es viel bequemer ist, dem Steuerzahler in die Tasche zu greifen, als das Übel an der Wurzel zu packen.

    Da müsst man sich ja die Hände schmutzig machen.
  17. Freiform
    Eine beispiellose Hilfewelle rollt durch Deutschland!
     
    Tausende von Cabrio und Motorradfahrern nutzen das schöne Wetter, um so viele Viren wie möglich einzusammeln!

    Die Hamster der Nation konnten sich endlich darauf einigen, das Personal in den Geschäften zu entlasten. Die Waren werden jetzt erst gar nicht mehr aus den Regalen, sondern direkt aus den Paletten herausgerissen.

    Um weitere Zeit einzusparen, wurden auch sämtlich unnötigen Höflichkeitsfloskeln wie:
    „Könnten sie mir vielleicht helfen“ oder „Wo finde ich denn…“  bis auf weiteres ausgesetzt.
    Das verwenden des Wortes „Bitte“ und „Danke“ wurden unter Strafandrohung verboten, um den Warenstrom nicht unnötig aufzuhalten.

    50000 tausend Atemschutzmasken, wurden von Robin Hood entwendet und vielleicht, aber nur vielleicht, an die Armen verteilt. So ganz genau weiß man das noch nicht!

    Auf sogenannten „Cororna Partys“ werden diejenigen jugendlichen aufgefangen und von sich selbst betreut, die sich zu Hause einsam und verloren vorkommen.

    Ärzte und Krankenhäuser sind sehr dankbar, dass viele Mitmenschen ihre Diagnose mit Hilfe des Internets inzwischen selbst erstellen, um den Fachkräften dann genau vorschreiben zu können, wie sie am besten zu behandeln sind.

    Auch sonst ist die Stimmung, dank des sonnigen Wetters,  im Land bestens und die Hamster planen fürs Wochenende die ersten Grillfeste, für die sie ja schon vor zwei Wochen eingekauft haben. Frischer geht’s nicht.

    Allen Helfern dafür ein herzliches Dankeschön!



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  18. Freiform
    Lachen ist gesund….
     
    sagt man, ich sollte auch mal damit anfangen, aber irgendwie ist mir im Augenblick mehr nach fremdschämen.

    Ich habe vollstes Verständnis, dass in solch einer Ausnahmesituation wie wir sie gerade erleben, manche Menschen auch außergewöhnlich reagieren. Diese Situation, haben die meisten von uns in dieser Form wohl noch nicht erlebt und so erscheint es mir normal, dass Überreaktionen wie zum Beispiel Hamsterkäufe entstehen, um seine Ängste zu besänftigen.

    Auch das bewusste äußerliche Herunterspielen der Gefahr ist eine gern genommene Strategie, um sich selbst zu beruhigen, obwohl man innerlich bis zum Zerreißen angespannt ist, weil man sich einfach hilflos fühlt. Dass die Medien, das bis auf den letzten Tropfen ausschlachten, ist für mich eine Krankheit, an die ich mich leider schon gewöhnt habe. Diese sensationsgeile und zum Teil völlig unangemessene Berichterstattung, wirft für mich schon seit Langem einen dunkeln Schatten auf den Journalismus von heute.

    Worüber ich aber schockiert bin, ist der Umgang im Miteinander, den manche Zeitgenossen an den Tag legen. Den Einkaufswagen ohne Grund bis an die Oberkante zu füllen, ist das eine, aber das wir jetzt Security an den Geschäftseingängen und Kassen benötigen, um das Personal vor Übergriffen zu schützen und die Mitmenschen daran zu erinnern Abstand zu halten, stimmt mich doch traurig. Wir sind doch nicht im Krieg, wo gerne alle Schranken fallen und das wahre Gesicht unserer Spezies ungefiltert zum Vorschein kommt!

    Es sind nicht die Vergehen an sich, die mich schockieren, es ist die zahlenmäßige Häufigkeit der Delikte. Ist das die Art und Weise, wie wir in Zukunft zusammen Krisen bewältigen wollen?

    Ich hoffe nicht!



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  19. Freiform
    Dachte ich zumindest solange, bis mein Schatz,
    nicht Smeagol aus „Der Herr der Ringe“, auch wenn durchaus Ähnlichkeiten bestehen, einen Zettel aus der Tasche zieht, der länger ist als die Trilogie selbst.

    Augenblicklich fällt mir jede nicht vorhandene Farbe aus dem Gesicht und ich falle in eine tiefe Ohnmacht. Mein Schatz spendet sofort Erste Hilfe mit einer, äußerst feuchten, Mund zu Mundbeatmung. Leider hatte sie vergessen, vorher die Fischsemmel auszuspucken, was mir dann doch Atembeschwerden verursacht.

    Als ich wieder zu mir komme, werde ich erst einmal fünfzehn Sekunden lang zärtlich umsorgt, bevor sie dann wieder die Liste mit mir durchgehen möchte, denn die Zeit drängt. Ich weiß zwar nicht warum, aber sie will es mir auch nicht verraten. Ich kann sie soeben noch dazu überreden, mir einen Schluck Wasser zu gönnen, aber dann bin ich fällig!

    „So Bärchen, heute kannst du endlich mal den Keller und den Dachboden aufräumen.
    Das versprichst du mir jetzt schon seit mindestens zehn Jahren! Ich lasse keine Ausreden mehr dulden!
    Ahh, wirst du wohl, mach erst gar nicht den Mund auf!
    Ich habe extra schon das Licht im Keller für dich angeschaltet und die Spinnen haben mir versprochen,
    sich den Vormittag lang nicht blicken zu lassen. Du musst dich also beeilen.

    Im Dachgeschoss habe ich extra gelüftet und such erst gar nicht nach deinen Schmuddel Heftchen,
    die habe ich schon länger entsorgt. Weißt du eigentlich, wie abgenutzt die waren?
    Und findest du nicht auch, dass die Models aus den 60ern, mal ein Update gebrauchen könnten?
    Allein schon die Klamotten, und unten drunter sahen die damals auch nicht besser aus.
    So Bärchen, jetzt mach den Mund wieder zu und ab an die Arbeit!“
     
    (für Lena D.)



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  20. Freiform
    Ich durfte die Nacht im Keller schlafen, da am Abend noch die eine oder andere Kleinigkeit aufgefallen war, die meine Frau dann doch in Rage brachten. Zum Beispiel hatte ich die falsche Mülltonne an die Straße gestellt, weil ich die Biotonne mit dem Hausmüll verwechselt habe. Jetzt müssen wir den Hausmüll eine Woche zwischenlagern, was ich persönlich nicht so tragisch finde, aber meine Frau und die Nachbarn schon, da wir uns die Mülltonnen teilen.

    Ich brauchte morgens etwas länger, bis ich wieder in die Gänge kam. So auf nackten Betonboden zu schlafen, ist in meinem Alter nicht mehr so einfach zu verkraften. Als ich nach oben ging, hörte ich erst mal an der Tür, ob die Luft rein ist. Sicherheitshalber öffnete ich die Tür zuerst nur einen kleinen Spalt und rief „Schatz, bist du noch da?“ Außer dem Echo antwortete zum Glück niemand. Der ersten Tasse Kaffee stand also nichts im Wege.

