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wundi

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  1. * * * * * *

    * * * * * * * * * * * *

    Vorm Tannenbaum *

    *

    Ein dunkles Lied, alt, sanft, melodisch.

    Lichterglanz: Sonne, Mond und Sterne -

    *und natürlich: Lametta. *

    "Die Spitze steht schief", ruft Opa.

    "Schief ist modern", sagt Vater, "denk an Liebeskind!"

    Opa schmollt.

    *

    Die Kinder.

    Leuchtende Augen,

    in den Pupillen winzige Kerzen.

    Unterm Sofa der Hund, knochenbrechend.

    Der Weihnachtsmann.

    "Von drauß`, vom Walde -"

    "Das ist ja Onkel Herfried!", ruft Jorin.

    Von wegen kindliche Einfalt!

    *

    Jorin will auspacken.

    Vater sagt: "Erst singen wir was!"

    "Oh du fröh - "

    Opa schlägt mit seinem Stock den Takt dazu.

    Mutter: „Vater, muss das sein?"

    Opa, giftig: "Ja, es muss sein!"

    "Oh du seelige..."

    Heute herrscht Frieden.

    * *

    Taifan: "Ich muss mal!"

    Mutter: "Dann komm!"

    Jorin packt aus.

    "Kind, du zerreißt ja alles!", nörgelt Oma.

    Vater sagt: "Mutter, heute herrscht Streitverbot!"

    ***

    Mutter kommt mit den Gläsern.

    Opa sagt: "Pro-ust seggen se in So-ust!"

    Mutter kontert: "Frohe Weihnachten!"

    Jorin: "Ich muss mal!"

    Mutter: "Dann komm!"

    Opas Sektglas fällt um.

    Vater zieht hörbar die Luft durch die Nase ein.

    Heute herrscht Streitverbot.

    *

    Die Kinder packen aus, Oma döst.

    Vater gibt Mutter einen Kuss.

    „Fröhliche Weihnacht!“

    O welch kostbares Glück!

    Menschliche, brodelnde, wärmende Nähe!

    Geborgenheit in einer Welt der Unbehausten!

    Im Radio: "Süßer die Glocken -"

    Vater denkt: Ha, Kassenglocken!

    Ein Kinderchor.

    Sanft, melodisch, glockenrein...

    Heute herrscht Frieden.

    Draußen gießt es

    * *

    *

     

     

     

     

    .

  2. Hinter der Tapete rascheln Asseln

    Erna hört nicht auf zu quasseln

     

    In der Lampe toben geile Ratten

    die sich außerdem von vorn begatten

     

    Auf dem Konto schlechte Zahlen

    Stuhlgang geht nur unter Qualen

     

    In meinem Bett ein toter Affe

    im Beichtstuhl keucht ein geiler Pfaffe -

     

    nein - Erna ist´s mit schwerem Busen

    stets bereit mit mir zu schmusen

     

    aus ihrer linken Tränen-Rinne

    kriecht eine dicke fette Spinne

     

    Ein Hund strullt zwischen Herbstzeitlosen

    ich steh im Park ganz ohne Hosen

     

    Die Erna weckt mich beitgesäßig -

    der Traum war diesmal horrormäßig

  3. Und wieder ist Krieg

    Über der Stadt: schwarze Milch der Granaten

    Über dem Horizont: blass-müde Sonne

    das Antlitz getrübt von Kriegsdunst

     

    Wo sind die Freunde?

    Sie irren durch die Wüste

    Wo sind die Nachbarn?

    Sie weinen in den Lagern

    Wo ist mein Brautkleid?

    Es zerflattert im Wind

    rußgeschwärzt

     

    Durch leere Fensterhöhlen

    geht der schamlose Blick

    ins Innere intimer Zimmer

    In staubigen Kellern nistet

    die Angst der schlaflos

    Kauernden tränenschwer

     

    Dilara woran denkst du?

    Ich denke an dich Liebster

    und dass ich die liebe

    Yussouf, woran denkst du?

