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Vagabund

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Beiträge erstellt von Vagabund

  1. Spärlich bin ich eingerichtet,
    Fast spartanisch,
    Eigentlich sollte meine Entsagung
    dazu dienen, mich nicht 

    allzu Wohl zu fühlen,
    Ich will nicht vergessen,

    die Kinderarbeit,
    Die Unterdrückung des Individuums,
    Die Unterdrückung der Völker
    durch die Anhäufung und
    der schleichenden Dekadenz,
    Denn ich muss gestehen,
    Ich bin leicht zu verführen.
    Doch zu meinem erstaunen,
    Abgesehen von meiner Angst abzustumpfen, empfinde ich die Leichtigkeit des Neuanfangs.

    Ich habe keine Vorhänge,
    Ich will nichts mehr verbergen,
    Meine Bücher beseelen die Räume,
    Aufgestapelt auf den Fenstersimsen,
    Die Gedichtsbände sind in den Räumen verteilt, meine Freunde und Brüder rügen mich für die Unordnung,
    Ich weiß, sie machen sich Sorgen,
    Doch sie verstehen nicht,

    sie müssen offen liegen,

    Platz genug haben um

    sich zu entfalten,

    um die Ordnung zu stören,
    Sie müssen atmen, stets bereit,

    die Würde der Schönheit anzufechten.

     

    Die Tulpen in der Vase beginnen allmählich zu vertrocknen,

    noch ein Hauch falbes flirren

    schwebt über den Blüten,
    Ah, noch so schön,

    selbst im verwelken.
    Was von Schönheit durchdrungen ist, wird uns stets ansprechen. 


    Ich halte inne, höre in mich,

    bin der Stille nicht gewohnt,

    befürchte etwas schlimmes,

    dann merke ich, da ist doch nichts!

    Ach du heimtückische Angst,
    Stets bist du bedacht,

    Schabernack zu treiben mit meinem unkultivierten Geist,
    Nein, du darfst nicht hinein...

     

    Meine Wände, sind frisch gestrichen,
    In Grün und Weiß, unsauber,

    von Menschen die ihr

    Handwerk nicht lieben.
    Noch halte ich die Wände kahl,
    Denn ich will noch eine Weile mich dem Schmerz und dem Verlust vergegenwärtigen,
    Denn es gab da die Eine,

    die meine Träume darbte.
    Doch sobald das Feuer den Schmerz meines Herzens zu Asche dünkt,
    Und aus der Lavaerde frische,
    Junge Keimlinge sprießen,
    Will ich die Wände mit Landschaftsbildern,
    Mit dem Wanderer überm Nebelmeer,
    Mit der Schule Athens schmücken,
    Mit  selbst geschossenen Fotos
    von den Bergen und Tälern Dersim's,
    Meiner fernen, immergrünen Heimat,
    Und mit einem Bild von Gandhi,
    Um mich stets zu erinnern,
    Dass es für mich noch viel zutun gibt.

    Aphorismen will ich an

    die Wände pinzeln,
    Sie sollen mich Tag für Tag an ein lebenswertes Leben erinnern,

    bis sie in jede meiner Faser dringen und sie färben,
    Mich bestimmen,

    bis die Dunkelheit zu Lichte zerinnt.
    Ich hatte Sie einst erwählt, 
    wo andere vor ihr flüchteten,
    Wenn das Leben aus Liebe

    gezeugt wurde,

    dann muss die Finsternis doch nach der Liebe ihres Lebens warten

    um zu zünden.
    Ich verlor mich in ihren

    mystischen Augen,
    Ihre tiefen Abgründe zogen mich an,
    Ich hatte gehofft in den tiefen Höhlen auf Goldadern zu stoßen,

    wie den Sternen in tiefster Dunkelheit, wo es keine Laternen gibt,

    weill der Mensch sich vor Furcht

    nicht vorwagt um sie zu ergründen.
    Ich dummer Junge, seither,

    nährt sie sich von mir....