    Als ich mich an den Küchentisch setzte, lag mein Handy dort und ein Zettel lag darunter „Sprachnachricht abhören!“ Das Wort „Bitte“, schien sie über Nacht verlernt zu haben, oder waren es noch die Nachwirkungen von dem Ereignis, mit dem roten und weißen Angora-Pulli, die ich versehentlich bei 95 Grad zusammen gewaschen hatte? So ganz genau weiß ich es nicht. Ich beschloss erst einmal, in Ruhe meinen Kaffee zu Ende zu trinken und dann die Nachricht abzuhören. Ich hatte ja schließlich noch den ganzen Tag vor mir.

    Ich nahm das Handy doch recht angespannt in die Hand, was sich aber im Nachhinein als übertrieben herausstellte. „Es tut mir furchtbar leid, Bärchen, das ich dich in den Keller verbannt habe. Es war aber nur zu deiner Sicherheit, falls ich das Nudelholz in die Finger gekriegt hätte!
    Es tut mir auch leid, dass ich so überreagiert habe, ich hätte dir einfach mehr Information zukommen lassen müssen, dann wäre sicher nicht so viel schief gelaufen. Es ist also auch ein wenig meine Schuld, aber mir war einfach nicht bewusst, wie ungeübt du im Führen eines Haushalts bist. Wie man ein Bügeleisen mit einem Waffeleisen verwechseln kann, wundert mich dann aber schon! Lecker waren die Waffeln, bis auf die Eierschalen."

    Damit es heute besser läuft, und wir die Nacht vielleicht auch wieder zusammen verbringen können, habe ich dir diesmal detaillierte Information dagelassen, dann sollte es funktionieren. Ich erwarte keine Perfektion, aber bitte, benutz zum Klo reinigen, nie wieder den Spülschwamm! Hätte mich der Geruch nicht gewarnt, hätte das wirklich eklig werden können. Ich habe dir diesmal extra nicht zu viele Aufgaben gegeben, da ich dich nicht überfordern möchte. So ein Haushalt ist ja doch etwas komplexer als eine Firma zu führen!

    Jetzt kommen wir aber zum Dienstplan, sonst komme ich noch zu spät zur Arbeit. Du musst heute unbedingt einmal durchsaugen. Als du gestern die Mülltonne zurückgeholt hast, ist der halbe Vorgarten mit ins Haus gekommen. Der Staubsauger ist das blaue Ding mit dem langen Schlauch und dem Rohr dran. Das Teil unten nennt man Bürstenkopf und damit kann man den Boden abfahren und reinigen. Das ist eigentlich ungefährlich, sofern man sich damit auskennt!
    Der Staubsauger ist in der Vorratskammer, ich habe dir ein Post it an die Tür geklebt, damit du nicht suchen musst. Die Bedienungsanleitung habe ich auch beigelegt, die solltest du gründlich lesen, bevor du dich mit dem Gerät noch aus Versehen umbringst. Bitte nicht die Pflanzen absaugen auch wenn du vereinzelt Staubpartikel auf den Blättern findest, das macht man anders, aber dazu kommen wir morgen. Ich will dich ja schließlich nicht überfordern! Bis heute Abend, Bärchen!“




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  21. Freiform
    „Hatte ich dir nicht gesagt, du sollst die Idee mit dem Eisbären fallen lassen? Hm, erinnerst du dich Freiform? Das sind keine Kuscheltiere und die gehören nicht unter die Palmen Grönlands, sondern in die freie Natur!“

    „Ja schon, aber ich hab doch schon überall rumerzählt, dass ich einen Eisbären mit dabei haben werde. Was sollen denn Leute die von mir denken, wenn ich meinen großspurigenen Ankündigungen, keine Taten folgen lasse?“

    „Sie werden genau dasselbe denken, was sie dachten, als du ihnen erzählt hast, das du in Grönland unter Palmen liegen möchtest, nämlich das du bekloppt bist! Liebenswürdig, aber total durchgeknallt!“

    „Hör mal, Kleines, ich hab auch Gefühle, auch wenn ich die auf der Bank liegen habe. Nee, ohne Eisbär geht gar nicht! Vielleicht sollte ich noch kurzfristig eine Expedition buchen, und einen einfangen.“

    „Wenn du das machst, Freiform, kündige ich dir die Freundschaft, und du kannst nach Grönland rüberschwimmen! Auch wenn Fett bekanntlich oben schwimmt, glaube ich nicht, dass du je dort ankommen wirst. Fahr doch einfach auf die Kirmes, und besorg dir so einen chinesischen Riesenteddy. Die sind zwar auch nicht Öko, aber immer noch besser als den Stuss, den du da vorhast. Ich kauf dir noch weiße Öko Farbe, dann kannst du den vorher noch anpinseln, falls du keinen in weiß bekommst!“

    „Das ist wirklich eine tolle Idee Greta, du bist meine Rettung, ick könnt dir knutschen, Kleines!“

    „Nee, lass ma, du hast immer so Mundgeruch, bei dem, was du so alles in dich reinstopfst!“

    „Aber ich desinfiziere doch immer mit meinen eisgekühlten Getränken!“

    „Ja, trotzdem, das macht es nicht besser!
    Dann sind wir also klar, wir beiden, oder fehlt noch was? Palmen hasste, alles gebucht hasste, Boot liegt bereit und einen Platz für den angemalten Teddy, finden wir auch noch. Ruf mich am besten noch mal an, wenn du die endgültige Reisefreigabe hast. Bis dann Freiform!“

    „So machen wir das Greta, das wird saugeil, und ich putz mir für die Überfahrt auch die Zähne, versprochen!“



     
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  22. Freiform
    Die Nacht war lang und kalt, trotzdem bin ich irgendwann fröstelnd eingeschlafen. Ich träumte gerade wieder von Grönlands Palmen, als mich im Traum ein Erdbeben heimsuchte. Erschrocken wachte ich auf und blickte in ein ebenfalls vermummtes Gesicht mit Brille. Ein heiserer Schrei entfuhr meiner Kehle, was die vermummte Gestalt zurückweichen ließ.

    „Was machen sie vor meinem Reisebüro? Haben sie kein zu Hause?“ Wurde ich sichtlich erregt, aber nicht unfreundlich gefragt.
    „Ja, raten sie mal, was macht man wohl vor einem Reisebüro! Ich möchte natürlich eine Reise buchen, und wollte dem zu erwartenden Ansturm zuvorkommen!“
    „Aber es ist doch noch gar nicht klar, wann die Grenzen wieder geöffnet werden?“
    wurde mir erstaunt entgegnet.
    „Das weiß ich wohl, aber ich wollte vorab schon mal etwas aussuchen und reservieren, für den Fall der Fälle, und wie ich sehe, sind sie ja schließlich auch hier!“
    „Ich will aber nur nach dem Rechten sehen und die Blumen gießen, und mit Verlaub, ist das Schild, bis auf Weiteres geschlossen, nicht eindeutig zu verstehen?“

    „Doch, doch, aber ich dachte, sie wären ein Geschäftsmann, und lassen sich sicher keine Gelegenheit entgehen, etwas in die leeren Kassen zu spülen?“ Erklärte ich meinem Gegenüber.
    „Ja aber, verstehen sie nicht, oder wollen sie nicht verstehen, es gibt aktuell nichts zu buchen!“
    „Das ist mir schon bewusst, aber ich könnte bereits etwas aussuchen, damit ich, wenn es etwas zu buchen gibt, ganz oben auf ihrer Liste stehe, und damit sicher Stelle, das ich mein bevorzugtes Reiseziel auch als erster buchen kann, bevor es dann kurze Zeit später vielleicht schon ausgebucht ist!“ Lächelte ich ihn verschmitzt an.

