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Edo

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Beiträge erstellt von Edo

  1. an Carlos:  Georg Trakl?

     

    an Gummibaum und Carlos:

     

    Ich sehe da eher eine gekreuzte Verbindung, nicht so sehr Parallelen. In der 1. Strophe  werden die Sonnenblumen vermenschlicht (Brot essen) und in der zweiten nimmt der Mensch, das LI, Blumenform an (Stängel statt Beine, die mich bei ihrem Gehen an Stelzen erinnern)

     

    Viele Grüße,

    Edo

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  2. Hallo Bernd,

     

    das ist mir aus Kindertagen wohl bekannt: Es ist viel schlimmer für ein Kind, im Unklaren gelassen zu werden (oft aus guter Absicht, um es zu schonen) als die Wahrheit zu erfahren. Und wenn das so einfühlsam geschieht wie in Deiner Geschichte, kann es ein großer Trost sein.

     

    Viele Grüße, Edo

  3. Hallo Lé, 

     

    dein Gedicht ruft ganz stark ein Buch in meine Erinnerung, nämlich:

    Herzfaden von Thomas Hettche.

    Das Szenario der staubigen Bühne, die nach Vergangenheit riecht, und dann die verhedderten Marionetten, das alles lässt mich an die Augsburger Puppenkiste denken. Besonders aber die Dachluke. Trautaumelnd - eine herrliche Lautmalerei!

    Viele Grüße, Edo

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  4. Hallo Elmar und Joshua Coan,

     

    Also die Kirche für Scheinheilige die sich von ihren "Sünden" freikaufen wollen.

     

    Ich würde die gar nicht mal unbedingt als Scheinheilige bezeichnen, sondern als Eingeschüchterte, in Angst Versetzte.

     

    dann zähln wir dich zur Rotte der Verfehmten,
    wir setzen Häme, Hohn und Spott dich aus.

     

    Nicht nur diese kirchlichen Strafen wären zu fürchten, sondern die Strafe Gottes selbst!

     

    LG Edo

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  5. Hallo Lé,

     

    mich hat dein Gedicht dazu gebracht, in ein Feld der Wissenschaft hineinzuschauen, das mich ganz schwindlig gemacht hat.

    Bemerkenswert finde ich in deinem Text das Zusammenspiel von Naturwissenschaft und menschlichem, emotional erlebtem Schicksal. Der Titel klingt geradezu romantisch, dabei handelt es sich um Namen aus der Geophysik.

    Viele Grüße

    Edo

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  6. Lieber Elmar,

    ja, nun hat es noch sehr dazugewonnen.

    Mir gefällt besser, dass nun die Strophe vom Tod weiter nach unten versetzt wurde. So ist es stimmiger (selbst wenn ein früher Todeszeitpunkt möglich ist, oder wenn wir oft früh mit dem Tod konfrontiert werden.)

     

    Der Gegensatz von "unbekannt" und "verwandt" geht sehr zu Herzen.

     

    Herzlichen Gruß von

    Edo

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  7. Lieber Elmar,

     

    du hast tiefe Gedanken verfasst. Spannend finde ich, dass der Refrain sich ändert. Auf deine Vertonung und den Vortrag bin ich gespannt.

     

    Um am Schluss der ersten Strophe "ein blinder Narr" zu umgehen, hätte ich folgenden Vorschlag:

    "Es spürt ihn nur, wer ihn nicht scheut." Das wäre nicht so polarisierend.

     

    Herzliche Grüße,

    Edo

    • Danke 1
  8. Hallo Windreiter,

     

    nach nochmaligem Durchlesen würde ich nicht alle Transzendenz-Stellen ersetzen, sondern nur wenige. Dann bliebe Dein Schema besser erhalten. Du hattest ja bewusst in der ersten und in der letzten Strophe die Transzendenz erwähnt und somit einen Rahmen geschaffen.

     

    Also, ich würde demnach nur in Str. 3 das "transzendiert" durch "durchbricht" ersetzen, und in Strophe 6 könnte es vielleicht heißen "Hier der Tod und da das Leben". Und dann, wie erwähnt, den Rahmen stehen lassen. Aber es ist ja Dein Gedicht!

     

    Viele Grüße,

    Edo

     

     

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  9. Hallo Windreiter,

     

    beim Lesen Deines Gedichts (dessen Inhalt mich anspricht) drängte sich mir ein Alternativvorschlag auf.

    Du nennst sehr oft das Wort "Transzendenz". Wie wäre es, wenn du alle diese Zeilen wegließest und nur die bildhaften Aussagen stehen blieben. Dann fehlten natürlich die Reime, aber mir wären die in diesem Fall nicht wichtig. Die Transzendenz darf m.E. nicht wie ein Schlagwort alles übertönen. Sie darf ruhig als Überschrift bleiben. Aber dann sollte sich das Thema durch die Bilder mehr und mehr erschließen. Das fände ich angenehmer - und spannender!

     

    Viele Grüße,

    Edo

  10. Lieber Elmar,

     

    wenn ich deinen Text lese, meine ich, ihn schon gesungen zu hören. Zuhörend bin ich dann mit auf deiner Reise. Was dich vorantreibt, finde ich in der letzten Strophe:

     

    Immer wieder folg ich einer tiefen Sehnsucht nach der bessren Welt,
    um enttäuscht mich von ihr abzuwenden, wenn sie ihr Gesicht entstellt.
    Und ich frag mich wie es sein kann, dass die Hoffnung doch bestehen bleibt,
    ob es wahr ist, dass in tiefster Nacht das Licht die Finsternis vertreibt.

     

    Du sagst weiter oben, dass du niemals ankommst.

