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Der Alte


Letreo71

Er schaut auf ein geplagtes Leben,

sieht Eltern, Frau und Kinder gehn,

den Kampf ums nackte Überleben

und tausend Ängste überstehn.

 

Sein Bein, das er im Krieg verlor,

die Winter, wo er fast erfror.

Sieht Mutter in der Küche kramen

und Vater stolz im schwarzen Rahmen.

 

Sich bei der Arbeit täglich schuften,

die Blumen, die nach Freiheit duften.

Den Teddy, den er einst bekam,

der ihm so manche Sorgen nahm.

 

Und plötzlich lächelt er zufrieden,

die Hände bittend zum Gebet,

ist still und leis dahin geschieden,

so wie ein Blatt vom Wind verweht.

 

Platzierung

5.

Stimmen

7

Aufrufe

307

Kommentare

7

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7 Kommentare


Liebe Letreo

Auch dein Gedicht war eines mit meiner Favoriten, es hätte ein paar Stimmen mehr gebraucht, die ich sehr gerne vergeben hätte. Du wärest für mich auch etwas weiter vorn gewesen. 

LG sendet Pegasus

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Liebe Letreo,

 

dein Gedicht berührt und macht stumm - gerade in diesen Zeiten ...! Es wäre ihm mehr oben auf dem Treppchen gut gestanden! 😉

 

Sehr schön, danke dafür!

 

Lieben Gruß Nesselröschen

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Ihr Lieben, ich danke euch sehr für eure Worte. Ich habe mich über die Platzierung gefreut.

Ohne den Wettbewerb wären diese Zeilen wohl nicht aus mir heraus geflossen.

 

Liebe Grüße, Letreo

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Liebe Letreo,

 

jetzt schleiche ich schon seit Tagen um dein Wettbewerbsgedicht herum, weil auch ich ein Lob anbringen möchte, aber mir fehlen einfach die Worte. Ich versuche es trotzdem.

Mein allererstes Gefühl beim lesen war: es fühlt sich so natürlich an als wäre es schon immer in mir gewesen.

Und es sagt für mich so viel aus:

Was ist dieses bisschen Leben das wir haben? Momente die sich durch Tiefe Gefühle in uns einbrennen und man sagt ja im Sterben läuft der Lebensfilm wie im Zeitraffer noch einmal ab wie man es im Innern erlebt, von außen betrachtet sieht es wie Zeitlupe aus, von Innen wie mit einer Lupe betrachtet?

Was ist dieses bisschen Leben? Was haben wir gedacht, was haben wir getan? Was ist das Wesentliche? Vielleicht das was dahinter liegt, es ist nicht der Teddy, es ist das Gefühl das wir damit verbinden....ja jetzt weiß ich warum mir die Worte gefehlt haben zu deinem Gedicht... was darin liegt ist nicht mit Worten zu beschreiben und vielleicht ist auch unser Verstand nicht dafür ausgerüstet dieses Mysterium zu erfassen.

 

Dein Gedicht erscheint in so einfachen Worten die wie eine Hülle für etwas sehr schweres sind.

 

Georg hat es auch schön ausgedrückt: ein Denkmal für die Kriegsgeneration, (und leider nicht nur Geschichte sondern wieder aktuell)

aber auch für alle die leben und sich irgendwann als Blatt vom Baum lösen werden müssen. Und ich wünsche jedem in diesem Moment dieses Lächeln, vielleicht über das Wissen: es war genug, auch und vor allem den Menschen die ihr Leben in einem sinnlosen Krieg durch Gewalt beenden müssen würde ich gerne ein Licht schenken wenn ich  nur könnte.

 

Liebe Grüße mit einem "gut geschrieben und gefällt mir"

Sali

 

 

 

  • Danke 1
  • Schön 1
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Liebe SalSeda,

 

ich danke dir sehr für deinen ausführlichen Kommentar und deine sehr persönlichen Gedanken zum Text. Mir war nicht so recht klar, weshalb die Zeilen entstanden sind und ich dachte nicht weiter darüber nach. Erst im Nachhinein kam ich mehr und mehr dahinter, was da bei mir so im Unterbewusstsein herumschlummert. Ganz sicher spielt hier ein Wunschgedankevon mir, das Leben wie einen Film rückwärts abspulen zu lassen und an den Stationen halt zu machen, die so viele Fragen aufwerfen, mit. So wie du, wünsche ich mir, dir und jedem, der einmal geht, dass er mit diesem Lächeln geht! Nicht aus Angst oder Gnade, sondern aus Ehrfurcht an das Leben selbst.;-)

 

Liebe Grüße an dich

 

Letreo

 

 

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