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Amadea

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Beiträge erstellt von Amadea

  1. Die Fledermaus, die Fledermaus

    hängt tags in ihrem Höhlenhaus

    mit  Ohren und zwei Flügeln -

    fein sauber, wie auf Bügeln.

     

    Wenn sie so schläft, steht ihre Welt

    gleich Kopf, was ihr ganz gut gefällt.

    Und sie spürt alles überall

    mit Echolot und Ultraschall.

     

    Wie komisch säh die Fledermaus

    im Federkleid mit Boa aus

    Und dennoch, das sieht jeder gleich,

    ist dieses Tierchen federleicht.

     

    Ein engelhaftes Mäusetier 

    mit akrobatischem Gespür.

    So fängt sie auch die Mücken,

    die uns so gerne picken.

     

    Ich träum, ich wär 'ne Fledermaus,

    dann säh die Welt gleich "richtig" aus.

    Doch schlief ich nur im Liegen,

    auch fräß ich keine Fliegen.

     

     

     

     

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    • Schön 1
  2. Hi DeadProphet,

    Die Frage " wer bin ich?" ist uralt, und vermtl. die Mutter aller Fragen, wenn es um das menschliche Bewusstsein geht.

    Das lapidare - ich weiß es nicht- ist aus meiner Sicht eine (vor)schnelle Antwort, eine Fastfood - Antwort sozusagen.

    Dein LI scheint dabei noch sehr von Bedürfnissen und paradiesischer Sehnsucht getrieben, Frieden, Erlösung, Schutz und Geborgenheit suchend.

    Mit der  Frage, welche das LI umtreibt, ist ja auch gleich eine riesige  Aufgabe verbunden, u.U. eine lebenslange, welche für sich selbst spricht: Erkenne dich selbst! gnothi seauton (griechisch) oder Nosce te ipsum! ( lat). Das Li scheint am Anfang dieser wichtigen Frage zu stehen, welche seine Entwicklung bestimmen wird.

    Kreativ und sinnstiftend könnte es für das Li z.B. werden, wenn er zur Erfüllung dieser Sehnsüchte selbst seinen Beitrag leistet, und es die Verantwortung für sein eigenes Leben entdeckt. Zum Glück findet jeder selbst irgendwann seine Antworten, wenn er sich diese wichtige Frage überhaupt schon mal stellt, da bin ich mir ganz sicher.

    gerne gelesen, Gruß Amadea.

     

     

     

  3. Die Stehlampe -trotz Lampenfuß-

    kann hüpfen nicht, weswegen

    steht diese rum mit einem Schirm?

    erwartet sie heut Regen?

     

    Sie hat ja wohl die Lampe an,

    und mir raucht meine Birne.

    Macht wer für mich den Hampelmann?

    Es tropft mir von der Stirne.

     

    Mein Tisch zieht sich ganz aus, na und?

    Ich geb ihm schnell ein Tischtuch.

    Gewiss, es findet sich der Grund,

    so wie nach einem Schiffbruch.

     

    Mit einer Tasse neben mir

    schau ich kurz an der Wand lang.

    Hab wohl nicht alle Tassen mehr

    in meinem Hängewandschrank?!

     

    Ich frage mich am Tisch: Warum?,

    und wund're mich beim Lesen.

    Liegt es an mir? Bin ich zu dumm?

    Was sind das nur für Wesen?

     

    Vier Beine hat mein Stuhl, jedoch -

    er kann damit nur rücken,

    und Rücken hat mein Buch ja auch,

    es tut sich schwer beim Bücken.

     

    Ich stehe auf. Es wird mir klar:

    vier Beine müssen laufen!

    - der Stuhlgang klappt schon wunderbar-

    jetzt erst mal kurz verschnaufen.

     

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  4. Liebe Letreo71,

     

    Der einzige Haken an deinem Gedicht scheint der verhakte Reißverschluss zu sein.

    Es hat mein Kopfkino angeworfen.

    Ein reizender Einblick in das Panoptikum von Reißverschlüssen und Knopflöchern. 