     

    Der Refrain spricht aber jedesmal vom Erreichen des Ziels:

     

    wenn die Ahnung der Gewissheit weicht

     

    Für mich ist es tröstlich, dass du fragst, hoffst und dich sehnst, anstatt mit fertigen Sentenzen daher zu kommen. So forderst du mich auf, selber auch zu suchen.

     

    Herzliche Grüße,

    Edo

     

     

     

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  11. Guten Morgen Elmar und Joshua Coan,

     

    Wüsste er was sich da in tiefster Nacht anbahnt, würde er wach bleiben. Wir erleben eben dieses Szenario aktuell in einem gezielten Vernichtungsschlag gegen Kunst- und Kulturschaffende. Wer hier an eine Rückkehr in die Normalität glaubt, wird herb entäuscht werden. Wer dagegen die Dinge realistisch einschätzt und sie kommen sieht, kann nicht enttäuscht werden - er sieht, wie sich die Dinge bewahrheiten und welche Bedeutung ihnen zukommt.

     

    Das Beispiel von der Kunst kann vielleicht erweitert werden. Die Situation ist in vielen Bereichen einengend. Ich beobachte, wie sich im Alltagsleben zwei Reaktionsweisen zeigen. Die einen reagieren mit Stumpfsinn und lassen sich von den "Opiaten" der Medien und der Institutionen einlullen. Die anderen erleben das "Andere" zunehmend positiv. Ein Entzug ist zunächst ungewohnt und schmerzhaft, doch das Heilsame darin fühlt sich irgendwann gut und neu an. Vieles ist nun nicht erreichbar, nicht alles steht mehr zur Verfügung. Das Leben ist ruhiger geworden. So würde ich nicht, wie Joshua Coan, verlorener Zeit nachtrauern. (Ich möchte aber auf keinen Fall zynisch erscheinen. Es ist für Kunst- und andere Schaffende viel schwerer zu ertragen als z.B. für einen Rentner.)

     

    Auffallend ist, wie anders das Leben geworden ist. Irgendwie gedämpft. So wie die Schneedecke jetzt die ganze Landschaft verändert hat.

     

    Herzliche Grüße

    Edo

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  12. Lieber Elmar,

     

    nun ist es ja so, dass wir immer wieder müde werden oder unseren Hunger mit Äußerlichkeiten zu sättigen versuchen. Beim Müdewerden denke ich an die Szene am Garten Getsemane, als die Jünger immer wieder einschliefen. Gina schrieb: "du wolltest uns ja aufrütteln". Aufrütteln wozu, Elmar? Zum bewussten Erleiden?

     

    Du schreibst: Die Wachen wird man lassen,...

    Wen meinst du mit "man"? Und wer schwingt den Eisenbesen? Wer sortiert? Ist das alles in dem göttlichen Plan eingebunden, dem wir vertrauen möchten? Finden wir mit diesem Vertrauen Sinn im scheinbar Grausamen und Sinnlosen?

     

    Herzlichen Gruß

    Edo

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  13. Lieber Elmar,

     

    dein ungewöhnlich gesetztes Gedicht habe ich jetzt erst gefunden. Es hat mich zunächst sprachlos gemacht.

     

    Mir fällt außer der Anlehnung an Rilkes "Herbst" in der ersten Strophe auf, dass sie die einzige ist, in der das "Wir" vorkommt. Wir stehen an der Schwelle des Knüppelsteigs. Hier kommt schon die Frage auf, ob wir ihn gehen müssen.

     

    In der letzten Strophe schreibst du:

    Die Wachen wird man lassen, wird sie trennen von den Müden und den Satten - sie koscher machen, und achten wie die Ratten. Und dennoch werden diese dann den Geist entfachen.

     

    Noch mal: Kann man die Wachen zwingen, ins Verderben zu gehen? Kann man uns zwingen?

     

    Herzliche Grüße,

    Edo

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  14. Lieber Elmar,

     

    vielen Dank für Deine Hinweise.

     

    Der Schlüssel könnte im Beginn der letzten Strophe stecken. Dort wechselst Du über ins Gebet. Bitten bedeutet hier für mich die Bereitschaft, Sinn zu suchen, ja, sogar eine hoffnungsvolle Bereitschaft. Es könnte also an der inneren Haltung zum Geschehen liegen.

     

    Herzlichen Gruß,

    Edo

  15. Lieber Elmar,

    dein Sonett habe ich mit viel Interesse gelesen. Der Inhalt beschäftigt mich andauernd.

     

    Nun hast du inzwischen schon Hinweise zur Interpretation gegeben. Jemand fragte, ob es nicht eine Grauzone geben kann. Ich möchte fragen, ob es einen Prozess der Sinnfindung gibt. Das würde für das Abschneiden der süßen Beeren bedeuten, sie melden sich später wieder, und von dem neuen Standpunkt aus lässt sich der alte revidieren? Ist vielleicht die Botschaft der bitteren Beeren direkter, ehrlicher, nachhaltiger? (Ich denke an die bittere Medizin, die manchmal besser wirken soll.)

     

    Herzliche Grüße,

    Edo

    • Danke 1
  16. Hallo Gummibaum,

     

    mich haben deine Zeilen an die Beschäftigung mit Fremdsprachen erinnert. Wenn man einige davon leidlich beherrscht (oder mit Hilfe des Wörterbuchs Begriffe nachschlägt), dann ist es eine belebende Erfahrung, einen Gedanken, vielleicht einen belastenden Gedanken, in eine Fremdsprache zu übersetzen. Oft kommt er dann viel erträglicher daher, in neuem Gewand. Vielleicht verhilft mir die Übersetzung auch zur Distanz. Ob ich allerdings dabei auf das "Urwort" stoße? Vielleicht komme ich ihm näher?

     

    Viele Grüße

    Edo

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