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Dionysos von Enno

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Beiträge erstellt von Dionysos von Enno

  1. vor 9 Stunden schrieb Joshua Coan:

     

    Ein Teil meiner Seele verlor ich in dir

    Die Schwere der Last muss die Augen zudrücken

    Und es ist als verbrannte etwas in mir

     

     

    Schwer wie guter Amarone in einer dunklen Kaminstunde.. und wahr. Ich empfehle "die Glut" von Szandor Marai...

     

    Es muss nicht mehr  ALLES von vorne anfangen. Zwei Schritte vor, einer zurück.. das göttliche Prinzip ist mit den geduldigen..

     

    Mes compliments

     

    D.v.E.

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  2. Ich ertrage euch nicht mehr

    Euer eiferndes: "ICH!", ständiges: "HIER!"

    Ich verachte euch so sehr euch Toren !

    und doch blickt ihr so treu zu mir

    als hätte ich, GERADE ICH euch geboren ?

     

    Warum wollt ihr immer "Liebe entfachen" ?

    Warum sind eure Taten so wund ?

    MEINE Liebe ist der aufgerissene Rachen

    Ich bin KEIN geheimer, göttlicher Grund

    Ich bin der letzte Verschlinger, der SCHLUND

    Der Abgrund! Das Tier! Der Drachen !

     

    Ich bin der "Alle-Formenvernichter", der Gestaltenzerreisser

    Der ENTwünscher, ENTformer, der Totenmeister

    Man nennt mich den Knochenzermahler, den Beinzerbeisser

    Und meine Wut brennt ewig und rot und HEISSER

    als eure erbärmliche "Liebesglut"

     

    Euer Geschlecht sah mich töten und zerstören

    Euren Ahnen nahm ich Kinder, Ernte, Heim

    ich zerbrach sie alle: ihre Schwüre ENTschwörend

    Ich bezwang all ihre falschen Meister

    (GANZ ALLEIN!)

     

    Und nun also kriecht ihr Würmer zu mir

    Als könnte ich, GERADE ICH euch erlösen?

    (reibt euch verstohlen eure Schwänze und Mösen)

    und wieder kniet ihr vor dem großen Tier!

    und wieder unterwerft ihr euch dem Bösen

     

    Es nützt ja nichts ihr wollt mir alle in die Arme

    Dann KOMMT ihr Kleinen, kriecht alle hoch an meine Feuerbrust!

    Saugt nur voll Gier an meinen Flammenzitzen

    (und lasst euch ausbrennen von meiner Lust!)

    Ich erweitere nicht, ich VERDICHTE

    ich erschaffe nicht, ich VERNICHTE

    Ich verachte euch ALLE, ihr Wichte !

     

     

     

     

     

     

     

     

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  3. vor 2 Stunden schrieb zwischenzeit:

    du und ich - als hätten wirs uns ausgedacht, als wäre -

    fast so als wär es ausgemacht, dass du -

    du mir deine hände reichst -

    und ich halte sie gerne bis ans ende der nacht.

     

    Die letze Strophe gefällt mir nicht so sehr. DIESE aber umso, diese umso aber mehr ! 

     

    Mes compliments

     

    D.v.E.

  4. Erschöpft lässt sich der Alte fallen in den Thron

    der in den Runen seine Heldentaten preist

    Hier nennen Sie ihn Hár, den Hohen

    Er, der auch Übelstifter heißt

     

    Die großen Wölfe streifen seine Beine

    und schmiegen sich an seinen Saum

    Einst wird er Hangatyr, der Eine

    Der pfählt sich an den Weltenbaum

     

    Für einen Schluck aus Mimirs Quelle

    gibt er sein rechtes Auge her

    Er ist der Herr der letzten Schwelle

    der Rabengott, der Skilfingr

     

    Jetzt aber kommt er von den Frauen

    noch ganz zerwühlt ist seine Kluft

    Die ihn so voller Lust beschauten

    in seinem Bart hängt noch ihr Duft

     

    Zufrieden schürzt er sich die Lenden

    verscheucht die Raben mit dem Speer

    Und reicht den Wölfen mit den Händen

    Met und Köstlichkeiten her

     

    Er selbst verachtet alle Speisen

    Und nährt sich nur von gutem Wein

    Nur wenn er reimt auf alte Weisen

    Trinkt er den Odrörir allein

     

    Munin, um den er sich stets sorgt 

    stößt windesschnell auf seinen Arm

    Der Rabe spricht das Fimbulwort

    so voller Harm und schlimmem Gram

     

    Da dunkelt nun die Stirn des Alten

    Denn er erkennt: sein Schicksal naht heran!