     

    Ich verschenkte mein Sofa,

    manchmal trage ich die Matratze vom Schlaf - ins Wohnzimmer,

    und lege sie auf meinen Perser,

    ich fühle mich dadurch von Konventionen befreit,

    so als hätte ich dem System

    den Mittelfinger gezeigt,

    wenn ich nicht mitspiele,

    wie können Sie mich beherrschen,

    mich bestimmen?

    Mich von meiner Suche ablenken?
    Ich bin doch Mensch,

    so wunderschön und tief ergreifend,

    weshalb wollen Sie mich ablenken,

    um mich von mir zu trennen?

    Mich am gedeihen hindern?

    Ich soll eine Verkümmerte Blume

    in einem engen Topf bleiben,

    die verlernt hat zu Duften..

     

    Ich beginne zu schreiben,
    Ich merke wie ich unwillkürlich lächle, 
    Wie schön,

    voller Fülle und sicher ich mich fühle.

     
    Ich kann die Spitze der Feder nicht gerade halten,

    ich bin Linkshänder, 
    Es passt zu mir,

    denn ich war stets ein Fragezeichen am Ende der Verse der Gesellschaft,

    schlugen sie mich deshalb? 
    Um aus meiner Schleife eine stramme Linie zu ziehen? 

    Ganz gleich, ich bin noch, 
    Im Hier und Jetzt bin ich fähig

    mich auszudrücken, 
    Meinem Geist Weite zu verleihen, 
    Meinem Finger Schwiele, 
    Meiner Hand Nässe, 
    Der Gegenwart ehrliche Küsse.. 

     

    ( 2020) 

    • Schön 4
  2. Hallo Carlos.. 

    Danke für dein Feedback.. 

    Absolut, facettenreich trifft zu, 

    Da bin ich ganz bei dir. 

    Doch ob es der Geist oder die Seele ist 

    Die facettenreich ist kann ich nicht sagen, ich tendiere auf den Geist.

    Ich persönlich unterscheide  den Geist und die Seele. Die Seele ist für mich das wahre ich, wie auch immer das  aussehen mag. ( vielleicht beständig?) 

    Und der Geist, ein Freund oder Feind der uns führt.. 

    Doch bis dahin, lebt man aus tausend Gesichtern, die das wahre Wesen maskieren, mit Schatten und Farben.. 

     

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  3. Guten Abend liebe Donna.. 

    Ich mag deine Gedichte, sie sprechen mich im innern an und setzten etwas frei.. Ich höre aus deiner Poesie meist die Hoffnung heraus, und die Achtung und die Freude am Leben, selbst in Zeiten der Trauer. 

    Farben, die sich dagegen wehren zu verblassen.. 

    • in Love 1
    • Schön 1
  4. Nacht war es, 

    Der Wind heulte und schlug

    um Hilfe flehend gegen die Fenster, 

    kratzte, an der Fassade 

    und an den Mauern. 

    Er bat ihn nicht hinein, 

    er wusste, seinen Sorgen, 

    Seinen zugefügten Wunden 

    aus allen Ländern,

    Wäre er nicht gewachsen. 

    So zog der Wind weiter, 

    Doch nicht ohne Wermutstropfen 

    an den Scheiben zu hinterlassen. 

     

    Nacht war es, 

    Alleine saß er in seinem Zimmer, 

    Das Meer hatte das Bedürfnis zu reden

    Es verlangte nach stummen Zungen 

    und achtsamen Ohren,

    nach seines gleichen, 

    Es zischte, raunte, brodelte, toste, 

    pfiff all die Wörter aus hundert 

    Zahnlücken. 

    Was es sagte,

    mochte nicht jedem gefallen, 

    Rücksichtslos, seine Sinne

    nicht zu stillen, laut griff es auf 

    woran es glaubte, 

    Es akzeptierte keine Einwände, 

    Absolute Feststellung. 

    Epikoinon! Ungespalten, 

    Aller Weisheiten inne. 

