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Gutmensch

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Beiträge erstellt von Gutmensch

  1. Jahrelang war sie an deiner Seite.

    Bis ans Ende Ihrer Tage wollte sie ihren Weg gemeinsam mit dir gehen.

    Gestern war die Welt noch in Ordnung.

    Heute ist nur noch Bestürzung, Trauer und Wut.

    Wut auf dich und darauf das sie vielleicht nicht eng genug bei dir war.

    Ich sehe sie an und sehe eine Grimasse, sie hat noch nie so geschaut.

    Sie war noch nie, oder lang nicht mehr, den Tränen so nah.

    Doch sie ist zu stark und zu enttäuscht um wirklich zu weinen.

    Ihr Schmerz aber ist kaum zu ertragen.

    • Traurig 3
    • wow... 1
  2. Warum liebst du mich ?

     

    Ich kann nicht hoch springen oder schnell laufen,

    kann nicht gut singen oder mich raufen.

    Ich bin nicht schön, nicht stark und nicht groß,

    warum also liebst du mich bloß ?

     

     

    Weil -ich- dich liebe und dich achte

    dir schon Komplimente machte ?

    Weil ich gut küsse und zärtlich sein kann,

    bin ich darum der richtige Mann ?

     

    Hab mit Gefühlen dein Herz erreicht,

    … darum vielleicht !

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    • Schön 3
  3. Was Du für mich bist

     

    Alt bin ich, alt wie ein Baum der seine besten Jahre schon hinter sich hat.

    Meine Früchte sind zwar süß aber rar und meine Blätter beginnen zu vergilben.

    Jung bist du, jung wie ein prächtiger Fliederbusch nach dem Nieselregen.

    Deine Blütenpracht duftet süß und verzaubert alle die dich sehen.

     

    Du kamst zu mir und hast meine Wurzel gedüngt, meine Früchte liebkost

    und meine Wunden gepflegt bis meine Blätter wieder grün wurden.

    Ich hab meine ganze Kraft in dich gesteckt, deine zarten Blüten innig geküsst

    und dir meine Früchte sowie mein verbliebenes Leben gewidmet.

     

    Ich weiß nicht wie lange unser Band hält, ich weiß nur das ich ohne Dich sterben werde.

    Du bist mein Leben, mein Lebenselixier .

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    • Schön 4
  4. Hallo Pegasus, ich denke je weniger Nähe und Zuneigung man von seinem Partner /Partnerin spürt

    Je anfälliger wird man für Reize von außerhalb. Wenn dann aus Interesse Liebe wird, die auch noch erwiedert wird. Ist es sehr fraglich ob man sich dagegen währen kann oder überhaupt sollte. Jemand bleibt auf der Strecke dem Anderen beschert es schöne Jahre. Aber auch der Verlassene hat die Möglichkeit sich zu verbessern.

    Es gibt nichts schöneres als verliebt zu sein !

    • Schön 1
  5. Pavillon am See

     

    Nach baden und spazieren gehen

    kann man uns oft  sitzen sehen,

    im Sessel unterm Pavillon

    das nicht nur in der Hauptsaison.

     

    Wir sind schon ziemlich lang ein Paar

    und fahren raus so manches Jahr.

    Nicht glücklich aber ganz zufrieden,

    haben wir stets Streit vermieden.

     

    Im Frühjahr dann im letzten Jahr

    war plötzlich diese Kleine da.

    Mit ihrem süßen Konterfei

    lief sie am Pavillon vorbei.

     

    Im Sommer dann bei großer Hitze

    als ich allein im Sessel sitze,

    lief sie vorbei fast pur,

    so wie ein Wunder der Natur.

     

    Beim gemeinsamen Bad im See

    und danach beim heißen Kaffee,

    spürte ich schon mein Verlangen

    so hat alles angefangen.

     

    Sie ist so lieb, so schön, so toll,

    sie ist ganz einfach wundervoll.

    Sie gibt mir was ich so vermisst,

    ich strahle nur wenn sie mich küsst.

     

    Es tut mir leid für meine Frau,

    trotz allem weiß ich ganz genau,

    das größte Glück ist diese Kleine,

    die lass ich niemals mehr alleine.

