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Lichtsammlerin

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  1. Lichtsammlerin

    Gedanken
    Dieser Tage begleiten mich die Klänge vertrauter und doch fremd gewordener Melodien, die nicht erklingen dürfen. Allein die abstrakte Vorstellung vermag einen Palast der Töne in mir errichten.
    Ziellos wandern meine Füße die Wohnung auf und ab.
    So oft streichen meine Finger über die Tasten, spüren die wohlige Vertrautheit in jeder Hebung, jeder Nuance im Schwarz und Weiß meiner Fantasie.
    Anfangs schreckten meine Hände reflexartig zurück, wenn die Spitze eines Fingers intuitiv zum Auftakt ansetzte und einer Taste Sinn zu entlocken versuchte. Als wäre ich im Begriff, mich darin zu verlieren, wenn ich erst nachgebe. Wochen vergingen. Monate. Quälende Stille.
     
    Klänge sind gnadenlos, und ihre unnachgiebige Präsenz kann quälender sein, als jede Stille.
    Ich ertrug es nicht. Als meine Hände nicht mehr zurückschreckten, setzte ich mich ans Klavier und starrte auf die Tasten. Fuhr mit den Fingern jede Hebung entlang, ohne den nötigen Druck auszuüben, der einen Ton entstehen lassen würde. Ich stellte mir vor, welche Melodien sich aus meinem Gefühl auf die Finger übertragen würden, welche Bewegungen sie erschaffen, welcher Raum sie tragen würde.
    Und es blieb still.
    Der erste Ton ließ mich aufkeuchen, dann schlug mir etwas in den Magen, dass die Luft wegblieb. Mir war schlecht. Meine Hände waren zurück gezuckt, aber der Ton hallte noch nach, ein tiefes G, grub sich schmerzhaft durch meine Ohren ins Gehirn.
    Noch nie hatte ich derartiges erlebt. Dieser selbsterschaffene Raum tiefer Geborgenheit, erbaut aus den Melodien eines Augenblicks.. schien mich abzustoßen. Mir den Einlass zu verweigern, mir, die ihn erst erschaffen hat.
    Ich schaffte es gerade noch auf die Toilette, bevor ich mich übergeben musste.
    Diese Kälte, diese Abweisung der Töne, schmerzte mich mehr als ihre gänzliche Abwesenheit.
     
    Tage vergingen. Ich verschob das Klavier aus meinem inneren Blickfeld. Leugnete seine Anwesenheit in meiner Wohnung. Meine Finger strichen nicht mehr das Holz entlang, die Klappe blieb geschlossen, wie auch der Zugang in meinem Herzen.
    In Gedanken errichtete ich weiter Bauwerk um Bauwerk aus Tönen, um sie letztlich mit einer energischen Handbewegung zum Einsturz zu bringen, bis ich in Trümmern einstiger Melodien stand. Was bleibt von Tönen, wenn sie die Stille nie verlassen?
    Was bleibt von mir?
    Alles in mir drängte danach, die Töne aus der Stille zu holen. Ihnen Klang einzuhauchen, wie man einem Menschen Leben einhauchen möchte, wenn er im Begriff ist zu gehen. Ein verzweifeltes Drängen. Dem ich manchmal kaum widerstehen konnte.
    Jedes Mal wenn ich tatsächlich einen Ton anschlug, schmerzte es mich, als würde es mir die Eingeweide zerfleischen. Also blieb es wieder still. Nächte vergingen.
     
    Schlaflose Nächte, und solche, die nur im Schlaf ertrinken, um in Erinnerungen zu wühlen. Zeit, zu entfliehen. Nur ist die Vergangenheit kein guter Ort, für eine Flucht.
    Dann wachte ich ohne einen einzigen klaren Gedanken auf. Und doch trieb mich etwas aufzustehen, blind, nur geleitet von Gefühl, saß ich am Klavier. Ich ließ es aus. Einer der Vorteile eines guten E-Pianos - ausgeschaltet bleibt es so stumm, wie ich selbst.
    In meinen Gedanken hatten die Klänge nichts bedrohliches, sie wiegten mich in alter Geborgenheit und konnte mich ihnen hingeben. Nur das Hören war mir unerträglich geworden.
    Ich wurde gewahr, dass meine Finger sich auf die stummen Tasten legten und in die Stille hinein spielten. Melodien, die in den vergangenen Monaten nicht gewagt hatten aufzutauchen. Zu groß, zu wichtig ihre Bedeutung, um eine wegwischende Handbewegung zu riskieren.
    Aber dort kamen sie. Zögernd. Als rein abstraktes Gebilde in meinem Innern, noch scheu, tatsächlichen Raum zu betreten. Dies war die Kraft, wenn Finger und Herz sich verflechten und als Eines agieren. Getrennt voneinander mochte keines von beidem dies zu schaffen.
    Wie ein Bauwerk wuchs mein imaginärer Tonpalast in die Höhe. Der Stille dabei zu lauschen, glich einer gebannter Erwartung, ein gigantisches Erleben.
    Und dann
    stürzte das Kartenhaus in sich zusammen, von dem ich bis dahin gar nicht wusste, dass es ein Kartenhaus war.
    Ton um Ton fiel wie in einem chaotischen Zusammenbrechen der Partitur in haltlose Tiefe.
     
    Immer wieder finde ich mich in einem Zustand der Trance, wie ich sie in diesem Augenblick erlebte, greife nach etwas, das nicht mehr ist. Taste nach Melodien und stoße mich an der Leere wund.
    Jetzt ist es in mir so still, wie um mich herum.
    Und welchen Grund gibt es schon, die Stille zu durchbrechen?
    Ich bat nie um sie, doch legt sie seit je her ihren Mantel um mich. Ich bat nie um sie, und nun weigere ich mich, den Mantel wieder abzulegen. Ich bat nie um sie, doch ist sie das einzige, was mir im Moment noch von den Klängen und Melodien bleibt, wenn auch nur in Form ihrer Abwesenheit. Der ich mit jeder Faser meines Körpers nachspüre.
    Die Zeit wird zeigen, ob etwas aus der Stille zu wachsen vermag.
     
     
    © Lichtsammlerin
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  2. Lichtsammlerin

    Gedanken
    Erinnerst du dich an meine Frage
    wie weit es zum Horizont ist, und ob wir dort ankommen, wenn die letzten Sonnenstrahlen im tosenden Wasser ertrinken?
    Erinnerst du dich an das Leuchten meiner Augen
    bei dem Gedanken die dünne Schnur dieses Horizonts entlang zu balancieren? Ich erinnere mich
    an die Verwunderung in deiner Stimme
    als du sagtest, es gäbe keinen Horizont.
    Aber ich wusste, dass du es besser wusstest.
    Du nanntest dieses Leben - Horizont -
    um niemals anzukommen. Um die Kreise, in denen dein Herz sich bewegte, - Wege - zu nennen. Um nicht enttäuscht zu werden von Schritten, die nirgends hinführten.
     
