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Federkiel

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  1. Federkiel

    Traumtänzerin

    Nenn mich doch Traumtänzerin. Was schöneres hast Du schon lange nicht mehr zu mir gesagt. Ich bin eine Traumtänzerin. Ich tanze mit meinen Träumen. Ich umgebe mich mit ihnen. Liebe sie. Halte sie. Nehme sie ernst. Spiele mit ihnen. Kennst Du Träume überhaupt? Waren sie mal da bei Dir? Hast Du sie sterben lassen, weil Du sie nicht genährt, nicht gewollt, nicht gesehen hast? Ja, ich bin eine Traumtänzerin. Tanze mit meinen Träumen. Und hoffe ihr Lied verklingt nie für mich.
  2. Federkiel

    Dein Name

    Mir geht es gut, alles halb so wild. Hab es überwunden, hab Dich überwunden. Doch dann fällt Dein Name. Random. Dein Name. Nur Dein Name. Und ich höre sonst nichts mehr. Außer das Blut rauschen in meinen Ohren. Und es trifft mich, es zieht mich, es schmerzt mich, es berührt mich. An all diesen Stellen, von denen ich hoffte, sie seien endlich taub. Dein Name fällt. Und ich falle hinterher.
  3. Federkiel

    Minuten

    Manchmal, immer seltener, aber manchmal doch, erlaube ich mir ein paar Minuten. Vielleicht doch nicht nur manchmal. Minuten, die nur Dir gehören. Unseren Küssen. Unseren Gesprächen. Unserem Lachen. Unserem Sex. Ich lache dann, grinse vor mich hin, schlage meine Hände plötzlich schamvoll und leise schreiend vors Gesicht. Erkenne so viel, was ich damals nicht sehen konnte. Nicht bereit war zu sehen. Nicht sehen durfte. Ich lasse mich zurückfallen in Deine Arme und suhle mich in Deinem Blick. Spüre Deine Lippen auf und in mir. Fühle Deine starken Hände sanft auf meinem nackten Rücken. Höre Deine Worte, dicht, so dicht an meinem Ohr. Mache mich satt mit Erinnerungen an Dich und mein Herz voll mit der Liebe, die da war, da ist. Die ich damals nicht annehmen konnte und wollte. Vor der ich verwundert saß und mich fragte, was da grade passiert. Aber nie laut, nur laut in meinem Kopf. Dann reiße ich mich irgendwann gewaltvoll in die Realität und verachte mich für meine Schwäche. Denn aus Minuten sind Stunden geworden. Stunden in meiner Traumwelt. Aber hier, die Realität, hat so unfassbar wenig für mich, dass es meinen Träumen ein leichtes ist mich immer wieder hineinzulocken. Da wartest Du und hier bist Du nicht. Und alles wieder auf Anfang.
  4. Liebes Jahr 2023, Du warst das herausforderndste Jahr meines Lebens und da Du nun im Sterben liegst, möchte ich Dich mit einige Worten verabschieden: Du warst grausam und gütig, hast mich vom Glück probieren lassen und mir Verzweiflung als Getränk gereicht. Hast mir Liebe geschenkt und doppelt wieder verlieren lassen. Hast mir wunderschöne Stunden beschert, Märchengleich, und meine Nächte mit grausamen Alpträumen gespickt. Hast mich