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Berthold

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Beiträge erstellt von Berthold

  1. Hallo elif.garcia,

     

    ich habe 'Dein Lied' entdeckt und es gefällt mir sehr.

    Es lässt sich wunderbar leicht lesen, ist melodiös und voller starker Bilder.

     

    Von ...

    Sing mir dein Liede und ich lausche

    bis zum Morgen grau

    ... über ...

    Dein Liede soll mich begleiten bis zum

    Brot das ich zu mir nehme, bis zum Wasser das ich brauche

    ... bis hin zu ...

    Bewege mich

    Ein rundum gelungenes Gedicht.

    Ich meine:

    Dein Gedicht über ein Lied ist selbst zu einem Lied geworden.

     

    Gern gelesen

     

    LG

    Berthold

  2. Hallo Perry,

     

    'auf schau'

    spannend!, Worte von den Regeln der Zusammenschreibung freistellen.

    Bei 'Hintergedanken' oder 'Freibad' kann ich deine Idee nachvollziehen, aber wieso hast du das arme 'jederzeit' in gar so dünne Scheiben geschnitten. Für sich genommen besitzen die Worte 'je', 'der' und 'Zeit' einen bedeutungstragenden Inhalt. Einverstanden. Als Teile des Wortes 'jederzeit' besitzen sie diese Inhalte aber (meiner Meinung nach) nicht. Hier böte sich m.E. an, das Wort in 'jeder' und 'zeit' zu zerlegen?

    Kann natürlich sein, ich habe etwas nicht verstanden oder übersehen.

     

    Inhalt:

    Zuerst erinnerst du deine Leser daran, dass es jederzeit möglich ist, auf Bekannte zu treffen. Dann flichst du Betrachtungen der nackten Haut im Freibad ein und endest mit der Aufforderung 'unbekümmert' die Augen kreisen zu lassen. Na toll. Und ich darf herauspuzzeln worauf sich Letzteres bezieht. ?( Geht es um wogende Brüste, dass Suchen nach Bekannten oder geht es um mehr?

     

    'auf schau'

    Naheliegend: etwas 'auf Schau' zu machen, wohlproportionierte Körper zur Schau zu stellen etc. Nö. Ich kann nicht glauben, dass das deine 'Herzensangelegenheit' ist!?

    Alternativ: jemanden zum Schauen ermuntern. 'Auf, schau!' - Aber wohin?

    Vielleicht …

    Hinschauen, dort wo ich lieber wegschauen möchte? Stehen bleiben dort wo ich lieber weitergehen möchte? ... Flagge zeigen, dort wo es wirklich wichtig ist? - Zivilcourage zeigen?

     

    Dein Gedicht nötigt mich zum Nachdenken und wirft Fragen auf. - Es gefällt mir.

    Die Freibadpassage finde ich sehr pfiffig.

    Gern gelesen

     

    LG

    Berthold

  3. Hallo GedankenFee,

    diesmal darf ich dich also zum Tanz begleiten, zum 'Kurzen Wolkentanz'.

    Du beschreibst darin die Hochs und Tiefs, die das LI im Zustand des Rausches erlebt. Wie es König Alkohol (?) besingt und verflucht; mit ihm kämpft. Ein emotionales Gedicht, überzeugend, authentisch.

     

    Taub

    Glücklich

    Ich liebe mein Leben!

    Es könnte nicht schöner sein

    Für eine kurze Zeit fliegen –

    Und meine schwarze Welt von der Sonnenseite aus sehen.

    Meine Schutzengel besuchen, mal „Hallo“ sagen

    Mit ihnen das Leben genießen

    lachen, fühlen, frei sein.

    Der kurze Tanz in den Wolken. Das LI fühlt sich rundum wohl und tut wozu es Lust hat.

    Gefällt mir.

    Taub? Gegenüber den Einflüsterungen der 'schwarzen Welt'?

     

     

     

    Doch dann ist es irgendwann wieder Zeit abzustürzen.

    Man landet auf hartem, kalten Stein;

    gewohnt, vertraut, warm zugleich.

    Dann wacht man auf, öffnet die zarten Augen

    Und fragt sich-

    Habe ich das wirklich erlebt?

    Wie kann es nur so schön gewesen sein?

    Die harte Landung und eine ernüchternde Betrachtung des Status quo.

    Mein Vorschlag:

    Verzichte auf 'man'. Nenne das Kind beim Namen.

     

     

     

    Man kann nicht mehr ohne

    und realisiert, dass all diese Glücklichkeit nur von einem abhängig ist-

    meiner treuen, liebevollen Sucht,

    diese flüssige Liebe

    Ich liebe dich.