     

    Nacht war es, 

    Alleine saß er in seinem Zimmer, 

    Im Schneidersitz,auf seinem Einzelbett

    Er sah durch die bodentiefen Fenster, 

    Das Meer stürmte und zerschellte 

    an den Wehrmauern, 

    Myriaden von Tropfentruppen

    hungrig nach verschlingen, 

    Manche schafften es bis zur Promenade und zu den Fenstern. 

    Es wollte die Stadt einnehmen, 

    Denn es konnte seit Jahrhunderten 

    die Stadttore nicht von

    seiner Sache überzeugen,

    doch die Festung der Korsaren, 

    Standhaft, bis heute. 

    Der Wind zischte, 

    Man muss einer Sprache nicht 

    bemächtigt sein um zu verstehen 

    was im Ernstfall gesagt werden will, 

    Wut und frustration war

    in allen Dingen, 

    Gebrochen alle Abmachungen, 

    Nach Salz und Eisen roch die Luft, 

    Des Meeres Kanonenpulver.

    Der Heerführer, verlangte

    nach Veränderung. 

    Und er, der da saß und zusah,

    fühlte sich von der keimenden Schlacht verstanden. 

     

    Nacht war es, 

    Alleine saß er in seinem

    kleinen Hotelzimmer, 

    Kein vernachlässigter Tag, 

    Kein verletztes Gefühl 

    stach wie sonst in sein Herz, 

    Es pochte harmonisch, 

    Im Angesicht des Getümmels,

    Die Syntaxen zerbrachen, 

    Voller Lust knisterte die Schlacht,

    Er fühlte sich verstanden. 

    Das Meer, der Wind, 

    Die tief schwarzen Fassaden 

    des Himmelgewölbes erklärten ihn, 

    Die schemenhaft leuchtenden Laternen entlang der Promenade, 

    Die leeren, Funkel durchnässten Straßen strahlten für ihn, 

    Sein inneres, war allen Worten 

    und wallungen erhaben, 

    Die Nacht, sang die Ferne herbei. 

     

    Nacht war es, 

    Alleine saß er in seinem Zimmer, 

    Geschlossen seine Augen, 

    Fern von seiner Siedlung, 

    Heimat wollte er nichts und niemanden

    nennen, die nicht der Alchemie

    fähig wären, 

    Die sein Herz entschlüsseln. 

    Er wusste, die Heimat, 

    War die Selbstfindung. 

     Altes, fest verwurzeltes, 

    War dem Untergang geweiht. 

     

    Alleine saß er in seinem Zimmer, 

    Doch war er nicht einsam.. 

     

     

    • in Love 1
    • Schön 1
  5. Hallo lieber Dio.. 

    Ich bin begeistert.. 

    Ich finde, dass die Herausforderung, eine gute  Geschichte zu schreiben, zum Teil darin liegt ehrlich zu schreiben..

    Über die Dinge, die man durchlebt hat, 

    Oder die einem am Herzen liegen.. 

    Denn erst dann, wirds authentisch, 

    Vorallem, wenn man auch seinen eignen Schatten bewusst ist.. 

    Da fällt mir Hemingway ein, 

    Und wie er sagte, die Dinge nicht  beschreiben, oder nur schildern,

    sondern Darstellen - 

    Ich finde das ist dir sehr gut gelungen 

    Und habe es genossen dran teilzuhaben.. 

    ich freue mich auf mehr... 

     

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  6. Hey Dio, danke für dein Feedback. 

    Ja ein zauberhaftes Lied, passt irgendwie wirklich zum Gedicht.. 

    In der Hoffnung, dass die Natur uns erhalten bleibt, ja, noch weiter, mehr Entfaltung erhält vom Wärter - Mensch... 

    Möge dir der Reben Saft  zum Wohle kommen, noch einen schönen Abend.. 

     

    • Danke 1
  7. Ich sehe wie der Regen

    in zartem blau die Berge färbt, 

    Und ein zitterndes abgetöntes violett

    greifft in die Fasern der Kronen. 

