feedback jeder art Das mit sich selbst Sein

[Gast (alisaxenia)]

Eigentlich bin ich ein Mensch der gerne im Mittelpunkt steht. 

Ich liebe es, wenn man über mich spricht, mich ansieht und mich beachtet. 

Doch gleichzeitig bin ich auch ein sehr introvertierter Mensch, der schnell nervös wird und nie im Leben zugeben würde, dass ich gerne im Fokus von allen stehe. Deshalb denke ich, schreibe ich auch gerne Beiträge im Internet ohne, dass jemand von meinen Bekannten es weis und hoffe, dass sich irgendwer für meine Posts interessiert und meine ewiglangen Texte mag.

Ich sage ich bin gerne allein. Einfach mit sich selbst sein, mit sich und seinen Gedanken. Stille, vielleicht irgendwo die Geräusche von Autos und mal das Vibrieren der alten Tischlampe, die man schon längst hätte entsorgen sollen. 

Man ist nur darauf fixiert wie seine Gedanken und Fantasien ablaufen, komplett in seiner eigenen Welt.

Diese Vorstellung von alleine sein ist schön, doch trotzdem ist irgendetwas daran, was ich nicht leiden kann. 

Wahrscheinlich ist es gar nicht das alleine Sein an sich, sondern viel mehr die Einsamkeit die ich so sehr verabscheue.

Viele Menschen verwechseln das, genauso wie ich es früher getan habe. Einsam sein kann man auch unter Massen von Menschen.

Es fühlt sich an, als ob dich etwas runterzieht, und du kannst dich nicht dagegen wehren. Mit allen Kräften versuchst du diesen Klotz am Bein loszuwerden, frei zu sein, etwas zu sagen, von jemandem gehört zu werden. Doch du schaffst es nicht. Niemand hört dich und du bleibst auf ein Mal ganz allein zurück in deiner Blase, und siehst durch die unzerbrechlichen Glasscheiben hindurch das, was du nicht erreichen kannst. Deine Blase ist grau und leer. Nur du, deine Gedanken die verzweifelt versuchen sich jemandem zu zeigen und die Hoffnungslosigkeit, die langsam, Stück für Stück den Raum einnimmt und dir die Luft zum Atmen raubt. Und irgendwann ist es dann soweit, dass diese sich immer weiter ausbauende Verzweiflung explodiert und ruckartig verstummt. Wieder Stille, diesmal einfach nur Leere und das Gefühl von Gleichgültigkeit und purer Motivationslosigkeit. Alles Still, nur du und die graue Leere.

 

Früher war das nicht so. Früher war mir Vieles unklar und meine Standards waren auch andere. Ich habe nie wahrgenommen ob ich einsam bin, und damals war ich es auch nicht. Doch je älter ich geworden bin, desto großer wurden Probleme, desto mehr verstand ich was es heißt "jemanden zu haben" und desto großer wurde das Verlangen mit Menschen tiefergehende Gespräche und Beziehungen aufzubauen. 

Jedes Mal, als ich wieder einmal das Verlangen hatte mit jemandem einfach frei seine Gedanken auszutauschen ohne verurteilt zu werden ist mir aufgefallen, dass ich niemanden hatte. Klatsch, ein Schlag ins Herz.

Ich überlegte wem ich vertrauen könnte und wem ich aber genauso auch zuhören könnte. Einen besten Freund müsste es geben, eine/n Seelenverwandte/n. Meine Eltern verurteilten mich sofort für alles was ich Ihnen sagte und verwandelten alles in eine Lektion von langer Zeit. Später wurden alle meine Geheimnisse auch schon am Telefon Tante Lena erzählt, die mir daraufhin genau das Gleiche sagte, was meine Eltern taten.  Zudem war und bin ich immer noch eine Jugendliche in der Pubertät. Meine Eltern verstehen mich nicht und ich sie ja vielleicht auch nicht. Jedenfalls meine Beziehung zu meinen Verwandten war etwas kritisch.