    Drei Winter kommen,  das Land zu kalten

    Wie selbst die Asen sie nie sahen

     

    Schon ruft ihn Frigg  aus düstrem Sinnen

    Mit sorgenvoll gesenkten Augen:

    "Balder träumt, er fährt von hinnen!

    Odin! Sie werden ihn mir rauben!"

     

    Doch auch den Alten drückt ein Traum

    Von Ohnmacht, Verrat,  Einsamkeit

    Und Frigg hört sein verstörtes Raunen

    und fürchtet seine Dunkelheit

     

    Aufgewühlt stürzt sie aus Asgards Hallen

    und fährt hinab zu jedem Ding der Welt

    Und sie erfleht nur den Gefallen:

    Das keins sich gegen Balder stellt

     

    Nur einen Mistelzweig, noch klein

    Zu jung um etwas zu verstehen

    der wachsen will im Sonnenschein

    den lässt sie ohne Schwur entgehen

     

    O große Frigg, wo war dein Sehen

    als Du dies jener Alten sagtest

    die vorgab dich gut zu verstehen

    Verwandelt war er ! Loki war es !

     

    Der hat die Götter längst geneckt

    Balders Unverwundbarkeit zu prüfen

    Und Balder hat sich hingestreckt

    dass sie ihn gut bewürfen

     

    So warf ein jeder wo er stand 

    Nichts konnte Balder schmerzen

    Die Weide wirft des Blinden Hand

    und trifft den Gott im Herzen

     

    Da taumelt unser junger Held

    Blut sprudelt aus der Wunde

    ins Nichts greift nun sein Blick, er fällt

    und stirbt in der Sekunde

     

    Loki hat die Hand geführt

    den blinden Gott betrogen

    und ihn verfluchend brüllt der Höd

    doch Loki war entflogen

     

    Und wieder stürzte Frigg hinab

    Für ihren Sohn zu werben

    Sie fleht: "Weint all´ an seinem Grab

    Dann muss mein Sohn nicht sterben"

     

    Und alle Wesen weinten wohl

    Nur Thökk die Riesin nicht

    Da klang Hels Totenschrei laut,hohl

    Und so verlosch sein Licht

     

    (Und ein gewaltiger Sturm zog auf…)

     

    Als sie nun Loki endlich fanden

    (ein Fisch war er im Wassergras)

    und in der Atlaschlucht ihn banden

    beschaute Thor ihn voller Hass

     

    Sie quälten ihn,  den Feuergott

    rissen ihm viele Wunden

    und oft war er so nah dem Tod

    und litt so viele Stunden

     

    Doch helfen konnte es nicht mehr

    schon torkelten die Sterne

    Brennend fielen sie ins Meer

    dann: Heulen in der Ferne !

     

    So tief und groß wie eine Nacht

    um ihn Dämonenfeuer

    so stob der Fenriswolf mit Macht

    denn seine Stund´ kam heuer

     

    Und Odin stieg auf seinen Thron

    und rief der Alben Herrn

    Doch Wörlundur sprach voller Hohn:

    "den Asen sind wir fern"

     

    Und Loki stand am schwarzen Strand

    und wartete auf Naglfar

    Das Totenschiff aus Nagelwand

    brachte die ganze Dunkelschar

     

    Und Hel auf ihrem Nachtmahr ritt

    Loki zu begrüßen

    Auf Helhesten, nur noch ein Schritt

    und warf sich ihm zu Füßen

     

    Und als man fuhr gen Wigridfeld

    zur letzten großen Schlacht

    Erwachte Jörmungand und schnellt

    behende in die Nacht

     

    Reifriesen und Riesen aus Feuer

    aus Niflheim und Muspelheim

    Ihr Licht so hell und ungeheuer

    stob vom Flammenschwerterschein

     

    Der Regenbogenbrückenwächter

    der auf Bifrösts Höhen wacht

    Heimdall, der hohe Riesenschlächter

    hat jetzt das Gjallahorn entfacht

     

    (Und laut steigen die Töne

    Ragnarök ruft seine Söhne !)

     

    Asgard brennt, selbst Ygdrassil

    Surtung verbrennt den Weltenbaum

    Und Odin gürtet sich zum Ziel

    denn wahr wird nun sein dunkler Traum

     

    Er ruft mit einem Wort der Macht

    Einerherjar und Walküren

    und stürzt mit ihnen in die Schlacht

    die Götter anzuführen

     

    (und kein Gott hält mehr Wache

    Odin trägt die Runen der Rache!)

