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Geschrieben am

haus auf see

 

still schreit der see

fische mit dem bauch nach oben

dümpeln im tranigen wasser

 

kaulquappen, wasserläufer,

weder frosch noch kröte

schaurig und tot liegt er da

 

nicht, dass es winter wäre

der selbst in seinen dunkelsten tagen

die hoffnung auf neues leben in sich trägt

 

nein, dies hier ist endgültig

die würfel sind gefallen

ein neues wohnviertel soll hier entstehen

 

© uloisius 2017

 

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aktivste Mitglieder in diesem Thema

Geschrieben

Vielen dank fürs lesen und deinen kommentar liebe Luise

Natürlich wirft der text die frage auf: "haus auf see, muss das sein ?"

Um die katze gleich aus dem sack zu lassen, auch ich wohne in einem haus welches auf grund und boden steht der einst natur war, ich bin keineswegs gegen zivilisation

Gegen die negativen auswüchse der selben dagegen sehr.

Ein vergifteter see der wegkommt, zugeschüttet wird und mit einem neuen wohnviertel bebaut wird, für mich nur eine metapher für all das was der natur im namen der menschheit angetan wird.

Was straßenbau angeht, da wird auch viel unfug praktiziert. Beim bau von umgehungsstraßen werden oft biotope und landschaften zerstümmelt nur weil bauer x sein land nicht verkaufen will und deshalb die neue straße einen schlenker macht, eben durchs wäldchen, oder zwischen wäldchen und see wird gebaut, genau in die fläche hinein die das wild aus dem wald queren muss um zum see zu kommen.

Generell bin ich aber auch für straßen denn ich habe (tata, zweite katze aus dem sack) auch ein Auto

Der verkehr allgemein könnte schon auch eingedämmt werden, viele probleme ließen sich durch einen intelligenten öffentlichen nahverkehr lösen ...

Es freut mich das du mitgelesen und mitdiskutiert hast, deine meinung schätze ich sehr

Geschrieben

Hallo Jack,

 

vielen lieben dank fürs lesen, kommentieren und mitdiskutieren

Das problem mit dem sozialen wohnungsbau das du ansprichst und die verdrängung der menschen aus den stadtkernen mit der folge das sich eine stadt immer mehr ins umland hineinfrisst ist up to date in vielen metropol-regionen des landes.

Hier auf dem land gibt es das auch, allerdings aus anderen gründen.

Nach wie vor werden mehr und mehr baugebiete für einfamilienhäuser ausgeschrieben und auch bebaut. Die gemeinde verkäuft land und generiert einnahmen, viele wollen ein neues haus exakt nach ihren vorstellungen und kein altes haus aufbereiten. Das hat zur folge das in vielen dörfern der region in den alten ortskernen immer mehr alte häuser leer stehen die keiner mehr beziehen möchte. Die kleinen geschäfte sind sowieso schon lange weg und so leiden viele orte darunter das sie von innen her faulen während am ortsrand immer neue gelände ausgeschrieben und bebaut werden.

 

Dazu kommt intensive, konventionelle landwirtschaft mit all ihren negativen folgen, ein beispiel:

In der lahn, der fluss an dem limburg liegt beobachtet man seit jahren ein verstärktes absterben von wasserpflanzen weil immer mehr glyphosat über das grundwasser und die zuflüsse in den fluss gelangen.

Trotzdem wird weiter gesprüht nach der guten alten faustregel "viel hilft viel".

Am ende werden 30% der lebensmittel in deutschland auf dem müll landen ... ist das die ganze sache wert ?

Die antwort heißt natürlich nein, trotzdem nimmt alles weiter seinen lauf ... wie lange noch ?

Geschrieben

Hallo Uloisius,

 

bedrückende Bilder, die du hier malst.

Man könnte in Abwandlung eines bekannten Spruches darunter schreiben.

 

Erst wenn es keine Seen mehr gibt werdet ihr erkennen,

dass ihr ohne Wasser nicht leben könnt.

 

LG

Perry

Geschrieben

haus auf see

still schreit der see

fische mit dem bauch nach oben

dümpeln im tranigen wasser

kaulquappen, wasserläufer,

weder frosch noch kröte

schaurig und tot liegt er da

nicht, dass es winter wäre

der selbst in seinen dunkelsten tagen

die hoffnung auf neues leben in sich trägt

nein, dies hier ist endgültig

die würfel sind gefallen

ein neues wohnviertel soll hier entstehen

© uloisius 2017

 

 

 

Hallo Uloisius,

 

 

würde mir das schon das Gedicht sein: der Titel und die letzte Strophe; engt mich das Davor in meiner Assoziationsweite oder meinem Konkretum zu sehr vorgegeben ein, bildlich wie auch emotional ...

 

meine Leseweise wäre dann diese zudem für mich 'still schreiender' :

 

 

haus auf see

 

nein, dies hier ist endgültig

die würfel sind gefallen

ein neues wohnviertel soll hier entstehen

 

 

Der Titel: haus auf see in seiner 'stümmelten Verkürzung sehr fein , , und dann der Übergang ins lyrische Fließen quasi eine umgebrochene Prosa ; für mich beide erzähl_Töne genau der gespreizte Spannungsbogen.

 

 

... wieder einen lieben Gruß, Dichtel

 

 

-

Geschrieben

Hm, lieber dichtel,

 

ich bin ja sehr für das eindampfen von texten, das streichen von überflüssigem, das eliminieren von zu vielem und zugegeben, deine reduzierung auf titel und vierte strophe hat was, könnte durchaus so für sich stehen

ABER: trotzdem geht mir die komplette streichung von gleich drei von vier strophen zu weit

Gäbe es da nach deiner lesart keinen gangbaren mittelweg ?

Vielen dank fürs lesen und für deine ideen zum text

Geschrieben

haus auf see

still schreit der see

fische mit dem bauch nach oben

dümpeln im tranigen wasser

kaulquappen, wasserläufer,

weder frosch noch kröte

schaurig und tot liegt er da

nicht, dass es winter wäre

der selbst in seinen dunkelsten tagen

die hoffnung auf neues leben in sich trägt

nein, dies hier ist endgültig

die würfel sind gefallen

ein neues wohnviertel soll hier entstehen

© uloisius 2017

Hallo Uloisius, mal probiert und klar, hast du eine andere Worteweite .

 

-

 

 

haus auf see

 

stille

 

quappen

wasserläufer

selbst fische

 

nein. ist hier endgültig

die würfel sind gefallen

ein neues wohnviertel soll hier entstehen

 

 

-

 

... hätte so auch rein zufällig , , einen figuralen Touch.

 

Gruß Dichtel ...

 

 

-

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