    Sichtlich irritiert kam nur ein knappes. „Das geht nicht!“
    „Also doch kein Geschäftsmann!“ Schüttelte ich enttäuscht den Kopf „Wissen Sie, seit der Erfindung des Geldes geht alles, und wo ein Wille ist, gibt es auch einen Weg!“
    „Entschuldigen Sie mal, ich bin ein seriöser Geschäftsmann. Wenn das bekannt würde, dass ich in solche Machenschaften verstrickt bin, kann ich den Laden schließen. Das geht beim besten Willen nicht!“ Gab er mir aufgebracht zu verstehen.

    „Ich zahle ihnen 10.000 € sofort und in bar, wenn sie mir meinen Reisewunsch verbriefen und sicher Stellen, das ich ganz oben auf der Liste stehe.“ Bot ich ihm mit kühlem Blick an. Unsicher drehte sich der Geschäftsmann einmal um die eigene Achse, bevor er mir strahlend anbot „Treten sie ein!“ In einem gemütlichen Sessel und bei einer wärmenden Tasse Café, wollten wir die Einzelheiten des Deals klären. Vorsichtshalber blieben die Rollläden geschlossen, um neugierig Blicke fern zu halten, da sich inzwischen die Geschäftsmeile langsam belebte.

    „Wo wollen sie denn genau hin, und welche Vorstellungen haben sie von ihrem Reiseziel?“ Fragte er mich inzwischen bestens gelaunt, nachdem er sich ebenfalls mit einem frisch aufgebrühtem Café versorgt, und sich zu mir gesetzt hatte.
    „Ja, wissen Sie, dieses Jahr möchte ich unter den Palmen Grönlands meinen Urlaub genießen!“ Eröffnete ich ihm.
    Er trank seinen Café spontan rückwärts, und als er die Sauerei anschließend wieder  bereinigt hatte, entschuldigte er sich höflichst „Entschuldigen Sie mir meinen Fauxpas, verehrter Herr“ und wischte noch die letzten Cafétropfen vom Tisch. „Aber in Grönland, gibt es bekanntlich gar keine Palmen!“
    „ Seit der Erfindung des Gelde……“


     
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  23. Freiform
    Bei Germanys next Topf-Model klaut eine Zicke der anderen den Lockenstab,
    was die halbe Teeniewelt in tiefe Bestürzung und Trauer fallen lässt,
    dagegen ist das Verscheiden des früheren Arbeitsministers, ihnen nur eine Randnotiz wert „Hä, wer war denn das?“
     
    In NRW brennen die Wälder, ungeklärt ist noch, ob der Lockenstab etwas damit zu tun hatte.

    Die Rolling Stones haben nach acht Jahren wieder einen Song geschrieben.
    Es dauert inzwischen immer länger, bis Keith Richards seine Klampfe im Delirium findet.

    Kann praktizierter Glauben ohne Besuch von Gotteshäusern funktionieren?
    Dazu gibt es mehrere Theorien. Ein Ungläubiger mein ja,
    da Jesus auch unter freiem Himmel predigte und inzwischen gibt es ja schließlich Schirme.

    Promis unter Palmen bringen die Tastaturen im Netzt zum Glühen. 
    Beste Voraussetzungen, das der Trash uns jahrelang begleiten wird.
    Zum Glück waren Psychologen Vorort am Set, die die schweren Traumata
    der Teilnehmer sofort behandeln konnten.

    Inzwischen ist klar geworden, Frau Merkel ist immer schuld.
    Die ganze Nation hat ihre Verantwortung inzwischen auf
    und vorsichtshalber bei ihr abgegeben.
     
    Durchhalten Leute!




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  24. Freiform
    „Hi Greta, hier Freiform. Man, heute ist es aber wieder echt schwierig, dich an den Ohrdildo zu bekommen. Wirst du wieder von Millionen Scheinumweltheiligen bedrängt, die ohne Handy nicht mehr lebensfähig sind?“
     
    „Ja, Freiform, mein Ohr ist auch schon ganz geschwollen. Immer dieselben Fragen, als wenn die zu faul wären, zum selber nachdenken, ich sollte besser ein Tonband laufen lassen.“

    „Dann könntest du aber auf neue Fragen nicht antworten, sofern welche auftauchen!“

    „Für neue Fragen, hätte ich sowieso keine Antworten, wäre also auch egal. Aber kommen wir zu den wirklich wichtigen Dingen des Lebens! Was macht deine Planung zu „Grönland unter Palmen“? Bist du ökologisch sauber geblieben, oder muss ich schimpfen?“

    „Nein alles verry grün und pikobello sauber, du kannst stolz auf mich sein! Ich musste nur ordentliche Bestechungsgelder und Wucherpreise zahlen! Dann ist auch wirklich Umweltsünder für Öko offen. Ohne geht aber fast gar nix!“

    „Ja Freiform, das kenne ich nur zu gut, ich muss mich ja auch von morgens bis abends verkaufen, um genug Kohle für meine Aktionen zu sammeln. Aber soll ich dir was verraten, ich glaube am Ende des Tages, wird es trotzdem nicht reichen, um uns alle zu retten!“

    „Das habe ich dir schon immer prophezeit, aber du wolltest es ja nicht hören. Aber egal! Es ist wichtig, dass du weiter machst, damit wir wenigstens guten Gewissens in unseren Untergang surfen können. Hast du schon Berechnungen vorliegen, wie viele Tage wir länger durch Coroni durchhalten werden, weil wir weniger zum Spaß durch die Gegend gefahren und geflogen sind?“

    „Von Tagen können wir leider nicht sprechen, es werden nur wenige Minuten sein, da jetzt schon wieder alle nach Urlaub schreien:
    „Wir können nicht mehr, wir brauchen dringend Urlaub. Wie kann man uns nur zumuten, dass wir uns so lange, um unsere eigenen Kinder kümmern müssen, wo wir doch kaum alleine klar kommen!“
    Traurig Freiform, ganz traurig, wie haben das nur die Abertausenden von Generationen hinbekommen, die in Großfamilien in Höhlen oder Zelten lebten. Haben die sich auch von morgens bis abends beklagt und rumgeheult, dass sie sich tatsächlich, um ihre Kinder kümmern müssen? Einfach nur peinlich sag ich dir.“

    „Da sagst du was, alle lieben ihre Kinder und preisen sie als den nächsten Einstein, solange sie nur weit genug weg sind. Aber, höre mal Kleines, warum ich dich überhaupt belästige, ich habe Probleme mit dem Eisbären….

