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Yoar Mandalay

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Beiträge erstellt von Yoar Mandalay

  1. ich weiss du weisst genau das ende kommt bestimmt

    für dich zu keiner zeit so sollte es wohl sein

    doch sei dir trotzdem treu und meißel nichts in stein

    die erde weint sonst staub zu glühn‘dem sonnenwind

     

    aus zwei mach eins plus eins 

    macht zwei du scheinst und scheinst 

    und scheinst dabei zu bersten

    liegst still vor’m schrein im sterben

     

    mach drei hoch drei mal drei

    und sei einfach nur frei

    der geist heilt alle schmerzen

    der geist teilt alle verben

    mit subjektivem werben

    um eins mit science zu werden

    reicht schon allein dein herzen

    von wegen mit gefährten

    auf fährten ew‘gen seins

     

    allein

    all.eingeerdet

    tonscherben unter grund

    wärst du vertrieb’ner keim

    dann blieb‘s ein wunder.punkt

     

     

     

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  2.  

    so putzig

    dein ata ata

     

    mit mondaugen sprichst du

    in mein atacama-karma ein

    bringst staub und stein in mir zum blühn

     

    und während sterne glühn

    küss ich dir zweifel vom gestirn

     

    in meinen regen spannst du deinen schirm

    und dafür schenk ich trockne schäfchen

     

    doch fühl

    der traum treibt sand unter die lider

     

    die sonne singt stakkato-ständchen

    im immer-wieder

    immer wieder

     

    spend ich mein firmament an liebe

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    • Schön 1
  3.  

    auf.bäumen

    floriert

    das bestäuben

    mit neusten gebräuchen:

     

    leugnen

     

    sich von leisesten geräuschen

    verscheuchen lassen

    während alle wasser beträufeln

     

    erst liebäugeln

    dann dagegen sträuben

     

    ab und an heulen

    über.winde

    des unkeuschen keuchen

    von kreuchend fleuchenden sinnesräubern

    die meucheln

    indem sie ungesproch‘ne stimm‘n erbeuten 

     

    doch inn‘res veräußern

    beginnt mit räuspern

    seufzern 

    und will ins tempo der zeit schnäuzen

     

    deuten verleitet dazu

    kopfgebäude zu durchleuchten

     

    es ist so leicht wie

    den scheuesten mit fäusten zu verscheuchen

    anstatt sich zu betäuben

     

    an wegeskreuzen sind bereute gefühle

    stühle auf der reise nach jerusalem

    und das kalkül ein übersehn

     

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    von mandelkerngedankenzweigen

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  4. Hi Josina & Fietje,

     

    ich war mir zunächst selber nicht ganz sicher, worauf ich bei dem Gedicht hinauswollte, da ich es ziemlich intiutiv und relativ zügig formuliert hatte, aber ich denke die Haupthematik behandelt den Übergang vom Leben zum Tod und dessen einhergehenden Wahrnehmung, daher auch der Titel „Portamento“ als Beschreibung eines gleitenden Übergangs zwischen Tönen und dem Gang durch eine Porta Memento Mori, wobei das lyr. Ich jedoch in einer Zwischenwelt festhängt ( „Zwiespalt, dafür und dagegen, Feuer fegen, Treppe rauf oder runter“). Und ja, dort werden verschlungene Pfade betreten, wohl hauptsächlich Wege der Erinnerung, sowie Türme aus Treppen ( hier dachte ich an M.C. Escher), auf denen man zu verschiedenen Ansichten springen kann. Ich hab so das Gefühl, dass das lyr. Ich sich ganz wohl im Dazwischen fühlt.

     

    Danke für‘s Interesse & ein schönes Rest-WE

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  5. Hi Vie,

     

    irgendwie fühl ich mich Deinem lyrischen Ich sehr verbunden. Man kann dieses Gefühl des Ausharrens im Zwischenspeicher an subjektiver Intimität gut nachempfinden. Im Schausteller-Jargon gesprochen: könnte Hauptgewinn oder Niete sein. Mir gefällt, dass der Text dermaßen ausgewogen unentschlossen ist,  so wie er in emotionaler Nähe und Distanz variiert, obwohl der Impuls ja vom Ich ausgeht.

     

    Sehr gern gelesen

     

    greetz

  6.  

    blick durch den zwiespalt der tür

    zu mir selbst

    trett ein

    und seh überall blaue flecken

     

    irr umher in der vielfalt von früh‘r

    jener welt

    die erblüht im verstand & verstecken

     

    bin dafür und dagegen

    was gibt‘s zu erwecken

    wenn walküren mich führ‘n auf den wegen

     

    zu entdecken

    heisst schmecken

    heisst spür‘n von gebrechen

    und empirisch das feuer zu fegen

     

    kann türmen von treppen

    lauf ich rauf?

    lauf ich runter?

    oder spring ich 

    von themen zu themen?