    • Schön 1
  6. Danke für die lieben Kommentare und nein es ist nicht fiktiv. Es ist wie ein nicht endendes Wunder, das ich mit 70 sowas erleben darf. Und "mein Mädchen" empfindet es nicht schlimm wenn ich sie so nenne. Natürlich hatten wir Zweifel wie weit wir gehen sollten, in unserer Beziehung. Als es dann so wunderbar passiert ist, wollten wir uns vor Glück garnicht mehr aus einer festen Umarmung lösen. Ich habe dieses private Kapitel meines Lebens hier geteilt um sichtbar zu machen, dass Liebe und Leidenschaft nicht bei irgendeinem Alter vorbei sein muss.

    kurz noch zu Nina. .... immer jünger, wie geht das denn ? Was für eine Frage. Wenn du mit 78 körperlich zwar fit aber täglich , über Jahre einsam bist, fühlst du dich nicht besonders. Kommt dann Freude und Zweisamkeit in dein Leben fühlst du dich lebendig ( trotz Zweifel ob es der Typ wirklich ernst meint ). Bleibt aber alles so toll, über längere Zeit, fühlst du dich um Jahre jünger. Sogar dein Spiegel sieht das so.

     

    Grüße von Heinz

    • in Love 2
    • Schön 2
  7.  

     

    Ich sehe wie sich schmale Lippen bewegen

    und höre wohlgeformte Worte den weiblichen Mund verlassen.

    Ihre schmalen Hände liegen übereinander auf dem Tisch

    und durch pergamentene Haut sehe ich blaue Adern hervortreten.

    ...Welch eine Erscheinung sitzt mir da gegenüber.

     

    Sie gießt mir Kaffee ein und überspielt mit einem Lächeln

    die daneben gegangenen Tropfen.

    Beide versuchen wir gleichzeitig mit unseren Taschentüchern

    den kleinen Fleck weg zu reiben, dabei berühren sich unsere Hände.

    Angenehm, … kurz aber äußerst angenehm.

    Ich bewundere sie einerseits und andererseits denke ich, ...sie ist älter als ich.

     

    Wir unterhalten uns über unsere Vergangenheit, Familien und Unwichtiges,

    ich bemerke wie ich versuche die reife Frau zu beeindrucken.

    „Ich bin viel älter als sie ; Oder“ ? fragt sie plötzlich und schaut nachdenklich.

    Ihr Lächeln ist verhaltener geworden.

    „Ach,ich bin Rentner und sie wahrscheinlich auch. Alter ist relativ“.

     

    Auch ich scheine ihr sympathisch zu sein.

    Sie bot mir wiederholt Kuchen oder auch ein Käsebrot an falls ich hunger hätte.

    „Danke nein aber ich würde sehr gerne mal für sie z.B. eine deftige Kartoffelsuppe Kochen“,

    sagte ich.

    Nach einer Stunde etwa, war die zweite Tasse Kaffee leer und sie brachte mich bis zur Gartentür.

    „Darf ich sie mal kurz in den Arm nehmen“ habe ich sie gefragt. Sie breitete ihre Arme aus und wir hielten uns eine Weile. Es war einfach schön endlich wieder Jemanden so nah zu spüren, und dann noch jemanden so angenehmes. Sie küsste mich noch flüchtig auf die Wange und wir gingen beide strahlend auseinander, natürlich nicht ohne uns neu zu verabreden.

     

    Ich ging beschwingt aber auch nachdenklich heimwärts. Wieso finde ich diese Dame so gut ? Wo ich doch sonst immer nur nach jungen Frauen schaue.

    Die 3 Tage wollten gar nicht vergehen. Ich glaube, ich hatte mich ein Wenig verliebt.

     

    Sie empfing mich am Gartentor. Als ich sie sah zweifelte ich kurz, … sie sieht alt aus... , doch dieser warme liebenswerte Blick hat mich gleich wieder umgehauen. Wir hatten beide ein breites, nicht abzustellendes Grinsen im Gesicht. Zur Begrüßung bekam ich gleich wieder eine Umarmung und einen kleinen Kuss auf die Wange. Ich setzte Alles auf eine Karte, schließlich hatte ich drei Tage davon geträumt, drehte meinen Mund zu ihrem und berührte ihre schmalen warmen Lippen.