    Aus der Esse des Himmels, 

    Dampft samt - weicher Nebel 

    und umringt wie ein Versprechen 

    in ewiger Zuneigung die Gipfel. 

    Als würde Aiolos zum Takte 

    des Dionysos Gesang pfeifen, 

    strömt aus seinen

    Lippen ein kühler Wind 

    und löst den Saum des Firmaments, 

    Dunkle und helle Leuchten der Elemente rieseln auf die Erde und betupfen lieblich die Ländlichkeit, 

    Aus der Ferne, höre Ich aufgebauschte Flüsse rauschen und brodeln, 

    Und die Pflanzen, saugen und saugen 

    und erstrahlen kräftig und viel sagend

    in sattem Grün. 

    Und wie ich über die unsichtbare Hand staune, wie sie die Wasserfäden aus den Kronen zieht, dass sie nicht der Vergeudung anheim fallen, ein Wasserschweif bildet sich, wobei Myriaden von Kristallkörnern sich in den Notenlinien des Äthers verfangen, 

    ein schillern! 

    Mein schweigsamer, sich dem staunen und der Neugierde preisgebender Geist, 

    Der meine Begeisterung teilt, unnötig, wie in den meisten Fällen der Aufforderung sich hinzugeben dem Leben, 

    So entschuldigt er sich vor mir und korrigiert seine einst feindlich gestimmten und trübseligen Gedanken, die Unwiderlegbarkeit gebührt nur der Schönheit. 

    So reiht er sich in meine Bahn, ausgeliefert der verführerischen Kunst der Natur, Und durch die Selbstvergessenheit, ergreift die Seele die Möglichkeit  und zündet in mir Hochgefuhle.. 

    Ich erkenne nun, dass ich keinen Namen mehr brauche wie die einer Heimat, keine Kultur die mich je befriedigen will, denn ich habe die Quelle gefunden, die Natur! 

     

     

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    • in Love 3
    • Schön 4
  8. Ich bin sprachlos... 

    Empfindet jeder sich selbst je nach seiner Gemütsverfassung? 

    Wenn wir etwas erhabenes und ehrliches vorfinden? Ich weiss es nicht... Deine Lyrik geht tief in mich.. 

    Ein Hauch von Melancholie empfinde ich in deiner bunten, Mannigfaltigen, und sublimen Geschichte, doch auch ein Weg hinaus aus der Stadt, an einen Ort, den wir erst als unsere Heimat erkennen wenn wir ihr begegnen. Bei soviel Bewusstsein und seiner Selbst gewahr zu sein liebe Federtanz, wird das ganz sicher unweigerlich geschehen 🙂

    So lass ichs sein, und lese sprachlos die Geschichte noch einmal, und sehe mir die Bilder an, schmecke die Farben und die Düfte heraus... 

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  9. Hey L. A. F... 

    Danke für dein Feedback, es freut mich  das es dir gefällt und das es dir nicht langweilig wurde, in der Tat, ist das Gedicht sehr langatmig... 

    Ich dachte beim Schild an ein Schildwall, Sinnbildlich für den Zusammenhalt einer Sache.. 

    Aber danke das du mich darüber aufmerksam machst, das was offenbart wurde in der ersten Zeile, 

    nicht nochmals zu wiederholen.. 

    Ja die Lippen, stehen für die Sehnsucht, in meinem Falle, die Lippen eines Menschens, der mir ein Bruder war und verstorben ist... 

    Wünsche noch einen schönen Abend.. 

     

  10.  

    Ohne dich Kamerad, ohne dich,
    bin ich auf den Schlachtfeldern
     dieser Welt, ein einsames,
    zersprungenes Schild,
    offen, verbluten meine Flanken,
    ausgeliefert den Stichen
    der materialistischen Idealisten.

     

    Ohne dich Kamerad, ohne dich,
    erkenne in diesem Gewühle nicht,
    ob mein Streben erhaben ist.

