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Skald Njöllblys

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Beiträge erstellt von Skald Njöllblys

  1. An dieser Stelle will ich erst einmal Isaac Asimov zitieren: "Die Traurigkeit heutzutage ist , dass die Wissenschaft schneller zu neuen Erkenntnissen gelangt, als die Gesellschaft zur Weisheit."

    Du sprichst mit diesem Gedicht, trotz Humor und Sarkasmus, ein nicht unerhebliches Problem an. Teilweise deutet es auch auf unseren gegenwärtigen Trend hin, immer mehr eine Wegwerf-Gesellschaft zu werden:

    Wo liegt der Hund begraben?

    Wo keine Rösser traben.

    Dort vereint man seltene Gaben.

    Die muss man erstmal haben.

    Man hat den neuesten aller Ipods und muss ihn nach einem Jahr wegwerfen, da er ja nicht mehr aktuell (und der Akku sowieso im Arsch) ist.

    Ein humorvolles, aber sicherlich auch nachdenkliches Werk.

  2. Dramatisch dargestellt. Trotz weniger Worte gibt es hier viele beeindruckende Bilder. Nur was das 20 ... 30 bedeuten soll ist mir noch nicht ganz klar. Hat das irgendetwas mit dem körperlichen Zustand zu tun? Mach ich mich jetzt zum Deppen, weil ichs nicht weiß? Egal, mir gefällt es auf alle Fälle. Vielleicht sollte ich mich selbst öfter mit experimentellerer Dichtung auseinandersetzen.

     

    Grüße, Skald

  3. Interessant. Je mehr man sich mit den einzelnen Worten in diesem Werk auseinandersetzt, desto tiefer begreift man die Vorstellung. Man fängt an den Schnee immer näher zu betrachten, was meiner Meinung nach eine beachtliche Leistung ist, da hier mit sehr wenigen Worten gearbeitet wird.

     

    Ein gelungenes Experiment :wink:

  4. Ich finde ebenfalls, dass man aus diesem Gedicht hätte mehr machen können. Es ist sicherlich ein interessantes Thema, jedoch kommt der Ausdruck des Gedichts (ich hoffe es hört sich nicht zu hart an) etwas oberflächlich rüber.

    Da ließe sich mehr draus machen..

     

    Lieben Gruß vom Skald

  5. Ja, hier wird wirklich ein großes Problem deutlich. Sofortiges Handeln ist doch eben manchmal nicht das beste. Da regt man sich auf, dass die Tiere sterben und den Bauern/ Züchtern das Einkommen entfällt was tut man? Man schlachtet sie ab. Ich frage mich, wie das der wirtschaft helfen soll und, vor allem, wie das die Pandemie stoppen soll... Wenn die politiker nichts tun, beklagen sich alle. Tun sie dann was, scherts keinen mehr.

  6. Also mir gefällts, aber ich hätte es vom Inhaltlichen her eher unter Schattenwelten gepostet.

     

    Alles Liebe

    Angel

     

    @Timo, eine Begabung sieht man hier doch schon eindeutig!

    Es beschreibt einen natürlichen, lebendigen Prozess, der mystifiziert werden soll. Daher ist es nicht unter Schattenwelten gepostet. Doch gerade wegen dieser mystifizierung bereitet es mir eben gewisse sprachliche Schwierigkeiten.

  7. Vielen Dank für deine hilfreiche Kritik. Im nachhinein stach es mir auch ins Auge, aber die zwei Makel sind jetzt ausgebessert und ich hoffe, dass der Fluss der Athmosphäre jetzt endgültig fließt.

    Grüße von Skald

  8. Die schwarze Blume breitet sich

    Aus Knospen dünnen Dämmerlichts

    Umfängt die Welten mit dem Duft

    Verblassten Hauchs vom Bluteskuss

     

    Ihr sanfter Odem weht im Wind

    Durchdringt einjeden Geistes Kind

    Das dort noch frönt einsamer Wacht

    Im Anblick dieser Blütenpracht

     

    Leicht streift er mich mit seiner Stimme

    Tief hinein so ahnungsvoll

    Er trägt mein Sein bis in den Himmel

    Stürzt es in den Kelch aus Gold

     

    Aus ihm tropft in geflohne Augen

    Nektar nebelgleich hernieder

    Lässt die Wurzel leeren Raumes

    Früchte tragen einmal wieder

     

    Sie wachsen mich geschickt empor

    An Säulen meines Schwebentors

    Umschlingen den Nebelblick

    Der sehnend nach den Sternen griff

     

    Doch zeitlos ist Verlangen...