     

    Liebe Grüße, Amadea

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  5. Hi Darkjuls,

     

    in Zeiten wie diesen mag ich noch ein Fünkchen Hoffnung  erkennen, solange es solche Gedichte gibt, die das Böse im Menschen aufdecken , die es anzuprangern wissen und die Finger gnadenlos  in die Wunde legen.

    So bleibt unter dem Strich die Forderung, ständig an uns zu arbeiten und an der Verbesserung der Welt mitzuwirken.

     

    Fasziniert bin ich diesem Todeskampf bis zur Versteifung gefolgt.

    Vielleicht war es von dir ein bewusst eingesetztes Stilmittel, welches Herzrhythmusstörungen angedeutet hat

    (4. Strophe letzte Zeile), denn hier geriet ich beim Lesen ordentlich ins Stolpern.

     

    Erinnerung im Fieberwahn

    an duftend blühend Morgenstunden

    die einst noch all sein Hoffen warn

    bevor Gier in ihm den Wirt gefunden

     

    Vorschlag:

     

    Erinnerung im Fieberwahn

    an Blütenduft in Morgenstunden

    als ihn noch Hoffen überkam

    bevor die Gier ihn so zerschunden

     

    liebe Pfingsgrüße, Amadea

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  6.  

    Hi Létranger,

    hab mich mal an einer chronologischen Lesart versucht.

    Wenn es eine andere schlüssigere Deutung oder Lesart gibt, wäre es natürlich genial.

    Ansonsten bleibt bei mir nur ein zaghaftes Bemühen um Deutung und Texterfassung.

    Der Text dürfte für meinen Geschmack in seiner Aussage deutlicher sein. 

    Zum Anfang stehen Wasser und sonniges Lächeln im Vordergrund,

    am Ende bleibt das LI/ LD in der Kälte im Regen stehen.

    Wenn es ein Spiel sein soll, so wird es vermutlich immer wieder gespielt.

     

    ein Lächeln bringt Wärme spürbar im Bauch 

    Assoziation  Babybauch - Umgebung Fruchtwasser

    Elemente: Wasser + Sonne = Leben

     

    hohe Gesichter = Erwachsene,  eingefangenes Lachen  in Kinderaugen

    geschenktes Lachen - Man freut sich für den anderen auf dessen bevorstehendes Leben 

     

    Mit Papa im Hier und Jetzt die Welt entdecken 

    Wasser und Sonne im Schwimmbad

     

    ein wiederholtes Erzählen der Lieblingsgeschichte 

    kein Erleben mehr im Jetzt

    Redundanz im anzunehmenden  Erwachsenenalter ggf. beginnende  Demenz,

     

    das Erleben erfolgt im Rückblick- in der Erinnerung war die Welt in Ordnung,

    da hatte der Fahrer noch Bezug zu seinem Gefährt und wusste wo der Vergaser sitzt 

    Auto - Symbol für Mobilität und ( noch verständlichem)  Fortschritt

     

    Zum Schluss bleibt einem nur noch das letzte Hemd

    das LD/ LI bleibt im Regen stehen - es ist jedoch ein unangenehmer kalter Mairegen -( Kalte Sophie?)

    Der Mai als Symbol für das Aufblühen des Lebens hat für ihn selbst seine Gültigkeit verloren 

    da ist kein Lächeln mehr

     

    Resumé: das Leben ist doch ein Scheißspiel

     

