Zum Inhalt springen

wundi

Autor
  • Gesamte Inhalte

    93
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Beiträge erstellt von wundi

  1. Hallo Berthold,

     

    zunächst vielen Dank für deine Bemerkungen.

     

     

    Schicksal, du Donnerwort... das Geschick, aus dem salus=das Heil wird - wenn es der Mensch richtig in die Hand nimmt. Insofern kann Natur kein Schicksal haben. Und gerade diesen Gegensatz meinte ich. Hier der tätige Betrachter, der unter der Last seines S. leidet, dort die unerschütterliche Ruhe, obwohl dei Eiche "weiß", dass die Motorsäge schon gebaut ist oder der Orkan, der sie fällen wird, schon herannaht. Und von dieser Gelassenheit würde das Lyrich gerne etwas abhaben.

     

    Aber mal davon abgesehen, ich finde den Satz: Schicksallos wie das ewige Meer - schon von den langen Vokalen her als Hinweis auf Zeitlosigkeit.

     

    Natürlich kann man es auch anders sehen, z. B. so wie du.

    Gruß

    wundi

  2. Die alte Eiche

     

    Da steht sie, unerschütterlich

    in grandioser Einsamkeit,

    ihr mächtiger Stamm:

    Symbol der Beständigkeit,

    ihre Borke: Schwarz und rissig

    wie die Seelen Gemarterter.

     

    Die Menschen kommen und gehen,

    es kümmert sie nicht,

    festgekrallt in den Gefilden

    des Himmels und der Erde

    trotzt sie seit Jahrhunderten

    Stürmen und Kriegen.

     

    Schicksallos wie das ewige Meer

    raunt ihr Laub geheimnisvolle Worte.

    Mittlerin zwischen Himmel und Erde,

    Du alte Eiche, Sinnbild von Kraft

    und zeitloser Geduld,

    verrat´ mir dein Geheimnis.

  3.  

    Schwächelst du schon, fauler Geselle?

    Stielst dich davon, so auf die Schnelle?

    Hast du schon wieder die Nase voll?

    Wovon? Bist noch weit weg vom Soll!

     

    Kaum zeigt die Sonne lange Haare –

    schon liegst du auf der Krankenbahre.

    Von Frost und Schnee nicht die Bohne.

    Na schön, es lebt sich auch ohne.

     

    Wo ist deine kalte Winterherrlichkeit?

    Nur Frühlings-Schimmer weit und breit.

    Die Krokusse öffnen ihre Schleckermäulchen

    und starren verdutzt auf die Blaufratzenveilchen.

     

    Von Eis und Schnee hältst wohl nicht viel.

    Doch noch ist es zu früh für Eis am Stiel.

    Überlässt das Feld kampflos dem Sommer.

    Bist ein Narr, du! Aber kein frommer!

  4. Ein Jäger auf der Pirsch

    verfolgt den alten Hirsch.

    Der Büchse lauter Knall,

    erfüllt den Wald mit Schall.

    Am Bache blüht der Girsch.

     

    Ein Jäger auf dem Hirsch

    verfolgt den alten Pirsch.

    Des Baches lauter Knall,

    erfüllt den Wald mit Girsch.

    An der Büchse blüht der Schall.

     

    Ein Jäger auf dem Schall

    verfolgt den alten Knall.

    Der Büchse laute Pirsch

    erfüllt den Wald mit Girsch.

    usw.

     

    Das Gedicht enthält 23 Wörter

    in 5 Zeilen. Rein rechnerisch

    ergeben sich also 23 hoch 5

    verschiedene Verse. Hinter-

    einandergelegt würden sie

    die Entfernung Wolkenkuckucksheim-Mond

    ergeben

  5. guten Tag, ihr Lieben!

    Natürlich nehme ich nicht übel. Ich danke euch sogar für eure wohlüberlegten Worte.

     

     

    Wenn in Deutschland jemand einen politischen Witz macht, sitzt die Nation auf dem Sofa und nimmt übel. Tucholski. Passt nicht gabz, ist aber trotzdem schön. Jedenfalls sitze ich nicht auf dem Sofa!

  6. hallo Perry, eiselfe und Lena,

     

    dieses Gedicht hat nichts mit Ehe und Liebe zu tun. Es ist eine Satire auf eine Dumpfbacke, und die satire darf nach einem Wort von Tucholski alles, nur nicht beleidigen. Hab ich das? Nein, denn ich habe ja niemanden beim Namen genannt. Wenn ich sagen darf: Soldaten sind Mörder, dann doch wohl auch, dass eine Frau fett ist. Wenn sich jemand beleidigt fühlt, ist das seine oder ihre Sache, damit muss die Satire rechnen.

