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Der Weihnachtsmann räumt auf


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…oder eine etwas andere Weihnachtsgeschichte

 

 

In einem tiefen Schneesturm irgendwo am Nordpol liegt eine großes Iglo-förmiges Gebäude mit angrenzender Lagerhalle. In der Chefetage hockt ein dicker großer Mann mit prächtigem weißen Bart in seinem Schaukelstuhl vor dem Kamin, ließt ein Buch, greift zu Plätzchen und dampfenden Kakao. Hin und wieder brummt und nickt zur Lektüre.

„Hm…. Hm…. Hmmm…“

Schließlich klappt er das Buch mit einem Seufzer zu und schlitzt die Augen. Es klopft an die Tür. Ein kleiner Mann in Grün mit spitzen Ohren, lustiger Bommelspitzmütze und Schnabelschuhen schaut halb durch die Tür rein.

„Santa, die Rentiere wären dann soweit für die erste Tour des Jahres.“

Der Alte erhebt sich und fährt sich mehrmals durch den Bart mit einem zornigen Gesichtsausdruck.

„Stimmt was nicht, Santa?“

„Weißt du, ich habe nachgedacht… es wird Zeit das sich einige Dinge ändern. Gewaltig ändern!“

Er legt das Buch auf den kleinen runden Tisch vor dem Stuhl. Auf dem Titel steht: Atlas wirft die Welt ab, von Ayn Rand.

 

Später an diesem Abend…

 

Der Schlitten mit Rudolfs blinkender Nase landet beim ersten Haus der Tour oben auf dem Hausdach. Der Alte steigt ab und nimmt ein Paar schön verpackte Geschenke aus seinem prallen Stoffsack vom Schlitten, und wirft diese lieblos in den Schornstein hinein. Beim letzten Päckchen, klebt eine Rechnung dran.

„Ho ho ho! Ihr Parasiten und Schnorrer!“

 

So folgen weitere Häuser… bis zum dreizehnten am Ende des Dorfes.

„Familie Schmidt… mit ihrem unartigen kleinen Sprössling.“

Plötzlich merkt er, dass es ihm hinten drückt.

„Ho ho ho! Der Weihnachtsmann der muss auf´s Klo! Ein warmer Schornstein gut und fein… da hock ich mich drauf und scheiße hinein!“, gesagt, getan!

Mit einem schallenden Lachen das in den Bergwäldern widerhallt. Wölfe heulen den Mond an.

„Zeit, einer gewissen Firma einen kleinen Besuch abzustatten…“,

flüstert er mit einem Grinsen zu sich selbst.

 

Währenddessen im Vorstandsbüro der C.-C. Company, spielt der Big Boss mit seinem Cola-Truck auf seinem Schreibtisch.

„Brumm… brumm…“

Plötzlich bricht die Tür auf. Im Flur dahinter liegen die bewusstlos geschlagenen Sicherheitsmänner. Der Weihnachtsmann stampft schnaubend über den teuren dicken Teppich zum erstarrten Boss und schnappt ihn sich über den Schreibtisch hinweg. Am Kragen hochhaltend drückt er ihn ganz nah an seinen Rauschebart.

„So Freundchen! Jetzt hör mir mal genau zu! Ich werde es nur einmal sagen! Wenn ihr Wichte noch einmal ohne meine Erlaubnis meinen Namen verwendet, ohne mich an eurem Gewinn zu beteiligen, dann verspreche ich euch, wird die Bescherung dieses Jahr anders für euch ausfallen als ihr es euch erträumt habt!

Hab ich mich klar ausgedrückt? Muss ich DEUTLICHER WERDEN? HÄ? HÄ?“

„Nein! Nein! Ich mach alles was sie sagen, Sir!“

Mit einem kräftigen Schubs wirft er ihn über seinen Chefsessel zu Boden, wo er nach hinten ans große Fenster robbt.

„Erste und letzte Warnung! Ho ho ho! Ha ha ha! Fröhliche Weihnachten!“,

stampft der Rauschebart wieder hinaus.

Vor dem Aufzug wartet eine Frau mit Akten im Arm. Er stellt sich neben sie, die Aufzugstür geht mit einem Ping auf. Sie blickt zu ihm auf mit einem gezwungenen Lächeln, er beugt sich hinab und knurrt sie grimmig an, sie schreit auf und rennt davon, die Papiere fallen lassend. Er steigt in den Aufzug und lacht aus voller Kehle auf.

 

Endlich zurück in seinem Iglo am Nordpol, wirft er seine Mütze in die Ecke und zieht sich den Mantel aus, geht zu einem Glasschrank und schenkt sich Cognac ein. Vor dem dunklen Fenster bleibt er stehen und betrachtet sein grimmig zurückblickendes Spiegelbild. Die Tür geht hinter ihm auf. Wieder der kleine Wichtel.

„Oh, schon zurück? Wie ist die erste Tour gelaufen?“

„Geh runter ans Telefon! Du wirst für mich ein paar Anrufe tätigen müssen! Es gibt so viele Firmen die sich mit meinem Namen schmücken und bereichern. Es wird Zeit groß Aufzuräumen!“

„Äh… wie bitte?“

Der Alte dreht sich um und der Wichtel erschrickt vor dem zornigen Blick, dem breiten teuflischen Grinsen und der düsteren Stimme.

„Jetzt wird abgerechnet! Ha ha ha ha ha! Ha ha ha ha ha!“

 

 

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