    Ich fand den Horizont.
    Ich schleppte deinen Körper dorthin und drehte den Kopf für dich in die richtige Richtung
    aber deine Augen wollten nicht sehen. Du sahst ihn
    und sahst nur die Enge einer Erwartung
    die zu groß für dich war. Eine Blindheit
    die dich nur sehen ließ, was du bereit wars als Wirklichkeit anzunehmen. Also hielt ich dir einen Horizont vor Augen, der jenseits deines Begreifens lag.
     
    Diese Körper sind Hüllen, weißt du?
    Weißt du. Ich war rastlos, getrieben. Ich ahnte die Leere in meinem Innern, noch bevor sie über mich kam und den Horizont verschluckte. Damit ich durch dich hindurch in das Nichts sah
    das dort bereit lag. Wie lange schon.
    Also warst du mein Horizont. Das unerreichbare Ende meiner Hoffnung
    weil mein Blick dich fand während mein Körper
    dich wieder und wieder verlor. Wie könnte ich halten
    was sich jeder Gestalt verwehrt?
    Es gibt keinen Horizont. Weißt du, ich
    balanciere auf der dünnsten Schnur einer Erinnerung
    aber jede Dämmerung verrät den Stillstand.
     
    Irgendwann muss ein Kreis sich schließen
    aber Anfang und Ende machen keinen Weg dessen Enden durch bloße Vorstellung
    zueinander finden. Also lässt du die Angst deine Schritte begrenzen
    um nie die Endlichkeit eines Horizonts zu überqueren
    die Diesseits und Jenseits in bloße Wirklichkeit auflöst.
     
     
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  3. Lichtsammlerin

    Gedanken
    Es gibt Tage, da denke ich nicht mehr an dich.
    Kannst du dir das vorstellen? Vierundzwanzig Stunden gehen vorüber, ich lebe immer noch
    und kein Gedanke färbt sich mit deinen Worten.
    Ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist.
    Das hast du mir immer gesagt
    was gut ist
    und meistens was schlecht ist.
    Manchmal sage ich sogar, wenn ich etwas nicht will und höre erst hinterher deine harschen Worte, dass es niemanden interessiert, was ich will.
     
    Ich war ohne dich am Meer
    und sah dich ertrinken. In diesen Wellen tanzte dein Gesicht und ich lief hinein um dich an das Ufer zu ziehen, ein Ufer
    das es längst nicht mehr gab. Weil es kein Wir mehr gibt. Weil ich mir kein Wir mehr wünsche.
    Aber ich habe meine Lippen auf deine gepresst um dir den Atem zurück zu geben
    den du mir bei der Geburt einhauchtest.
    Vielleicht atmen wir nun endlich wieder für uns selbst.
    Das heißt, wenn diese Luft zum Überleben reicht, und ich den Atem nicht aufheben muss.
    Ich habe mich neben dich gelegt
    und den Sog des Meeres gespürt. Wie es danach giert sich jene zurück zu holen, die es einst ausspuckte. Ich war gestrandet
    am verwüsteten Ufer deines Herzens.
     
    Ja, dieses Meer war zu gierig für meine kleinen Hände. Der Klang deiner Stimme fünf Jahre entfernt und das Echo irgendwo in mir verklungen.
    Damals sagte ich - Aufwiedersehen -
    aber das Schweigen, als ich den Blick abwandte und
    mehr als nur Türen hinter mir schloss
    sagte - Lebwohl -.
     
    Tage werden zu Wochen. Dann Jahre.
    Ich hätte nie gedacht, dass dieser Schmerz einmal nachlassen könnte, wenn ich an dich denke.
    Ist das gut oder schlecht? Dass ich lebe
    auch ohne dich.
    Ich weiß es nicht, Mama.
     
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  4. Lichtsammlerin

    Gedanken
    - tue einfach so, als wärst du nicht da -
    - schrei! mach verdammt nochmal irgendwas! -
    - vergiss es, schaffst du sowieso nicht -
    - komm runter, ist eh nur ein traum -
    - aber er... es tut doch weh... -
    - na und? stell dich halt nicht so an -
    REDET NICHT ALLE DURCHEINANDER
    - aber... -
    Stille.
     
    Dann ist niemand mehr da.
     
    Ein Junge sitzt am Spielplatz und jagt zwei Tauben vor sich her. Er sitzt und rennt gleichzeitig, auch wenn es physisch betrachtet eigentlich unmöglich ist. Für ihn ist es nur ein Schritt neben sich, um Außer-sich zu sein. Nichts ist unmöglich. Er sitzt immer dort, aber heute ist kein guter Tag und er kommt nicht zur Ruhe. Am liebsten würde er das Mädchen packen und ihren Kopf gegen die Schaukel schlagen, damit sie endlich still ist...
     
    Eine junge Frau schaut noch einmal zurück und schließt dann die Tür hinter sich. Hier gibt es nichts mehr zu Halten. Nichts, was sie noch tun könnte, um die Seile am Reißen zu hindern. Also geht sie, wortlos, und ein wenig schwankend. Gerne hätte sie eine Entschlossenheit in ihren Schritten, die zumindest nach Außen hin das Bild einer Frau zeichnen würden, die ihr Leben selbst in der Hand hat und weiß, was zu tun ist. Aber sie ist diese Freiheit nicht gewöhnt....
     
    Auf einem Bein hüpft das Mädchen den Weg entlang und verlängert damit die kurze Strecke nach Hause. Der Ranzen wippt auf und ab und drückt dabei gegen ihren Rücken, aber sie beachtet ihn nicht weiter. Rückwärts. Vorwärts. Rückwärts.. In ihrer Welt gibt es keinen Weg, kein Haus mit kalten Wänden, keinen trockenen Asphalt unter den Schuhen. Aber da sind Schwalbenkinder, mit denen sie Fangen spielt, leicht und schwerelos. Vorwärts. Rückwärts.. Sie wird zu spät kommen...
     
    Er liegt im nassen Gras und atmet flach. Die Arme ausgebreitet sieht er die Sonne im Horizont verblassen. Gestern war er sich sicher, es wäre das letzte Mal gewesen, dass er diesen Anblick in sich aufnehmen würde. Jetzt wünscht er sich, es wäre tatsächlich so gewesen, nur, um diese furchtbare Leere in seinem Inneren nicht mehr spüren zu müssen. Die Sterne kreisen unsichtbar in ruhiger Bahn, aber in Wirklichkeit bewegen sie sich von ihm weg. Er weiß das. Leere dehnt sich aus und drängt alles Materielle in immer größere Ferne.....
     