     

    ...Gut gegangen.  Sie griff meine Hand und zog mich zu den Gartenstühlen vorm Haus.

    „Kaffee junger Mann“? Fragte sie. „Ja ...auch“, sagte ich. „Du gehst ja ganz schön ran“, kam zur Antwort.

     

    Wir trafen uns jetzt täglich und wir liebten uns so leidenschaftlich wie es 'Junge' Leute nicht könnten. Wir hatten nach einsamen Jahren viel nach zu holen. Immer wenn uns Zweifel wegen unseres Alters kamen, dachten wir daran das gerade darum kein Tag mehr verschwendet werden soll. Übrigens wurde mein Mädel immer Jünger, und ich liebe sie abgöttisch.

    • in Love 2
    • Schön 4
  8. Schau mal rüber, her zu mir,
    spürst du denn nicht mein Verlangen.
    Wünsche mich ganz nah zu dir,
    dein Lächeln hat mich eingefangen.

    Denkst du denn ich wart auf dich,
    du mit deinen jungen Jahren,
    bist doch nur ein kleiner Wicht
    und noch völlig unerfahren.


    Ach mein Alter ist nicht wichtig,
    liebe nicht zum erstem Mal.
    Ich kann küssen und das richtig,
    bin für dich die beste Wahl.

    Oh, da muss ich aber lachen,
    bist ja nur ein Gernegroß,
    kannst mir schöne Augen machen
    sonst ist doch mit dir nichts los.


    Findest du mich denn so kläglich
    warum sprichst du denn mit mir.
    Sei doch nicht so überheblich,
    merk doch ich gefalle dir.

    Ach du hartnäckiger Knabe,
    bevor ich die Geduld verlier
    und die Zeit auch nicht mehr habe,
    bring mich noch bis vor die Tür.


    Siehst du geht doch meine Schöne,
    alles kommt so wie es muss,
    weil ich dich dann noch verwöhne
    mit 'nem langen Abschiedskuss.

    „ganz bestimmt nicht , nein“
    „ach sei doch nicht gemein,
    gleich fang ich an zu weinen“
    „na gut, aber nur Einen“

     

    schlaf gut du kleines Engelein

    dein Kuss schmeckt süß wie roter Wein.

    Morgen komm ich um halb acht,

    leise hör ich : abgemacht

     

     

    ( überarbeitet aus meinem Fundus )

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    • in Love 1
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  9. In Erinnerung an wenig Erinnerung,  ... nach durchgefeierter Nacht fielen mir diese banalen Zeilen ein

     

    Mein Kopf ist leer und furchtbar schwer,

    wie komm ich nur auf diese Bank.

    Ich weiß nichts mehr, das stört mich sehr,

    ich glaub ich meld mich krank.


    Mir fällt nicht ein was gestern war,

    mein Freund kam noch vorbei,

    er ging mit mir in eine Bar,

    da gab's ne Streiterei.


    Ein Schreck fährt mir durch alle Glieder,

    In meinem Kopf ein Filmausschnitt,

    Erinnerung kehrt langsam wieder,

    wie ich mich mit dem Gastwirt stritt.


    Erst war da nur ein Augenpaar

    ich war nicht bei Verstand,

    als ich in diese Augen sah

    griff ich nach ihrer Hand.


    Dann zog ich sie an mich heran

    und wollte sie schon küssen,

    da kam der Wirt, ihr Ehemann

    und hat mich raus geschmissen.

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  10. Der goldene Schuh

     

    Einen goldenen Schuh, verborgen in einer Tasche meines Herzens,

    trug ich schon lang mit mir herum.

    Ich suchte das Mädchen dessen schmaler Fuß genau da hinein passen würde.

     

    Hab schon hundert Füße ausprobiert,

    doch alle waren nicht schmal oder breit genug,

    so suchte ich immer weiter.

     

    Ein Mädchen, dessen Fuß wieder nicht in den goldenen Schuh passte,

    schaute mich enttäuscht an und nahm dann aus einem von Träumen gewebten Schuhkarton

    den Lackschuh ihres Vaters heraus um ihn an meinem Fuß zu probieren.