    Hier nun erfahre ich, wer der 'Flugbegleiter', was das 'Kerosin' des LI ist. Alkohol, die 'flüssige Liebe'.

     

     

     

    Endlich Ich sein können

    Ganz allein Ich!!!!

    Dieser Neid den Menschen gegenüber, die dieses Gefühl ständig mit sich tragen.

    Menschen, die keine Maske auf ihre ach so perfekte Seele setzen müssen;

    muss das schön sein.

    Das LI wünscht sich so sehnlich, einfach es selbst sein zu können. Endlich eine Balance zwischen Innen und Außen zu finden und in ihr zu leben (wenn ich es richtig verstanden habe).

    Es beneidet die, die das können. - Authentisch und anrührend.

     

     

     

    Ich liebe dich immer noch

    Ich hasse dich

    Du zerstörst mein Leben

    Du könntest mich töten

    Du kannst mich retten.

    Bleib für immer bei mir,

    nimm mich in den Arm.

    Küss mich,

    bis ich für immer deins bin.

    Das LI kämpft gegen die Sucht, wird schwach und huldigt zuletzt König Alkohol. - Schaurig schön.

     

    Ein düsteres Szenario, ein Zweikampf, der mit der Niederlage des LI endet.

    Eindrücklich geschildert.

     

    Gern gelesen

     

    LG

    Berthold

  4. Wenn die Morgensonne scheint

     

    Schatten klappen aus den feuchten Bäumen

    Taglicht-Transformator* werkelt leis

    Farbenfroher wird sogar das Träumen

    Schmutz auf Scheiben strahlt beinahe weiß

     

    Schattenleute meiden große Fenster

    Perlentau befunkelt Wiesenduft

    Wiesennebel spielen frech Gespenster

    Mürrisch steigt der Graf in seine Gruft

     

     

    *****************************************

    * Ein prima Idee von Wilde Rose

  5. Hallo GedankenFee,

     

    ich freue mich sehr über dein neues Gedicht ... Das Tal der Tränen scheint durchschritten. Die schwere, dunkle Wolkendecke ist aufgerissen und ein Bündel goldener Sonnenstrahlen quillt heraus. Licht und Wärme fließen auf die Erde, auf dein Gedicht, auf dich. Eine tolle Entwicklung. Prima. Glückwunsch!

     

     

    Das LI stellt sich die Frage: Warum … an der Vergangenheit festhalten, die doch nur Leid, Trauer und Schmerz verursacht. Wie viel Blut soll noch fließen? Diese Frage ist, so scheint es, nur mehr rhetorischer Natur, denn das LI verzichtet auf die (überflüssige) Antwort …

    Ohne Umschweife erfahre ich die frohe Botschaft. Engel haben den Kampf gewonnen. Mit eigener Kraft ist das LI aus dem Gefängnis ausgebrochen.

    Auch der Blick in die Zukunft ist erfreulich: Eine neue Zeit beginnt.

    Eine durch und durch positive Strophe voller Mut, Kraft und Optimismus.

     

    Aus den vormals hängenden Schultern des LI wachsen Flügel, das triste Grau seiner Umwelt entpuppt sich beigeöffneten Augen als eine Vielfalt wunderbarer Farben, neuer Lebensmut strömt in seinen Adern ... Leinen los!

     

    Ein Gedicht das erfreut. Ein Gedicht das Mut macht. Ein Gedicht das Hoffnung schenkt. Danke.

     

    Gern gelesen.

     

    LG

    Berthold

  6. Hallo GedankenFee,

     

    dein neuestes Werk heißt 'Fremdes Ich'. Fremdes Ich? Und schon bin ich neugierig …

     

    Du erzählst von einem 'gewöhnlichen' Tag im Leben des LI.

    Der Verlust / Das Fehlen des LD hat das LI verändert. Schmerz und Trauer bestimmen nun seine Tage. Doch das LI will seine Gefühle nicht zeigen, verbirgt sie hinter einer Maske, hält alles und alle auf Distanz. Am Abend setzt es die Maske wieder ab, erschöpft von der Rolle, die es während des Tages gespielt hat … spürt wieder schmerzhaft das Fehlen des LD, sehnt sich nach ihm … und läuft Gefahr sich selbst zu verlieren.

    Sehr schön und sehr traurig. Ich meine, dein bisher eindrücklichstes Werk …

    Ich weiß nicht so recht, ob ich dich dazu beglückwünschen soll!?

     

     

    Jeden Tag

    haucht mir Gott

    schwarzes Leben ein

    Gelungener Einstieg. Mit diesem düsteren Bild werde ich sofort in deine Geschichte, in dein Gedicht gezogen. Gefällt mir sehr.