    Endlich sind die Tauben weggeflogen. Drecksbiester. Das Mädchen ist immer noch unerträglich laut und lacht ständig auf. Also geht der Junge hin, packt ihren Kopf bei den Haaren und schlägt ihn wieder und wieder gegen das Eisengestell der Schaukel. Blut läuft an ihrer Stirn hinunter. Sie ist längst verstummt, aber in seinen Ohren klingt noch das Echo ihres schrillen, falschen Lachens, und dann die Stille, wo Schreie hätten sein müssen. Er lässt ihren Kopf los und wendet sich ab, das Mädchen bleibt reglos am Boden liegen. Der Junge sitzt immer noch reglos auf der Bank....
     
    Unter den Füßen der Gestalt breitet sich ein weicher Moosteppich, dass sie wie auf Watte geht. Wunderbar weich. Die Gestalt - ES - ist eigentlich Niemand. Und Niemand hat keine Ahnung, wo Es ist. Ein Wald im Nirgends und Niemand mittendrin. Es ist gut, dass kein Mensch da ist, nur die Stille durchfährt Niemand wie ein Wind...
     
    - ich glaube du kannst die augen jetzt öffnen -
    - wer spricht da? .... hallo?... -
    - nein, lass sie noch zu, es ist zu früh -
    - aber meine augen sind die ganze zeit schon offen -
    - ja, deine schon, aber MEINE nicht -
    - glaubst du, dass ich jetzt tot bin? -
    - können tote denn reden? -
    - ihre lippen bewegen sich nicht, also muss sie tot sein -
    - ich bin nicht tot, ihr hört mich doch! -
    - vielleicht sind wir alle tot. gespräch unter geistern... -
                       Ein Kichern....
    - für eine tote hab ich ziemlich dolle schmerzen -
    - ich spür nichts -
    - du bist ja auch taub wie ein stein! -
    - ich will nicht tot sein -
    - was du willst interessiert aber keinen -
    - ihr könnt jetzt aufhören, sie sind weg -
    - glaub ich nicht, kann das jemand prüfen? -
    - ich hab Angst -
    - dann geh halt heulen -
    - ist sicher: wir sind allein... -
     
    Der Junge steht auf und verlässt den Spielplatz. Aber ein Teil von ihm bleibt wie immer auf der Bank sitzen und hält Wache, nur für den Fall. Das Mädchen tobt immer noch laut und lacht, aber es stört ihn nicht mehr...
     
    Die junge Frau betritt ein großes Haus voller Gerümpel. Eigentlich will sie nicht hier sein, aber es gibt viel zu tun...
     
    Das Mädchen hüpft unbeirrt weiter. Links. Vorwärts. Rückwärts. Rechts.... Die äußere Welt dringt nicht zu ihr durch, aber in ihrer Welt ist es sowieso viel schöner...
     
    Die Sonne ist untergegangen und er erkennt erste Sternbilder am Himmel. Mit der Nacht weicht die Leere dem Hunger...
     
    Der Wald ist verschwunden. Niemand ist nicht mehr da...
     
     
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  5. Lichtsammlerin
    Willkürliche Gedanken....
     
    Es ist bald fünf Jahre her dass wir uns gesehen haben. Du hast geschrien
    ich sei nicht dein Kind
    dann hast du geweint. Bevor es still wurde
    hörte ich dein Selbstmitleid gegen die Wände der Verachtung schlagen. Fäuste bitteren Zorns.
    Es ist ein Spiel
    die Regeln entscheiden über Leben und Tod. Ich habe nie wieder einen Fuß in das Schicksalshaus gesetzt.
    Die Zimmer der Folter wurden geräumt und neu dekoriert
    die Schatten zogen mit mir aus.
    Ein Spiel ich bin das Aufziehspielzeug
    erziehen aufziehen ausziehen kein Unterschied
    Wahnsinn klopft an die Türen. Bricht durch die Fenster
    splitterndes Glas.
     
    Manchmal entgleitet mir dein Gesicht und so sehr ich auch versuche mich zu erinnern
    da ist nur diese Maske. Ein entstelltes Abbild deiner Enttäuschung. Dabei konnten deine Züge so sanft sein
    wie vom Meerwasser geschliffen. Bevor Wut Kanten in die Steine schlug und den Schein aufbrach.
    Ein Spiel ich bin das Aufziehspielzeug
    schmeichelnde Worte eine Stimme dahinter Vergessen
    Unsichtbares dringt durch die Leere.
    Ich wollte mich fallen lassen. In der Leere versinken und nie mehr daraus auftauchen. Es war ein Sog in die Tiefe.
    Hättest du mein Verschwinden bemerkt?
     
    Als du die Hilflosigkeit in meinen Augen sahst
    die Angst vor der nächsten Nacht
    hast du den Blick gesenkt. Dich eingeschlossen im Gemäuer der Verleugnung.
    Eine Parodie auf das Leben
    der Wein in den Gläsern so rot wie Blut
    angestoßen auf mein Versagen. Ich stand zitternd vor dir
    um Verzeihung bittend dass es mich gab. Aber vielleicht vergisst du irgendwann
    dass es mich gibt und das Spiel erfindet sich neue Regeln. Nach denen wir tanzen. Ich bin das Aufziehspielzeug
    also kein Unterschied. Wir haben uns lange nicht gesehen Mama. Ist das gut oder schlecht?
    Ich kann dich nicht fragen aber immer wenn ich an dich denke
    höre ich das Trommeln deiner Fäuste am nun verschlossenen Tor zu meinem Herz. Keiner kommt hinein
    auch wenn - nie wieder - eine lange Zeit ist.
     
     
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  6. Lichtsammlerin

    Gedanken
    Schwarzer Rauch quoll aus den Schornsteinen der Häuserdächer und für einen Moment verschwandest du darin.
    Es war eine Freiheit aus Schmirgelpapier und Leichtsinn.
    Seine Schreie verklangen mit dem Schritt in die Luft, wo wir berauscht vom Adrenalin den Himmel durchschritten.
    Deine Arme breiteten sich aus und endlich öffnete sich seine Faust und gab dein Herz frei.
    Wir, die Schwalbenkinder,
    lernten das Fliegen im Ostwind.
     
     
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    Titelbild:

     
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  7. Lichtsammlerin

    Gedanken
    Ich will dich zelebrieren
    ein Leben
    in Augenblicke geballt.
    Jeder Geburtstag, den ich nicht feierte, weil es mir Hohn war den Tag zu zelebrieren
    an dem ich zwischen den Schenkeln einer fremden Frau ins Leben gepresst wurde.
    In eine Welt, um die ich nie bat
    und die nicht um mich bat.
     
    Dich aber fand ich erst
    im Zerbrechen wo ich ganz wurde.
    Dich zu fühlen, zu riechen, zu schmecken.
    Zu erbrechen bis ich ganz leer und ohne Anfang und Ende war. Ein leeres Gefäß
    nur Hülle ohne Sein.
    Dich lebe ich durch
    mich hindurch
    den Spiegel ohne Spiegelung.
     
