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Ein letztes Lebewohl


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Ein letztes Lebewohl

 

 

 

Gestorben wird immer!

Eigentlich ist es doch ganz normal, aber nur dann, wenn man nicht selbst betroffen ist!

 

Ein grauer, verregneter November-Vormittag, irgendwo in Deutschland.

Nassen Laub liegt auf den Wegen des Friedhofs.

Vermodernde Reste von Kränzen und Blumengestecken, liegen in offenen Drahtkäfigen, rechts und links am Weg.

Die Luft ist trotz der Kühle, schwer.

Die großen, alten Bäume, mit dunkler, nassglänzender Rinde, stehen, den Weg säumend, wie Posten, stumm und regungslos!

Das Knarren der Räder des Wagens, auf dem der Sarg liegt und die schlurfenden Schritte der begleitenden Personen, sind jetzt die einzigen Geräusche, die noch vom Schluchsen einer alten Dame unterbrochen werden.

Die handvoll stiller Menschen die dem Sarg folgen, einige mit aufgespanntem Regenschirm, andere unter roter, nasser Plastikfolie, blicken ernst und stumm vor sich hin.

Der vorangehende Pfarrer biegt in einen schmalen Nebengang ein, von hier sind es nur noch wenige Schritte bis zum ausgehobenem Grab

Grüne Tücher verdecken die sandigen Seitenwände der Gruft.

Auf einem kleinen Podest steht eine Schale mit Sand, daneben ein kleiner Sandhaufen mit einer Schaufel.

Der Pfarrer liest aus einem kleinen Buch von Tod und Auferstehung, dann wird der Sarg hinab gelassen.

Er nimmt aus der Schale eine kleine Handvoll Sand und lässt sie auf den Sarg rieseln.

Nacheinander treten nun alle ans Grab, blicken ernst hinein, murmeln ein paar Worte, werfen mit Hand-oder Schaufel- Sand ins Grab, reichen der trauernden Witwe die Hand, murmeln auch hier ein paar Worte und verlassen schweigend den Ort des Abschied's.

Die weinende Witwe hält drei rote Rosen in der Hand, die sie nun langsam aus ihre Hand gleiten lässt... sie blickt ihnen lange nach!

Der Pfarrer verabschiedet sich von ihr und geht schnellen Schrittes den Weg zurück.

Jetzt kommen zwei Männer in blauer Arbeitskleidung, jeder trägt einen Spaten und sie ziehen einen kleinen, roten Wagen hinter sich her

Es ist ein sogenannter "Rüttler", die beiden Männer füllen das Grab mit Sand und der "Rüttler" verdichtet durch -Rütteln- diesen.

Die alte Dame geht langsam den Weg zurück, ihre Hand, die ein weißes Taschentuch hält, tupft immer wieder ihre Augen trocken.

Einmal bleibt sie stehen, schaut sich um und hebt ihre rechte Hand, zu einem letzten Lebewohl!

 

Einsamkeit, ist ein lebendiger Tod.

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Hallo, Luise Maus,

 

danke für Deinen Komi.

 

Natürlich kann dieses Thema auch anders geschildert werden.

 

Wie Du gelesen hast, komme ich aus einem anderen Forum, dort ist mein Beitrag auch wieder anders aufgefasst worden.

 

Es sind verschiedene Sichtweisen, welche uns zu verschiedenen Ansichten steuern.

 

Dieses Thema ist auch etwas heikel, aber gerade deshalb auch wichtig, in einem Forum eingestellt zu werden.

 

Wie es dann gelesen und verstanden wird, entscheidet ein jeder selbst.

 

Einen lieben Gruß von mir.....Tamburin

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