     

    Ohne dich Kamerad, ohne dich,
    wem soll sich mein verwirrtes

    Herz erklären,

    um die Orientierung zu finden?
    in der engen Einsamkeit,

    erkennt es nicht, was es sinnt.

     

    Ohne dich Kamerad, ohne dich,
    Wer soll mir Einhalt gebieten?
    Wenn ich in Zeiten des Fiebers,
    dass Leben kränke, es mit Worten
    und boshaften Taten verletze,
    und wer soll meine Verfehlungen schelten?
    Wenn ich mich im dunklen Wald
    Der Begierden verliere?
    Wer führt mich wieder hinaus?
    Und Kamerad, wer wenn nicht du,
    wird sich meiner annehmen,
    Um mein wahres Ich, 
    um meine Würde kämpfen? 
    Und meinen Glauben wieder aufrichten? 

     

    Ohne dich Kamerad, ohne dich, 
    wie? Die Freundschaft erlernen 
    und verstehen? 
    Mit wem, wenn nicht mit dir, ehrlich, 
    ohne Furcht vor Verrat, Missgunst 
    und ohne Neid das Brot brechen? 
    Der Genuss wird fahl, 
    Die Gaben, bleiben ungeweiht, allein, 
    ohne seines gleichen zu schmecken. 
    Ah, Die Hände, die einander füttern, 
    das letzte Stück Brot, 
    zankend hin und her schieben. 

     

    Ohne dich Kamerad, ohne dich, 
    wozu Ruhm? Wozu Gold? 
    Wenn ichs nicht mit dir teilen kann. 
    Wie?

    Die Tiefe des Lebens und die Größe 
    des Menschens erkennen, 
    ohne einen Gefährten? 
    Wenn sich doch niemand an die Anfänge erinnert , wo wir Jahrelang im Dreck kriechten, schwankten, sündigten, 
    von einem aufrichtigem Leben träumten! 
    Wo doch keiner weiß, dass unterm Hemd, 
    Tausende Wunden des Verlustes, 
    auf der Brust zu Narben verglimmten. 

     

    Ohne dich Kamerad, ohne dich, 
    wozu dieses Gedicht? 
    Das wie die Gestirne

    aus der Dunkelheit geboren,

    und Bewusstheit erlangt, 
    Ah, die Reue, die Sehnsucht, gräbt tief.

     
    Kamerad, wozu dieses Gedicht? 
    Wenn deine Finger, 
    nicht diese Verse berühren, 
    und deine tröpfelnden Tränen 
    sie wieder löschen. 
    Wozu bin ich? Wenn der Zucker deiner 
    Lippen, nicht meine Stirn versüßen. 

     

    Ohne dich Kamerad, ohne dich, 
    vor wem soll ich das Visier öffnen 
    und salutieren? 
     

    • wow... 2
  11. O süße Luft, welch inneres Gemüt, 

    bewegt dich dazu,

    so herzerwärmend zu klingen? 

    Wie gelang dir der Wandel, 

    zu solch tiefem Empfinden? 

     

    Im Winter noch, schlugst du mit den Fäusten gegen die Wände,

    Zorn war noch zu hören

    in deiner Stimme... 

    So einsam in den Nächten. 

     

    Und gewandelt sah ich

    dich im Frühling, so tapfer,

    so loßgelöst, so uneigen, 

    mit absoluter Hingabe beteiligt, 

    am Wiederaufbau

    der verwüsteten Welt, 

    in Bewegung, in junger Frische, 

    Stets ein Liedchen der Versöhnung 

    auf den Lippen. 

     

    Nun, im Sommer,

    brist es aus deinem Geiste, 

    und der Mond, versilbert deinen Atem, 

    während du,

    im Schlaf, friedlich versunken... 

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    • Schön 1
  12. Bunt muss ihre Welt sein, 

    Und bequem, 

    Ich spüre, sie begutachten mich, 

    Durch die getönten Fenster, 

    Blind und unwissend fühle ich mich, 

    Bewusstsein schaffen sie mir

    über mein Schicksals, 

    durch ihre Anwesenheit, 

    Ich bin ein Nutzmensch der Steppe. 