     

    Und, liebe Eiselfe, du irrst. Die Ansichten des Lyr.Ichs müssen nicht die des Verf. sein. Das Lyrich spricht, nicht ich. Außerdem wer sagt dir, dass ich eine Frau habe? Ich hab eine, und sie fand das Gedicht witzig. Sonst hätte ich es ja garnicht gepostet.

  7. Der Imternetsurfer

    Ich surf jetzt oft im Internet,

    dass ich mich übern Winter rett.

    Mei´ Frau, die find´ das gar nicht nett,

    weil ich für sie kei´ Zeit mehr hätt.

     

    Und heute nacht im Ehebett,

    da mach ich mit euch jede Wett,

    da liegt sie wieder steif wie´n Brett,

    als ob s´en Stock im Hintern hätt!

     

    Allmählich wird sie mir zu fett.

    Die Eh´ ist doch ne arge Kett´.

    Na ja, ich denk ans Frühstücksmett,

    und dann gehts ab ins Internet.

  8.  

     

    Die Liebe ist zum Trinken da,

    der Wein ist zum Verlieben da,

    dein Mund ist zum Genießen da,

    die Augen sind zum Küssen da,

    die Kraft ist zum Verlieren da,

    dein Haar ist zum Verschwenden da,

    dein Lachen ist zum Staunen da,

    der Kummer zum Weinen da -

    es ist doch einfach alles da!

    Drum zög´re nicht und sage: Ja!

  9.  

    Du mieser Müller! Mahle nicht madiges Mehl!

    Schustert ein Schuster Schuhe mit geschorenem Schädel?

    Auch ein fauler Fuchs findet die Fährte ohne Fehl!

    Und mutige Männer mögen mollige Mädel.

     

     

    Gisela im Garten gießt ihre griftgrünen Gurken.

    Der krumme Kardinal küsst einen keuschen Knaben.

    O Schande! O Scham! Du schändlichster der Schurken!

    Auf rostiger Rinne rammeln rüstige Raben.

     

     

    He! Hinkender Hüne hinter hütfhoher Hecke!

    Zwickt dich der Zweck, war´s eine zwinkernde Zecke!

    Die Bäurin im Bett betet mit baumelnden Brüsten,

     

     

    und Karins Kater kann vor Kichern kaum kacken,

    Ein nackter Nudist nörgelt mit Nudeln im Nacken,

    und knarrende Kutter kreuzen vor klirrenden Küsten.

  10. trunken von schnee

    hängt der wald in den see

    mein herz ist erstarrt

    wie der boden so hart

     

     

    da! zwischen wolkengrau

    ein fleck himmelblau

    steh auf mein herz

    vergiss den winterschmerz

     

     

    schon fliegt es fort

    an einen heiteren ort

    über das wolkengrau

    hinein ins himmelblau

     

     

    und der blick schweift weit

    in der blendenden helligkeit

    schon ist gewissheit da:

    der frühling ist nah

  11. Die alte Wanduhr

     

    Sie hängt noch an derselben Wand,

    gepflegt von Mutters lieber Hand.

    Gerade schlägt sie eine Stunde

    und gibt von alten Zeiten Kunde:

     

    Von glücklicher Geborgenheit,

    von blauem Himmel, Heiterkeit,

    Von Kinderlachen, Liedersingen

    und andern wundervollen Dingen.

     

    Wo ist die Kindheit? Graue Haare!

    Doch auch die Uhr kommt in die Jahre.

    Zwar geht sie noch, doch hört man schon:

    Zunehmend müder wird ihr Ton.

     

     

    Doch sollte sie einst ganz versagen,

    ich werde es mit Fassung tragen.

    Sie bleibt dort oben an der Wand -

    Erinnerung ans Kinderland.

  12. Ein Wort rennt suchend durch die Stadt,

    weil es ein W verloren hat.

    Ein andres Wort, o weh, o weh,

    sucht händeringend nach ´nem B.

     

    Ich weiß was! ruft das Wort ohn´ W,

    du hakst dich bei mir ein, dann brauchst kein B!

    Ei! ruft das Wort ohn´ B, ich hab´ nichts gegen Esel!

     

    Und Arm in Arm marschieren sie

    durch´s kleine Städtchen Wesel.

  13. Hallo Klaas

    na ja... streng genommen hat eine Pute keine Brüste, sondern eine Brust. Oder bestellst du gegrillte Putenbrüste?

    Brüste (mammae) hat nur die Frau. Insofern erfüllt dein Gedichtchen nicht die Erwartungen, die es bei mir erweckt.