     

     

     

    Jeden Tag

    gleiche Leute,

    gleiche Laune,

    gleiche Lust

    Kurz und knackig. Die sich wiederholende erste Verszeile, die dreimalige Verwendung des Wortes 'gleich' und die dreimalige Wiederholung des Anlautes 'L' gibt dieser Strophe einen schönen monotonen Rhythmus, ist m.E. melodiös und 'vertont' gleichsam die frustrierende Langeweile, die das LI tagtäglich zu empfinden scheint. - Finde ich klasse.

     

     

    Jeden Morgen

    unter den strengen, schwarzen Augen

    meine wundersame,

    wunderschöne Maske aufsetzten-

    damit ich alleine bleiben kann

    in meiner Trümmerwelt

    in meinen Tränen.

    Das LI wird etwas 'redseliger', der Rhythmus etwas lebendiger.

    Das LI setzt, wie jeden morgen, seine Maske auf, um – wie das eben mit Masken so ist – dahinter etwas zu verbergen.

     

     

     

    Keiner soll mir zu nahe kommen

    Niemand soll mich anfassen

    Niemand sieht mein wahres Ich.

    Hier verzichtest du auf die Verszeile 'Jeden Tag / Morgen'.

    Der Rhythmus wird m.E. etwas unruhiger.

    Keiner soll ...

    Niemand soll ...

    Niemand sieht …

    Wenn ich diese Unruhe auch dem LI unterstelle, finde ich diese Versanfänge nachvollziehbar.

    Hängt vielleicht einfach davon ab, was du mit diesen Zeilen erreichen willst.

     

     

    Jeden Abend

    völlig erschöpft,

    völlig ersetzt

    das fremde, vorgetäuschte

    Leben absetzen

    Hier näherst du dich wieder dem alten Rhythmus. Du greifst die erste Verszeile wieder auf (Jeden …) , beginnst die folgenden Verse zweimal mit 'völlig'. Finde ich gut.

    'Völlig ersetzt' … bedeutet was?

     

     

     

    Jeder soll mir Wärme schenken

    Jeder,

    aber nur du

     

    nur du

    bist nicht da

     

    nur ich

    selbst nicht mehr

    Das LI beklagt die Abwesenheit des LD (Du). Das LI selbst fühlt sich so, als ob es gar nicht mehr existierte. Löst sich auf … in Trauer, Schmerz, …

     

    GedankenFee, dein Gedicht hat mich berührt.

     

    Gern gelesen

     

    LG

    Berthold

  7. Hallo wolkenwolf,

     

    ich habe dein Gedicht 'Die Farben der Sonne' gelesen und bin schlichtweg begeistert. Saubere Reime, sauberer Rhythmus; (das Reimschema selbst kenne ich nicht).

    So kann ich das tun, was ich am liebsten tue, mich auf den Inhalt deines Werkes konzentrieren.

     

    wolkenwolf, der Kommentar zeigt dir meine Sicht auf dein Werk. Wenn du damit etwas anfangen kannst, freut mich das, wenn nicht, ab damit in die Tonne.

     

     

     

    Erste Strophe:

    Ein bilderbuchhaftes Morgenrot liegt über St. Gallen.

     

    Zweite Strophe:

    Ein 'Wir' läuft ziellos durch die Gassen. Es scheint völlig im Jetzt und Hier 'gefangen'.

     

    Dritte Strophe:

    Die Sonne wandert weiter. Das LI beginnt zu schreiben …

     

    Vierte Strophe:

    ... Das LI schreibt an einem Märchen. 'Vom Wind, der einer Maid verfiel'. Starkes Bild.

    Vielleicht eine märchenhafte Begegnung, eine Romanze, was auch immer.

    Und was macht dieser Wind? - Er stösst 'blind ins Feuer'. Dieses Bild weckt natürlich Assoziationen: vom Spiel mit dem Feuer, von der Auflodernden Liebe / Leidenschaft, von dem alles verzehrenden Feuer der Liebe …

    Ein Liebes-Feuerwerk als Schlussakkord. Wow!

     

    Schlicht und klar erzählt. Genial einfach. Einfach genial.

    Habe ich schon erwähnt, dass ich von diesem Gedicht begeistert bin?

     

    Gern gelesen

     

    LG

    Berthold

  8. Hallo GedankenFee,

     

    ich nochmal.

     

    Deine ausführliche Antwort hat mich gefreut, dankeschön. Und wenn du mit meinen Gedanken zu deinem Werk etwas anfangen kannst, prima.

    Was mich nicht freut, ....

     

    ich schicke dir eine E-Mail, wenn ich die richtigen Knöpfe finde. Ich hoffe, das ist okay.