     

    die vernunft wahrzunehmen

    ist ein schwarzes gedächntnis

    und mein sehnen ein ew‘ges begegnen

     

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    • Schön 1
  7. Am 8.1.2022 um 03:57 schrieb Josina:

     

    Sorry ich habe versehentlich mein Kommentar gelöscht!

    Wie von Geisterhand verschwunden! Ups!

    Schande über mich, ich werde alt! 

    Ich hatte ja angenommen, dass es sich in deinem Gedicht um ein Kriegstrauma handelte.

    Liebe Grüße Josina

     

     

     

    Hi Josina,

     

    kein Problem, ein kleiner Fauxpas kann jedem mal passieren, das ist mir beim Gedicht bzw. Fotoanhang auch untergekommen, weil die Wörter neben der Zeichnung eigentlich gar nicht dazugehören. Mit all den Notizen, der martialischen Darstellung und der Semantik im eigentlichen Gedicht ( „Myrmidonen, Kanonen“), liegt es natürlich nah an ein Kriegstrauma zu denken.

     

    Liebe Grüße

     

    Yoar

    Am 8.1.2022 um 10:21 schrieb Fietje Butenlänner:

    Hi, auch mir geht dieser Zettel nicht aus den Kopf. Dilatation des Geistes, es schmecket nach medizinischer Begrifflichkeit, obwohl die "Vergrößerung", "Ausdehnung" nicht auf diesen Bereich beschränkt wäre. 

    In Bezug auf die Zeichnung eine subjektigve Empfindung meinerseits, die sich nicht gegen eine Intention des Autors richten möchte: Zettel  Geist  Darstellung o. Geist  Bild  Äther etc. Im Großen wie im Kleinen, ferner durch die Zeiten, sprich: tendenziell  sucht diese Lyrik Grenzerfahrungen...

    lg

     

     

    Hi Fietje,

     

    erstmal sorry für‘s Verwirrung stiften. Ich hab nich bedacht, dass die Notizen aus meinem Skizzenbuch in den Kontext geraten. „ Zu Tränen gekeltert, etc. “ gehört da gar nich rein, mal schauen ob ich das editieren und nur die Skizze hervorheben kann. 

    Ich dachte die Zeichnung würde ganz gut passen, aufgrund ihres dynamischen Stils und dem modulierenden Kopfbereich der Figur, da meine Hauptintension auf der Betrachtung des eigenen Gedankenprozesses und einer damit verbundenen Defragmentierung des Ichs durch sich selbst liegt. Wie Du und Serenus angemerkt haben spielt die groß-klein / oben-unten -Thematik da mit rein, das lyr. Ich sieht sich bspwse. als Schauplatz, aber auch auf molekulkarer Ebene und darüber hinaus.

    Die steinernen Gorgonen würde ich als Metapher für die Selbstbetrachtung, die im Zuge einer Geistdilatation oder Ausdehnung eines sich selber-verstehen-wollens stattfindet, sehen. Beim Titel hatte ich eher den Begriff Zeitdilatation im Hinterkopf.

     

    Auf jeden Fall vielen Dank für Deine interessanten Gedankenspiele

    & noch einen schönen Sonntag

     

    Yoar

  8. Hi Josina,

     

    erstmal danke für‘s lesen und kommentieren.  Ins Traumatisierende wollte ich insgesamt eigentlich gar nicht gehen, aber der angesprochene Abschnitt( und die letzte Strophe) pushed das Ganze  in eine gewisse emotionale Düsternis, das ist unbestreitbar.  Ich beschreibe das ja auf gedanklicher Ebene, aber für jemanden, der  bspw. „ patronen aus pistolen von ganoven“ erlebt hat, ist das ein signifikantes Erlebnis, das einbrennt. Hoffe es bleibt in unseren Breitengraden höchstens bei der Glulaschkanone, wenn die närrische Zeit wieder anfängt.

     

    Liebe Grüße

     

    Yoar

     

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  9.  

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    entbind neuronen

    seit äonen

     

    bin ein bausatz aus atomen

    und das omen von genomen

     

    sink in schlaf aus meer-myonen

    ring anbei mit frei‘n neutronen

    als wär’n sie myrmidonen

    die sich klonen

     

    bin ein schauplatz mit pylonen 

    ohne thron

    bewacht von steinernen gorgonen

     

    die nacht nießt schreie aus kanonen

    und schablonen an dämonen

    verschleiern die person

    die in mir wohnt

    mit chromosomen der ikonen

    eines geist‘gen motodroms

     

    bosonen verspinnen zu ionen

    zu ribosomen

    die zerinnen im photonenstrom

     

    bild ich mir ein

    im monochromen licht zu wohnen

    oder ist dies nur das hämatom

    ein stich des drohenden glioms?