     
     
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  8. Lichtsammlerin

    Gedanken
    Drüben fällt Schnee
    dort wo noch
    an Wunder geglaubt wird
    hat Zeit eine Spur
    der Träume gelegt
     
    ich hätte ihr folgen können
    ins Leuchten
    einer heiligen Nacht
     
    an diesem Tag starb Hoffnung
    und Unschuld zum
    tausendsten Mal
    und die Spur verschwand
    aus Kinderherzen
     
    ich vergaß
    an Wunder zu glauben
    die verbrannten im Feuer
     
    in der Ferne spielte
    Stille Nacht
    hier war Kälte
    Büßerschnee hüllte
    Sünde in reines Weiß
     
    ich schlief nicht
    begrub meine Träume
    das Leuchten erlosch
     
    diese Nacht war
    für immer verloren
    das Wunder der Liebe
    traumlos erwacht
    in stiller Gewalt
     
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  9. Lichtsammlerin

    Gedanken
    Die Schuhe der Erwachsenen
     
    Es heißt, dass jeder Mensch etwas zurücklässt
    wenn er erwachsen wird. Manche sagen Unbeschwertheit, andere Naivität oder den Glauben an das Gute in Menschen.
    Träumereien vielleicht. Fantasie.
    Aber wie ist das, wenn man sich selbst zurücklässt
    und als Schatten weiter lebt?
    Wenn man plötzlich kein Kind mehr ist
    aber die Schuhe der Erwachsenen trotzdem zu groß sind
    darin zu laufen. Sie werden ewig zu groß sein
    und die Hände zu klein
    der Kindheit ein Grab zu heben. Sie ist tot und
    es wird Zeit, dass ich es einsehe.
     
    Aber wie jung oder alt kann ein Mensch sein
    der nicht Kind noch Erwachsener ist
    und die Jahre der Jugend ganz übersprang. Wie eine Zeit, die es zu überwinden gilt, weil sie einen sonst zur Beute auserwählt und jagt.
    Laufen wird zur Gewohnheit.
    Immer barfuß, weil kein Schuhwerk passt.
     
    Unfertig im Werden. Nie angefangen aufzuhören
    und jeden Augenblick aufs Neue verpasst.
    Nur den Drang ein Ende zu schreiben, das den Mahlstrom der Worte versiegen lässt. Mich in die Tiefe streben lässt, wo Schweigen aller Grund ist.
    Ich bin losgegangen
    und darf nie ankommen. Irgendwann werden meine Füße so wund sein
    dass ich auf dem Herzen gehe
    und mich doch weigern, diese Schuhe zu tragen.
     
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  10. Lichtsammlerin

    Gedanken
    Einmal ging ich zur Pastorin und fragte, woher Gott wisse, ob man ein gutes oder schlechtes Kind sei
    dann weinte ich. Kein Wort sagte ich von dir, aber sie las es in meinen Augen. Abgründe oder Spiegel?
    Später sagte sie, du müsstest so glücklich sein, eine Tochter wie mich zu haben. Die sich vor die Wellen stellt
    wenn der Sturm auf deine Ufer trifft. Nur, um die Welt davon abzuhalten, dich mit der Kälte zu durchdringen, die aus Blicken auf die Mauern deiner Unverwundbarkeit schoss.
    Aber ich habe dich nie gefragt
    ob du glücklich bist.
     
    Es schien immer, als führest du einen Kampt mit dem Leben, ohne Aussicht auf Erfolg. Oder war ich es? Ich
    dein aussichtsloser Kampf
    weil ich nie bereit war, mich gegen dich zu stellen.
    Ich ging nach Hause mit diesem Kloß im Hals, noch immer an den Worten erstickend, die ich nicht sagte.
    Warst du glücklich?
     
    Ich habe der Pastorin nicht erzählt
    wie deine Faust durch mich hindurch ging
    nur um die Wand ein Stück näher zu wissen.
    Ich war so sehr Luft, dass der Schmerz, anstatt mir den Atem zu nehmen, zu Herzschlägen verklang.
    Ich habe sechzehn Jahre darauf gewartet, dass du sagst "Ich liebe dich". Oder zumindest merkst, dass ich hier bin
    die Strecke eines Lidschlags entfernt
    aber du sahst durch mich hindurch.
    Später weintest du und batest mich, dir zu verzeihen
    und wie könnte ich nicht
    durch die Verzweiflung deiner Augen sehen und verzeihen, dass du sie der Wirklichkeit verschlossest.
     
    Als die Pastorin meine Arme voller blauer Flecken sah, starrte sie mich einen Moment schweigend an. Lost for words.. Aber der Moment zog vorüber und die Lücke in meinem Herz wurde am größten
    im Begreifen, dass ich dein Lächeln verloren hatte.
    Jahre später ließ ich dich allein
    mit den Wellen und der Aufgabe standzuhalten.
    Ich rannte weg, wie ich es immer tat, wenn die Fragen zu schwer wurden. Warum ist es so schwer, glücklich zu sein?
    Ich habe nie verstanden, dass hinter deinem kühlen Blick
    auch nur Angst wohnte.
    Angst, nicht damit fertig zu werden. Siehst du? -
    Wir sind uns gar nicht so unähnlich.
    Du hast mich nie gefragt, ob ich glücklich bin. Und ich wollte ja nur... ein einziges Mal
    der Grund dafür sein, dass du lächelst.
     
     
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  11. Lichtsammlerin

    Gedanken
    Einfach weiter laufen und vergessen
    dass dort kein Boden ist.
    Die Füße in die Luft setzen und weiter fallen
    als wäre es fliegen.
    Bis es keinen nennbaren Unterschied mehr gibt.
     
    Es heißt der Weg zwischen Sinn und Wahnsinn
    ist kurz genug eine Hand auszustrecken
    und -
     
    Ich glaube es ist ein Abgrund
    in den man entweder fällt oder fliegt
    dazwischen hilft nur schnell genug laufen.
     
    Gestern ist ein Mann ertrunken. Einfach so
    weil das Ufer zu nah war sich zu entfernen
    und die Schwere der Nacht manchmal
    auf einem einzigen Augenblick lastet.
    Es ist so leicht sich darin zu verlieren.
     
    Der Himmel müsste allmählich aus allen Nähten platzen
    und ich mag doch die stillen Orte.
    Vielleicht ist tot-sein ja sterbenslangweilig.
    Für diesen schlechten Wortwitz bekomme ich wahrscheinlich
    zehn Jahre extra in der Hölle. Was soll's.
     
    Ich möchte mich schon wieder übergeben
    so lange Kindheit kotzen bis da nichts mehr ist
    das mir so weh tun kann.
     
    Wie viel Leere kann ein Herz umfangen
    bevor es darin verschwindet.
     