     

    ...

     

    LG

    Berthold

  9. Hallo Perry,

     

     

    ich habe dein Gedicht 'kurzweil der tage' gelesen, es gefällt mir sehr gut.

     

    Und wieder beschleicht mich das Gefühl, du möchtest (mich) mit diesem Text provozieren ... und wieder

    gehe ich dir auf den Leim. Hm.

    Klar, wenn es der einzige Lebensinhalt ist, Zerstreuung zu suchen, Spass zu haben, Kurzweil etc., dann ist das schlussendlich unbefriedigend. Obwohl Spiel, Spass, Spannung völlig legitime und auch schöne Ziele sind: Tagesziele, Monatsziele, Jahresziele; aber eben keine Lebensziele.

    Gottseidank gibt es Ziele, die über den schieren Zeitvertreib hinausreichen, die dem Lebeneinen dauerhaften Wert und Sinn geben. Welche Ziele das im Einzelnen sind, mag jeder für sich selbst entscheiden. Wir haben ja auch hier eine Mehrzahl an Möglichkeiten, einen Fundus, aus dem wir schöpfen können.

     

    Wobei es für mich noch die Frage wäre, ob zum Beispiel Mozarts Requiem (KV 626) oder Zolas Germinal nicht doch mehr sind als vergänglicher Zeitvertreib. Für mich jedenfalls sind sie es. Sie sind in der Lage Leben zu verändern, zu beeinflussen, zu inspirieren ... über die Lebenszeit ihrer Erschaffer hinaus.

    Und auch Humboldts Leben war sehr viel mehr als Zeitvertreib ...

     

    Oh Mann! Perry, du hast es wieder einmal geschafft, in diesen wenigen Zeilen einen ganzen Kosmos an

    Fragen aufzuwerfen ...

     

    Gern gelesen

     

    LG

    Berthold

  10. Hallo GedankenFee,

     

    dein neuester Werk hier im Forum: Seelenmissbrauch. Ein harter, fast brutaler Titel, meine ich. Aber natürlich machst du mich damit auch neugierig …

    Du schreibst, wie das verletzte LI sich für einige Momente einem LD öffnet, voller Angst und voller Hoffnung … nur um erfahren zu müssen, dass sein Vertrauen (wieder einmal?) missbraucht worden ist. Beklemmend gut.

     

    GedankenFee, der Kommentar zeigt dir meine Sicht auf dein Werk. Wenn du damit etwas anfangen kannst, freut mich das, wenn nicht, ab damit in die Tonne.

     

     

    Ich habe mich so klein gefühlt

    in unserer kleinen Welt,

    so groß in meiner.

    Vielleicht stehe ich einfach nur auf dem Schlauch. Aber ich meine, das liest sich so, als ob das LI sich nichtgut gefühlt hat ('klein'), als es mit dem LD ('du') in Beziehung stand („in unserer kleinen Welt“).

     

    ... aber hier ...

     

    vollkommen

    verzaubert,

    so zerbrechlich.

    Ich habe meine hohen,

    steinernen Mauern

    meines Gefängnisses

    nur für dich

    fallen gelassen.

    ... Hier habe ich den Eindruck, das LI hat sich sehr gut gefühlt, war glücklich („vollkommen verzaubert“) vom LD. - Hm? Sehe da nur ich einen Widerspruch?

     

    Das LI lässt Masken fallen, reißt Schutzmauern nieder, die es um sich aufgebaut hat, präsentiert sich 'nackt' und verletzlich dem LD. Okay, das verstehe ich. Es gefällt mir.

     

     

    Du durftest dich umschauen,

    teilhaben

    wie kein Anderer.

    Wenn das LI die Schutzwälle und -mauern um sich herum abbaut, dann gewährt es dem LD konsequenterweise Einblick in seine (schutzlose, verletzliche) Seele. Das hast du, kritisch betrachtet, gerade eben schon gesagt. Vielleicht wäre es eine Überlegung wert, auf diese Zeilen zu verzichten?

     

     

    Du hast meine kleine Welt

    mit Zauber gefüllt

    Glitzer,

    Hoffnung

    in diesem finsteren Wald.

    Licht, wo ich es nie,

    niemals zu hoffen wagte.

    Hier verwendest du zwei Bilder für das LI bzw. das Leben des LI: 'Kleine Welt' und 'finsterer Wald'. Manchmal ist weniger mehr … Mein Favorit wäre der 'finstere Wald'. Er erzeugt ein 'schönes' Bild.

     

     

     

    unverhofft

    ohne jeglichen Schutz

    breitete sich der Schmerz

    so unerträglich,

    in meiner kleinen,

    mit Narben gezeichneten

    Seele aus.