     

    Doch ich konnte nicht in seine Fußstapfen treten.

    Beide standen wir nun mit baren Beinen, stellten Diese nebeneinander

    und waren darüber erstaunt wie gut sie zusammen aussahen.

     

    In einen Bach setzte ich den goldenen - und den Lackschuh,

    Nahm das barfüßige Mädchen auf meine Schulter und trug es in unser Heim,

    wo wir noch so manches paar Schuhe durch tanzten.

     

    Die Schuhe im Bach aber waren so gleich für immer untergegangen.

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  11.  

     

    Fliege mein Vogelkind

    flieg hoch hinaus,

    stoppt dich der Gegenwind

    fang ich dich auf.

     

    Flieg bis zum Rand immer weiter,

    fast nichts hält dich noch zurück,

    bin gerne dein Wegbereiter,

    und begleite dich noch ein Stück.

     

    Wenn sich einst deine Flügel ausbreiten

    und ich bin gebrechlich und alt,

    kann ich nur noch sacht dahingleiten

    doch du gibst mir Richtung und Halt.

     

    Einmal kommt für mich die Zeit,

    das Schicksal nimmt seinen Lauf.

    Ich bin dann zum Absturz bereit,

    weil ich weiß du fängst mich auf.

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  12. Hallo Gina, Hallo Margot

    Nicht autobiographisch, nein. Ich war gerade fertig mit abschreiben von Lia's Geschichte, da war ich so im Schreibfluss. Mir fiel die Amsel von heute Morgen ein, die auf meinem Campingplatz auf meiner kleinen Wiese vorm Wohnwagen umher hüpfte. Ich wollte ein Gedicht machen, doch dann dachte ich lass die Feder einfach laufen.

    Ich habe übrigens schon längere Geschichten geschrieben, Margot. Auch bei Gedichte.de veröffentlicht. Hier schlummern auch noch einige von mir.

    Danke euch für's lesen, ihr lieben

    Heinz

     

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  13. Die Amsel

     

    Am frühen morgen pickte die kleine Amsel in meinem frisch angesätem Rasen herum.

    Ich wollte sie schon verjagen aber dann sah ich, das sie sich ja nur die kleinen Würmchen schmecken ließ und nicht die feinen Samen.

    Sie tappelte da völlig angstfrei dicht an meinem Gartenstuhl, auf dem ich meinen Kaffee trank, vorbei und zog einen Wurm nach dem anderen zwischen dem kurzgeschnittenen und dem frisch angesätem Rasen heraus.

    ...Bis meine Freundin gähnend aus der Laube trat und den schwarzen Vogel fast überrannte.

    „Hast du mir auch einen Kaffee gemacht ?“ fragte sie und ließ sich in den zweiten Stuhl fallen, der neben Meinen unter dem Pavillon stand. Sie zündete sich eine Zigarette an und wartete darauf, das ich zum Wasserkessel gehen würde.

    Eine Woche lang wollten wir hier im Garten unseren Kurzurlaub verbringen. Ich hatte mir die Zeit hier zwischen den Kirschbäumen, dem Geruch von frisch geschnittenem Gras und der zweisamen Stille so schön vorgestellt. Mein Mädel hat da aber anscheinend ganz andere Vorstellung von Urlaub. Sie braucht es wohl lauter, aufregender und 'weniger eng'.

    „Hier trink erst mal meinen, der ist noch schön heiß“, sagte ich und tat ihr den Gefallen Kaffee nach zu brühen. Schließlich hatte ich immer noch ein wenig Hoffnung auf einen glücklichen Tag mit viel Zärtlichkeiten.

    Beim Kaffeetrinken erzählte ich ihr von meinen Plänen für uns Beide. Wie ich zuerst Garten und Laube auf Vordermann bringen würde und später Mal ein Haus für unsere künftige Familie bauen wollte.

    „Mach mal,“ sagte sie, drückte ihre Zigarette in den Kaffeesatz und ging hinein. Ich konnte die Reaktion schlecht deuten. Schließlich liebten wir uns doch, da waren doch meine Pläne nur logische Schlussfolgerungen.