in tausend und aber tausende Teilchen zerschmettert und wieder halbherzig zusammen gesetzt. Jetzt, in Deinen letzten Stunden, bin ich noch immer wackelig und instabil. Du warst mein Freund und mein Feind, hast mir gegeben was ich gesäht habe und mich fast daran ersticken lassen. Dein Spiel, ein gütiges geben und grausames nehmen. Ja, Du wirst Dich erbost verteidigen und sagen, Du musstest das alles tuen um mich aufzuwecken, erkennen und wachsen zu lassen! Du wirst aufbegehren und sagen, nur durch Dich werde ich mein echtes Glück leben können! Nicht mit Dir, nein, dafür warst Du nicht da, behauptest Du spöttisch, aber durch Dich in den folgenden Jahren! Die Jahre zuvor belächelst Du matt und machst sie klein, behauptest wegwerfend, diese wären nur zu Feige gewesen, hätten mich schonen wollen, mit ihrer Sanftheit und Ruhe, und mich dabei maßlos unterschätzt. Hätten mich als zu schwach empfunden um erkennen zu lassen was noch geht, was da draußen noch auf mich wartet. Nicht ein einziges Mal ist Dir der Gedanke gekommen, es ist zu viel, Stop, es ist zu schwer für sie. Du arrogantes Jahr behauptest einfach dreist, Du seist nicht grausam, sondern das einzige von all Deinen Vorgängern gewesen, was mich und meine Begehren wirklich gesehen habe, an mich geglaubt hätte, in allem was ich sei und werden kann! Ja, Du warst anders, das stimmt, und nimmst nun gönnerhaft all die Wut auf Dich, damit folgende Jahre Deine prallen Früchte tragen können, wie Du behauptest. Das verstehe ich alles. Trotzdem hasse ich Dich dafür. Egal was Du noch sagst, das neue Jahr wird gütiger zu mir sein, muss es sein. Ich beanspruche all das Gute was es in sich trägt für mich allein. Das habe ich von Dir gelernt, einzufordern und einzustehen. Ich werde satt und voll werden an Liebe und Glück und es wird echt sein und halten und dieser bröselige Kleber, den Du für mich verwand hast wird durch harten Beton ersetzt. Ich werde ganz sein, heilen und besser und stärker sein als Du mich vorgefunden hast. Ich habe Dich überlebt, 2023, und bin ehrlich verwundert. Deine Stunden hingegen sind gezählt. Probiere ich tatsächlich im neuen Jahr eine Deiner Früchte und schmecken sie wirklich so sonnig und süss, wie Du es behauptet hast, werde ich Dir dankbar zulächeln und grinsend alles verschlingen, so wie Du wolltest. Aber verzeihen werde ich nicht. Noch sehe ich keine einzige Blüte, ich bete, das Du neben allem anderen nicht auch noch ein Lügner warst. Ich bin letztlich nicht ganz an Deinen Lasten zerbrochen, ich bin da, da zu siegen, da zu lieben. All das mit Dir, 2024, sei mein Freund, mein Verbündeter, meine es gut mit mir. Adieu 2023, ich hasse und liebe Dich zugleich. Lass Dich sanft zum Abschied küssen. Ich werde Dich nie vergessen, aber ich bin froh, dass Du stirbst.
  5. Federkiel