    Notiz ans Leben:
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  12. Lichtsammlerin

    Gedanken
    Damals hast du Angst gesät und noch immer reifen ihre Früchte.
    An manchen Tagen komme ich mir vor, als hätte ich paranoide Wahnvorstellungen und du kannst dir nicht ansatzweise vorstellen, wie tief diese Angst Nacht für Nacht unter meine Haut kriecht. Und tagsüber, wenn ich unachtsam bin und der Angst nicht schnell genug Einhalt gebiete.
    Ich sehe, was passieren wird. Wieder und wieder. Und dass es passieren wird, ist gar nicht die Frage, das wissen wir beide.
     
    Eines Tages wird es klingeln und du wirst vor der Tür stehen. Wie ein Geist, der mich auf alle Zeit jagt, weil der Jäger seine Beute niemals aus dem Blick lassen darf. Ja - ich weiß, dass du mich beobachtest. Jeden Schritt überwachst. Ich spüre deinen Atem in meinem Nacken, wie ein kalter Hauch beständiger Panik.
    Ich werde die Tür öffnen und dein hämisches, lauerndes Grinsen wird jedes Wort und jeden Versuch dich aufzuhalten in eine eigens angefertigte Zwangsjacke verbannen.
    Aber Nein. Das ist nicht deine Art.
     
    Eines Tages werde ich meine Wohnungstür aufschließen, Jacke und Tasche ablegen, Hände waschen und mit den Gedanken durchs Morgen oder Gestern streifen, aber nicht durchs Heute. Ich werde das Wohnzimmer betreten und dort wird ein Zettel auf dem Boden liegen. Während ich das Papier mit zitternden Händen aufhebe, trittst du aus der Nische und schließt die Tür hinter mir. Auf dem Zettel steht: „Lass uns das Spiel zu Ende spielen. DREH DICH NICHT UM.“
    Noch im gleichen Moment legt sich deine Hand von hinten um mein Mund, und ich brauche mich nicht umzudrehen um zu wissen, dass du es bist. Wer sonst. Und dieser Geruch.. wie könnte ich jemals vergessen, wie ANGST riecht?
    Aber Nein. Das ist nicht deine Art.

    Eines Tages wird die Nacht meinen Kopf in Stille betten und vielleicht besucht mich Schlaf. Du weißt, wie lang diese Nächte sind. Und ich weiß, dass Albträume nicht die schlimmsten Gestalten sind, die einen heimsuchen können.
    Meine Lider werden schwer sein, aber Panik war schon immer ein gutes Mittel, um innerhalb eines Sekundenbruchteils jede Müdigkeit in pures Adrenalin umzuwandeln.
    Ich werde mich nicht an den Traum erinnern, wenn ich aufwache und nach dem Geräusch suche, von dem ich sicher bin, dass es mich geweckt hat. Meine Hand tastet nach dem Kabel und dem Lichtschalter, stattdessen schließen sich deine Hände um mein Handgelenk und mit dem Gewicht deines Körpers lastest du mir eine Schwere auf, die nur mit Schuld vergleichbar ist. Also schließen sich deine Hände um meinen Hals und dein Flüstern verklingt zu einem tauben Echo.
    Aber Nein. Das ist zu sehr deine Art.

    Du bist längst da.
    Ich jedem Schritt, jedem Gedanken, jedem Herzschlag, jedem Blick nach vorn oder zurück, du hast dich in jeder Faser meines Körpers abgesetzt und hast jede Zelle des Bewussten durchdrungen. Es bedarf keiner körperlichen Präsenz mehr, um mich in die Knie zu zwingen, und das weißt du. Ich bin eine Marionette und du ziehst an den Fäden.
    Das Fadenkreuz heißt ANGST. Im Hintergrund lacht die Realität, bevor sie sich erhängt.
    Denn so erwache ich: Panisch meinen Körper nach Striemen und blauen Flecken absuchend, nur um mich wieder im Arm des Albtraums zu finden. Denn so schlafe ich ein: Ein Messer zur Linken, bereit deine Kehle zu streifen, die Rechte eigens in Fesseln gelegt, weil Wirklichkeit es verlangt.
    Lebenslänglich.
    Heißt: Die Angst ist ein Gespenst, aber Geister täuschen über Wahn und Wachsein hinweg, also verschwindet der Unterschied zwischen Traum und Realität und eines Tages.....
    ....bist du schon da.
     
     
     
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  13. Lichtsammlerin
    Wie du dich behandelst
    deinen Wert aberkennst
    wie andere es taten
    nachdem ihre Hände
    deinen Körper berührten
    wie du mit dir sprichst
    so voll Selbstverachtung
    wie sie es taten
    wenn ihre Worte Waffen wurden
    die zwingen und demütigen
    wie du dich erniedrigst -
     
         so würdest du nie
         mit anderen umgehen
     
    wie du dich bestrafst
    weil du glaubst etwas falsches
    gesagt zu haben
    wie sie dich bestraften
    für dein Vorhandensein
    deinen Kopf gegen die Wand stoßend
    der Keller bot Zeit zu büßen
    warum und wofür
    wie du dich verletzt
    nur um den alten Schmerz
    nicht spüren zu müssen
    wie sie dich verletzten
    um ihre Gier zu stillen
    an deinem Kinderkörper
    deine Ohnmacht wie ein Spiel
     
    wie du dich schuldig sprichst
    wie du dich verleugnest
    dich schlecht machst und klein redest -
     
    als gelte es ein Gebot
    alter Zwänge zu erfüllen
    das sagt: weil sie schlecht zu dir waren
    musst du schlecht zu dir sein
    als gelte es zuzustimmen
    diese Selbstmisshandlung sei das
    was du verdienst aber
     
         das ist nicht die Art
         sich selbst zu begegnen
         und nicht die Art
         Umgang die dir gerecht wird
         Hass ist nicht Liebe
         Liebe nicht Hass
         du bist so viel mehr
     
     
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  14. Lichtsammlerin
    Ohne Hoffnung
     
    Geschrei und lauter Streit
    Drohungen liegen bereit
    --- hol aus ---
    Gewalt ist überall
    gibt es Hoffnung?
    Tränen rinnen wie ein Bach
    Trauer-Schmerz befällt die Nacht
    am Morgen mit Geschrei erwacht
    keine Hoffnung in Sicht.
    Immer weiter Tag um Nacht
    so durchs Leben streifen
    --- hab ich gedacht ---
    ohne Ende das befreit
    ohne Hoffnung.
     
    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------
     
    Ich habe mich gestern daran erinnert, wo und wann ich mein erstes Gedicht geschrieben habe. Ich habe es tatsächlich gefunden!
    Heißt.. ich habe schon davor mal Notizenweise Gedichtstücke o.ä. geschrieben, aber dies ist das erste, das ich als solches festgehalten habe. Ich war ca 10 Jahre alt, als es entstand. Und jaaa.. ist bisschen düster, aber dies waren meine damaligen Worte.
    Ich werde nichts mehr an dem Gedicht ändern, aber ich fand es interessant, es heute noch einmal aus anderen Augen zu lesen..
     