    Viele Grüße

    Wundi

  14. Weint nicht, Kinder, jammert nicht!

    Klag´ ich denn, dass mein kaltes Herz

    kaum da mich die Himmelsbraut geküsst

    vor ihrem Angesicht für immer schmilzt?

     

    Die Milch der Weisheit trank ich nie,

    doch war´s mein ew´ger, heil´ger Stolz,

    dass keines Kindes Träne je sollt´ fließen

    um meinetwegen. Dies freut mein müdes Herz.

     

    Noch hör´ ich euer Lachen, als ihr mich erschuft.

    Mit flinker Hand gabt ihr mir die Gestalt und ein Gesicht,

    und trotz des flücht´gen Augenblickes stolz und kühn

    stand ich auf diesem Platz und wusste, wer ich war.

     

    Der eis´ge Wind und eine frostig-heit´re Welt

    erblüht aus Eis und Schnee, sie gaben mir die Kraft

    in der Gewissheit der Vergänglichkeit

    und stets das Unabänderliche warm vor Augen,

     

    für eine Weile noch dem verräterischen Hauch

    des Südwinds die verfließend-kalte Stirn zu bieten.

    Doch nun ist´s aus mit mir. Gerichtet bin ich,

    dem Untergang geweiht. Bald werd´ ich nicht mehr sein.

     

    Doch klag´ ich nicht, wenn ihr nicht klagt!

    Denn wer unter den Sterblichen ist befugt,

    das Unabänderliche mit kühner Hand zu wenden?

    Auch tut´s nicht Not: Der nächste Winter wartet schon!

  15. 1t war es so schön mit dir!

    Doch nun erfasst mich Ver2flung.

    Du wirst ja immer 3ster!

    Spielst um diese Zeit schon Kla4!

    Dabei ist es noch keine 5!

    An 6 ist jetzt nicht zu denken,

    o du mein holder 7stern,

    hab die halbe N8 gegrübelt.

    Du bringst mich noch auf 9zig!

    Geh mal und putz dir die 10e!

  16. Ohne Titel

     

     

    He, Muse, du dumme Kuh!

    lass mich doch endlich in Ruh!

    Hab mich schon wieder vollgereimt

    und meinen Laptop zugeschleimt.

     

     

    Bist mir wieder auf den Versen,

    auf guten oder perversen!

    Kann deine Fresse nicht mehr sehn!

    Hau ab! Ja! Du kannst gehn!

     

     

    Nun warte doch! War nicht so gemeint!

    Ist nicht alles Gold, was sich reimt.

    Komm her, Muse, du alte Suse,

    auf dass ich dich wieder beschmuse.

     

     

    Ich ohne dich? Mein Gott!

    Mal ganz ohne Spott:

    Ein Hund ohne Schwanz!

    Dann doch lieber Lorbeerkranz!

  17. hallo Perry

    sollte nicht hinter 'tag' die zeile zuende sein, denn es kommt ja ein neues Bild und ich musste zweimal lesen bis ich´s verstand.

    Dann hast du in der dritten Strophe einen Schlussreim versteckt. Warum? Zeig ihn mir! Ich denke, das würde die Ausdruckskraft des gedichtes noch weiter erhöhen. Dann heißt es 'kohleNmund' oder habt ihr Geldstücke genommen?

    Gruß

    Wundi

  18. Das dümmste, das schönste und das

    überflüssigste Gedicht der Welt

     

    Das dümmste

     

    Dornröschen sitzt in ihrer Kammer,

    in ihrem Blick der lange Jammer.

    Zwar hat der Prinz sie wachgeküsst,

    doch seit ´ner Woch´ wird er vermisst.

     

    Sie denkt verstört: Es ist zu dumm!

    Die lange Weil´ bringt mich noch um!

    Und dann: Ich fühl´mich ja so nichtig -

    was mach ich bloß? Ach was! Dann dicht´ ich!

     

    Das schönste

     

    schön, schöner, am schönsten

    schnö, schnöer, am schnösten

    nösch, nöscher, am nöschsten

    önsch, önscher, am önschsten

    schön, schöner, am schönsten

     

    Das überflüssigste

     

    Oma mogelt beim Po-

    ker, Opa leidet an Po-

    dagra. Ein musikalischer Po-

    lizist übt wieder Po-

    saune. Sein Haar glänzt von Po-

    made.

     

    Klein Ernas Po-

    po wird gerade gepo-

    dert. Ein reiselustiger Po-

    le fährt an den Po-

    larkreis und erfriert dort.

    Schade.

    • Lustig 1
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.