     
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  25. Freiform
    Hallo Lesergemeinschaft,
    diese Kurzgeschichte hatte ich bereits im Februar veröffentlicht, wo ich jeden Tag ein neues Kapitel eingestellt hatte. Aufgrund der zahlreichen Anregungen auf die einzelnen Text-Kapitel, habe ich mich entschlossen, erst einmal Zeit vergehen zu lassen, bevor ich die Geschichte dann überarbeite, und einige der Anregungen zu übernehmen.
    An dieser Stelle noch einmal einen großen und herzlichen Dank an Lichtsammlerin und Sternwanderer, die mir mit Rat und Tat beim Schreiben dieser Geschichte zur Seite gestanden haben.

    Wer möchte, kann sie jetzt in einem Zug zu lesen, um zu schauen wie sie wirkt. Sie wird bestimmt noch immer nicht frei von Fehlern sein, und das erwartet wohl auch niemand, der meine Schreibarbeiten kennt.
    grüßend Freiform

     
    Mit der Zeit ( Überarbeitung )

    Schlechte Tage (Kapitel 1)

    Wir hatten gute und auch schlechte Tage, wie sollte es auch anders sein, aber irgendwann verloren wir unseren gemeinsamen Weg. Anstatt auszuleben, was wir hatten, jagten wir Träumen hinterher, die für uns nicht zu erreichen waren. Ich hole deinen Koffer aus dem Kofferraum. Wie nicht anders zu erwarten, war er bis zum Bersten gefüllt. War es diese Vorhersehbarkeit, die uns mit der Zeit auseinandergetrieben hat?

    Dieses zu gut kennen, nichts Neues mehr aneinander entdecken können? Du stehst schon an der Bushaltestelle und schaust nervös auf die Uhr, als wenn du es nicht erwarten könntest Distanz zwischen uns zu bringen. „Ich brauche mal eine Pause, muss über uns und unsere Zukunft nachdenken“ erklärtest du mir, als du das Ticket online bestellt hast. Ich nickte nur, denn ich wusste, dass im Augenblick kein guter Zeitpunkt zum Reden war.

    Ich trage den Koffer zu dir herüber und stelle ihn neben deiner Reisetasche ab. Du würdigst mich keines Blickes, als wenn du es nicht ertragen könntest. Vielleicht sind deine Worte für mich, auch einfach schon aufgebraucht.
    Ich schweige ebenfalls, obwohl ich nichts lieber täte, als dir zu sagen, wie sehr ich dich liebe. Aber das wäre jetzt falsch, ich muss dir einfach Zeit geben. Als der Bus kommt, trage ich dein Gepäck in den Bus hinein und steige dann mit gesenktem Blick wieder aus, während du einsteigst. Erst als die Tür sich zu schließen beginnt, wage ich es, den Kopf zu heben.

    Du schaust mich an, und in deinen Augen erkenne ich dieselbe Traurigkeit, die ich auch in mir spüre. Ich lege die Hand auf die Türscheibe und hauche dir ein „Ich sehe dich“ entgegen. Du zögerst lange und in mir beginnt langsam eine Welt einzustürzen. Erst als der Bus schon anfährt, reagierst du doch noch und legst deine Hand auf meine. „Ich sehe dich“ formen deinen Lippen und in deinen Augen spiegeln sich meine Tränen. Lange stehe ich noch da und schaue dem Bus hinterher, hoffe, dass du irgendwann eine Rückfahrkarte einlösen wirst.

    Im Bus (Kapitel 2)

    Sie war erleichtert, als der Bus sich endlich in Bewegung setzte. Ihr Körper zitterte so sehr, dass sie froh war, schnell einen freien Sitzplatz zu finden. Mit dem Zeigefinger wischte sie sich einmal über die Augen, denn auch ihr war der Abschied sehr schwer gefallen. Als sie seine Tränen sah, musste sie alle Kraft in sich aufbringen, um nicht den Busfahrer zu bitten, die Tür noch einmal zu öffnen. Sie brauchte Klarheit über ihre Gefühle und dafür brauchte sie Distanz und Abgeschiedenheit. Im Vertrauen darauf, dass eine alte Weisheit ihr die Richtung zeigen würde. Erst wenn du etwas verloren hast, wirst du spüren, wie sehr du es vermisst.

    Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als der Busfahrer sie über Lautsprecher höfflich aufforderte, zu ihm nach vorne zu kommen, um ihm das Ticket zu zeigen. Zum Glück hatte sich das Zittern bereits nach kurzem Sitzen wieder gelegt und so ging sie zu ihm, um ihr Ticket auf Gültigkeit überprüfen zu lassen. Der Fahrer schien kurz vor dem Pensionsalter zu sein und erinnerte sie stark an ihren geliebten Großvater, der leider viel zu früh verstorben war. Er blickte kurz auf das Ticket, nickte und schaute sie für einen Moment an, bevor er seinen Blick wieder auf die Fahrbahn richtete. „Einen schweren Vormittag gehabt, Mädchen?“ Fragte er sie mitfühlend „Setz dich wieder auf deinen Platz, Busfahren beruhigt bekanntlich und ich werde dich sicher an dein Ziel bringen“

    Als sie wieder ihren Platz eingenommen hatte, fühlte sie sich schon etwas erleichtert. Die sonore warme Stimme des Busfahrers und die Erinnerung an ihren Großvater, hatten eine beruhigende Wirkung auf sie und kurze Zeit später schlief sie vollkommen übermüdet ein. Sie wachte erst wieder auf, als der freundliche alte Busfahrer sie wachrüttelte: „Wach werden, Mädchen, du musst hier raus, das ist die Haltestelle deines Tickets. Willkommen in der Einöde, wo sich Hase und Igel Gute Nacht sagen!“ Scherzte er.
    „Das ist genau das, was ich jetzt brauche. Danke!“ Antwortete sie ihm und aus irgendeinem inneren Impuls, küsste sie ihn auf die Wange, bevor sie sich verabschiedete und aus dem Bus stieg.

    Die Abendluft war kühl und belebte ihren Körper. Nach dem langen Sitzen tat es gut, endlich die Beine wieder zu bewegen und ein zärtliches Gefühl von Freiheit umwehte ihre Stimmung. Es war lange her, dass sie das letzte Mal hier war. Sehr lange! Schon wurde das Gefühl von Freiheit, durch das von Schuldgefühlen, ersetzt. Wie wird es sein, ihrer Mutter nach so langer Zeit entgegenzutreten und sie vielleicht sogar in den Arm zu nehmen? Seltsam, dachte sie: Als ich ging, war ich voller Unruhe und suchte nach Antworten, und jetzt, wo ich zurückkehre, ist es ebenso. Sie setzte sich in Bewegung, denn es war schon spät und der Weg bis nach Hause noch weit. Mit etwas Glück konnte sie auf ihrem Weg vielleicht beobachten, wie sich Hase und Igel eine Gute Nacht wünschten.

    Allein (Kapitel 3)

    Der Bus ist schon lange nicht mehr zu sehen, aber ich hoffe immer noch, dass du an der nächsten Haltestelle wieder ausgestiegen bist und zu mir zurückkommst. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass du trotz Gepäck dann schon längst hier sein müsstest, da die nächste Haltestelle wegen der dort ansässigen Schule nicht weit entfernt ist. Die Erkenntnis löst jeden Funken Hoffnung in mir sofort in Luft auf und an seiner Stelle macht sich ein Gefühl breit, das ich seit Jahren nicht mehr kannte. Ich bin allein!