     
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  15. Lichtsammlerin
    Sind Lügen und Wahrheiten
    doch angeeignet
    auf Stelzen gebaut.
    Ansichtssache ob sie
    entschwinden und anzunehmen
    der Trugschluss bleibt gleich.
    Stetig getäuscht von
    Sinnen betrogen
    zerfällt
    dann der Schein
    zerbricht
    bleibt nichts
    als Nichtigkeit.
     
     
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  16. Lichtsammlerin
    Siehst du denn nicht - ?
    ich falle.
     
    Weißt du noch nicht - ?
    ich fliege.
     
    Steig ein in die Achterbahn GEFÜHLSCHAOS wir wissen nicht wohin die Reise geht.
    Steig aus aus meinem Kopf du willst nicht wissen wie das ist.
    Falle ruhig und LACHE niemand fängt dich auf.
    Fliege nur vergiss nicht die WIRKLICHKEIT holt dich gnadenlos zurück.
     
    Ich bin der Schmerz. Na los! Schick Taubheit, knechte mich wieder! Ich komme zurück.
    Ich bin die Angst. Versteck dich doch, ich finde dich, du. bist. niemals. sicher.
     
    WIR sind viele zwei drei fünf in deinem Kopf AUFWIEDERSEHEN die Tage sind gezählt -
    Montag? Das ergibt Sinn. Wer kennt es und wer nicht
    Mon-tag ist Fliegen Mon-nacht ist Fallen wie jeden TAG und jede NACHT und was davon ergibt bitte Sinn nur weil Erinnerung es sagt.
     
    Verirrt verwirrt oder einfach verdammt. WAS?
    Du spielst mit Leben und Tod machst den Lichtschalter AnAusAnAusAnAus
     
     
     
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  17. Lichtsammlerin
    Du schürfst dir die Hände blutig am rauen Gestein der Wirklichkeit.
    Auf der Suche nach Träumen. Oder etwas
    das ein Traum werden will. Zu leben denn DA IST NOCH MEHR.
    Steine haben Kanten
    an denen bricht sich dein Selbst. Freiheit ist Schmirgelpapier auf der Haut. Scherben und Splitter
    im Herz. Die beweisen wie gegenwärtig du bist. Und flüchtig.
    Glätte hinterlässt keinen Eindruck als den einer unfassbaren Gestaltlosigkeit. Deine Hände ertasten das Nichts
    diese Täuschung von Vollkommenheit.
    Wieder und wieder tasten deine Hände danach und erst
    im scharfkantigen Sein findest du Halt.
     
     
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  18. Lichtsammlerin
    Manchmal will ich schreien.
    Eine Stimme erheben die wie ein Feuerball ist
    den Käfig schwarzer Gitterstäbe durchglühen mit Licht.
    Das Schweigen ist so laut in meinen Ohren, dass ich kaum wage, mich ihm entgegen zu stellen.
    Die Menschen verstehen das nicht.
    Ich vergesse den Klang meiner eigenen Stimme, in diesem Haus der Stille.
    Wände aus zeitloser Fremde
    keine Türen
    keine Fenster
    nichts kommt hinein oder hinaus.
    Dann erinnere ich deine Stimme, dieses Flüstern, das ich nie wieder hören wollte. Ich will dagegen schreien und werde noch leiser als du, mit diesem Kloß im Hals.
    Meine Stimme ist kein Feuerball
    die Worte fallen schwer ins Gewicht. Ich habe keine Leichtigkeit auf meinen Lippen, die leicht zu schlucken wäre.
    Ich will schreien
    bis die Wände der Erinnerung einstürzen und die Welt dahinter zum Vorschein kommt. Wort für Wort. Bis ich selbst zurückschrecke vor der Kraft meiner Stimme.
    Meine Stimme darf Raum beanspruchen.
    Ich will schreien bis ein Raum entsteht, der groß genug ist, meine Worte zu tragen.
    Langsam öffne ich den Mund
    beginne zu schreien -
     
    kein Ton entweicht meinen Lippen.
     
     
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  19. Lichtsammlerin
    Und wenn der Mai vergeht,
    und der Sommer kommt. Dann gehe ich.
    Und ich werde nicht vergessen. An keinem Tag. Und wenn ein neuer Frühling kommt,
    und ein neuer Mai...Dann werde ich fort sein. Doch mein Name bleibt. In Erinnerung. In dir. Und im Mai.
    Und du. Bist tief. In mir.
    Und wenn die Zeit still steht, komme ich zurück. Um ein letztes Mal. Den Ruf der Stille. Und den Mai. Zu hören.
    Und mein Name bleibt. Auch wenn mein Ich. Gegangen ist.
    Und meine Worte bleiben. Auch wenn meine Stimme. Verblasst ist.
     
    ~ Juni 2015
     
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  20. Lichtsammlerin
    Vielleicht wird es Zeit mit dem Träumen anzufangen.
    Es ist leicht zu träumen, wenn man nichts hat. Zu träumen von Dingen die man gerne hätte und wenn man sie hat, will man andere Dinge. Vergisst, wie sehnsüchtig man der wertvollen Schätze geharrt hat, sie in der Vorstellung achtete wie das Glück aller Welt.
    Wertvolle Schätze?
    Es ist leicht zu träumen, wenn man alles hat, aber schwer die ungelebten Träume zu rechtfertigen. Niemand bastelt die passenden Entschuldigungen, weshalb Träume ungelebt und Chancen unergriffen bleiben. Es folgen Ausflüchte, Schulterzucken, wegwischende Handbewegungen, Realitätsleugnung. Meist in genau dieser Reihenfolge.
    Es ist leicht zu träumen, solange Träume ein schönes Gedankenspiel ohne Forderung an das eigene Verhalten sind. Solange sie ohne Konsequenzen auf den Alltag und die Routine das Herz ein wenig leichter machen können, manchmal auch schwerer, es sind eben Träume ohne Boden.
     
    Ein Traum.
    Vielleicht sind die Spuren egal, die ein menschliches Leben in die Zeit zu prägen versucht.
    Antworten werden schneller übereinander getürmt als ein Kopf Fragen auch nur denken könnte. Gestern war so und morgen wird eben so sein, so wie heute.
    Versteht noch einer den Traum dahinter? Worum es hierbei eigentlich geht?
    Oder ist der Traum bereits nieder gegangen, ehe ein Auge ihn erblicken durfte?
    Und wer oder was - hindert dich daran, nach ihm zu greifen?
     
    Vielleicht ist es Zeit mit dem Leben anzufangen.
    Mag auch die Wirklichkeit keinen Raum für Träume bieten, jeder Traum ist eine Möglichkeit zur Wirklichkeit zu werden. Größeres wartet.
     