    Stolz

    Habe unsere Bilder heute abgehangen. Die von unserer Hochzeit. Unserer Zeit zu zweit. Waren wirklich viele. Habs fast vergessen. Und sie mir angeschaut und nicht laut geweint. Wie jung ich war und wie glücklich. Wie aufgeregt und verliebt. Dich fühl ich noch genau. Kann mich kaum an sie erinnern. Weiß noch alles über sie. Jetzt bin ich. Immernoch schön. Immernoch jung. Immernoch wild. Vielleicht sogar ein bisschen wilder. Freier. Nicht im außen aber im Kopf. Stark. Viel stärker als sie. Und ich dachte ich schreibe hier von Trauer und Verlust aber irgendwie kommt etwas anderes in mir hoch. Wut? Enttäuschung? Mitleid? Trotz? Irgendwie ein stolz. Ja, ich bin stolz auf mich. Ich bin nicht so schlecht wie Du es sagst. Ich mag diese Frau, die sich sich selbst von früher anschaut. Ohne Reue, die ist nicht da. Welch ein Segen. Oder harte Arbeit? Sie ist nicht perfekt. Wollte es nie sein. Hat Fehler gemacht. Aber immer aus einem Lebenshunger heraus. Wurde einfach nicht mehr satt. Sie ist mutig. Kämpft für sich und ihr Kind. Setzt Grenzen. Formuliert ihre Wünsche. Will leben. Will so unglaublich gerne leben. Du magst sie nicht. Noch ist es nicht ok für mich. Aber das wird es sein. Denn ich bin liebenswert. War verloren, verwirrt, verschreckt. Bin es auch bestimmt noch jetzt. Aber ich bin ich. Ein Mensch. Eine Mutter. Eine Frau. Ich bin viel. Und ich möchte viel bleiben. Wer bin ich ohne Dich? Mal sehen, aber ich finde mich, hab mich fast. Und ich überlebe. Und werde glücklich. Das spüre ich. Und ich lächel sie zögernd an, sie lächelt strahlend zurück. Wie schön sie ist. Dich erwartet vieles, Du naives Ding, so viel Freude und so viel leid. Aber Du wirst wachsen. Dein Leben wird schön. Dein Leben ist schön.
  6. Ich gebe auf. Bin leer. Bin müde. Bin durch. Dachte das schon oft, aber jetzt ist’s anders. Vorher nur angeknackst, jetzt durchgebrochen. Hab’s gespürt. Ganz kurz. Tat trotzdem weh. Kein ohrenbetäubender Knall wie immer erwartet. Ein leises, schwaches „Klick“, als die letze Sehne durchbrach. Ein hartes Wort zu viel. Eine Träne zu verzweifelt. Und was nun, so ohne Kraft, so ohne Herz, so ohne Hoffnung? Weiter machen. Natürlich, einfach weiter machen. Träume begraben, Zukunft uninteressant, Leben langweilig, mein Ich verschreckt, Schmerz in der Brust. Wissen ja alle, aber keinen interessierts so wirklich. Zu viel passiert, zu viel gehört, zu viel zugelassen. Jetzt ist nichts mehr da von dem einstigen Zuviel. Das wolltest Du doch immer. Aber dieses kraftlose „Klick“… Das verfolgt mich in meinen Schlaf. Dieses bemitleidenswerte „Klick“, als das letzte Stück zerbrach, hallt mir in den Ohren wieder, hindert mich am Essen, durchseucht meine trägen Gedanken. So erschöpft es auch war, so lächerlich leise, so endgültig und schmerzhaft sucht es mich heim. Nein, erschüttert mich bis ins Mark. Betäubt mich. Denn es ist durch mein Herz. Auf Wiedersehen. War schön mit Dir.
  7. Lieber Horst, vielen Dank für Dein einseitiges Feedback. Tatsächlich spricht es für mein Empfinden sehr für mein Gedicht, das Du mit ihm nichts anfangen kannst 🤍 Alles Liebe
  8. Federkiel

    Mir fehlt so viel

    Mir fehlt Geborgenheit Das Gefühl von Heimat und Sicherheit. Das Gefühl, das da jemand ist, der mich feiert, mich annimmt, mich liebt. Mich sieht mit all meinen Fehlern und all meinen Unzulänglichkeiten. Mir diese nicht vorhält, nicht aushält sondern mitfühlend mit ihnen umgeht. Der mich hält, warm und sanft. Der mich begehrt. Der mich will. Im Ganzen. In all meiner Fülle. In all meinem Mangel. Der mich sieht. Und anschaut. Und nicht weggucken kann. Nie wieder.
  9. Federkiel

    Hinweg

    Ich sag allen ich bin über Dich hinweg weil ich bin über Dich hinweg. Du bist weg und ich akzeptiere es langsam. Nehme es an. Versuche es auf jeden Fall. Das muss es dann sein oder? Hinweg sein. Du bist weg. Und mit allen meine ich niemanden, weil niemand je von Dir wissen darf oder wird. Ist es überhaupt gewesen? Oder war es nur in meinem Kopf? Ich bin über Dich hinweg, das sag ich ihnen und mir. All meinen verständnisvollen, mich nicht verurteilenden lieben Freunden, also niemanden. Manchmal mir. Ich danke dem lieben Gott, dem Universum auf Knien, dass dieser Schmerz, von dem ich dachte er zerstört mich, den ich nicht mehr aushalten konnte und mich jetzt noch verwundert Frage, wie ich das Überlebt habe, abgeklungen ist. Tut noch weh wann man drüber streicht, manchmal pocht es unverhofft und manchmal durchzuckt mich ein brennender Schmerz. Aber das ist alles erträglich, damals war es das nicht. Niemanden zeigen, unehrlich, einsam. Aber eine Wahrheit bleibt, egal wie weit weg Du bist. Ich liebe Dich. Immernoch. Hoffentlich nicht für immer.
  10. Federkiel