    An der Windschutzscheibe klebt unter dem Scheibenwischer ein Knöllchen. In der ganzen Aufregung muss ich vergessen haben ein Ticket zu ziehen. Ich werde es bezahlen und behalten, eine Erinnerung an einen Tag, der mir wie die Bankrott Erklärung meines Lebens vorkommt. Ich lasse die Musikanlage lieber aus, denn ich weiß noch, welche CD dann abgespielt wird, und das könnte ich jetzt nicht ertragen.
    Wie hypnotisiert starte ich den Wagen und fahre einfach los, ohne zu wissen, wo ich überhaupt hin will. Ich fühle mich wie entwurzelt und ohne etwas dagegen tun zu können, laufen wieder Tränen über meine Wangen.

    Die Traurigkeit wandelt sich langsam in Wut und Enttäuschung. Wie kannst du mir das nur antun, wo ich doch so viel für dich geopfert habe. Wie oft habe ich mir gewünscht, auch mal etwas Zeit für mich zu haben, aber wir hingen immer wie Kletten aneinander. War das unser Fehler, alles nur gemeinsam zu machen, weil man es sich so oft versprochen hatte? Dabei glatt sich selbst und seine Bedürfnisse vergessend? Ich werde wahrscheinlich viel Zeit zum Nachdenken haben und falls du zurückkommst, hoffentlich die Antwort kennen. Es fängt an zu regnen und kurze Zeit später wie aus Kübeln zu schütten, irgendwie ist es genau das Wetter, wie es zu solch einem Tag passt.

    Nach Haus (Kapitel 4)

    Mit jedem Meter ärgerte sie sich, über sich selbst, warum hatte sie die Reisetasche nur so voll gestopft. Sie hätte es besser wissen müssen, jetzt fielen ihr fast die Arme ab vom Ziehen und Schleppen des Gepäcks. Vollkommen durchgeschwitzt erreichte sie endlich die Kreuzung zum Wohnhaus, noch zehn Meter, dann nach rechts und sie könnte ihr Elternhaus erblicken. Ihr wurde etwas mulmig zumute, würde ihre Mutter am Fenster stehen? So wie sie es früher getan hätte, wenn sie auf ihre Tochter wartete, oder war das Fenster leer, weil sie ihr immer noch zürnte. Gleich würde sie es wissen, sie straffte sich kurz, denn sie wollte erhobenen Hauptes erscheinen und nicht wie ein begossener Pudel.

    Als sie um die Ecke bog, sah sie das beleuchtete Küchenfenster, aber es war leer! Sie glaubte kurz, sie hätte eine Bewegung wahrgenommen, aber sie könnte sich auch getäuscht haben. Ihre Anspannung wuchs und wie nicht anders zu erwarten, auch der Wunsch einfach wieder umzudrehen. Noch hatte niemand sie gesehen und um Ausreden war sie selten verlegen gewesen. Nur noch dreißig Meter und sie spürte wieder ein leichtes Zittern im ganzen Körper, als plötzlich die Haustür aufflog, und ihre Mutter ihr mit wehenden Haaren entgegenrannte. Sie hatte nur noch Zeit ihr Gepäck abzustellen, bevor sie sich wortlos weinend in den Armen lagen und mit Küssen bedeckten, in denen so viel Wärme und Verzeihen lag, wie es nur möglich war.

    Endlos standen sie dort, bis ihre Mutter sich von ihr löste und mit ihren schwieligen und von der Arbeit gezeichneten Händen, sanft ihr Gesicht umfasste „Komm Kind, wir holen uns hier noch den Tod, und unser Leben fängt doch gerade erst wieder an. Außerdem ist das Essen sicher schon angebrannt.“ Leichtfüßig legten sie die letzten Meter zurück. Händchen haltend und jeder ein Gepäckstück tragend, so wie sie es früher immer hielten, wenn sie zurück nach Hause kam.

    Appetitlos (Kapitel 5)

    Der Tank ist inzwischen leer gefahren und die Tränen sind getrocknet. Vollkommen lethargisch stehe ich an der Zapfsäule, um Benzin einzufüllen. Wäre es nicht praktisch, eine leere Beziehung einfach auftanken zu können? Ich muss tatsächlich über diese wirre Fantasie kurz schmunzeln, bevor ich wieder auf den Boden der Tatsache geholt werde. Auch wenn die letzten Wochen schwierig waren, haben wir immer wieder zueinander gefunden. Es war stiller und auch manchmal angespannt, aber ist es nicht die Normalität, dass es in lang bestehenden Beziehungen einmal so zugeht?

    Ich zahle an der Kasse und nehme noch eine Tafel Schokolade mit, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Nach Alkohol ist mir gerade nicht zumute, deshalb bleibt der Wein unbeachtet im Regal stehen. Was mache ich jetzt allein an einem Samstagabend? Die Frage musste ich mir schon lange nicht mehr stellen, da du am liebsten mit mir zu Hause geblieben bist. War es das? Haben wir zu wenig mit Freunden unternommen, und uns damit Impulse von außen genommen, die uns gezeigt hätten, dass wir zusammengehören? Wie oft haben wir früher gehört, dass wir ein seltsames Paar wären, weil wir nie streiten würden!

    Ich beschließe, nach Hause zu fahren, aber nicht ohne auf dem Weg kurz beim Pizzamann anzuhalten. Beim Essen werde ich die Jahre dann Revue passieren lassen und schreibe mögliche Gründe auf, warum du jetzt eine Pause von mir brauchst. Was habe ich übersehen, dass du jetzt so reagierst und alles was wir zusammen aufgebaut haben, überdenken musst? Was fehlt dir? Ist es dir im Bett mit mir zu langweilig geworden? Was für ein absurder Gedanke! Im Bett werden Beziehungen geboren, aber sie überleben dort nicht und wir sind beides Typen, die in dieser Beziehung genügsam sind. Die Pizzabude kommt in Sicht, und ich muss darüber nachdenken was ich zu bestellen gedenke, wo mir doch jeglicher Appetit vergangen ist.
     
    Die Beichte (Kapitel 6)
     
    Im Flur duftete es schon herrlich nach ihrer Leibspeise und Gott sei Dank keine Spur nach angebranntem Essen. „Wie geht es Paps in Neuseeland?“ Fragte sie ihre Mutter, als sie am Wohnzimmertisch bei einem Glas Wein zur Ruhe kamen. „Gut soweit, durch die Zeitverschiebung, ist das in die Augen schauen halt nicht so einfach, aber wir schreiben viel miteinander. Wann hast du zum letzten Mal mit deinem Vater gesprochen?“
    „Ich muss zugeben, dass ich in letzter Zeit so sehr mit mir selbst beschäftigt war, dass ich erst gar nicht versucht habe Kontakt aufzunehmen und du weißt ja, außer mit dir, spricht er mit niemandem regelmäßig. So herrscht gerade Funkstille, aber schön zu hören, dass es ihm gut geht.“
    „Nun, in der Beziehung, kommst du wohl ganz nach deinen Vater!“ Frotzelte die Mutter belustigt.