    Schöne Pfingstgrüße, Amadea

  7. Hi Nöck,

    sicherlich. das Thema ist das gleiche. Es sollte an dieser Stelle auch kein Photograf gepusht werden, weil es schließlich um dein Gedicht geht. Er fiel mir nur sofort ein. Natürlich wird in dessen Photographien die gesamt Bandbreite der grausamen Realität gezeigt und nichts ausgelassen. Aber nicht nur, und das ist für mich der entscheidende Unterschied. Irgendwo erkenne ich immer einen Lichtstrahl.  Wenn die Hoffnung- wie du andeutest- wirklich gestorben wäre, dann wird eine Region, ein Ist- Zustand im Auge des Betrachters/ Autoren nur noch palliativ wahrgenommen. Dann erübrigen sich Hilfen und Engagement, weil sie schlichtweg keinen Sinn machen, dann werden Menschen und  Kinder im besonderen  abgeschrieben. Dann wäre die grausame Realität noch viel grausamer als der Krieg selbst. In seiner photographischen Thematisierung des Krieges werden die Sonnenseiten und vor allem die Hoffnung jedoch nicht ausgelassen, was die die Photographien von Kriegsberichtsphotographien unterscheidet. Es ist eine Botschaft. Deshalb meine Frage: wo bleibt das Licht in deinem Gedicht.? Der reinen Darstellung der dunklen Grausamkeit fehlt mEa. die Kontrastierung um die Dunkelheit eben nicht seiner  hoffnungslosen Düsternis zu überlassen. Ein Leser, der nach dem Lesen der Zeilen nur noch sagen kann: " boah, wie schlimm" ist mir zu wenig.  Das Weglassen der Hoffnung wird dem zerstörenden Menschen nicht gerecht. Er kann auch anders. Ich kann es leider nicht besser ausdrücken, aber vielleicht verstehst du, was ich meine. Auf der anderen Seite ist es natürlich nur ein ausdrucksstarkes  Gedicht, und das das kann dann auch mal abgrundtief hoffnungslos sein, wenn es das will. 

    hoffnungsvolle Grüße, Amadea

     

  8. Hi Sali, danke für deine Gedanken, die du dir ums Futter gemacht hast, Liebe Grüße, Amadea

    Hi Geschichtenerzählerknopf, sicher, das ist ein sensibles und schwieriges Thema, vllt. sollte es zur Erleichterung besser ungefiltert auf der Brille gelesen werden, Gruß Amadea

    Danke Lina für deine Willkommensgrüße und dein wohlwollendes Feedback.  

    Hi Hugin, du hast meine Formatierungsschwäche gnadenlos erkannt, werde noch mit Shift und Return üben , danke, Amadea. 

    Hi Ponorist/ Peter, auch dir danke für deine appetitmachenden Willkommensgrüße. ich grüße zurück, Amadea

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  9. Hi Nöck,

    Wo bleibt das Licht?

    Dein Gedicht macht betroffen, keine Frage, denn du hast für diese Momentaufnahme sehr feinfühlig nicht nur das richtige Versmaß, sondern auch den richtigen Ton getroffen.

    Diese Kinder brauchen aber nicht nur essentielle Hilfe sondern auch Visionen. Als Kontrapunkt oder auch in Ergänzung zum Tenor deines Gedichtes möchte ich daher den syrischen Fotografen Hosam Katan anführen, der es mit seinen Fotos fertiggebracht hat, trotz alledem eine Hoffnungsblume auf den Trümmerfeldern abzulichten.

    lieben Gruß, Amadea

  10. Hi Lé,

     

    Das LI bleibt im Hintergrund.

    Ist es ein anzunehmender allwissender Autor, der ein fiktives LD aufklärt? Im Grunde erklärt sich dieser aber selbst seine schnöde Welt und zimmert sich eine Lebensweisheit zurecht, sodass ich davon ausgehe, dass das LD = LI ist.

    Fühlt sich auch der Leser als Du angesprochen? Ich kann in Erwiderung natürlich nur für mich und nicht für die Welt sprechen. Das ist jedoch der springende Punkt.

    Als allgemeingültige Lebensweisheit fiele der Vierzeiler  bei mir durch. Er beschreibt ein momentanes Stimmungsbild des LI`s, und mehr nicht. Dieser spiegelt mir seine düstere und subjektive Weltsicht, nach dem Motto " die ganze Welt ist doof, sie ist mir nur ein intoleranter Spiegel, dem ich genügen muss, eine kalte Welt, die mich zerschlägt, wenn ihr nicht gefällt, was sie sehen will etc." 