     

    Bitter kämpfen sie so als

    ein Schrei die Heere spaltet

    Denn Surtung spaltet Freyrs Hals

    im Schrei der Gott erkaltet

     

    Und Garm der schlimme Höllenhund

    springt Odin voller Wucht entgegen

    Doch Tyr schlägt in des Hundes Schlund

    Und Garm stirbt in den Schlägen

     

    Freyra rächte den toten Bruder

    Sie spaltete Surtung mit dem Schwert

    Der Riese seufzte, hernieder fuhr er

    verbrannt im eigenen Flammenherd

     

    In Asgard steht nun Frigg zur Wand

    als Fenrir höhnisch sie umwirbt

    Sie dolcht sich selbst mit starker Hand

    und bleibt so unbefleckt und stirbt

     

    (und Fenrir sträubt die schwarze Mähne

    Und bleckt die geifernden Zähne

    Sie hat sich ihm gestohlen

    nun wird er Odin holen)

     

    Im Lärmen auf dem Wigridfeld

    verläßt das Glück die Götterschar

    Gott um Gott nun stirbt und fällt

    nur Nacht, wo einst ihr Leuchten war

     

    Dann endlich bohrt sich Heimdalls Speer 

    durch Lokis Brust ganz im Verrat

    Denn Ungesehen flog er her

    hatte sich niemand offenbart

     

    In Seehunde verwandeln sich

    die beiden Kämpfenden sofort

    Der eine lässt vom anderen nicht

    so trägt der Tod sie beide fort

     

    Thor nun erwartet Jörmungand

    Er schleudert Mjölnir voller Wut

    doch beißt die Schlange ihm die Hand

    ihr Gift dringt in sein heißes Blut

     

    Zertrümmert liegt die Schlange bald

    dem Donnergott zur Zier

    Der lächelt noch, dann wird ihm kalt

    fällt selbst tot auf das tote Tier

     

    (voller Schmerz erschlägt Odin Riesen und Zwerge

    Spaltet den Himmel und sprengt Schluchten und Berge)

     

    Dann aber steht ihm sein Schicksal bevor

    und der Fenriswolf reißt auf den Schlund

    Da nickt still der Alte und reckt sich empor

    und fährt in des Wolfrachens Grund

     

    Und so endet die Welt des Alten

    Doch aus der Asche wächst ein neuer Baum

    und eine neue Welt wird sich sicher entfalten

    und neue Menschen werden sie schauen

     

    Denn das Leben selbst steht über uns allen

    über Menschen und Göttern und allem Getier

    Doch wir, wir sollen es selber gestalten !

    Und wir gestalten es: jetzt und hier !

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  5. Die Sternenschnuppen.. so vergänglich: selbstverliebte Taumelnde und wir blenden uns in Ihrem furchtbaren Licht!  Aber Luna-Selene leuchtet nicht um ihrer selbst .. sie trägt ! La noche oscura del alma! 

     

    Das ist sehr schön geschrieben. kraftvoll und doch fein wie ganz zarte Seidenfäden 

     

    Mes compliments 

     

    D.

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    • Schön 1
  6. Mes compliments Le, 

     

    das ist sehr stimmungsvoll, ein olfaktorisches Bouquet, ein textiler Blumenstrauß mit einer Menge Geschichte. Mir gefällt die angedeutete Treue, Verbundenheit, Verlässlichkeit. Drei Worte ja: KUSCHEL MIT MIR :-)) 

     

    D.v.E. 

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  7. vor 7 Minuten schrieb Darkjuls:

    Hallo Dionysos, ich habe das Gedicht nun mehrfach auf mich wirken lassen und verstehe nicht, warum es unter Schattenwelt eingestellt ist. Für mich klingt das positiv, wenn sich zwei finden und eins werden.

     

    Merci Juls, 

     

    Du hast Recht. Das gehört eigentlich nicht hierher.. 

     

    mes compliments 

     

    D. 

  8. Du hast mich heute Nacht

    Ich bin nun DEIN

    Du bist überall, du bist das ALL, ich FALLE

    Fang mich auf, fang mich ein !

    Lass uns so SEIN:


    ERWACHT !

     

    Wenn Du mich erkundest

    Wenn Du mich schmeckst

    Und mir meine Ängste stundest

    Und meine Narben leckst

     

    Lass uns so SEIN:


    EINS !

     

    Ich wusste nicht wie sehr ich will

    Weil Wollen mir die Sinne raubt

    Ich habe Angst vor Sinnesraub

    Doch!  ich WILL Sinnesraub

     

    und

     

    VIEL !

     

    Deine Haare fallen wild und frei

    Ich will DICH wild und frei

    SEI MEIN !

