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Beiträge erstellt von Vincent Fürst
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Hallo Federtanz,
für mich besonders fesselnd, wie trotz der auf den ersten Blick so ebenmäßigen Struktur die Verse dann doch in gar kein Muster recht eingehen wollen und beim Lesen immer wieder zum gedankenvollen Innehalten, Nochmal-Lesen auffordern – und spannend deinen konstruktiven Schleifen in der Überarbeitung beizuwohnen.
Danke für die Lektüre!
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Großen Dank für eure Gedanken!
@Darkjuls Du hast sehr recht mit deinem Blick auf die Zeit! Dann aber: Dieser eine Moment des Springens, des unwiderstehlichen JETZT, den wollte ich hier eingefangen wissen@Joshua Coan So kann man es lesen! Da habe ich ja fast die falsche Kategorie für den Post gewählt Schau bei Gelegenheit mal mein Gedicht "Im Westen, Neues"
@Devils.darling. Wahnsinn mit welcher Zielgenauigkeit du hier zum Herz der Verse navigierst: Das Wortspiel um Lust und Gelüste war der erste Fetzen, der mir gestern durch den Sinn ging und aus dem ich das Gedicht entwickelt habe
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Geteiltes Leben
Der erste Nebeltag, das erste Sonngebrechen,
liegt dumpf und muffig um mich wie ein Sarg –
die Grabstatt aller Sommernachtsversprechen.
Man riss mich fort von Strahlenmeeren, nie versiegend,
die doch mein Leben laben sollten, einst;
die plump wir priesen, beieinander liegend.
War alles dies gesprossen nur in meinem Blicke?
Die Nebelbänke sitzen auf der Brust
mir, der ich allen Selbstbetrug ersticke.
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Hallo Schmuddelkind!
Auf Umwegen zu Lotte und zum Abschiedsbrief? Da ist uns wohl ein Werther verloren gegangen
Dein Gedicht ist einfach herrlich "da hab ich sie verführt./ Nur dass ich es erwähne: / ich dacht schon an die Vierte," – wunderbar!Ich glaube in einer glatteren Silbenfolge wäre mir dein schänes Gedicht noch grooviger über die Lippen gegangen – falls du einmal Zeit und Lust hast den "Fundus" aufzuarbeiten
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Hey Traumreich,
schön von dir zu lesen!
Da schmeckt man doch die Bitterkeit des unwiderbringlichen Gestern in jedem Vers. Dann aber auch gleich der Ausweg: Ein Handel, alles Dann gegen ein versprochenes Morgen.
Riskant im besten Sinne – danke dir für die Lektüre!
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Hallo Darkjuls
so stimmungsvolle Verse! Dank dir für die Lektüre.
Den Interpretationen der geschätzten Vorredner möchte ich nur noch den kleinen Hinweis auf den sprechenden Titel beigeben – hier wird der Tag als Opposition angelegt: Der Tag-Nacht-Wandel als Moderator einer dann wohl doch asymmetrischen Beziehung? Spannend!
Beste Grüße
Vincent
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Hey Joshua,
hoppla, über was stolpert man denn da...so direkt? – Aber dann doch plötzliche noch ein doppelter Boden – mit viel Freude gelesen, danke dir!
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Und dann folgt wieder dieses Fünkchen Zeit,
von dem man glaubt, man müsste…nein, du musst –
es wiegt sich, neigt sich alles, wie zum Ruf bereit,
in Länder voll Gelüste, nicht der Lust –
jetzt! Schreibend einen Zauberspruch erfinden,
der sich in tausend Augen, tausend Ohren hängt,
in tausend tosend’ Kehlen sich verfängt
und abertausend weiß gebleichte Rinden
sprengt.
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An Rilke
Gehadert hast du und du hast gekauert
vor einem allzeit gleich gesinnten All.
Zwei Dutzend Zyklen hast du es belauert,
Gelöbnisse gelobt von Fall zu Fall,
für dich und heimlich klamm gehofft,
dass aus dem Rauschen eines Sternes Schnuppe –
sogar gebetet hast du oft –
herniedergehe auf die Gliederpuppe,
die du in Jahren lerntest heißen „Ich“,
dass fremder Funke ihren Hauch entfache
verlöschend sonst des flachen Odems lache
und nicht die Brust dir quelle, ewiglich
voll Öl, das zäh nur wabert, wie ein Wurm,
wiewohl es birgt des Feuers Sturm.
Folgt aber Leuchten selten nur auch Brand,
wie fahl bist du betrogen dann,
gebettet in das Erbe, ganz von Sand –
verheißungsvolle Grabesstatt und Bann –
der Däumlinge, die sich Titanen wähnten.
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Hallo Sonnenuntergang,
eine manische Beziehung, die da hindurch klingt. Sehnsuchtsvoll erscheint mir das Schreibende LI in meinem Lesen, ob aber nach dem LD oder der Abnabelung bleibt offen – eine ambivalente Schwebe.
Die dritte Strophe scheint mir etwas auszubrechen: Wieso hier das Bild der Starrheit, wo ansonsten doch das Schreiben so wunderbar als eine innere Bewegung inszeniert wird? Wie du aber das große Gefühl in der Kürze der Verse verpackst – das geht nah und geht an, beim Sprechen, geht mich an.