    Nur eine völlig "entindividualisierte" Welt könnte letzendlich so einheitlich und platt  reagieren, wie sie das Li hier empfindet und beschreibt. Zu solch einer existenzbedrohenden Welt, die geprägt sein muss  von blinden Phasen tiefer Verzweiflung, Angst, Wahnvorstellungen  oder Depressionen mag ein undifferenziertes Weltbild  aber durchaus passen.  Auch für die Implementierung einfach gestrickter Handlungsmuster und Feindbilder mag die dahinterstehende Denke herhalten.

    Welches Individuum aber wollte sich in tiefenentspannter Situation ernsthaft dieser Kernaussage anschließen weil es nur noch von reaktiven Wesen und Spiegelbildern als "Gesamtwelt" umgeben ist?  

    In der Psychologie und z.T. in der Gerontologie müssen solche Weltbilder immer wieder aufgebrochen werden, die den Patienten dahingehend bestärken, dass er sehrwohl ein Individuum sein darf, allen Unkenrufen einer bedrohlich empfundenen Welt zum Trotz.  

    gerne  gelesen, Amadea

     

     

     

     

     

     

     

     

     

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  11. Hi Miserabelle,

     

    Für eine Naturbetrachtung deutet sich ein Lebenskreislauf und die Jahreszeit an. Wann baden Amseln? Amseln baden vermehrt im Sommer, wenn es heiß ist, und die Parasiten aus dem Gefieder gewaschen werden müssen - Parasiten, Vorzeichen des Todes. Ein Bad bietet Erfrischung und Regeneration, ein kleiner Kreislauf wird angeregt.  Wenn sich aus der Position des Beobachters zudem der "Himmel" in der Pfütze spiegelt, wird dieser für ihn vermutlich vornehmlich in Form von  Wolken sichtbar. Der große Kreislauf ergibt sich durch Wolken Pfütze und Verdunstung, Wasser ist das Element und die Vorraussetzung für das Leben. Die Symbolik ist für ein Haiku zur Genüge vorhanden.    

     

    Dein Haiku gefällt mir ausnehmend gut, ich könnte aber nur assoziative Begründungen beisteuern.

    Amsel und Himmel bilden nicht nur einen schönen Farbkontrast, sondern in mir eine Einheit "divergierender" Assonanzen- "imel" "am(s)el".  

    Egal ob du nun die Morgentoilette an den Anfang stellst, oder ans Ende setzt - mit Himmel und Amsel gelingt dir in beiden Fällen soetwas wie eine "Pointe", zumindest was den Überraschungseffekt anbelangt. Bei mir löst dieser eher den Nachhall aus, der eine metaphysische Ebene einbezieht. In der Vorstellungswelt des Lesers darf dann ruhig auch ein göttliches Wesen mit in der Wanne sitzen, warum denn nicht.  

    Deine situative Beschreibung  stünde mEa. denn auch nicht im Widerspruch zu einer puristischen Haiku- Auffassung, wenn auf diese Weise der Himmel gewollt oder ungewollt in den Waschvorgang mit einbezogen und " personifiziert" würde. Denn es bleibt schlussendlich der Lesart des Lesers überlassen, dieses Bild auseinanderzupflücken, zu interpretieren und für sich zu sortieren., oder sich mit dieser Waschszene seine Phantasie anregen zu lassen.

    tolles Ding!

    Amadea

     

  12. Gemischt mit großem Sahneeis,

     

    und ähnlichen Gefühlen

     

    bin ich am Boden längst und weiß:

     

    ich hocke zwischen Stühlen.

     

     

    'Ne alte Schraube an dem Stuhl

     

    trennt' sich von ihrer Mutter,

     

    sofort ging dieser aus dem Leim,

     

    und ich ging aus dem Futter.

     

     

    Da hocken wir an manchem Ort,

     

    das ist nicht immer heiter

     

    und schreiben die Gefühle fort;

     

    der Staffelstab geht weiter.

     

     

    Schon Mutter brauchte Schmier und Fett,

     

    ich liebe Margarine.

     

    Katharsis heißt mein Lebensweg,

     

    ich heiß' wie sie:  Kathrine.

     

     

     

     

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