    ...Verlust hat sie genommen

  9. Verirrt ziehen sie durch die karge Wüste

    Verlorenheit ließ Sandesstürme wüten

    Und die Furcht beschwor ein Licht herauf

    Das bald erblinden lässt einjedes Aug

     

    Als Sonne prangt es über Elendweiten

    Um sie durch ihre Einöde zu leiten

    Sticht die Seelen mit dem Schwerte nieder

    Schmerzvoll fährt Ergebung durch die Glieder

     

    Und wenn sie durch den Schatten ihrer Hand

    In Blutleere das Leben noch erkannt

    Verschwindet es im Flimmerspiel des Sands

    Gefällt von grauenhafter Sonnenaxt

     

    Gespaltne Seelen ohne Hoffen auf Einung

    Denn der Sonnenschein bringt Blindverzweiflung

    Ihre Körper dürsten in der Hitze

    Doch streben weiter, da das Streben Durst erstickte

     

    Und wenn sie durch den Schatten ihrer Hand

    In Blutleere das Leben noch erkannt

    Verschwindet es im Flimmerspiel des Sands

    Gefällt von grauenhafter Sonnenaxt

     

    So bersten Seelen, unter Knirschern

    Zu neuem Sand

    Verschmelzen mit den Wanderdünen

    Verderbend das Land

    Die in des Blutes kahler Leere ungehindert wallen

    Zerstürmen Kriege und entweihen Gräber der Gefallnen

  10. Zwielichtpfad

     

    Wie weltentfremdet dieser Ort

    Doch so von ihrem Raum durchdrungen

    Erdmäuler reißen mich hinfort

    Und Krallen halten mich umschlungen

     

    Von grausgem Geist beschworen

     

    Im Grabenweg des Mittagswalds

    Da stürzt die Sonne sich hernieder

    Schatten verlieren ihren Halt

    ...sie kehren blattgetragen wieder

     

    Nur ein seidner Faden führt

    Mich auf dem Pfad des Eberhauptes

     

    Aus jedem Zweig im grünen Dickicht

    Erklingt der Ruf seines Verlangens

    Und sein Schleierblick durchsticht

    Mein Ich durch alle Weltenbande

     

    Blätteraugen starren

    Aus grünem Flammenmeer

    Aus des Hauptes lebend' Höhlen

    Dringt die Glut, die Leiber weiht

     

    So eint sie alle Wesen

    Durch Erde, Stein und Fleisch

    Im rauschenden Weltenschleier

    Der Licht und Dunkel trägt

     

    Blätteraugen starren

    Aus grünem Flammenmeer

    Aus des Ebers lebend' Höhlen

    Dringt die Glut, die Leiber weiht

     

    Dieser Ort hohnt sterblichen

    Ein Waldgraben, ein zwielichtger Schlund

    Gib acht, törichter Wanderer

    Vernimm seine Kund!

     

    DSCI0117.jpg

  11. An alle, die der christlichen Lehre abgeneigt sind: lest dieses Gedicht!

    An alle Christen: Möge es eure leeren Köpfe füllen...