Danke dir für diese Lektüre
Vincent
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Hallo Freiform,
danke für deine Nachricht, deine Gedanken würden mich sehr interessieren!
Im zitierten Vers geht es für mich um die Suche nach Schuldigen an und in einer disparaten Gegenwart. Es ist angenehm und folglich auch zur Konvention geworden hier auf frühere Zeiten und erwartbare, übliche Verdächtige zu zeigen. Wehe dem, wenn das einmal nicht gelingt...
Danke auch dir Sonnenuntergang für die vielfältigen Bezüge. Allzu viel Spott und Kritik will ich mir gar nicht anmaßen, wir hören ja alles Grollen hier noch nur von Ferne...
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Von Westen her vernimmt man nun ein blaues Grollen,
dess’ Töne man vom Süden und aus Osten lang und länger kennt.
Das Stampfen von Millionen, denen in der Welt, der tollen,
nichts mehr gehört
und die marschieren zwischen jenem Wenigen, das bleibt
und vielem mehr, das brennt.
Ein wildes Wüten reckt das neu gestählte Kinn.
Was haben wir gestritten, über ein in Gier zerworfenes Erbe
und nurmehr in zerbrochenem Gestern suchen wir nach Sinn,
zutiefst empört,
wenn sich das Abbild weißer Vatersväter nicht mehr zeigt
in jeder kleinsten Scherbe.
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Hallo Hayk,
besonders anregend finde ich, wie du für dein Gedicht mit einer Aussage, die deutlich die Freiheit des Ungezähmten anpreist dann die gezähmte Form des Sonetts wählst und doch wieder mit unregelmäßigen Verszahlen und Kadenzen durchbrichst – was für ein schönes Spannungsfeld von Inhalt und Form hier entsteht!
Danke dir für die Lektüre
Vincent
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Liebe Lichtsammlerin,
dem Lob aller Vorredner möchte ich mich anschließen, ein wirklich tiefgehendes Gedicht, ganz sicher eher assoziativ und hermetisch als ausdeutbar – die Spannung, die in den unauflöslichen Gegenbildern liegt, kann man genießen!
Das "hinauf schwören" hatte ich als eine bewusste Formulierung einer Öffnung nach oben, eine intendierte Abweichung vom Duden-Deutsch zur Betonung der Macht des Wortes in dieser Schwurgeste verstanden. Fast ein wenig schade, dass das als kleine Verwechslung entlarvt wurde.
Am 25.5.2020 um 13:17 schrieb Lichtsammlerin:wie engültig ist der Herbst im Verschlingen
Nachdem gerade dieser Vers so viel gelobt und zitiert wurde wäre für mich die Frage, ob hier ein "d" vergessen oder bewusst gespart wurde?
Liebe Grüße
Vincent
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vor 6 Stunden schrieb Lichtsammlerin:vor 13 Stunden schrieb Josina:
Dann befreie Dich von IHN!
Da dies hier Dativ ist, muss es heißen "von IHM!"
Da war ich auch gleich gestolpert und wollte etwas schreiben, dann aber gleich die Frage: Ist das IHN hier womöglich gar nicht mehr als deklinierbares Pronomen gedacht, sondern steht als sprachliches Monument des Gegenübers in den Versen (so auch die Versalsetzung zu verstehen)?
Ich habe dann keinen Kommentar gewagt, bin gespannt auf Josinas Antwort!
Danke für die Lektüre und herzliche Grüße,
Vincent
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Hallo Lichtsammlerin,
dein Gedicht zu lesen, einen ersten Eindruck zu entwickeln und dann die vielen Lesarten hier zu verfolgen – wie anregend!
Für mich besonders eindrücklich: die neuerliche Suche des fremden Wortes, nach der neuen Gestalt des eigenen, das sich doch fortentwickeln wollte ("wenn dein Wort/das meine vergeblich sucht"). In dieser Schleife des Ein-, des Rückholenwollens liegt für mich die ganze Tragik deiner Verse. Die Vergeblichkeit dieses Strebens als Garant des gelingenden eigenen Tons...
Danke dir, für diese Lektüre!
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Feldzug
Man informiert uns, dass in Ferne und zu Mittagszeiten
ihr schon gesehen worden wärt.
Man hat darum in solchen glücklicheren Breiten
den Sommer rasch zum Herrn der Flur erklärt.
Und wir sind hier,dieweil auf unbarmherzig detaillierten Wetterkarten
noch helle Flächen einen Aufstand halten,
gemieden von den bunten Sonnenscheinstandarten,
die letzten Frühlingssturmes-Lehen verwalten.
Darunter: Wir.Doch anderntags sind all die grauen Orte, all die trüben, fahlen,
die Landepunkte eigner, junger Sonnenstrahlen.
Sie lächelte
in Liebe & Freundschaft
Geschrieben
Hallo Gänseblümchen,
eine klingende Arbeit mit dem "Kehrvers", den du hier ins Motivische hebst. Ein klarer Eindruck entsteht bei mir jedenfalls beim Lesen, von den Regungen, die du aufnimmst. Wunderbar wäre – vielleicht in der Zukunft – eine Fortsetzung? Eine Antwort? Eine Überwindung?
Der Text in dem sich das "für immer" als ein "vorerst" herausstellt wäre für mich ganz sicher der spannendste!
Danke für die Lektüre!