    Der Backofen klingelte und ihre Mutter verschwand für einige Minuten in der Küche.
    Nachdem sie das Essen serviert und Wein nachgeschenkt hatte, nahmen sie das Gespräch wieder auf. „Wo drückt der Schuh mein Kind?“ Fragte ihre Mutter in ihrer unnachahmlichen direkten Art ohne Umschweife.
    „Ich möchte ein Kind!“ Antwortete sie und schaute ihre Mutter direkt an, um ihre Reaktion zu beobachten.
    „Na endlich!“ Frohlockte Muttern kurz, um dann direkt nachzufragen „Und wo ist das Problem, kannst du keines bekommen, oder kann er dir keines machen?“
    „Das Problem ist, wie du sicher noch weißt, dass wir uns seit Jahren gegenseitig versichern, dass wir keines möchten. Aber seit einigen Monaten wächst der Wunsch in mir täglich und ich traue mich nicht, mit ihm darüber zu sprechen, weil ich Angst habe, dass er es nicht versteht!“

    Ihre Mutter überlegte kurz, um dann pragmatisch wie sie war zu äußern „Ich sehe das Problem nicht. Wenn er dich liebt, wird er einwilligen, wenn nicht, müsst ihr euch trennen! Denn dein Kinderwunsch wird überwiegen und du ihn früher oder später deshalb verlassen!“
    „Ich möchte aber beides haben, Mutter!“
    „Das denk ich mir mein Kind, schließlich kenn ich dich nur zu gut. Liebt er dich?“
    „Ja, von ganzem Herzen, und trotzdem habe ich so eine Angst, er könnte Nein sagen!“
    „Soll ich ihn anrufen und fragen?“
    „Mutter! Mir ist gerade nicht nach Scherzen.“ Entgegnete sie erschrocken und entrüstet.
    „Ich weiß Liebes, sorry!“ Beschwichtigte ihre Mutter “Gleich kommt ein schöner Film, sollen wir den nicht zusammen gucken? Und Morgen entwerfen wir dann frisch und ausgeruht einen Schlachtplan, wie ich endlich Oma werde? So etwas muss man in Ruhe angehen und nicht zwischen Tür und Angel.“

    Auf der Suche (Kapitel 7)
     
    Der Sonntag ist gefühlsmäßig eine einzige Katastrophe, obwohl mein Fußballverein siegt und sich endlich aus den Abstiegsplätzen befreit. Auch den Montag ist zum Vergessen und so bitte ich meinen Chef nach getaner Arbeit, ob ich den Rest der Woche nicht frei nehmen kann. „Probleme?“ Fragt er vorsichtig nach „Sorry, dass ich so direkt bin, aber es steht in großen Buchstaben in ihrem Gesicht.“
    „Ja, meine Partnerin hat sich kurzzeitig von mir getrennt.“ Antworte ich wahrheitsgemäß, auch wenn es ihn nichts angeht, aber wir arbeiten jetzt schon so lange zusammen, dass zwischen uns ein starkes Vertrauensverhältnis besteht, und wir auch über Privates miteinander sprechen.
    „Verstehe, auch wenn ich das bei Ihnen beiden nie vermutet hätte. Wir haben doch gerade etwas weniger zu tun, nehmen Sie sich die Zeit die Sie brauchen. Darf ich anrufen, falls ich doch Hilfe benötige?“
    „Ja, natürlich!“

    Den ersten freien Tag lungre ich nur herum und ich befürchte schon, dass ich mit der Zeit chronische Schwindelanfälle bekomme, weil mir so viele Gedanken im Kopf herumschwirren. Außerdem fühle ich mich ganz krank vor Liebeskummer. Wir waren schließlich noch nie länger voneinander getrennt. Meine Liste, um den Grund für die Trennungsursache herauszufinden, habe ich bereits fertig. Nur leider bin ich zu keinem wirklich schlüssigen Ergebnis gekommen! Liebeskummer, keine Arbeit und Ratlosigkeit, sind eine Mischung, die einen Mann leicht auf dumme Gedanken kommen lässt.

    Dumme Gedanken hatte ich in meiner Jugend genug, von daher war ich gewarnt. Also schnappte ich mir noch einmal die Liste, um vielleicht doch noch auf des Rätsels Lösung zu kommen. Leider wieder nichts! Dann fiel mir ein, dass du in letzter Zeit regelmäßig angesprochen hast, ob ich nicht langsam mal das freie Zimmer ordentlich herrichten könnte. Es braucht einen neuen Fußboden und Tapeten, damit man es einmal als Gästezimmer benutzen könnte. Du hattest sogar schon Materialien und Farben ausgesucht. Warst du etwa sauer? Weil ich dich immer wieder vertröstet habe mit der Ausrede. „Wir brauchen das doch gar nicht, wenn mal jemand bei uns übernachten muss, reicht doch die Schlafcouch im Wohnzimmer.“ Hm, sauer ja, aber deshalb eine Beziehung komplett zu überdenken, kam mir dann doch sehr unwahrscheinlich vor. Trotzdem suchte ich deine Vorgaben in der Schublade heraus und fuhr zum Baumarkt, um alles Nötige einzukaufen.
     
    Guter Rat ist teuer (Kapitel ?
    „Liebes, ich habe dich gestern doch glatt vergessen zu fragen, liebst du ihn denn noch? Wenn nicht, brauchen wir uns erst gar keine weiteren Gedanken mehr zu machen. Samenspender findet man doch überall, besonders wenn man so hübsch ist wie du!“ Eröffnete die Mutter am Frühstückstisch das Gespräch.
    „Mutter, ich bitte dich. Natürlich liebe ich ihn. Ich glaube sogar fest daran, dass nur er der Anlass dafür ist, warum nach so vielen Jahren, doch noch der Kinderwunsch in mir ausgebrochen ist!“
    „Ist ja gut, ich wollte nur sichergehen. Kein Grund, direkt schnippisch zu werden.“
    „Entschuldige Mom, aber die Situation gärt schon so lange in mir und diese Ungewissheit macht mich fertig. Hast du denn schon eine Idee, wie wir dich zur Oma machen können?“

    „Eine richtige Idee leider noch nicht. Ich habe gestern im Bett noch lange darüber nachgedacht. Ich glaube, du hast einfach zu lange gewartet! Dass du ihn jetzt verlassen hast, zerstört Vertrauen, das nicht hätte zerstört werden dürfen. Ich meine, du hast die falschen Entscheidungen getroffen. Aber das möchte ich dir nicht zum Vorwurf machen, wie oft steht man in seinem Leben schon vor solch einer Entscheidung? Ich fürchte, uns bleibt nur die Holzhammer Methode“ schlug sie ihrer Tochter vor.
    „Du kennst meinen Mann wohl nicht, Mom! Wenn ich glauben würde, einfach mit ihm reden und vor die Wahl stellen zu können, hätte ich das schon längst getan. Aber dann stellt er auf stur und wenn er überhaupt etwas hasst, dann ist es das Brechen von gemeinsam getroffenen Absprachen“, argumentierte sie sichtlich enttäuscht.