     

    Die Evolution, drang noch 

    nicht zu mir vor, 

    Für den Umbruch meines Chromosoms, 

    Matsch und Morast erschweren

    Wohl ihre Wege, 

    Die Berge und Schluchten

    legen ihr Grenzen. 

     

    Ich stehe so da, 

    Müde gestützt auf mein Hirtenstab, 

    Und Blicke zu ihnen hinüber,

    wie übers weite Meer, 

    Ich lächle in mich hinein, 

    Ich kann weder schwimmen 

    noch segeln, doch ich erkenne 

    auf der anderen Seite, 

    Die Hänge Reben winden, 

    Hell - grüne Wiesen, sanft,

    Auf belichtete Hügel liegen, 

    Und die Winde, tragen mir Düfte 

    übers gekämmte Meer, 

    Von Orangen und Zitrusbäumen. 

     

    Wir betrachten uns gegenseitig 

    wie unterschiedliche Gemälde

    die in einem Atelier hängen, 

    Auf beiden Seiten, fehlen Farben. 

    Und vor Scham,

    knöpfe ich mein verstaubtes,

    in Schafwolle und Erde 

    getunktes Hemd,

    und gebe mich von Welt, 

    Versuche sauber zu wirken 

    wie ihre Kleider, 

    Indem ich lächle, 

    Und ich frage mich, 

    Wer von uns empfindet wohl 

    mehr Unbehagen und Scham... 

     

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    • Schön 3
  13. Lieber Dio, es freut mich total, dass es gerade dir so gut gefällt, einem Dichter dem ich mich im Geiste Verwandt fühle und dessen Gedichte mich beflügeln.. 

    Vielen Dank dafür... 

    • in Love 1
  14. Die Landschschaft erwacht 
    aus dem Schlummer,
    Geschmolzen Luft und Kristall,
    Befreit von eisigen Gittern.

     

    Das Gefilde öffnet die Brust,
    Und es sprießen bunte Fädchen,
    salben die Erde mit Düften, 
    Und bittet die Gemüter

    auf zu schlemmen

     

    Die Prozession beginnt,
    Es läuten die Glocken,
    Feierlich herbei gerufen
     die Himmelsrichtungen,
    Fürs alljährliche Divan,
    Verheißungsvoll wartend, 
    auf König Sommer.

     

    Er zieht bereits, von Pfalz zu Pfalz,
    Mit zwitscherndem Gefolge,
    Grüßend Tal und Baum,
    Am Horizont, blitzen Goldene Speere.

     

    So komme nun wohlgesonnener Herrscher,

    die Brücken sind frei von Eis,

    Träumerische Tage erwarten

    die Dichter,
    Und auf den Lippen der Wanderer,
    Erblüht schon die Lust zu singen.

     

    O Freude, löse dich aus der Stube,
    Sieh! Die jung entschlüpften Schmetterlinge frohlocken bereits die Gräser, spürst dus, wie die Kälte von dannen zieht aus der Ader?

     

    Höre freudentrunkene Gelächter,
    Ich kenne doch diese Streuner,
    Heim gekehrt die vermissten Balztänzer,
    Seit gegrüßt ihr Mauersegler,
    Ihr freien boten des Sommers,
    Tanzt, spielt und schwimmt,
    Erquickt meine müden Augen
    Im Fluss des Äthers.

     

    Lang ists her, dass wir gemeinsam
    Träumten am Lagerfeuer, und staunten über silbrig gesprühten Staub der verglühenden Sternensplitter,
    Ach, in mir erwacht was dich bewegt,
    Glaube und Lebensdrang... 

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    • in Love 1
  15. Wenn wir alle die selben Ambitionen oder die selben Gedanken hätten,

    Oder wie ein Gedicht zu schreiben sei, 

    würden wir alle das selbe schreiben.. 