    Augenblick

    Dachte mache das ganz gut. Also nicht so richtig gut, aber, dass es besser ist. Nicht mehr so weh tut, nicht mehr so brennt. Nicht mehr jeder Gedanke dreht sich um Dich, nur noch jeder Zweite. Esse sogar wieder ein bisschen. Dachte mache das ganz gut. Doch dann plötzlich seh ich Dich. Da stehst Du, einfach so. Das was ich jeden Tag sehnlichst hoffe und zutiefst fürchte. Und ich muss an Dir vorbei. Und dieses Dumme Herz beginnt zu klopfen und zu schlagen, dass es mir in den Ohren rauscht. Meine Knie werden weich wie in einem bescheuerten, albernen Liebesfilm. Werde fahrig. Musik lauter oder leiser, halte ich an, guck ich Dich an, wie verhält man sich noch mal als normaler Mensch? Hab’s vergessen. Hi Hi Kurzer Smalltalk, schnell weiter. Zu schnell? War ich komisch? War er komisch? Die Scham überkommt mich, halt’s Maul Du dummes Herz beruhige Dich. Davon muss ich mich jetzt die nächsten Stunden erholen. Von Deinem Lachen. Deinem Grinsen. alle Pläne hinfällig für heute. Aller Fokus verloren, nur noch Du in meinem Kopf. Du sahst so verboten gut aus. Dein „Hi“ wird mich verfolgen, bis in die Nacht und die darauf und die darauf. Bis ich Dich wieder sehe. Voller Vorfreude und Furcht auf eine nächste zufällige Begegnung. Einen scheiß Augenblick entgegen fiebernd. Obwohl ich mir ein ganzes Leben wünsche mit Dir. Ich nehme auch den Augenblick.
  11. Federkiel

    Feige

    Lieber Alex, vielen Dank für Dein ausführliches Feedback. Ich hoffe ich komme irgendwann wieder dazu, es so machen zu können wie früher und so wie Du es weiter tust. Liebe Grüße
  12. Federkiel

    Feige

    Leider schon passiert…
  13. Federkiel

    Feige

    Ich habe beschlossen, ich liebe nur noch was mich zurück liebt. Mein Herz war viel zu weit offen, ist jetzt zu, kommt keiner mehr rein. Aber befürchte, leider auch nicht mehr raus. Ich sage kein Wort mehr zu dem wie es in mir aussieht, habe mich viel zu verletzlich gezeigt. Alle sagen man gewinnt dadurch, aber ich habe gefühlt nur verloren. Ich mache es jetzt wie Du, ich mache zu. Ich war immer mutig, immer vorwärts, immer Angriff, ich will nicht mehr. Wenn jemand was will, ihr wisst wo ich bin. Holt mich doch. Ich bin zu haben. Und zu halten. Und zu lieben. Aber ich fange nicht mehr an. Stell mich Tod. Bin es vielleicht schon. Wir werden sehen. Ich rühre mich nicht. Feige? Vielleicht. War schon mutig. Feige sein hilft vielleicht. Was wissen die schon. Wenn es gut ausgeht hat man immer leicht reden. Ich würde auch gerne leicht reden. Ich schweige ab jetzt lieber. Ist besser. Gesünder. Bestimmt oder?
  14. Was ich will vom Leben? (Ich will Dich) Ich will glücklich sein! (Ich will Dich) Ich will das Leben aufsaugen und auskosten! (Ich will Dich) Ich will unabhängig sein, frei, mir selbst genug. (Ich will Dich) Ich will die beste Mutter sein, die ich sein kann für mein Kind, im hier und jetzt leben, lustig sein und lachen! (Ich will Dich) Ich will ein erfülltes Leben haben, voll und satt, mit Freunden und Freude, Familie und Frieden. (Ich will Dich) Ich will im Einklang und nach meinen Werten leben. (Ich will Dich) Ich will Abenteuer erleben, neugierig sein, nicht still stehen sondern explorieren. (Ich will Dich) Das alles sag ich mir, wenn ich eigentlich genau weiß, was ich wirklich will und nicht bereit bin es mir einzugestehen. Das all das kann ich haben, aber nur eines will ich wirklich. (Ich will Dich)
  15. Und jetzt lieg ich hier. Mal wieder. Es ist gleich 4. Ohne Dich. Wie immer. Nie anders gewesen. Immer nur geklaute Stunden. Kann mich kaum noch an dich erinnern. Weiß noch jedes Detail. Soll ich Dir schreiben? Nein. Ja. Nein. Ja. Ich mache es so wie fast jeden Abend und schreibe Dir. Alles was ich Dir schreiben möchte. Alles was ich Dir nie sagen werde. Denn es steht nur in meinen Notizen, kein Mensch kriegt diese Zeilen zu lesen. Außer diese. Keine kleine rote Eins die auf mich wartet. Die mein Herz stocken lässt. Ein trostloser Versuch etwas zu verarbeiten was nicht verarbeitet werden will. Oder kann. Oder muss. Oder soll. Oder jemals wird. Gehe früh ins Bett um noch Zeit zu haben von dir zu träumen, abstrakte Szenarien, reale Gegebenheiten, ein Brei aus dem was gewesen ist und hätte sein können und noch passieren könnte, um nur doch zu früh einzuschlafen und mich am nächsten morgen zu ärgern, dass ich mich nicht genug ausgelebt habe in meiner Phantasie. Oder einfach stumpf Wachliegen wie jetzt. Wie geht es Dir. Bereust Du. Denkst Du noch an mich. Willst Du mich. Liebst Du mich. Ich liebe Dich.
  16. Federkiel