    Ich denke an dich Geliebte

    und dass ich dich liebe

    Noch ein Weilchen Liebste

    und die Waffen schweigen

    Nein nein nein Geliebter

    eher schweigt meine Liebe

     

    Ich seh mich im Spiegel

    mein Gesicht: alt alt alt

    grau und zerfurcht

    wie die Wangen der Großmutter

     

    Verzweiflung nagt an meinem Herzen

    wie Ratten an einem Laib Käse

    Doch was nützt es

    wenn ich den Spiegel zerbreche

  4. Hallo Perry,

     

    das Meer kocht nicht vor Hitze, sondern sturmgepeitscht ( obwohl ersteres im Sinnzusammenhang nicht ganz abwegig wäre).

    Untertan-Macher: "Macht euch die Erde untertan" (Bibel), ein Auftrag, der sich nach Lage der Dinge verheerend ausgewirkt hat.

    das meer das meer das meer - betonungsmäßig eine Wellenbewegung, auf der die Boote schaukeln, zunächst Sinnbild der Hoffnung, in der Wiederholung Sinnbild der Gefahr.

    Die Wortwiederholungen sollen beschwörend wirken, ich denke, nicht ganz unbegründet.

     

    LG

     

    wundi

  5. ihr redet

    am morgen am mittag am abend

    wo bleiben die taten

     

    zu nächtlicher stunde brütet ihr

    an verschwiegenem ort

    der berg kreißte

    und gebar

    ein ei

    es fiel herab

    und zerschellte

    an der wirklichkeit

     

    papier ist geduldig

    wo bleiben die taten

     

    der wind weht bunte flocken ins meer

    geschaffen für eine kleine ewigkeit

    in den netzen sterben die silberpfeile

    eine gnadenlose sonne geißelt

     

    das antlitz der erde

    verkrustet in dürstender einsamkeit

    oder

    der regen der regen der regen

     

    menschen fliehen übers kochende meer

    im herzen die hoffnung

    das meer das meer das meer

    im blick verzweiflung

    das meer das meer das meer

    in den beinen das ziel

    doch der weg ist versperrt

     

    o untertan-macher nach uraltem geheiß

    wach auf wach auf wach auf

    die stunde ist da

    wo bleiben die taten

     

    schon weinen die kinder

     

    gepeinigt von bitteren ahnungen

    verlassen sie die geheizten räume

    auf der suche nach dem stein der weisen

     

    schon streift die kostbare braut

    ab ihr grün-weißes kleid

     

    o untertan-macher nach uraltem geheiß

    wann endet die gier

    wann endet

    das mehr das mehr das mehr

     

    wo bleiben die taten

  6. Hallo Momo,

     

    diese Ironie verstehe ich nicht. Wenn die Verse schlecht sind, verdienen Sie weder Dank noch Punkt, aber nähere Erläuterungen.

     

    Ein Limerick-Leser mit Bart

    sah sich beim Lesen genarrt.

    Was soll das Gesabbel!

    so war sein Gebrabbel.

    Dann riss er sich aus den Bart.

  7. 1

    Der neue Schneider von Jerichow

    hat als Gesellen `nen älteren Flohw.

    Das ist zwar zum Lachen,

    doch was soll er machen?

    Der Arbeitsmarkt ist nun mal eben sow.

     

    2

    Monsieur Lehmann aus Toulouse

    lebte gerne auf großem Fouse.

    Dann war er pleite

    und suchte das Weite -

    klamm heimlich und ganz ohne Grouse.

     

    3

    Eine ältere Frau aus Palermo

    verliebte sich in einen Herrn - o!

    Das Liebes-Flüstern

    unter Kerzen-Lüstern

    das hatten die beiden so gern – o!

  8. Der große Brand in der Lübtheener Heide

     

    O Loki, warum warfst du deine Fackel?

    Gras und Kraut brennen lichterloh,

    Odins Eiche steht in Flammen,

     

    Feuergarben steigen auf,

    ihr Qualm verfinstert Sols Antlitz!

    Asgard brennt, warum?

     

    Höre, o Mensch, was wirklich geschah:

    Einst lebten die Götter in Frieden,

    auf samtenen Sohlen wandelten sie

     

    über weichen Boden,

    auf den Lippen heilige Lieder

    und versunken in zeitlose Gedanken.

