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Das Veilchen Johann Wolfgang Goethe


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Geschrieben am

 

Ein Veilchen auf der Wiese stand
Gebückt in sich und unbekannt;
Es war ein herzigs Veilchen.
Da kam eine junge Schäferin,
Mit leichtem Schritt und munterm Sinn,
Daher, daher,
Die Wiese her, und sang.


Ach! denkt das Veilchen, wär ich nur
Die schönste Blume der Natur,
Ach, nur ein kleines Weilchen,
Bis mich das Liebchen abgepflückt
Und an dem Busen matt gedrückt!
Ach nur, ach nur
Ein Viertelstündchen lang!

 

Ach! Aber ach! Das Mädchen kam
Und nicht in acht das Veilchen nahm,
Ertrat das arme Veilchen.
Es sank und starb und freut' sich noch:
Und sterb ich denn, so sterb ich doch
Durch sie, durch sie,
Zu ihren Füßen doch.

 

Johann Wolfgang Goethe (1749-1832)

Bild: Uschi R.

 

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  • Traurig 1
Geschrieben

Ein sehr schönes, wenn auch melancholisches Gedicht.

 

Wir hatten bei uns einen Straßengraben, da floß die Früjahrsschmelze wie ein kleiner Bach. Da standen auch immer Feilchen.

Jedes Mal, wenn ich das Lied "Komm lieber Mai" höre muß ich an diese Stelle denken.

 

LG, Heiko

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