    Ok

    Ich bin ok. Und ok sein ist so viel besser, als das zu sein, was ich bisher war. Es ist ok. Wie viel heimliche Verachtung und offenes Unverständnis habe ich stets für die Menschen empfunden, für die ok sein ok war. Wer war ich damals nur? Vergessen. Am liebsten hätte ich sie angeschrien, geschüttelt, glücklich sein sollst Du, das bist Du dem Leben schuldig! Aber heute denke ich mir, wem bitte soll ich irgendwas schuldig sein? Dieses alberne, ermüdende streben nach Glück, lohnt es sich? Lohnt sich dieser ganze hussel, dieser Kampf, diese so unaussprechlich schmerzlichen Gefühle für einen Ausgang, der so Ungewiss ist, dass es an Lächerlichkeit grenzt? Ich bin ok. Ok sein ist ok. Ist das nicht genug? Ja, ich sehe das Glück - da vorne liegt es. Zum aufsammeln bereit. Glänzend und schön und sauber und verlockend. Wartet auf mich. Flirtet mit mir. Ruft mich, mal lauter, mal leiser. Will es lieber nicht genau anschauen. Ist es echt? Aber ich weiß immer es liegt da, zum Greifen nah, immer. Das nervt. Nervt und schmerzt. Nervt und schmerzt sehr. Vielleicht schmerzt es auch nur. Aber es ist ok wo ich jetzt bin. Und dort wo das Glück liegt ist es das vielleicht nicht. Und den Weg dahin erkenne ich nicht, zu dunkel, zu kompliziert, zu ungewiss, zu mühselig, zu gefährlich, zu unbequem, zu viele zu‘s. Hier ist es grade ok. So lange bis es das nicht mehr ist. Und da ist diese kleine, gemeine Stimme, (bestimmt von der die ich vergessen habe) die mich Fragen lässt, wovor es mir mehr graut: Davor, das ok mir irgendwann nicht mehr reicht oder davor, das ok mir irgendwann reicht? Ich wünschte ich entschiede mich für die erste Option. Ganz klamm wird ihr, wenn ich über die erste Nachdenke. Aber jetzt grade bewege ich mich lieber nicht, verharre, beäuge dieses funkelnde Glück verstohlen hinter diesen dicken, schweren Vorhängen aus der Sicherheit meines baufälligen Hauses heraus. Denn es ist grade ok, und ok ist so viel besser als das, was es vorher war.
  17. Blaues kurzes Sommerkleid Ja ich vermisse Dich. Ich vermisse Dich sehr. Aber fast noch mehr vermisse ich mich. Mich wie ich mit Dir war. Mich, wie ich mit Dir sein konnte. Mich, wie ein Teil von mir ist, den er nie sehen wollte. Bewundert, gesehen, angenommen, geliebt. Kein zu viel und trotzdem nicht genug. Sondern genau richtig in all meiner Fülle. Ohne Bewertung, ohne Augenrollen, ohne Missmut, ohne enttäuschte Erwartungen, ohne 1000 unerfüllbare Ansprüche, ohne 1000 unausgesprochene und laute Forderungen, ohne schlechtes Gewissen für jeden flüchtigen Moment der Rast. Einfach nur ich, gefeiert für mein sein. Ich habe Dir geglaubt. Ich war da. Ich habe gelacht. So viel gelacht. Ich will wieder diese Person sein. Nicht mehr die, die diese Zeilen schreibt. Sondern die in dem blauen, kurzen Sommerkleid. Mit nackten Schultern. Mit der rosa, zu teuren und zu durchsichtigen Unterwäsche. Die, mit den Champagnerbläschen auf ihren Lippen. Ohne Verantwortung, ohne Gepäck. Geduscht, gecremt, gepeelt, gezupft, geschminkt, perfekt. Seidige Haut für Deine rauen Hände. Neugierde und Angst in jedem Blick. Erschrocken über mich selbst. Gefeiert für meinen Mut. Verachtet für mein Herz. Die will ich wieder sein. Nicht die.
  18. Federkiel