     

    Da zeugten die Asen und Wanen

    zahlreiche Nachkommen:

    Frigga gebar Odin,

     

    Hömdar, Hemodr und Bragi,

    Odin zeugte Vidar und Vali,

    Gyge gebar Hati und Skalli,

     

    Gerda und Freyr zeugten Fjolnir,

    und noch viele andere.

    Da hob ein Streit an, wer der Größte sei.

     

    Odin, trunken von Met,

    bestand auf seiner Herrschaft,

    und es kam zum Kampf.

     

    Fenrir verschlang Odin,

    Widar riss Fenrirs Maul entzwei,

    Tyr tötete Garm und starb,

     

    Thor erschlug die Schlange

    und brach vergiftet zusammen.

    Asgard erbebte unter den Schlägen

     

    und dem Geschrei der Kämpfenden.

    Schon loderten die Flammen,

    denn der Feuerriese Surtr

     

    schwang sein Feuerschwert

    in alle Richtungen.

    Ragnarök, der Große Weltbrand, schien nahe.

     

    Zeus sah es und befahl seinen Helfern,

    Wasser vom Himmel zu werfen

    und den Brand zu löschen,

     

    denn noch hat er das Ende der Welt

    nicht bestimmt.

    Zwar ist verwüstet Asgard,

     

    doch Midgard soll weiter bestehen. -

    Aber warum, Loki, warum

    brannte Asgard schon wieder?

     

    Geschah denn das Sterben der Götter

    nicht schon vor langer Zeit? -

    Es geschah vor langer Zeit

     

    und es geschieht immer wieder,

    denn zeitlos ist das Sterben der Götter.

    Die alten Götter vergehen

     

    und neue Götter entstehen-

    doch werden sie, wie die alten,

    wirken und walten?

     

    Werden sie dich, o Mensch,

    schützen und schätzen?

    Denn echte Götter sind es nicht:

     

    Es sind Götzen.

     

     

     

     

     

     

    .

  9. Der Satiriker Tucholsky schrieb:

    „Phantasie haben nur Geschäftsleute, die nicht zahlen können“, und an anderer Stelle: „Ein Loch kommt nur dadurch zustande, dass etwas drumherum ist.“

    Hey, denk´ich, du hast also keine Fantasie, denn ich bin weder Geschäftsmann noch zahlungsunfähig. Na dann schau´n wir doch mal.

     

    Die Geschichte vom ehrgeizigen A.

     

    Ein A. hatte es satt, ständig den dummen Dreck seines Herrchens – ein Binnenschiffer aus Emden – wegmachen zu müssen. Sein Sinn ging nach Höherem. Außerdem missfiel es ihm, seine Arbeit immer in schlechter Luft ausführen zu müssen. Bei einem Landgang setzte es sich kurzerhand ab und bewarb sich bei der ARGE auf einen höherwertigen Job. Doch der Mist, den es da machen musste, war auch nicht besser, und die Menge an Altpapier, die es produzieren sollte, war um ein Vielfaches größer als das, was es bisher gewohnt war. Also ging es wieder weg, stellte sich in eine belebte Fußgängerzone und sprach Passanten an. Doch niemand hatte Bedarf. Alle Stellen waren schon besetzt.

    Inzwischen war der Amerikanische Präsident bei der Queen eingetroffen. Dieser Mann war dafür bekannt, dass er sehr viel Mist produzierte, allerdings präsidialen Mist. Das A. machte einen Luftsprung. Das war genau das Richtige! Begeistert fragte es über Twitter im Büro des Präsidenten nach, ob er Bedarf an einem ehrgeizigen A. habe. Doch die zuständige Sackbearbeiterin winkte ab. Der Präsident, teilte sie mit, habe genug willige AA. in seiner Umgebung, derer er sich bedienen könne.