     
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  21. Lichtsammlerin
    Rückblick - März 2018
     
    Gestern sah ich dich.
    Ich glaube mir blieb für einen Moment das Herz stehen, nur damit es danach unsanft gegen meine Rippen hämmerte. Ich vergaß zu atmen.
    Deine Augen waren ein durchdringendes Glühen und deine Lippen verzogen sich zu einem spöttischem Grinsen. Hier. Bei der Beerdigung deiner Mutter. Und du hattest nichts Besseres im Sinn als die kümmerlichen Reste deiner Macht mit allen Mitteln auszuspielen.
    Du hast verloren. Das Spiel ist vorbei, hör endlich auf so zu tun, als gäbe es ein Zurück.
    Ja, ich bin deinem Blick ausgewichen. Wie immer.
    Und dann bist du auf mich zu gekommen, langsam aber bestimmt. Meine Angst verwandelte sich in ein gejagtes Tier, das wild gegen die Wände meines Schädels sprang, während ich ganz erstarrt stand und mich keinen Zentimeter rühren konnte. Deine Hand griff meine Schulter und wie immer war der Griff ein wenig zu fest, um noch freundlich zu sein.
    Dann ging alles ganz schnell. Instinktiv.
    Eine plötzliche Wut löste meine Starre und ich schlug deine Hand fort, lautlos, ich stieß dich von mir, dass du rückwärts getaumelt bist. Die Leute starrten mich an. Verdammt, wir waren auf einer Beerdigung!
    Es war unvermeidlich, dass ich dir begegnen würde. Aber ich konnte Oma doch nicht allein lassen, allein mit dir.
     
    Ich weiß nicht, was in meinem Gesicht zu lesen war, aber den Ausdruck in deinem werde ich wohl nie vergessen. Deine Augen, die sagten 'ich bringe dich um' und deine Lippen, die nur noch eine dünne Schnur lodernder Verachtung waren.
    Als ich diesen Ausdruck das letzte Mal sah, war ich dreizehn gewesen. Und hatte gebetet es möge das letzte Mal gewesen sein. Damals, als ich noch gebetet habe. An wen auch immer.
    Ich sah dich gestern und dieser kurze Moment war es, der alles zurück brachte.
    Ich war vier und dachte, du könntest die Monster unter meinem Bett vertreiben. Ich war sieben und verstand das erste Mal, dass DU das Monster warst. Ich war zehn und konnte vor Schmerzen kaum gehen, alles brannte.
    Ich sah die Jahre wieder und wieder vor meinen Augen ablaufen. Ich erlebte es.
    Wie du vor mir stehst und das erste Mal die Maske ablegst. Deine Hände die jede Stelle meines Körpers ertasten. Worte die Unmögliches verlangen und meine Stimme für Jahre und Jahre in Ketten legen. Da war Schmerz und Angst und Ekel. Irgendwo DU.
    Es waren nicht die bruchstückhaften Fetzen von Erinnerungen, wie sie in meinem Kopf auf- und abtauchen, es war alles da, jede Kleinigkeit, jede hässliche Wahrheit, jeder Blick mit dem du meine Seele wie mit Pfeilen durchbohrt hast.
    Du musst so kaputt sein, so vollkommen zerstört, zu glauben es wäre okay.
     
    Während die Pastorin ihre Rede hielt und alle in Gedanken bei Oma waren, ging ich erneut durch die Hölle meiner Kindheit. Das werde ich dir nicht verzeihen, nie. An diesem Tag, wo ich keinem als Oma nah sein wollte, schicktest du mich zurück in das von dir entfachte Flammenmeer, wohl wissend, dass es mich verschlingen würde.
    Draußen lag ein halber Meter Schnee und alle standen knietief im Weiß, als die Urne in der Erde verschwand. Ich habe gewartet. Du standest zwei Meter entfernt und schienst lauernd auf eine Reaktion von mir zu warten, die nicht kam. Ich habe nicht geweint, habe keinen Ton gesagt.
    Als alle gingen verabschiedete ich mich wie in Trance, bog zu Fuß um die nächste Ecke und wartete. Ich sah dich mit den anderen davon ziehen, lachend und Späße machend.
    Als ich sicher war, dass du fort warst, ging ich zurück auf den Friedhof, in den vielen Fußstapfen der anderen fielen meine kaum auf.
     
    Ich setzte mich in den Schnee vor das Grab von Oma. Und dann weinte ich.
    Ich wünschte ich könnte sagen, dass ich um Oma geweint habe, meine liebe Oma, aber es wäre nur die halbe Wahrheit. Ihre Abwesenheit stach mir ins Herz und es war umso schlimmer, als dass es nicht deine war. Warum konntest nicht du dort unten liegen, nichts als Asche und Erinnerung.
    Begraben unter Erde und Schnee. Bin ich schlecht, weil ich das denke?
    Meine Tränen brachten den Verlust nach außen, der seit Jahren angestaute Schmerz brach hervor, bis ich erschöpft und leer und zitternd im Schnee saß.
    Der Entschluss war getroffen.
    Die Entscheidung, die ich so lange gefürchtet hatte, wandelte sich in Entschlossenheit. Für einen Moment hatte ich keine Angst mehr.
    Ich würde nicht länger schweigen. Mein Weg würde hier beginnen und mit jedem Schritt würde ich deiner Macht ein Stück mehr entsagen. Mich dir entgegen stellen. Oma war an meiner Seite, das wusste ich.
     

    ----- Titelbild in ganzer Größe ------
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  22. Lichtsammlerin
    Ich höre von schweren Zeiten für die Wirtschaft.
    Ich höre die Menschen reden von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit.
    Ich sehe leere Supermarktregale und noch leerere Straßen.
     
    Ich mache mir keine Sorgen um die Wirtschaft. Ausbeutung fand schon immer seinen Weg zurück in die Börsenkurse.
    Viele trifft die Arbeits-Situation hart, aber das wird vorüber gehen. Demonstrationen sind im Moment nicht möglich, aber wenn die Rufe nach einem BGE nur laut genug werden, kann diese neuartige Schwarze-Null-Kipp-Politik auch das regeln.
    Die Supermarktregale werden um 14:37 erneut gefüllt und die Straßen füllen sich früh genug wieder mit hektischen, gestressten Leuten.
     
    Ich mache mir keine Sorgen über Ansteckung. Natürlich mache ich mir Gedanken um meine Lieben, meinen Opa, Freunde, Bekannte.. aber es kommt wie es kommt.
     
    Ich höre nichts über weitere Hilfen für die schutzbedürftigsten unser Gesellschaft.
    Ich höre niemanden ausrufen, dass etwas getan werden muss.
    Ich sehe keine Kinder mehr lachen.
     