    Müde

    Lieber Jan, ich danke Dir, die wünsche ich mir auch…
  19. Federkiel

    Müde

    Wisst ihr noch, dass sie sagten, das schlimmste sei, sich einsam zu zweit zu fühlen? Ich wünschte ich könnte es weiter für leeres Gewäsch halten. Ich wünschte ich müsste nie den nackten Schmerz dieses Satzes selber spüren. Wie bin ich hierher gekommen? Die Tage einst fett und satt, nicht genug Stunden um alles zu kosten, aufzusaugen, leben. Heute der Wunsch beim Augenaufschlag, dass der Tag bitte schon zu Ende sei. Müde. Zu müde zum Leben. Zu versteinert für den nächsten Schritt. Zu erschöpft für einen Gedanken, der Mich befreit. Den der Gedanke alleine reicht nicht aus, Du weißt das, es müssen Taten folgen, doch wie sollten sie. Ende endlich Tag und Nacht bitte währe ewig.
  20. Federkiel

    Rauch und Wein

    Rauch und Wein Allen Mut zusammen gefasst. Fahrig und unkontrolliert das aus mir raussprudeln lassen, was vorher so sorgsam geplant war, so oft einstudiert, lautlos in meinem Kopf. Während ich aß, trank oder rauchte. Sehr viel rauchte. Also könnte dieser giftige Qualm mir helfen die kreisenden Gedanken um Dich und um ihm und alles Mögliche und Unmögliche helfen weg zu ätzen. Bei jeder neuen Zigarette die Hoffnung, sie gebe mir endlich Ruhe und Frieden. Ausgesprochen, da liegt nun mein Herz. Du erschrocken, überfordert mit der Eindringlich und Ehrlichkeit meiner Worte. Geschmeichelt, aber distanziert. Nicht Hals über Kopf. Meine Reue am folgenden Morgen. Mich überrollend mit der Sekunde meines Augenaufschlags. Fühlte es nicht mehr, wollte alles zurück nehmen. Feigling. Mein verlorenes Herz doch klopfen in der Kehle gespürt, zugeschnürt, den ganzen Tag, fast erstickt. So viel Zweifel, so viel Reue, so viel Angst. Bis ich die Nachricht tippe und es hinterhältig widerrufe. Erleichtert. Schnell mein Herz wieder zurück geholt. Blessurhaft und verschmutzt, aber wieder in Sicherheit bei mir. Bin wohl doch nicht so mutig wie ich dachte. Lasse es nicht bei Dir, wenn Du es nicht zu 1000 Prozent haben willst. Oder gar überlegen musst. In meinem Wahn sicher gewesen, was gäbe es wertvolleres für Dich als das. Jede Realität für mich völlig irrelevant. Jetzt halte ich es ganz sanft. Weine über ihm. Aber kriege die Kratzer nicht weg. Weiß nicht wie. Es leidet so sehr, es will zurück zu ihm unter seinen Küssen heilen. Aber ich halte es fest. Wissend, das es ihm bei Dir nur kurz besser gehen wird, um dann nur noch mehr geschunden zu sein. Und wer darf sich dann wieder um dieses dumme, naive, verliebte Herz kümmern? Natürlich ich! Aber ich weiß einfach nicht wie. Es tut mir doch so leid, würde ihm so gerne helfen. Weder Rauch noch Wein scheinen seinen Schmerz zu lindern aber für mehr hab ich keine Kraft. Und wehe es merkt das und entwischt mir in einem zu schwachen Augenblick doch, noch einmal mehr bei ihm und wir Beide, mein Herz und ich, sind ganz verloren.
  21. Federkiel