    Als ich ihr nachging, war sie dabei sich anzuziehen und ihre Zahnbürste in die Handtasche zu räumen.

    „ Du bist ein lieber Kerl, ehrlich gutmütig, fleißig und … für mich nicht der Richtige“. Ich merkte das sie eigentlich „für mich zu langweilig“ sagen wollte.

    Sie küsste mich auf die Wange und ging zum Parkplatz, wo ihr kleines Auto stand.

    Ich setzte mich wieder auf meinen Gartenstuhl, unterm Pavillon, grübelte vor mir her und schlürfte an der eigentlich leeren Kaffeetasse.

    Einsamer als je zuvor fühlte ich mich bevor die Amsel zurückkam und direkt unter meinem Pavillon durch tappte.

    „He Vögelchen, schön das du wieder da bist. Willst du mich trösten ?“ Ich konnte ihr keinen Kaffee anbieten und sie auch nicht hinein bitten, aber sie war im Moment anscheinend das einzige Wesen das es bei mir aushielt.

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    • Schön 3
  14. Hallo Lichtsammlerin, Hallo Pegasus, Danke das ihr gelesen habt was auch mich immer wieder tief berührt. Es zerreist mich immerwieder wenn ich daran denke meinen mir liebsten Freund verloren zu haben nach dem ich den Besuch immer wieder verschoben habe.

     

    Hallo Margot, du kanntest ein Gedicht gleichen Inhalts aber dieses habe ich jetzt am Todestag von Arndt komplett neu geschrieben. Das war ich ihm immer noch schuldig.

    Ich freue mich übrigens riesig, dich hier wieder zu treffen. Wir werden sicher oft von einander hören.

     

    Liebe grüße an Euch

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  15. Selbstbestimmt leben,  da muß ich an meine Arbeit als Seniorenbetreuer denken. Viele meiner Kollegen bemuttern ihre Senioren und bevormunden diese dabei auch. Dabei sollte die Achtung vor dem Alter im Vordergrund stehen. Selbst wenn unsere Kunden schon mal sehr vergesslich sind solten wir ihnen so lange wie möglich ihr Selbstbestimmungsrecht belassen.

    Gutes Gedicht hast du da geschrieben

    Gruß von mir

    Heinz

    • Gefällt mir 1
  16.  

    Ich bedaure es so sehr

     

    Damals, so weit von Daheim

    wollte ich nicht mehr weiter geh'n,

    war so oft mutlos und allein,

    konnt' nicht mehr nach Vorne seh'n.

     

    Als ich ganz weit unten war

    hast du mir deine Kraft gegeben.

    Du warst immer für mich da

    und brachtest mich zurück ins Leben.

     

    Du warst für mich ein großes Glück

    weit weg von meinen Lieben.

    Jetzt sind wir schon so lang zurück

    Erinnerung ist noch geblieben.

     

    Heut klopf ich laut an deine Tür

    nach langen Reisetagen,

    weil ich den großen Wunsch verspür'

    dir endlich Dank zu sagen.

     

    Doch leider bleibt die Türe dicht,

    ich klopfe also nebenan.

    Mein Freund antwortet mir nicht,

    sag ich dem alten Mann.

     

    Arndt ist leider krank gewesen

    und dann schnell schwach geworden,

    Er ist davon nicht mehr genesen,

    und einsam dann verstorben.

     

    Wie mit einem breiten Schwert

    durchsticht es meine Glieder.

    Ich bin zu spät zurück gekehrt,

    ich seh ihn nie mehr wieder.

     

    „Du warst da in schwerer Zeit,

    doch ich war nicht bei dir.

    Stand nicht am Sterbebett bereit,

    ich schäme mich dafür.“

    - Zögernd geh ich an dein Grab

    die Beine woll'n nicht mehr -

    „Ich hab dich leider nie umarmt

    und das bedaure ich heut sehr“.

    • Gefällt mir 2
    • Traurig 6
  17. Der bessere Handwerker

    Verdammt, kann das denn sein,
    komm in die blöde Wand nicht rein.
    Liegt das am Bohrer der nicht hart ist,
    streikt die Maschine die am Start ist,
    hab bis Achte nur noch Zeit,
    zweifle meiner Fähigkeit.