    Flügel brachen,

    alles Licht erlosch

    Vertrauen

    missbraucht.

    Die Romanze endet abrupt. Aus Licht wird Dunkelheit, aus Glück Schmerz. Das LD hat das Vertrauen des LI 'missbraucht'. Eindrücklich und bildhaft gezeichnet.

    Eine Kleinigkeit:

    Das Wort 'unverhofft' kenne zumindest ich eher im Kontext positiver Dinge:

    … war unverhofft zu einem Tag Sonderurlaub gekommen …

    … hatte unverhofft im Lotto gewonnen …

    Du jedoch benutzt es als Einstieg in die Szene, in der all das Leid und Elend des LI wieder zurückkehrt? Ist das Absicht?

     

     

     

    Kälte

    es blieb keine Luft mehr

    zum atmen

    mit letzter Kraft

    baute ich die Mauern,

    mein Schutzschild,

    was ich für dich fallen ließ,

    mühsam

    wieder auf.

    Traurig, düster …

    Das LI zieht sich wieder in seine Festung zurück, müde, kraftlos, … Ein starkes Bild.

    (Falls es dich interessiert: Korrekt müsste es 'meinen Schutzschild' heißen. - Kleinkram. Falls dich solch unwichtige Bemerkungen stören, sag es mir bitte.)

     

     

    einsam

    ohne Leben

    versuchen

    überleben

    Das Fazit. Der Schlussgedanke.

    Keine Sätze, keine Teilsätze, nur noch einzelne Wörter ... Gestöhnt? Geschluchzt? Geflüstert?

    'Ohne Leben … überleben'. Ein traurig-düsterer Schlussakkord ohne einen Funken Hoffnung. Sehr stark geschrieben, finde ich.

     

     

    GedankeFee, ich habe dein Gedicht gern gelesen.

     

    LG

    Berthold

     

    PS: Kram doch mal was Positives aus deiner Schublade. So etwas würde ich sehr gerne von dir lesen!?

  11. Hallo GedankenFee,

     

    wieder ein sehr emotionales und hübsches Gedicht: 'schreiende Stille'.

    Diesmal schreibst du in der Ich-Form und – ob ich will oder nicht – ich bin sehr viel näher an deinem Gedicht dran, kann mich in das LI hineinversetzen und empfinde den inneren Kampf ganz unmittelbar, hautnah.

     

    (Auch wenn du in Ich-Form schreibst, darf ich die Empfindungen, Gedanken, Worte etc., die in diesem Gedicht formuliert werden, nicht dir persönlich zuschreiben. Es ist das lyrischen Ich, LI, dass du als Autorin dieses Werkes als eine von dir geschaffenen Realität sprechen, handeln, leiden etc. lässt. Du selbst fungierst als eine Art Graue Eminenz im Hintergrund. Weitere Details kannst auf Wikipedia oder sonstwo nachlesen.)

     

    Ich finde, das Paradoxon 'schreiende Stille' ist ein Blickfang, der sofort neugierig macht. Also ein gelungener Einstieg.

    Das LI muss ganz allein, einen schweren inneren Konflikt aushalten: Es ist unfähig zur Liebe oder glaubt zumindest es zu sein. Diese tragische Empfindung / Erkenntnis erzeugt Zorn, das Gefühl der Isolation ... und droht das LI zu zerbrechen. Weiß Gott ein dramatischer Stoff.

     

    GedankenFee, der Kommentar zeigt dir meine Sicht auf dein Werk. Wenn du damit etwas anfangen kannst, freut mich das, wenn nicht, ab damit in die Tonne.

     

     

     

    Stille tobt in mir

    Sturm, so leise und schleichend.

    niemand merkt es

    niemand ahnt etwas.

    Nur ich

    alleine im Kampf mit mir selbst.

    Auch die ersten beiden Verse haben Widersprüche zum Inhalt. Einverstanden. Danach jedoch zähle ich fünfmal die (sinngemäße) Aussage: ich bin allein.

    niemand merkt es

    niemand ahnt etwas.

    Nur ich

    alleine im Kampf mit mir selbst.

     

    Vielleicht wäre es eine Überlegung wert, hier mal den Rotstift anzusetzen. Du könntest ja stattdessen Facetten des Kampfes formulieren – oder sonst etwas.

     

     

    glühende Hoffnung

    droht nach und nach zu schwinden.

    Hier wüsste ich doch gerne, welche Hoffnungen des LI allmählich verschwinden.

    Du könntest zum Beispiel ein konkretes Bild zeichnen:

    Das Mädel, das mit einem jungen Burschen Arm in Arm im Park flaniert. Die junge Mutter, die mit seligem Blick das schlafenden Baby in ihrem Arm betrachtet … oder sonst etwas.