     

    Im Ofen des Zerfalls

     

    Folgend dem Sterne Bethlehems, so strebten sie nach vorn

    In kalter Weite schwindender Freiheit noch so verlorn

    Ihr Streben hat sich ausgezahlt, denn nun sind sie am Ziel

    An Gottes Brust, die ihnen warme Milch nun wieder gibt

     

    Im kuschelig Ofenfeuer, da vergehen sich die Sklaven

    An dem von ihnen abgefallnen Fleisch vergangner Tage

    Vom güt’gen Gott gebraten in den Feuern seiner Liebe

    Doch irgendwann ist auch vom letzten Fleisch nichts mehr geblieben

     

    Und wie sie dann verzweifeln an der Ohnmacht ihres Gottes

    Nicht zu begreifen, dass sie in dem Glauben fast verrottet

    Die Liebe, die sie einst genährt frisst nunmehr ihren Leib

    Das einz’ge, was sie wollten war doch nur Geborgenheit

     

    So sind sie alle Kohlen, die die Flammen brennend halten

    Um jedem Gläubigen die warmen Welten zu gestalten

  12. Lebenssturz in ein grässlich Spiegelbild

     

    1. Akt: Eintritt

    schritt hallt durch die korridore

    von den Wänden unweit her

    ich taste durch gedankenzweige

    lass mich von den blättern führn

    ...

    dort, umrahmt von kahlen ästen

    deren dornen sie zerstechen

    eine tür, fast ganz verborgen

    unscheinbar und fest verschlossen

    ...

    ich wage den verstohlnen blick

    auch einen schein nur zu erheischen

    ...

    und plötzlich stoßen leere hände

    aus mir sich windend auf das tor

    krauchen durch das flimmerschloss

    locken die schrecken hervor

    ...

    durch zuckende momente im grauhalbdunklen schleierspiel

    schleich ich mich hinein

    durch abgestorbenes geäst

    und verfange mich

    alles ergeht sich in stummen schrei

    der den schleier hebt

    und offenbart...

     

     

    2. Akt: Im Spiegelschrei

    ...Unsichere Schritte

    Nichtmehr mit dem Herzschlag

    Ein Blick auf den Grund

    Unendliches Fallen

    Folterhände

    Entreißen mein Herz

    Ich renn ihnen nach

    Stolpernd

    Will mit ihm schlagen

    Jedes Straucheln ein Sturz

    In die zerreißenden Fluten

    Tiefenbrunnen

    Geißelnde Zungen

    Schlängeln

    Aus dem Abgrund

    Aus mir, leckend, verbrennend

    Unbezwingbare Wände

    Ein Laut erstickt

    Aufgeleckt

    Zungengeißeln

    Schlängeln

    Den Abgrund

    Leckend, verbrennend

    Tiefenbrunnen

    Unerzwingbar

    Laut erstickt mich

    Sie fressen Ich

    Aufgeleckt

    ...

    Doch dann ein Strom

    Entweichter Laut

    Im Sturmesblitz

    Ihm anvertraut

    Zieht er mich auf

    In befreienden Donner

    Der Schreie bewältigt

    ...

    Augen aufgerissen

    Schreie nie erblickt

    Erinnerung zerschlissen

    Wahrnehmung entrückt

     

     

     

    Der erste Teil des Gedichtes stellt sozusagen den Eintritt in einen Bewusstseinszustand dar, während der zweite Teil die Fortschreitung des Zustandes selbst versinnbildlicht...

  13. Der Seelen Wallung ist verebbt und Stille weiht die volle Nacht

    Sie steigt herab im Tanz der Schemen, die sie eint mit ihrem Klang

    Entbunden und getragen von des Mondes blasser Hand

     

    Ihr Tau perlt ab, noch unbelebt

    Auf Kriegsgewänder, grün gewebt

    Sickert in die Wunden ein, die nie geronnen durch die Zeit

     

    Der Mond wirft seinen Schein hinab

    Ins sternumstreifte Sonnengrab

    Wo er von ihrem Tode zehrt und ihre Schlachtenträume nährt

     

    Aus ihnen gleiten Leichen der Gefallnen in sein Licht hinein

    Es dringt der Tau der Nachtenstille aus dem seelverwobnen Fleisch

    Gibt sich hin der Silberhand, gerinnt zu kaltem Stein

     

    Unter ihm rinnt das Dunkelbleich

    Hüllt die Körper in ein weißes Kleid

    Das bald wieder verräterisch rot, wenn Erde saugt der Sonne Tod

     

    So, hab das Ganze jetzt nochmal überarbeitet, danke für die Kritik.

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