    Das A. ließ enttäuscht den Kopf hängen. Da las es in der Zeitung, eine Sau im Paderborner Land habe ein afterloses Ferkel geworfen, eine seltene Missbildung, und das Ferkel sei nicht mehr zu retten. Sofort nahm das A. Kontakt mit dem Besitzer der Sau auf und bot seine Dienste an. Zwar war die Tätigkeit auch nicht besonders hochwertig, aber sie konnte wenigstens in frischerer Luft als auf seiner früheren Arbeitsstelle ausgeübt werden. Schließlich kann man im Leben nicht alles haben.

    Ein Vertrag wurde geschlossen, das A. nahm zufrieden seine Arbeit auf, und Ferkel und A. wurden glücklich miteinander. Und wenn sie nicht geschlachtet sind, dann...

  10. Hallo Bernd!

     

     

    Versteckt sich oft.

    kommt was nach?

    Pflegt da lieber

    vertrautes Ach.

     

     

    Verweigert Hände.

    Du wechselst das Lyrich. Warum? Wer ist da gemeint?

     

     

    kommt was nach?

    Findich unschön. Besser wäre mE: was kommt danach? Passt nicht zu den ansonsten gut gewählten Worten.

     

    Liebe grüße

    wundi

  11.  

    Herr Müller, in einer Nachtbar,

    bemerkte, dass er fast nackt war.

    Das war nun nichts Rares,

    doch es fehlte sein Bares,

    was wiederum ziemlich vertrackt war.

     

     

    Ein Lehrer aus Brighton,

    der konnte schlecht righton.

    Einem aus Glasgow,

    dem ging es genausow.

    Drum ließ er sich von diesem beglighton.

     

     

    Der alte Richter von Brie,

    der brach so leicht nichts übers Knie.

    Da sah er ´nen Storch bei der Balz -

    und brach sich den Hals.

    Seitdem sieht man ihn selten bis nie.

  12. Ein Kassenzettel und ein Lieferschein

    verliebten sich und gingen eine Ehe ein

    unter den linden an der heide,

    wo ihrer beider bette was.

    tandaradei!

    Sie schworen sich des Ehebandes ew´ge Treue,

    auf dass der eine sich des anderen erfreue.

    und schöne sanc diu nahtegal

    vor dem walde in einem tal.

    tandaradei!

    Doch die erste Nacht mit Sturm und Regen

    beendete den lang erträumten Ehesegen.

    gebrochen bloumen unde gras

    wo irer beider bette was.

    tandaradei!

    Der Schein kam in ´ner starken Bö ins Rollen,

    und auch der Zettel ist seither verschollen.

    Owe owe! Von der Elbe bis an den Rin

    wo mugen wol die beiden sin?

    Owe owe!

  13. O welch ein süßer Code, mein Computer-Liebchen!

    Mein Browser braust: Schon wächst und schwillt mir der Url!

    Mein Herz schlägt stark und froh, betört von deiner Hurl!

    Die Hardware dein – ein Traum, mein Hátetepé-chen.

     

    Sogar die Welt ohn´ alle Sicherheits-Full-Action -

    sie wär´ mir recht, mein süßes Herz. Ich weiß: Dein Täg,

    er häscht nach Pop-up und dergleichen. Auch ich erwäg´

    zu öffnen meine Lust-Location zu einer www-Erection.

     

    Ach lass mich doch auf deiner Tastatur mal surfen

    und gierig deine Algorithmus-Liebe schlörfen

    und einen Speedport installieren. Ach, wie wär´ das proxy!

     

    Was ist dir, Schatz? Wo bleibt der Liebe heiße Glut?

    Dein Screen erlischt! Verdammtes Netz! Ist dir nicht gut?

    Adé mein Lieb. Denn offline wirkst du ziemlich toxy.

  14. Der erste Schrei

     

    Eine Kurzgeschichte in Versen

     

     

    Noch schwankt das Schiff.

    Das Kind verlässt den sichern Hafen,

    es ist noch ohne festen Griff

    und sucht sein Heil im Schlafen.

     

    Das Band der Treue bricht.

    Der Raum, erfüllt von Lichtgeflimmer -

    der Kleine sieht es nicht.

    So kalt und fremd ist dieses Zimmer.