     

     

    Die Flügel des einst tapferen,

    warmen Mädchens

    bröckeln zusehend und fließen

    mit dem Strom von süßem,

    lieblichen Blut.

    Schreiendes Rot

    gemischt mit

    schmerzerfülltem Grau.

    Gefällt mir gut. Hier schreibst du so, dass in meinem Kopf Bilder entstehen. Finde ich prima. Das 'einst' könntest du m.E. problemlos weglassen. Aus dem Text erschließt sich ja glasklar, dass jetzt und hier kein tapferes, warmes Mädchen spricht / handelt / denkt.

     

     

     

    Die Unfähigkeit zu lieben

    türmt sich mit dem angsterfülltem,

    schreienden Zorn.

    Hier erfahre ich nun den Grund für die Zerrissenheit und Ängste des LI. Es ist unfähig zu lieben oder glaubt es zumindest. Solch eine Erkenntnis ist natürlich knallhart, bitter und grausam. Sie zerstört so ziemlich jeden Zukunftsplan, der einem jungen Mädel im Kopf herumschwirren dürfte. Sehr überzeugend. Sehr emotional. Ergreifend.

    Nur eine Kleinigkeit:

    In diesen Zeilen türmen sich die schmerzvolle Erkenntnis und der Zorn zu … Tja, zu was eigentlich? Dieses Bild scheint mir unvollständig.

    Vielleicht … zu einem Berg der Verzweiflung … oder sonst etwas.

     

     

     

    Solange,

    bis nichts mehr übrig bleibt

    außer eine

    zitternde,

    zerbrechliche,

    zerschnittene,

    ummauerte Seele,

    die nur nach einem

    kleinen Tröpfchen

    Wärme schreit.

     

    Auch der Schluss gefällt mir sehr gut. Was bleibt ist also eine verängstigte Seele, die nach ein bisschen Wärme schreit. Das geht unter die Haut, lässt sich nicht so leicht abschütteln, bleibt im Gedächtnis.

    Ein richtig gutes Gedicht, dass sich m.E. noch ein klein wenig optimieren ließe.

     

    GedankenFee, ich habe dein Gedicht gern gelesen.

    LG

    Berthold

  12. GedankenFee,

     

    vielen Dank für dein freundliches Feedback - das geht runter wie Öl.

     

    Lenke deine Blick auf die Sonne, und lass die dunklen Wolken außen vor.

     

    Ich wünsche dir ein Herz voller Sonnenschein.

     

    LG

    Berthold

  13. Hallo GedankenFee!

     

    Herzlich willkommen hier im Forum.

     

    Ich habe dein Gedicht 'Kampf' gelesen; es gefällt mir.

     

    Du schilderst darin die brodelnde Gefühlswelt einer dritten Person, 'sie', die, so scheint es, mit großer Trauer und einem schlechten Gewissen kämpft. Die Gefühlswelt deiner Prota wirkt auf mich sehr überzeugend und authentisch: Hoffnung versus Resignation, Trauer, Schmerz ... Klasse gemacht.

     

    Ich frage mich allerdings, warum du als Hauptperson deines Gedichtes ein 'sie'gewählt hast und nicht ein 'ich'? All die Emotionen würden mir noch viel näher gehen, wenn nicht ein entfernteres 'sie' sondern das LI (höchstpersönlich) direkt und unmittelbar von seinen Gefühlen schriebe.

     

    Was mir auch noch aufgefallen ist:

    Du neigst m.E. zu einer inflationären Verwendung von Adjektiven. Das kannst du natürlich machen. Selbstverständlich. Doch manchmal, so meine ich, ist weniger mehr. Für mich ist ein Adjektiv wie ein Spot. Mit ihm kann ich einen ausgewählten, besonderen Aspekt, Gedanken etc. hervorheben. Wenn du jedoch anstelle eines Spots gleich den Hebel für die große Flutlichtanlage umlegst, erstrahlt alles in gleißendem Licht und du hebst nichts hervor, weil du alles hervorhebst.

     

    Nur zur Veranschaulichung, als Beispiel:

     

     

     

    Sie wünschte sich nichts sehnlicher,

    als Vergebung und das erneute Fließen

    von wohliger, glitzernder Wärme

    durch ihren schuldbewussten, kalten Körper.

    ... und wenn ich ein paar Lichter ausknipse ...

     

    Sie wünschte sich nichts ...,

    als Vergebung und das ... Fließen

    von ..., ... Wärme

    durch ihren schuldbewussten ... Körper.

     

     

    Aber natürlich ist das eine Frage des Geschmacks.