    Und zu dem der meint ein Dichter schreibt in seinem Leben nur 8 gute Gedichte, dem würde ich sagen, dass jeder seinen Abnehmer hat, von deinen 100 Gedichten, könnten mir alle 100 gefallen, oder keines. Aber das heisst nicht das es einen schlechten Dichter gibt, jeden spricht etwas anderes an,

    Und vorallem, schreibt ein jeder Dichter vorallem um sich seiner selbst zu erklären oder den Versuch zu unternehmen das Leben besser gewahr zu werden. 

    Und deshalb, verdient ein jeder Dichter  Respekt. Jeder fühlt anders , und mancher, findet ein altes, zuvor gelesenes Gedicht beim zweiten Mal schöner oder eben nicht.. 

    Und zu Nietzsche, Liebe Hera, 

    Hast du schon mal gedacht, dass dieser hoch sensible Mann, seine kräftigen Verse schrieb, um seiner Unsicherheit und seinen Enttäuschungen ideale vor zu setzten die er erstreben wollte um sich zu eretten? 

     

    Und die, die Rilke für überbewertet halten, die vergessen, dass er einer der Vorväter der modernen Poesie ist, auf ihn sich selbst ein Hesse zum Teil beruft, und das ist doch schonmal was

     

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    • Schön 1
  16. Der Abschied rückt näher, 

    Und in den Linien seiner Augen, 

    Lässt sichs lesen,

    Was Ein Leben, hat ins Herz geschrieben, 

    freudige und traurige Geschichten, 

    Die sich nun im Alter begegnen, 

    Und verbrüdern, traulich in Versöhnung

     

    Beim erzählen, ein Blick in die Ferne, 

    Ein gewahr werden dem

    blauen Ton des Himmels,

    doch in Wahrheit, da schaut er zurück, 

    Bilder an die er sich erinnert, 

    Die plötzlich pulsieren, atmen.. 

    Schweigen...

    Langsam spannt er sein Bogen, 

    Und tretet über eine Schwelle, 

    wohin ich kein Zugang habe. 

     

    Wie Pollen und Blüten sind wir, 

    Die einem vor die Nase fallen, 

    Ein Blick führt zur Zweige, 

    Ein Stich lässt das Herz auffahren, 

    Zu schade um die Schönheit, 

    Und um die noch glühenden Farben, 

    Wie? Sie liegen lassen... 

    Ooo, sie Duften ja noch!!! 

     

    Würd' ichs nicht besser wissen, 

    Wäre ich traurig um ihr enden, 

    Doch in Wahrheit,

    Segeln sie auf Winden fort, 

    Gleiten auf Flüssen die sie auffangen,

     zu neuen Gestaden... 

     

    Der Abschied rückt näher, 

    Und er sagt noch mit fülligen Augen, 

    Ich wünsche dir ein langes Leben, 

    Und ich, dir, ein baldiges Erwachen, 

    Ein neues, wohl geboren, 

    Aus starkem Stamm, 

    Und vollen Blüten. 

     

    Vielleicht, irgendwann, irgendwo, 

    Während einer ermüdenden Wanderschaft, werde ich dir wieder begegnen, und unter deiner Fittiche rasten, und meinen müden Kopf, 

    Auf deine wohltuende Rinde legen, 

    Und vielleicht, wirst du mich mit einer Frucht begrüßen, 

    Und genüsslich wird mein Auge das Tal durchwandern, und meinen zukünftigen Platz im Gefilde ausmalen 

     

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  17. Irgendwann werde ich vergehen, 

    Blüte um Blüte, 

    Farbe um Farbe, 

    Licht um Licht verblassen, 

    Gleich einer Blume. 

     

    Es wird vergessen sein, 

    Dass es mich einmal gab, 

    Meine Träume werden

    in die Erde sikern, 

    Der Regen wird sie wieder aufkeimen, 

    Und die aufkommenden Winde, 

    Werden sie aufsammeln und in 

    Den Luftbläschen lagern, 

    Bis die Kinder die Wiesen

    und Waldesluft einatmen, 

    Und ihre Nasen, 

    Werden vor kitzel Flügel schlagen. 

