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Zwischen Euphrat und Tigris steht ein zerfallener Gasthof,

Gebucht hat ein Gelehrter, ein Dichter und ein Philosoph,

Ein Milliardär, ein Verschwörer und sieben Hostessen

Alle sind ausgehungert und von einer Leere zerfressen

Elon Musk, neuerdings mit der Tochter von Nakasone liiert,

Hat vor lauter Aufregung sein Ritalin vergessen

Und seit Wochen nur in namenlose Körper ejakuliert

 

Die Uhr schlägt acht - Jordan Peterson weint seit Stunden,

Der Fang seiner Krebse bescherte im zwei Wunden

Er hatte die Wirklichkeit begriffen - alle Bücher gelesen,

Nun brauchte er Beweise für seine missverstandenen Thesen

Krebse waren geeignet und hatten ihn schon immer fasziniert

Und er verabscheute diese trauernde Seele am Tresen,

Die betrunken erzählt, wie ihr Herzen heimlich friert

 

Peterson pflegt seine Wunden und ein weit’rer kommt daher

Und trinkt mit Elon am Tresen ein paar Flaschen leer

Precht spricht von Tauschwerten - Elon versteht kein Wort,

Eine Hostesse stupst ihn an - er geht mit ihr auf’s Zimmer fort

Precht sieht Peterson - Peterson schaut interessiert

Precht schüttelt den Kopf - Peterson denkt sich Idiot

Und verlässt dann wimmernd den Raum; gekonnt dramatisiert

 

Erst um Mitternacht schleicht sich Wolff aus dem Zimmer,

Er ging allen aus dem Weg - sie halten ihn für ’nen Spinner

Die Wahrheit ist ihm wichtig - seine Würde etwas wichtiger

So steht er nur mit Gleichgesinnten unter Bühnenlichter

Den Zerfall uns’rer aller Welt hat er auf gestern datiert,

Und sein Verdienst sind all die ängstlichen Gesichter

Die fordern das jeder Reiche, ausser Trump, sein Geld verliert

 

Am nächsten Morgen werden alle von Glocken geweckt

Sechs Hostessen schliefen bei Musk - fraglich wo die Siebte steckt

Wolff schrieb die ganze Nacht an ’nem investigativen Bericht

Er hatte zwar keinen Empfang, aber diesen brauchte er nicht

Precht hat zehn Stunden über die Pflicht philosophiert

Peterson litt an seinen Wunden ohne Besserung in Sicht

Und der Dichter hat weiterhin stillschweigend spioniert

 

Die sechs Hostessen suchen ihre Genossin Stunden lang

Dann fragen sie die Gäste, ob einer bei der Suche helfen kann

Peterson weigert sich - Precht fühlt sich beim Denken gestört

Wolff blieb im Zimmer - Elon hat’s überhört

Dann sagt die eine bös „Ihr habt die Menschheit kritisiert,

Ich hab von jeden vernommen, wie er seine Dienste beschwört,

Aber keiner bringt ’nen Ertrag - ihr habt nur Probleme definiert“

 

Elon meint, er habe die westliche Welt von Zensuren befreit,

Wolff kommt wütend heraus, ihm täten die blutlosen Kinder leid

Und sein Dienst an uns allen wär’n seine warnenden Worte

Precht stimmt zu - bezieht’s aber auf Coronatote

Wieviele wär’n wegen mangelndem Pflichtgefühl krepiert?

Und nur er begriff die Akrasia - er war des Pflichtgefühls Bote

Und habe deswegen der Welt sein letztes Buch serviert

 

Peterson erliegt seinen beiden Wunden - sein Munde schäumt

Seine letzten Worte war’n „mein Zimmer war stets aufgeräumt“

Niemand begriff seine Worte, denn keiner las sein Buch

Precht starrt erst in die Leere und greift dann nach einem Tuch

Überdeckt ihn und meint „mein Tag war sowieso schon ruiniert“

Wolff spricht leise „der Tod ist des Lebens schlimmster Fluch“

Elon ruft aus Petersons Zimmer „seine Socken sind unsortiert“

 

Elon und Precht sitzen wieder am Tresen, die Gläser voll gefüllt

Zwei Stunden später sind beide betrunken und Elon brüllt:

„Kommt alle her, ich werd’ euch die bitt’re Wahrheit gestehen,

Die siebte Hostesse verblutete gestern mit off’nen Venen,

Ich hab ihr bloss ein paar Zeilen von der Zukunft diktiert,

Macht geht vor Recht - ihr fiel dies schwer zu verstehen.“

Dann wurde ihr Tot von einer Hostesse revanchiert

 

Drei Tote in so kurzer Zeit - auf einmal schauen alle zu mir

„Du bist doch dieser namenlose Dichter, weshalb bist du hier?“,

Fragt Wolff mit Elons Blut in einem verweinten Auge

Ich sag’ „der Grund ist der selbe - weil ich zu nichts tauge.

Fragt mich weder nach meinem Nutzen noch was jetzt passiert.“

Eine Hostesse meint „Fern von jedem Drachen und jeder Taube,

Verbleibt ihr in diesem Warteraum, bis euch ein Schicksal repariert.“

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