    Ich hoffe, du bist mir nicht gram, weil ich an deinem Werk herumgebastelt habe.

    GedankenFee, ich habe dein Gedicht gern gelesen und bin schon neugierig, was als nächstes kommt.

     

    LG

    Berthold

  14. Hallo Helmut,

     

     

    ich habe dein Gedicht, 'Das Schiff', gelesen und möchte dir kurz meine Eindrücke schildern.

     

    Hier verwendest du für den Lebensweg das Bild eines Schiffes auf Fahrt; ein sehr treffender Vergleich, meine ich. Du schilderst die begrenzte Zeit eines Menschenlebens, erinnerst daran, dass wir nicht wissen (gottseidank!), wann für uns die Reise endet, bemerkst mit Magengrimmen, dass dieses verflixte Schiff scheinbar immer schneller wird ... und entdeckst schließlich im 'Steuerhaus' des Schiffes Gevatter Tod.

    Deinen Appell, zu Lebzeiten miteinander zu reden, keinen Streit anzuzetteln und den Hass zu überwinden, halte ich für sehr wichtig und richtig; ein ehrbares Ziel. Doch da es uns Menschen offensichtlich sehr schwer fällt in Frieden und Freundschaft zu leben, ist es nötig wieder und immer wieder darauf hinzuweisen, uns wachzurütteln und zu ermahnen. Genau das hast du m.E. gemacht.

    Du hast mich daran erinnert, was wirklich wichtig ist in meinem Leben.

    Dankeschön!

     

     

    Gern gelesen

     

     

    LG

    Berthold

  15. Hallo Angelika,

     

    ich habe gerade dein Gedicht 'Ansichtskartenglück' entdeckt und gelesen. Es gefällt mir.

    Wenn ich es richtig verstehe, ist da gerade ein Beziehung zu Ende gegangen: (irgendwie) einvernehmlich, ohne schmutzige Wäsche zu waschen, ja, sogar mit einer finalen Verabschiedung am Bahnhof. Eine Bilderbuchtrennung.

    Aber weh tut es doch. Was bleibt, ist das Versprechen, eine Ansichtskarte geschickt zu bekommen.

    In dem Dunkel von Trauer und Schmerz glimmt lediglich der Funken Hoffnung auf besagte bunte Karte – das Ansichtskartenglück.

    Du schreibst vier Strophen mit je vier Versen im Kreuzreim. Reim und Rhythmus passen, der Text lässt sich flüssig lesen. Chapeau!

     

    Angelika, der Kommentar zeigt dir meine Sicht auf dein Gedicht. Wenn du damit etwas anfangen kannst, freut mich das, wenn nicht, ab damit in die Tonne.

     

     

    Du rufst am Fenster: „Du, ich liebe dich!“

    Diese Zeile ist m.E. ein wenig du-lastig. Eins könntest du doch problemlos streichen?

     

     

    Ach, irgendwie hab ich dich ja noch lieb,

    Diese Zeile, konkreter das 'irgendwie' ist m.E. ein bisschen nebulös: irgendwie tot, irgendwie rot, irgendwie schwanger, … irgendwie lieb. Ich meine, in dieser Situation solltest du ganz genau in des Herz des LI hineinlauschen, um eine möglichst klare Emotion zu erkennen.

     

     

     

    doch hast du mich danach nur nicht gefragt.

    Das 'nur' lese ich als Füllwort. Du könntest m.E. darauf verzichten.

     

    Denn schließlich sei ich ja nicht irgendwer

    und du, wie fabelhaft, auch nicht mein Feind.

    Diese leicht zynische Einlassung gefällt mir. Finde ich klasse – und sehr menschlich.

     

     

     

    Ich weiß, es bringt kein Zug dich wieder her.

    Der ist grad abgefahren, der ist weg.

    Dieses beiden Zeilen sind meine Lieblingszeilen. Hier verschmilzt die Metapher vom 'abgefahrenen Zug' mit der literarischen Realität deines Gedichtes. Du hast einen Bahnhof als Ort des Abschieds gewählt. Somit scheint die Metapher naheliegend, einfach: genial einfach, einfach genial! Für meinen Geschmack, eine Pointe, die sehr gut funktioniert.

     

    Ich habe dein Gedicht gern gelesen.

     

    LG

    Berthold

  16. Hallo Perry,

     

     

    ja, es ist eine verlockende Idee. Haben wir erst unsere Erde ganz kaputt gemacht ... einmal kräftig in die Hände gespuckt und auf zum nächsten (bewohnbaren) Planeten. Den dafür nötigen Möbelwagen könnten sich wohl nur wenige Superreiche leisten?