    • Traurig 1
    • Schön 2
  10.  

    verschluck unauffällig 

    pupillen der welt

    sie kratzen im hals

    sie kitzeln auch selbst

    in gedanken

    gedanken

    nur fitzel die brannten

    ich schnipse ein zündholz

    und flitze von tanken

     

    der schnipsel verdammnis

    wiegt selten in schlaf

    bin ich eins mit der nacht

    wo‘s das schwärzeste schaf ?

     

    wer’s ein braveheart demnach

    und im herzen doch brav?

    fühl mich in dieser schlacht

    wie ein blinder soldat

     

    was ich bin 

    was ich darf

    wird von ersten verschrieben

    von zweiten genommen

    und vom dritten verschwiegen

     

    wo die quellen versiegen

    findet man nach bedarf

    den kontrollapparat

    in mir fließenden friedens

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  11. bin zeusgezüchtet

    kopfgeburt

     

    bin hin-und hergerichtet

    mary stuart

     

    gedankenverflüchtigt

    urart des uh-ah

     

    hybrid aus hybris und trübnis

    das l’chaim der shoah

     

    bin ein archetyp noahs

    bin der ödnis drachenbote

     

    bin gestrandet auf goa

    und das feuer im ohr

     

    mit jeder entfachten strophe

    bin  ich unermüdlich

    wie efeu

    kletter ich gemäuer empor

     

    bin des phönix hasenpfote

    die die unschuld in asche verlor

     

    ein gott des königs

    und könig des gotts

    der sich im verwaschenen dekor

    aus dem nassen des wassers erkor

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    • wow... 1
  12. Hi Sali,

     

    erstmal vielen Dank für Deinen wohlwollenden Kommentar.:)

     

    Ja, ich hab die Schlußstrophe tatsächlich erst nach der Vollmondphase geschrieben ;-),

    bzw. nochmal umgeändert und bin ehrlich gesagt immer noch unschlüssig, ob das so ok ist,

    weil mir der Begriff „ Verwandlung“  etwas zu stark erscheint. Hab aber leider keinen phonetischen  Ersatz für die schwächere „Veränderung“ gefunden.  Der Impuls zu den Zeilen war eigentlich ein Jobwechsel, das Blättermeer die Arbeitsverträge des alten und neuen Brötchensponsors und in der Nachbetrachtung kann ich sagen, dass es keinen extremen Switch oder U-Turn gab.

    Das schmerzhafte daran sind tatsächlich die liebgewonnenen Dinge, die man zurücklässt,

    aber: „Glück für Glück tausch ich ein“.:-)

     

     

    thx nochmal & liebe Grüße 

    • Schön 1
  13. daher

    kann man sagen

    bis hierhin

    und darüber hinaus

     

    nach fragen über fragen

    die sich kaum über‘s wagen wagen

    jedoch’s verzagen im fortnimm dorthin jagen

     

    ins aus

    ins and’re

     

    was spürbar unbekannt‘re

    landschaften ins int’ressante rückt

     

    glück für glück

    tausch ich ein

     

    stück für stück

    tauch ich ein

     

    wenn ich wie ein salamander

    das blättermeer durchwand‘re

     

    vergang‘nes hinter mir

    entlang des worts im wind von früh‘r

    nicht weit vom feld aus durcheinander

    sä ich nur den gewinn dafür

    indem ich mich verwandle

    • Gefällt mir 1
  14. folg dem echo meiner träume

    bin noch immer nachtdurchdrungen

    find unendlich viele räume 

    ineinander engumschlungen

     

    zieh so kreise reise leise und

    versuchskanninchen aus dem hut 

    mein blut ist heiße glut

    in einer schneise aus vermutungen

     

    ein konvolut an geist’gen flutungen

    scheint ein betrug am weisen

    wennn spring’nde punkte eisern

     

    mein inn‘rer che ist wie

    inricarus gesprungen

    der sonne nah

    nur still vom chi bezwungen

  15. eintags

    bin ich

     

    von wiehernden kühen

    und muhenden pferden

     

    umgeben

     

    von feenstaub

    seelengraupelschauern

    und trockenen augen

     

    als ob es keinen morgen gäbe

    wenn man schonmal 1000 tode starb

     

    begraben 

    unter der wüste aus asphalt

     

    mit glauben an gedanken

    die das hirn rissig erscheinen lassen

     

    aber dennoch ernte ich

    was ich sehe

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