     

    Du bist anders bei Kerzenschein ..

    Du bist groß und weit (und MEIN!)

    Du dringst in mich

    Und ich in Dich

    Wir werden Licht

     

    mein Gott! Wir werden Licht…

     

    (WIR sind NIE nicht. Wir SIND  ja Licht: DEIN - MEIN - EIN)

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  9. Gerade eben schrieb Darkjuls:

    Hallo Dionysos, ich habe mal den Übersetzer bemüht: 

    Trage die Welt nicht auf deinen Schultern.
    Denn du weißt, dass es ein Dummkopf ist, der es cool spielt
    Indem er seine Welt ein wenig kälter macht

     

    Ich verstehe das so, nimm nicht alles so schwer. Das mit dem cool spielen, erkläre mir bitte näher. 

     

    Danke sagt Darkjuls

     

     

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  10. vor einer Stunde schrieb Darkjuls:

    Heute hinterfrage ich mein Handeln,

    um zu verstehen,

    warum mein Leben

    ohne dich weiter geht.

     

    "..And anytime you feel the pain, hey JULS, refrain,
    Don't carry the world upon your shoulders.
    For well you know that it's a fool who plays it cool
    By making his world a little colder"

     

    mes compliments 
     

    D. 

    • Danke 1
  11. Du, der Licht geblutet hat über meine  Wunden

    Du Gastgeber der blauen Stunden

    in Deinem Haus will ich sein

    bemalt vom Lüsterschein

    Deiner Wintergemmen

     

    (und ich warte auf Dich)

     

    In Deinem Muster will ich träumen

    sie singen es in allen Deinen Räumen

    da steht ein Stuhl: der Raum und dort ein Tisch: die Zeit. Lichterschaum: der Geist

    und in dem alten Garten blüht Dein jüngster Baum mit seinen Früchten: Wahrheit,  Klarheit, Mitleid

     

    In Deinen Räumen will ich sein

    still wie ein Stein

    ich warte dort auf Dich

    -äonenlang-

    und irgendwann poltert es und Du trittst ein

    und schaust mich an

     Du nickst sehr ernst und  flüsterst dann:

     

    "Heim !"

     

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  12. Das ist eine sehr schöne Innenschau und wirklich schöne Bilder: kleine Perle, Pelzchen, harte Lendenkraft, irres Saugen finde ich sehr gelungen ! 

     

    Nur eine Frage: 

     

    sag mir leise: o, wie gut,            

        o, wie gut ists, auf sein Weib zu hören!

     

    Soll er wirklich leise sagen "o wie gut ists auf sein WEIB zu hören ??"  und wenn ja: während, vor oder nachdem er den großen Brand gelöscht hat  ?

     

    mes compliments

     

    D.v.E. 

     

     

  13. Vielleicht.. Und nur vielleicht ist die "entscheidende Umsetzung" nicht die JETZT richtige Veränderung? Der erhoffte Fortschritt STRECKT alle Glieder... Gott ist mit den geduldigen auch wenn es schwerfällt. 

     

    Immerwährende Dunkelheit ist auch immerwährendes Licht. Nicht mehr unterscheidbar. Die Kraft zur Veränderung erwächst doch häufig gerade der unerträglichen Spannung.

     

    Ein schönes Bilderwerk. Sehr authentisch. Ganz verletzlich wie ein Perlenspiel aus kleinen festen Tränen...

     

    Mes compliments 

     

    D.v.E 

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  14. vor 5 Minuten schrieb Lucia Z.:

    Der liebende....

    ...er scheint, er geht durch das Licht, ohne Ihn gäbe es Dich und mich nicht.

     

    ..er scheißt auch Licht ! auf seinem Bio-Dünger wachsen viele gute Sachen :))

     

    Sehr leicht und schön geschrieben: All you need is love !

     

    mes compliments

     

    D.v.E. 

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  15. vor 1 Stunde schrieb Létranger:

    Aktuelle Fassung:

     

    Wärme, für einen Moment ist da Wärme.
    Sie springt vom Lächeln der Menschen
    mitten hinein in das Sonnengeflecht.

     

     

     

    wunderbar ! 

     

    mes compliments

     

    D.v.E

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  16. Ein Himmel rauscht in seine Nüstern

    Ein Raunen, wie wenn Riesen flüstern

    Und dann entsteigt der Stille

    sein Sonnenwille

     

    Er zieht Predigt und Liturgie zusammen

    Entzündet kussmundrote Flammen

    Und so angefüllt mit Feuer

    speit das Ungeheuer

     

    Die Priester tragen Scharlachtot

    All ihre Gebete brennen rot

    Und ihre Pfaffenkehlen schwelen

    Auf glühenden Pfählen

     

    Die Wucht mit der sie kochen, platzen

    Das Garen der schmelzenden Fratzen

    Da brennen ihre falschen Zungen

    Hingebrannt sind ihre Lungen

    Die Meister ihrer Übeltaten

    Wie ordinär sie braten !