    Ich brauche kein Horoskop und keine Statistik um zu wissen, welche Dramen sich in den Häusern abspielen.
    Ich brauche mir nur vorzustellen, ich wäre noch ein paar Jahre jünger und immer noch in dieser Hölle namens 'Familie' gefangen. Ohne nach draußen zu fliehen. Schutz in der Schule zu finden.
    Aber ich lebe in meiner eigenen Wohnung, bin erwachsen geworden.
    Wäre dieses Virus einige Jahre früher gekommen, ich mag mir kaum ausmalen, was eine Isolierung in meiner persönliche Hölle bedeutet hätte. Ob ich das überlebt hätte. Und zu welchem Preis.
    Aber ich muss es mir ausmalen.
     
    Ich mache mir keine Sorgen um mich.
    Ich brauche mich nur kurz zeitlich zurück zu versetzen und weiß genau, was hunderttausende Kinder gerade erleiden müssen.
    Und wer ist für sie da? Ohne ein kurzes Vergessen beim Spiel? Ohne die sicheren Wände der Schule oder des Kindergartens? Ohne irgendein Ohr, das interessiert, wie es ihnen geht, weil es zu Hause eben NIEMANDEN interessiert?
     
    Und warum hören und sehen die Menschen heute so viel, aber sehen und hören nicht hin?
    Das. Das macht mir Sorgen. So sehr, dass es körperlich weh tut.
    Weil es mir das Herz zerreißt, all dies zu wissen -
    ein Virus ist nicht die größte Gefahr. Es gibt Wunden, die gehen tiefer.
     
    Aber die Rettungspakete bewahren unsere Wirtschaft, die Unternehmen müssen gestützt werden, das System muss weiter funktionieren.. Rettungspakete.. eine gute Idee.
    Aber bitte dort, wo Rettung wichtiger ist denn je.
     
     
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  23. Lichtsammlerin
    Meine Finger harren bewegungslos über den Tasten. Seit zwanzig Minuten, schätzungsweise.
    Es sind schöne Tasten, weiß und schwarz, ich liebe den leichten Glanz und das Gefühl auf diesem Stuhl vor diesem Klavier vor diesen Noten zu sitzen. Und meine Hände. Naja, Hände eben.
    Hatte ich tatsächlich jemals diese magische Leichtigkeit zum Erklingen gebracht?
    Es erscheint mir unvorstellbar.
    Ich habe Angst den ersten Ton zu schlagen. Wenn es nun ein dumpfer, misstönender Klang ist, jeder Magie beraubt und in den Ohren kreischend?
    Zwischen meiner Welt und der Wirklichkeit liegt dieses Stück. Ich weiß das.
    Immer noch sitze ich reglos da und starre auf die Tasten, auf meine Finger, auf das Stück. Gestern hatte ich einfach gespielt, mich hingesetzt und meine Finger huschten von allein über die Tasten, diese schwarz-weiß gefärbte Melodie meines Lebens.
    Gestern.
    Was ist heute anders?
    Ich könnte die Augen schließen und mein Herz würde meine Finger führen, durch jede Steigung und jede Synkope, von staccato über legato und in jedes flüsternde Pianissimo schweben lassen, um sogleich in einer gewaltigen Con fuoco zu erglühen.
    Das ist es, was ich jedes Mal spüre, seit meine Finger vor so vielen Jahren den ersten scheuen Ton schlugen. Als fließe meine Lebenskraft durch jeden einzelnen Klang.
    Aber ich kann die Augen nicht schließen. Ich muss spielen, ich darf nicht, ich kann nicht. Kann ich? Wenn ich jetzt spiele, und die ersten ruckartigen Bewegungen sogleich verraten, dass es nichts als eine große Täuschung war?
    Ich habe mein Herz an dieses Stück verloren. Vielleicht liegt genau hier das Problem. Es ist zu viel von mir in den Noten, zu viel meiner Selbst in jedem Ton.
    Wenn ich spiele, werde ich Musik, löse mich auf und bin nichts weiter als Schall, der Materie durchdringt. Irgendwann finde ich vielleicht nicht mehr in meinen Körper zurück. Was nicht weiter schlimm wäre. Ich bin süchtig nach dieser Auflösung, dieser vollkommenen Loslösung und Entfernung zu der Schwere dieses Körpers. Kein Gefühl berauscht mich mehr als dies.
    Und nun greift die Wirklichkeit nach mir.
    Ich habe keine Wahl.
    Ich habe versucht zu fliehen aber Schall war schon immer schneller, und nur wenn ich selbst Musik wurde, konnte ich zwischen den Welten leben.
    Vielleicht ist es Zeit, dass ich mich der Wirklichkeit stelle.
     
    Aber noch stehe ich nicht auf.
    Werde ich je wieder spielen können?
    Diese Frage hämmert mir durch den Kopf, während ich langsam die Finger von den Tasten hebe.
    Nun, ich muss es morgen erneut versuchen. Vielleicht bin ich dann schon ein Stück näher.
    Wo auch immer das sein wird.
    Die Schluss-Courante tänzelt für einen Moment durch meine Gedanken, leicht wie eine Feder im Wind.
    Als ich aufstehe, spüre ich wie schwer und benommen meine Glieder sind, ich schwitze als wäre ich einen Marathon gelaufen.
    Die Wirklichkeit ist eben keine leichte, schwingende Melodie -
    noch nicht.
     
     
    © Lichtsammlerin
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  24. Lichtsammlerin
    Ich fühle mich wie von Stacheln überzogen.
    Meine Seele, mein Körper, mein Herz, meine Gedanken. Da ist eine Kälte die jeden Hauch an meiner Schale gefrieren lässt.
    Stacheln zwischen mir und der Welt, unüberwindbar.
    Jeder, der zu nahe kommt, sticht sich die Stille ins Herz, die jedem Stachel innewohnt.
    Es gibt Tage, da fürchte ich mich vor meinem eigenen, abweisenden Wesen. Und ich fürchte in meiner Kälte zu erstarren.
    Aber noch mehr fürchte ich, die Kälte könnte weichen und die gefrorenen Stachel meines Selbst auftauen, und das Ich darunter entblößen. So schutzlos.
    Nie wieder wollte ich so sein.
    Der vorletzte Frühling kam nie. Die Knospen erfroren, kaum, dass sie ihre Köpfe durch die Erde gesteckt hatten. Die Winde sind rau auf dieser Welt, sie greifen nach zarten Blüten und schleifen aus frischem Tau scharfe Schwerter der Ablehnung. Sie drängen das Leben zurück in eine eisige Starre.
    Die Stacheln schreien jeden an - 'komm nicht näher!' - keinen Schritt
    näher. Schreien, wie nur Schweigen es kann.
    Aber in Wahrheit sind die Stacheln zerbrechlich und zart wie Schmetterlingsflügel.
    Ein Atemhauch genügt und ihre Schärfe taut in flüssiges Leben.
    Ein Schlag und klirrend zerbricht das ganze Gerüst der mühsam erbauten Abweisung.
    Diese Fassade
    und darunter wohnt Angst.
     
     
    © Lichtsammlerin
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