    Chance

    Chance Ja, wir können das so machen. Das wird funktionieren. Wir können uns aus unserem Leben reißen, den Kontakt abbrechen, uns versuchen mit Gewalt zu vergessen, die Gefühle weiter runterdrücken und hoffen, dass bald nur noch eine blasse, leicht verwirrte Erinnerung an etwas so magisches übrig bleiben wird. Sie ertränken in Beschäftigung, Aktionismus, Alltag. Uns immer wieder einreden, dass es eh nie etwas Echtes mit uns hätte werden würden können, nicht gegangen wäre, nie klappen können dürfte. Konjunktive werden zu unseren Lieblingsverben. Das wird funktionieren. Der Schmerz ist jetzt schon nicht mehr so tief, die Gedanken weniger manisch, die Sehnsucht weniger unerträglich. Ja, wir können das so machen. Aber, ich werde nie nachdenken dürfen. Ich werde Momente der Stille meiden wie der Teufel das Weihwasser. Ich werde mir im Spiegel nicht in die Augen gucken können, ich werde mich wie ein Feigling fühlen. Weil ich mich selbst belüge. Und es sehen werde. Immer. Ich weiß, ich werde irgendwann aufwachen und mir Vorwürfe machen, einem Leben, Erlebnissen hinterher trauern, die ich nie erlebt habe, aber wieso? Weil ich nicht mutig war? Weil ich Angst hatte? Weil ich zu stolz, zu unsicher war? Nein, das bin nicht ich. Das will ich nicht sein. Nicht heute, nicht in 10 Jahren, niemals! Dafür bin ich nicht hier. Ich will das Leben, das volle Paket, nicht die fahde light Version, sondern das fette Original. Ja, ich lasse Dich gehen, wenn Du es willst, aber in dem Wissen, das ich alles getan habe, was ich konnte. In dem Wissen, das Du mein Herz kennst. Wenn es nicht sein soll mit uns dann ist es so, aber es wird nicht die Schuld meiner Ängste und Unsicherheiten sein. Mein Herz wird gebrochen, aber stolz und frei von Reue sein. Ich will keine verpassten Chancen betrauern. So, hier ist eine: Ich liebe Dich. Bitte schön, hier hast Du nun die Deine.
  22. Wenn ich Dich Wiedersehe Wenn ich Dich Wiedersehe werde ich Dich küssen. Einfach küssen. Nicht viel sprechen, sofort Deine Lippen. Deine Wärme. Dich einatmen. Endlich. Merken, wie meine Knie weich werden, kribbeln im Bauch, in den Fingern. Herzschlag in der Kehle. Ich werde Dich küssen, erst sanft, ganz sanft. Ich werde Dich schmecken, Deinen so vertrauerten und doch noch fremden Duft einsaugen. Ich hoffe, Dein leichtes aufseufzen zu hören, dieses leichte seufzen, was Du immer machst, wenn wir uns das erste Mal küssen, das mir zeigt, Du bist angekommen bei mir. Du bist zu Hause mit mir. Du bist hier bei mir. Ich werde lachen und Dich nicht von mir lassen. Näher an mich ziehen. Ich werde Dich lachend küssen. Deinen feuchten, warmen Mund bekommen. Deine Zunge finden. Meine Küsse sind noch sanft, aber werden dringlicher, fordernder. Ich kann mich nicht bremsen. Meine Hände in Deinen Haaren, Deinem Nacken, auf Deinen Wangen, auf Deinem Hals, auf Deiner Brust. Ich werde nicht anders können, als an Deinen Hemdknöpfen mit zitternden Fingern hängen zu bleiben. Ich will das Gefühl von Haut auf Haut. Deiner Haut auf meiner Haut. Ich habe mir vorgenommen, ruhig zu bleiben, langsam zu machen, aber ich werde fahrig. Will zu viel auf einmal. Will reden, will fühlen. Deine Hände. Wo sind Deine Hände? Auf meiner Wange, auf meiner Schulter, auf meiner Brust, unter meinem Rock. Ich weiß nicht, ob Du Dir vornimmst langsam zu machen. Aber Deine Hände sind überall. Auf mir, in mir. Ich liebe Deine Hände und ich liebe Deinen Mund. Wer will mehr? Ich oder Du? Alles verschwimmt, alles rückt fort, nichts ist mehr wichtig. Hier bin nur ich hier bist nur Du nur unser Kuss.
  23. Speihe Mein Herz klopft schmerzhaft in meinem Hals. Doller. Noch Doller. Die Speihe kommt mir hoch, flutet meinen Mund. Ich kann nicht atmen. Nicht denken. Das kann nicht sein. Mein Herz, so laut, so schmerzhaft. Bitte mach das ich träume. Ein Alptraum. Nein. Das kann nicht sein. Noch ein Test, bestimmt nur ein Fehler, nur ein Schlag vor den Bug vom lieben Gott, das kann nicht sein. Das passiert in Filmen, nicht mir, nicht jetzt. Noch ein Test. Nein, ich bilde mir das ein. Alles gut. Hysterisches Lachen. War das ich? Doch da ist diese schwache Linie, kaum zu erkennen, und doch schreit sie mich an. Ich schreie zurück. Lautlos. Noch ein Test, der 6. der 7. der 8. Ich verliere den Verstand. Entsetzen ergreift von mir Besitz, von meinem Kopf, meinem Herzen, meinen Händen, meinem ich. Nackte Panik, kalte Angst. Ein Baby. Ein Baby von ihm. So geliebt und so ungewollt wie nur irgendwas sein kann. Ein Baby. Ein Baby von ihm. . . . Kein Baby. Kein Baby von ihm.
  24. Federkiel