    Und: Wenn wir erst den Blauen Planeten, unsere Heimat, in eine Öde verwandelt haben, was wird uns daran hindern, auch den nächsten Planeten 'kahlzufressen'? Und - worin genau unterscheiden wir uns dann noch von den 'marodierenden' Heuschreckenschwärmen?

     

    Unsere Zukunft liegt m.E. hier, auf der guten, alten Erde. Wir müssten ihr nur die Chance geben uns auszuhalten.

    Doch du hast recht: 'möglich ist ein ferner Ort'.

     

     

    Ein Gedicht, das nachdenklich stimmt?

     

     

    Gern gelesen.

     

     

    LG

    Berthold

  17. Hallo wirbel,

     

    dein hübsches Gedicht steht ja nun schon eine ganze Weile unkommentiert herum. Zeit, das zu ändern …

     

    „Jetzt geht’s um die Nuss“ erzählt von einem Eichhörnchen. Es legt Vorräte für den Winter an und wird dabei vom LI beobachtet. Das Gedicht hat vier Strophen mit je vier Versen im Kreuzreim. Reim und Rhythmus passen m.E. gut, der Text ist flüssig zu lesen. Klasse.

     

    Eine Kleinigkeit ist mir aufgefallen.

     

    Wirbel, der Kommentar zeigt dir meine Sicht auf dein Gedicht. Wenn du damit etwas anfangen kannst, freut mich das, wenn nicht, ab damit in die Tonne.

     

    Eichhörnchen huschendurch Wiesen und Wald,

    suchen Verstecke zum Nüsse vergraben.

    Ratsam ist's - kommt doch der Winter nun bald -,

    reichlichen Vorrat an Nahrung zu haben.

     

    In den Strophen zwei bis vier habe ich den Eindruck, du beobachtest einEichhörnchen; ein Exemplar dieser quirligen Spezies. Doch in der ersten Strophe schreibst du von einer Mehrzahl Eichhörnchen (Eichhörnchen huschen durch Wiesen und Wald). Klar, das kannst du machen: Du formulierst eine grundlegende abstrakte Aussage, die ja per se richtig ist.

    Allerdings kannst du solch eine abstrakte Aussage nicht beobachten. Sie ist vielmehr eine allgemeingültige Aussage über das Verhalten von Eichhörnchen: sie huschen durch den Wald und verstecken Nüsse.

    Sehr viel spannender fände ich es, wenn das LI auch in der ersten Strophe als Beobachter auftritt, und lediglich das eine Eichhörnchen beobachtet. Also:

     

    Eichhörnchen huscht durch Wiese und Wald

    sucht Verstecke …

     

    Natürlich verändert sich dadurch der Rhythmus dieser Zeilen. Ich meine aber, den könntest du problemlos nachjustieren.

    Natürlich ist das Ganze schlussendlich eine Frage des Geschmacks.

     

     

    Ratsam ist's - kommt doch der Winter nun bald -,

     

    „Doch“ und „nun“ sind m.E. Füllwörter. Du könntest zumindest auf eines von ihnen verzichten. Oder?

     

     

     

    Mein Lieblingsvers:

    Nicht dass ein kecker Kollege sie mopst!

    Erste Sahne!

     

    Wirbel, ich habe dein Gedicht gern gelesen.

     

    LG

    Berthold

  18. Hallo Angelika,

     

    ich habe dein Gedicht 'Der See, er schwieg', gelesen. Es gefällt mir sehr gut.

     

    Du stellst in deinem Gedicht die Frage alle Fragen: die, nach dem Sinn des Lebens. Kein Wunder also, dass der See (weise) schweigt und uns diese Frage nicht beantwortet.

     

    Dein Gedicht hat vier Strophen: zwei vierzeilige und zwei dreizeilige; also zwei Quartette und zwei Terzette. In kurz: ein Sonett. - Wow!

     

    In der ersten Strophe beschreibst du sehr stimmungsvoll die Örtlichkeit, den kleinen See. In der zweiten Strophe weitet sich der Blick: ein gewaltiger Fels türmt sich über dem Betrachter auf, macht ihn klein und demütig.

    „So hoch, als ob die Wolke drüberliefe.“, gefällt mir besonders.

     

    In diesem Kontext fragt der Betrachter nach dem Sinn des Lebens, nach dem Woher, dem Wohin. Gibt der See dem LI auch keine konkrete Antwort, vermittelt er ihm doch ein gutes Gefühl („Ich fühlte es, er war mir wohlgesinnt.).

    Tja, und mir gibt die Lektüre deines Gedichtes ein gutes Gefühl. Das Gefühl, ein spannendes und stimmungsvolles Werk gelesen zu haben.

     

    LG

    Berthold

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