    Frauchen will doch das Regal
    bleibt mir leider keine Wahl,
    müssen Dübel in die Wand,
    Kinder schauen schon gespannt.
    Bohre eine Stunde schon,
    hinten drückt auch noch mein Sohn.

    ….Muss es das Regal denn sein ?
    Passt doch eigentlich nicht rein !
    Hab hier noch den Wäscheschrank,
    passt genau der Länge lang.
    Sieht auch gleich viel besser aus,
    kann die Bohrmaschine raus.
    .........................................................

    Das war gestern , kam heut' später,
    dafür kam der Nachbar Peter,
    hat wohl nicht viel Zeit verbracht,
    ihr das Bord schnell angebracht.
    Kommt jetzt schon so manches Mal,
    glaub' nicht wegen dem Regal.

     

     

     

    ( Dezember 2018 auch hier schon Mal veröffentlicht “Das Regal“, heute leicht überarbeitet )

    • Gefällt mir 1
    • Lustig 6
  18. Hallo nochmal Nesselröschen,         Ja Gedichte.com ist wohl gut möglich. Hast du mitbekommen, dass der Server und alle Backup's von Gedichte.com abgebrannt sind. Das Portal ist futsch und mit ihm fast 300 Gedichte und Geschichten die von mir dort zu finden waren. Glücklicher Weise, habe ich ja einen Teil selbst gesichert.

     

    Gruß und weiterhin viel Spaß beim lesen und schreiben

    Heinz

  19. Hallo Liara, Lina, Nesselröschen,

    ich glaube ihr drei gehört zu der jüngeren Generation. Vielleicht seit ihr die, die nicht nur vorbei gehen an Armut und Ungerechtigkeit. Ich danke euch fürs lesen und dafür, das ihr die Verse so interpretiert wie sie gemeint sind, wie sie aufmerksam machen sollen.

     

    Nesselröschen, die Zeile, die du ansprichst unterschreibt schon seit einigen Jahren meine Gedichte und Geschichten. Vielleicht kommt sie dir von daher bekannt vor. Ich habe hier früher unter anderem Pseudonym teilgenommen.

    Liebe Grüße euch

    Heinz

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  20. Ach liebe Gina, eigentlich ist das Gedicht sarkastisch gemeint. Wie man in allen, aber besonders in dem letzten Vers lesen kann, ist dieser Obdachlose nicht froh über die Farben der Straße.

    Aber wenn wir einen treffen, der friert und hungert, dann helfen wir vieleicht ein wenig.

     

    liebe Grüße

    Heinz

    • Gefällt mir 1
  21. Ja Letreo, wieder ein gelungenes Gedicht. Es gibt aber auch zu denken. Eine Waffe an jemanden weiter geben den man nicht kennt, wo man nicht weiß ob er die benutzt ?    Schlag lieber mit der Axt drauf bis das Ding kaputt ist. Niemand braucht ein Gewehr. Die, die eins gerne hätten sind die die es auch benutzen wollen.

     

    Aber ich denke das dein Gedicht auch als Denkanstoß gedacht ist.

    Gruß von mir

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  22. Hallo Elmar, wenn es sich auch fast so liest, ist ganz klar das du hier nicht nur die Kirchenoberhäupter anprangers.

    Wer gut aufpasst im Leben muß bemerken, das sich seit dem Mittelalter in der Herarchie nicht viel verändert hat. Sei es in Kirche, Staat oder Geldadel.  Auch mich hat das Thema schon beschäftigt :

     

    Die, die uns die Richtung zeigen,

    in unsrer kurzen Lebenszeit,

    verdienen das wir uns verneigen

    vor ihrer Unverzichtbarkeit.

     

    Sie zeigen mit erhob'nem Finger

    den Weg der uns geschrieben steht.

    Sie sind 'der Wahrheit' Überbringer

    der selbstbewusst das Volk berät.

     

    Dein Gedicht ist direkt, anklagend und avantgardistisch, meins nur sarkastisch.

    Danke für dein tolles Werk

     

    Gruß Heinz

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