    Zwiespalt

    Zwiespalt Hier sitze ich nun. Völlig leer. Mein Herz zerbrochen. Kaputt im Wort Sinn. Es ist nicht mehr ganz. Das weiß ich genau. Ein zerbombtes Loch, wo früher ein ganzes Leben war. Taubheit wäre schön, aber ich fühle und das ist grausam. Ich Liebe Dich, aber ich will Dich nicht. Du wirst nie geboren werden- der schönste und grausamste Gedanke in diesem Loch. Zwiespalt, welch lächerliches Wort. Niemals gab es ein Wort, diesen Berg an Gefühlen zu beschreiben, die mich niederdrücken, zerdrücken, begraben. Wie wirst Du heißen, aussehen, riechen? Es spielt keine Rolle- Es bedeutet alles. Nie werde ich Dich kennenlernen und doch vermisse ich Dich. Bist Du ein Mädchen? Ich glaube ja. Mein Mädchen. Und doch werde ich nie eine Tochter haben, obwohl Du mal da warst. Nicht bloß die Idee von Dir, sondern Du. Ein Traum. Ein Alptraum. In jeder Hinsicht. Ich hab Dich in mir getragen, voll unglücklicher Hoffnung, es tut mir so leid, dass ich Dir keine Mama sein kann, sein will, sein darf. Sucht euch was aus. Alles davon stimmt und ist gelogen. Ich und mein Zwiespalt. Wir starren uns an. Nur noch er und ich sind im Raum. Kein Platz für niemanden sonst. Dieser lächerliche Zwiespalt. Wie ich ihn verabscheue, wie er höhnisch da sitzt und so tut, als existiere er nicht wirklich. Ich wollt ich fiele hinein und könnte vergessen. Dich vergessen. Du warst nie da. Du gehst nie wieder weg. Ich Liebe Dich, aber ich will Dich nicht.
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