     

    Ein Himmel rauscht aus seinen Nüstern

    Ein Feiern, wie wenn Engel flüstern

    Und dann steigt in die Stille

    sein Sonnenwille

  17. "Anlil" sagte Sie und sprach es warm, wie Licht aus runden, immervollen Formen

    Ihre Sprache war so fremd und schön wie blauer Blütenstaub

    Ich stammelte, versammelt in das Augenlicht der Norne

    Und hauchte, fauchte, schmerzend: "Ja! Ich glaub!"

     

    Ich hatte alles lassen müssen an der Schwelle

    Den Vater, Sohn, das Schwert, den Geist

    zitternd verbarg ich meine dunkle Stelle

    (Die war versengt von schwarzem Eis)

     

    Vermutlich kannte sie schon meine Trunksucht

    (und meine würmische Verlogenheit)

    Verbrannt vom Unlicht

    auf der Flucht

    (vor meiner Schattenhaftigkeit) 

     

    Nun schrie Sie "Anfang", hob sich wie ein ganzes Meer in EINER Welle 

    Orkangleich! Tief und weit, WEIT wie ein großer Weltenklang!

    Der Feuerschatten Ihrer Wehen fiel auf meine dunkle Stelle

    und schrecklich heiß war ihr Gesang


    Aus Ihren Augen brach das Licht der letzten Dinge

    und dann gebar sie Zwillinge

     

    An  An 

    lil    fang

     

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  18. vor 8 Stunden schrieb Létranger:

    Hallo Dionysos,

     

    das ist nicht mein Genre, aber schön gewebt.

     

    allein bei der 2 Zeile in Strophe 2 ließe sich drüber nachdenken, ob nicht das Wort "Gestalt" anstatt "Form" rythmisch besser ins Konzept passen würde.

     

    Gruß Lé.

     

    ja das klingt sehr schön .

     

    mes compliments 

     

    D.v.E.

     

    vor 1 Stunde schrieb SalSeda:

    Hallo @Dionysos von Enno

     

    - interessanter Name . und dazu etwas Besonderes hier neu eingestellt!

     

    Im letzten Atemzug, im Sterben ist jeder allein. Also ich hoffe auch darauf, dann endlich zu wissen was wirklich ist. Maya, die Illusion, das Wissen und Unwissen, das Verhüllende, die Zauberei.... aber auch die Schöpferkraft, selbst im letzten Atemzug ist die Schöpferkraft noch bei uns.... was wird diese Kraft danach aus uns gestalten?

    Ja, das würden wir schon gerne wissen.

     

    Ein kleines Verständnisproblem habe ich mit diesen Zeilen:

     

    flüstert Dich hin als diese schrecklich weite Form aus Taten, Lust und Pein  

    denn für mich, also so wie ich den Text lese, handelt er vom Sterben.. wohin wird mich die Schöpferkraft flüstern in diesen Moment, das Wohin ist die Frage, das Woher ist Taten, Lust und Pein... außer das Unsterbliche (auch Seele genannt) würde sofort  in einem Fötus neu inkarnieren.

     

    Trotz allem: ein sehr besonderer Text in eine gut passende Form gegossen...das Auslaufen am Ende passt sehr gut.

     

    ein herzliches Willkommen hier

    und liebe Grüße

    Sali

     

    Merci Sali, 

     

    möglicherweise sind wir im Grundrauschen nur Beziehung und ohne Beziehung nur noch Form (geronnen in: Taten, Lust und Pein): von der Art eines Kristallgitters, eine Art Potentialität (aber auf hintergründige Weise immer unterscheidbar), eher eine Welle als ein Teilchen. So hineingeflüstert in die Welt beginnt der kosmische Kreislauf erneut . Die Entformung liegt hinter dem Horizont des Karmas. So lange wir Form sind, werden wir wirken. Leben und Tod, Zeit und Raum, wirken nur in Beziehung = Bewegung.  Ohne Bewegung verfallen die Kategorien der Vernunft und machen keinen Sinn mehr, etwa so, wie die Frage nach der Farbe des Nordens. "Woher" ist in diesem Sinne immer vielleicht auch: "Wohin ?" 

     

    Mes compliments

     

    D.v.E. 

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