    „Dann ist guter Rat teuer meine Liebe, aber lass den Kopf nicht hängen. Du bist ja noch ein paar Tage da, und uns wird schon etwas einfallen. Was hältst du davon, wenn wir deinen Vater einmal anrufen, er würde sich bestimmt freuen, mit dir zu sprechen und vielleicht weiß er sogar Rat? Immerhin war er ja auch mal Samenspender.“ Zwinkerte sie Ihrer Tochter verschwörerisch zu.
    „Das ist eine gute Idee, Mom. Selbst wenn er keinen Rat für mich hat, freut er sich bestimmt, wenn wir ihn mit einbeziehen!“
    Genauso war es, der Vater war ganz aus dem Häuschen, als er Frau und Tochter nach so langer Zeit, mal wieder gemeinsam auf dem Skype Video begrüßen durfte. Als man ihn sogar nach seiner Meinung fragte, war er sichtlich gerührt. Lange sprachen sie miteinander und beratschlagten sich, bis sie sich tatsächlich auf einen gemeinsamen Vorschlag einigen konnten.
     
    Renovierung (Kapitel 9)
     
    Auch wenn es nur ein Zimmer zu renovieren gibt, bin ich ganz schön im Stress. Ich muss noch einmal zum Baumarkt fahren, bis ich endlich alles Material und Werkzeug zusammen habe. Man renoviert schließlich nicht alle Tage und hat deshalb nicht alles Notwendige parat. Den Parkettboden alleine zu verlegen, stellt mich vor große Herausforderungen, und lässt mich zusätzlich verzweifeln. Wie kommst du überhaupt auf Parkettboden? Hast du etwa Angst, dass uns die Gäste den Boden versauen? Wir haben außer in der Küche, doch sonst auch nur Teppich verlegt.

    Ich versuche erst gar nicht, das verstehen zu wollen. Die Gedankengänge einer Frau, sind für mich schon immer ein Buch mit sieben Siegeln gewesen. Auch wenn ich glaube, dich inzwischen aus dem Effeff zu kennen, bist du für eine Überraschung immer gut. Meistens waren diese Überraschungen sehr schöner Natur, aber mit dem temporären Auszug, hast du mir den Boden unter den Füßen weggezogen und jeden Tag wird es schlimmer. Ich versuche mich auf die Arbeit zu konzentrieren, aber die Momente in denen ich Panik verspüre, häufen sich.

    Ich versuche, mir die Situation schön zu reden. Sollten wir uns wirklich dauerhaft trennen, müssen wir die Wohnung sowieso renovieren. Dann wäre ein Zimmer schon fertig. Allein der Gedankengang verursacht mir Unwohlsein. Du bist jetzt schon vier Tage weg. Vier Tage, in denen meine Ohren ständig auf das Telefon fokussiert sind. Vier Tage, in denen ich vier Kilo abgenommen habe und vier Tage, in denen ich nicht mehr als vier Stunden Schlaf finde, obwohl ich acht Stunden brauche. Doch das Schlimmste ist, dass ich dir versprochen habe mich nicht bei dir zu melden und geduldig auf dich zu warten. Ich weiß noch nicht einmal, wo du eigentlich bist, weil du es mir nicht verraten wolltest. Vertrauensvoll habe ich es hingenommen, aber immer öfter schleicht sich ein Verdacht in meinen Schädel: Vielleicht hast du einen anderen Mann!

    Es ist bereits mitten in der Nacht, als ich den Pinsel endlich weglegen und meine Arbeit begutachten kann. Schön ist es geworden, soweit ich das bei der Funzel von Lampe überhaupt erkennen kann. Vielleicht muss ich morgen bei Tageslicht noch einmal drüber streichen, falls doch noch Flecken auftauchen. Es muss jedenfalls perfekt werden, damit erst gar keine Kritik bei der Abnahme aufkommt.
     
    Der Brief (Kapitel 10)

    Mein Geliebter,
    ich werde es mir niemals verzeihen, dass ich dich in solch eine Situation gebracht und dir dieses Opfer abverlangt habe, nur weil ich zu Feige war, mich dir gegenüber zu öffnen. Ich liebe dich über alles, und hoffe, dass wenn du diesen Brief gelesen hast, du Verzeihung und Verständnis für mich findest, wenn ich sie auch nicht verdiene.

    Ich weiß, dass du dich die letzten Monate bestimmt oft gefragt hast, was mit mir los ist. Du bist ein so sensibler und rücksichtsvoller Mensch und ich habe das bewusst ausgenutzt, nur um mich nicht mitteilen zu müssen. Ich habe uns Woche für Woche entzweit, mit Heimlichtuerei und Zurückweisung, nur damit du nicht zufällig errätst, was mich, und damit auch unsere Beziehung, belastet.

    Doch jetzt wird es Zeit, diese Scharade zu beenden. Ich schäme mich dafür, dass ich dir diesen Brief schreiben muss, aber mir ist klar geworden, dass ich diese Worte von Angesicht zu Angesicht, oder am Telefon niemals finden würde. Ich musste einfach sicherstellen, die richtigen Worte zu finden, und dir damit die Gelegenheit zum Verstehen zu geben. Dir Zeit zu geben, um in Ruhe eine Entscheidung treffen zu können, ohne, dass du dich von mir unter Druck gesetzt fühlst.

    Ich liebe dich! Die Jahre mit dir waren die schönsten meines Lebens und es gibt nicht einen Tag, den ich missen möchte! Selbst die, der letzten Wochen nicht. Ich habe noch nie einem Menschen so blind vertraut wie dir, mich so beschützt und geborgen gefühlt. All diese Erfahrungen haben mich verändert, ohne es zu wollen und in mir ist der Wunsch nach einem Kind gereift. Ein Kind, das wir zusammen nie haben wollten! Das ist auch der Grund, warum ich mich dir nicht öffnen konnte. Ich bin so voller Angst dich zu verlieren, wenn ich unsere Abmachung breche, die wir so oft zusammen und einvernehmlich getroffen haben. Unsere ganze Zukunft haben wir schließlich auf ein kinderloses Leben ausgerichtet.

    Am Anfang habe ich oft gehofft, dass der Kinderwunsch wieder vergeht, aber er wurde von Monat zu Monat intensiver, so wie meine Liebe zu dir! Jetzt, wo du es weißt, bleibt mir nur die Hoffnung!
    Die Hoffnung, dass du mir verzeihen kannst und das du mich wieder zurück willst, auch wenn ich unsere gemeinsame Lebensplanung mit diesem Wunsch verraten habe. Ich kann dir heute nicht sagen wie unsere Zukunft wird, ich kann dir auch nicht versprechen, dass unser Beziehung Bestand haben wird, wenn du kein Kind mit mir in diese Welt tragen möchtest. Aber ich weiß, dass ich dir jetzt wieder unter die Augen treten kann und es auch aushalten werde, was immer auf mich zukommt. Das einzige was sicher ist, ist das ich dich von ganzem Herzen liebe, unabhängig davon, wie du dich entscheiden wirst.