     

    Mein Herzschlag wird verklingen, 

    Meine lieblings Lieder,

    meine lieblings Gedichte, 

    Die mich in die Wälder und unter die Menschen lockten, 

    Meine Freuden, meine Wagnise aber, 

    Werden in der Welt weiter erklingen, 

    Mein Leid wird verstummen

    und ruhen, keine Wunde

    wird offen bleiben, 

    Das aufgestockte Blut, die Gerinsel, 

    Werden sich wieder dem Strom anschließen und pulsierend fließen, 

    Die Menschheit... 

    Wird sie heilen. 

    Doch eins werde ich mitnehmen, 

    Die Freundschaft! 

    Die Versöhnung, 

    Mit ihr werde ich scheiden... 

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    • in Love 1
  18. Winzige Häupter ragen aus der Erde, 
    Und lächeln Farben, 
    Und sprechen Düfte, 
    Was ist bloß geschehen

    unter der Erde? 
    Was fand zusammen? 
    Dessen Liebe sich nun ausdrückt? 
    Ja Kompost und gemahlenes Gestein, 
    Wurd vermischt und zerbröselt

    im Mörser, 
    Doch welches Zauberwort genau, 
    Sprach der Alchemist? 


    Wenn ihr nur wüsstet, 
    Wieviel Mut und Hoffnung ihr mir gebt,
    Das eines Tages,
    Ich selbst, durch abgestimmte Zutaten,
    aus abgeschmeckter Brust erblüh... 


    Denn Früher oder später, 
    Findet sich, 
    Dessen Substanz zur
    Vollkommenheit bestimmt ist...

    • Gefällt mir 3
    • Schön 1
  19. Und Die ganze Welt,

    ist ein ineinander geflochtenes Feld, 

    es wächst und gedeiht das, 

    wie und was du bestellst, 

    gehst du wie ein Bauer ans Werk, 

    vertrauend und stets 

    andächtig das Herz, 

    erweicht sich die Erde, 

    und es sprießen Früchte, 

    die nähren die Seele, 

    und was ihr bekommt,  

    rankt unweigerlich 

    Ins göttliche.... 

     

    • in Love 1
  20. Da liegt mitten im Wald, 

    behütet und eingerahmt, 

    von Blättern und gesäumten Wegen, 

    eine Ruine, wagemutig auf

    Klippen und Felsen, 

    dessen Beständigkeit,

    all' überblickender Blick, 

    ermuntert das Tal, 

    und Generationen von Vögeln, 

    nennen die zerklüfteten

    Mauern ihr Heim, 

    Welch ein sinnlicher Gedanke 

    drängt sich mir, 

    Wer alles war schon vor mir da? 

    Und sah und empfand, 

    das was mir wird zuteil. 

    Meine Seele kleidet sich

    in grüner Seide, 

    und wäscht sich mit rotem Sandstein, 

    O Baum, o Wiese, o Gestrüpp, 

    Umringt ihr die Ruine und sprießt durchs Gestein als ihre Zierde? 

    Ich höre eine Symphonie, 

    Mich durchfahrende Schwingungen, 

    Die mein Geist, sachte

    aus dem Schlaf wiegen, 

    ein Gesang, die vor tausend

    Jahren entstand, 

    Was die Winde, seither in ihren Strömen aufbewahren, 

    Und es denen vorspielen, 

    Die gewillt sind, sich zu verlieren, 

    Die Arkaden rahmen den Himmel ein, 

    Ein Gemälde, dass nie das selbe zeigt, 

    Mein Geist tränt sich leicht

    bis hin zur Seeligkeit, 

    Und mein Kummer und mein Leid, 

    Entblößt sich als bloßer Schein,

    Und was übrig bleibt, 

    Das bin ich, ein zarter Klang... 

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