     

    Verlorenes Behütetsein

    erweckt die ersten Flausen:

    Das Kindchen will nicht schrei´n.

    Die Amme sieht´s mit Grausen.

     

    Hoch hebt sie ihn, den kleinen Wicht.

    Wie Castagnetten klappen Klapse.

    Doch schreien, nein, das will er nicht.

    Der Doktor wiegt besorgt die Glatze.

     

    Doch da – ein Strahl in hohem Bogen

    fällt auf der Amme hochgetürmte Brust,

    des alten warmen Meeres Wogen:

    und dann ein Schrei, wie Zwergenlust -

     

    der erste Schrei! Oder doch ein Lachen?

  15.  

    unter mir das nackte meer

    glitzernde freude

    gekräuselte unendlichkeit

    garderobenspiegel der sonne

     

    vom fernen kirchturm

    zitternder glockenschlag

    leise verwehend:

    flüchtigkeit des augenblicks

     

    plötzlich ein schrei

    eine möwe hoch oben

    in dunstigem blau

    trunken von einsamkeit

     

    wie lange noch wird mein ohr

    wie lange noch wird mein auge

    wie lange noch wird mein herz

    empfäglich sein

    für die herrlichkeiten der natur

     

    denn schon gräbt dike

    mit flinken fingern

    die runen der vergänglichkeit

    in mein gesicht

  16.  

    Auch überm Oldenburger Land

    schwebt nun des Frühlings blaues Band,

    ein lauer Wind die Wangen streichelt,

    ein süßer Duft der Nase schmeichelt -

     

    Von wegen!

     

    Über Wiese, Feld und Acker

    liegt der Gestank von Hühnerkacker,

    bis in die letzte Waldesschneise

    riechst du: Schweinescheise!

     

    Der Wand´rer wendet sich mit Grausen.

    Dahin sind alle Frühlings-Flausen.

    Dem Frühling gönnt er keine Gunst.

    Dann doch lieber Kneipendunst!

  17. Ein Leberblümchen und ein Gallenstein

    verliebten sich und gingen eine Ehe ein.

    Doch schon nach wen´gen Ehejahren,

    bekam das Blümchen einen Leberschaden.

     

    Der Stein jedoch blieb kerngesund,

    er wurde feist und fett und kugelrund.

    Das Blümchen dacht´: Ich halt´s nicht aus!

    Der Kerl muss endlich aus dem Haus!

     

    So kam der Stein alsbald ins Rollen,

    ganz ohne Ehezwist und Grollen.

    Nur kurz war dieses Steines Schmerz:

    Ne Galle schenkte ihm ihr Herz.

  18. hallo Carry,

     

     

    schönes Gedicht, leider sieht das Wetter hier ganz anders aus, von Schneegeriesel keine Spur, dafür Regenniesel. Bist du sicher, dass viele wissen, dass der Teide ein Berg auf Teneriffa ist?

     

    LG

     

    wundi

  19. Zuckendes Kinn, taschentuchunterlegt,

    schiefer Mund, zungenspitzenbewegt,

    Herrchens Bogen mal weich mal hart,

    verschleierter Blick. Man spielt Mo-zart.

     

    Der Zweiten Geige gefällt die Sequenz,

    erweist der Ersten dafür ihre Reverenz.

    Nur: Von Taktgefühl keinen Schimmer.

    Klopft mit dem Fuß! Die lernt es nimmer.

     

    Die Bratsche. Wieder mal schlechter Laune.

    Schrubbt, dass die Äpfel fallen vom Baume.

    Was, ein Solo? Auf, auf, Notenbezwinger!

    Tja, wären da nicht die dicken Finger.

     

    Hinter der Kniegeige Meyers Hans.

    Hält das Cello wie ´ne schlachtreife Gans.

    Den darf man überhaupt nicht fragen!

    Nickt alles ab, was die andern so sagen.

     

    Frauchen kommt mit den belegten Schnittchen,

    ruft heiter: „So, meine Herren, ich bitt´schön!“

    Der Kaffee duftet, erquickend und labend.

    Trotz allem: Es wird ein gemütlicher Abend.

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