    Deine Geliebte
     
    Kein Wort (Kapitel 11)
     
    Der Morgen beginnt enttäuschend, die Wände wirken bei Tageslicht fleckig. So kann das auf keinen Fall bleiben, also noch einmal drüber streichen. Zwei Stunden später sind alle Flecken beseitigt und der Kantenabschluss ist wie mit der Schnur gezogen. Ob du jetzt auch zufrieden wärst? Es klingelt, was mich um die Uhrzeit irritiert, da tagsüber nie jemand bei uns klingelt. Bestimmt nur ein Paketlieferant, der etwas zwischenparken möchte, weil einer der Nachbarn nicht zu Hause ist.
    Ich öffne die Tür und anstatt eines Paketboten, steht der Briefträger vor mir.
    „Entschuldigen Sie die Störung, ich habe einen Express-Brief für Sie.“
    Ich nehme den Umschlag verdutzt in Empfang und bedanke mich höfflich, bevor ich die Tür wieder schließe. Als ich den Namen des Absenders lese, fangen meine Hände unweigerlich an zu zittern. Er ist von Dir!

    Panik schießt mir durch die Glieder und ich setze mich auf die Bank im Flur, die wir sonst nur zum bequemen Schuhe anziehen nutzen. Ich brauche lange bis ich endlich den Brief geöffnet und bangend in den Händen halte. Mit jedem Satz ändert sich meine Gefühlslage, als ich fertig bin und den Brief zur Seite lege, sitze ich wie versteinert da. Tausend Gedanken schießen mir durch den Kopf, die ich gleichzeitig zu sortieren versuche, bis sich endlich einer manifestiert. Ich werde demnächst wahrscheinlich Vater!

    Der Gedanke war wie ein Befreiungsschlag, ich lese noch einmal den Absender, die Adresse deiner Eltern steht unter deinem Namen. Ich zögere keine Sekunde, lasse Baustelle, Baustelle sein und schnappe mir den Autoschlüssel. Drei Stunden später bin ich am Ziel und wahrscheinlich wegen diverser Verkehrsdelikte, um einige Punkte in Flensburg reicher. Es brennt kein Licht in der Küche, ob überhaupt jemand zu Hause ist? Im Laufschritt überquere ich die Auffahrt, die wohl erneuert werden soll, da sie ohne Pflasterbelag daliegt und mit Absperrband umspannt ist. Ich klingle und horche nervös, ob ich Geräusche im Haus höre kann. Ich erinnere mich, dass die Tür extra verstärkt und schallgedämpft ist, dennoch bin ich überrascht, als du plötzlich vor mir stehst.

    Kein Wort bringe ich heraus, und am Beben deiner Lippen erkenne ich, dass es dir nicht anders ergeht. Wer braucht schon Worte, wenn Blicke alles sagen können! Plötzlich schwankst du besorgniserregend, ich reagiere blitzschnell, um dich mit meinen Händen aufzufangen und in meine Arme zu ziehen. „Ich halte dich“, flüstere ich dir ins Ohr “ob mit oder ohne einem Dutzend Kinder!“

    In der Nacht (Kapitel 12)

    Viele Stunden hatte sie für den Brief gebraucht. Immer wieder änderte sie einzelne Sätze oder ganze Passagen, bis sie endlich zufrieden nickte und den Entwurf ins Reine schrieb. Ihre Mutter hatte ihr vorgeschlagen, nur eine E-Mail zu verfassen, aber das war ihr zu unpersönlich und der Situation nicht angemessen. Nachdem sie den Brief in der Post aufgegeben hatte, fühlte sie sich eine kurze Zeit erleichtert, aber der Zustand hielt nicht lange an.

    In der Nacht konnte sie kein Auge zumachen, immer und immer wieder drehte sich der Inhalt des Briefes in Ihrem Kopf. Hatte sie die richtigen Worte gefunden? Sich genug Zeit genommen? Hätte sie noch mehr schreiben sollen? Ab und zu döste sie ein, nur um dann schweißgebadet wieder aufzuwachen. Manchmal konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten, die sie sich so lange verkniffen hatte. Sie fühlte sich einfach elendig und war hypernervös. Dass sie am Abend kein Essen mehr hatte zu sich nehmen können, war auch nicht förderlich für ihren Zustand, der sich von Stunde zu Stunde verschlimmerte.

    Als der Hahn draußen krähte, war sie fix und fertig. Sie stand auf und machte sich eine Tasse Kaffee, die sie aber nicht lange bei sich behalten konnte. Lethargisch saß sie am Küchenfenster und beobachtete, wie draußen die Welt langsam erwachte, während sie das Gefühl hatte, langsam in sich unter zu gehen. Wann würde der Brief bei ihm eintreffen? Wie wird er reagieren? Wird er anrufen, oder sogar vorbei kommen? Wird er auf stur stellen und sie warten lassen? Vielleicht Tage, Wochen? Kaum zu Ende gedacht, musste sie schon wieder das Bad aufsuchen, um sich zu noch einmal übergeben.

    „So schlimm, Kleines?“ Stand ihre Mutter fragend in der Tür „Ich hatte dir prophezeit, dass die Warterei dich umbringen wird. Du hättest ihn besser anrufen sollen. Dann hättest du jetzt schon Klarheit!“
    „Ach Mutter, das haben wir doch stundenlang diskutiert, ich schaff das schon. Ich habe mir das eingebrockt, jetzt muss ich die Suppe auch auslöffeln. Sind das nicht eigentlich deine Worte?“ Obwohl beiden nicht zum Lachen zumute war, konnten sie sich der Komik der Situation nicht entziehen und nahmen sich lächelnd in die Arme. „Danke, Mama!“ Herzte sie. „Nichts zu danken, Kleines! Es bricht mir das Herz, dich so zu sehen und ich hoffe dein Mann weiß zu schätzen, was er an dir hat!“

    Nachdem sie sich wieder unter Kontrolle hatte, ging sie unter die Dusche und machte sich fertig. Sie wollte so gut wie möglich aussehen, falls er doch das Bedürfnis verspürte, zu ihr zu kommen. Ihre Mutter stellte sich geduldig hinten an, bis sie an der Reihe war. Dann musste ihre Mutter das Haus verlassen und eine Weile fort, um Termine wahrzunehmen, die sie so kurzfristig nicht absagen konnte. Nachdem sie ihre Mutter zur Tür gebracht hatte, zog sie sich ins Wohnzimmer zurück und versuchte sich mit einem Buch abzulenken. Das gelang ihr auch recht gut, denn auf dem Wohnzimmertisch lag das neueste Machwerk des Autors Freiform.

    Vertieft in die Geschichte über ein unglückliches Pärchen, das Beziehungsprobleme hatte, hörte sie das Klingeln nur im Unterbewusstsein, reagierte aber sofort und stolperte mehr zur Tür, als zu gehen. So geschwächt, war sie noch von der vorangegangenen Nacht. Als sie die Tür öffnete, stand er wie angewurzelt vor ihr. Sein Blick sprach Bände und plötzlich schlug ihr Herz bis zum Hals. Sie glaube, jeden Augenblick ohnmächtig zu werden, als seine starken aber farbverschmierten Hände, sie in seine Arme zog. Er flüsterte etwas von „Halten, mit oder ohne Kinder“, so genau konnte sie es nicht verstehen, doch das war jetzt nebensächlich, denn sie wusste sofort, es wird wieder alles gut, wenn nicht noch besser!

    (Ende)




    ( Alle Titelbilder Lizenzfrei von Pixabay.com )
     
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