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bald ist mai
vogelfrei
geh ich bald
durch den wald
lüft' mein hirn
das gestirn
über mir
ähnelt ihr
beflügelt wahrlich
all die meisen
sie war schön
wie ich fand
wie ihr haar
sich entband
doch der schmied
die dumme sau
hämmert' dann
meine frau
so als wär sie ihm
ein heisses eisen
so kanns gehn
so kann sichs drehn
lebe wohl
wiedersehn
alles neu
macht der mai
hocherfreut
einerlei
schau ich hier die wunder-
schönen mädel'
ist nicht schwer
sagte wer
geht mein blick
hin und her
wie dümmlich sich
doch alle um balgen
alles bricht
sprech ich ihr
ein gedicht
ins gesicht
hängt erst der schmied herab
von einem galgen
s'kommt wies soll
hoffnungsvoll
fällt hinein
kerzenschein
gülden liegt ein glanz
auf ihrem busen
was ich mag
alle tag'
in der nacht
aufgewacht
um 'ne stunde mehr
mit ihr zu schmusen
sie sagt still
ja sie will
jetzt und hier
nur mit mir
alleine all die
schönen dinge machen
nicht mehr weit
maienzeit
winter flieht
denn man sieht
schöne blümlein
ringsumher erwachen
// Maienzeit
-
erschöpft, zerschlissen und verdrossen,
so habe ich mich jüngst entschlossen,
zum wohlklang der mir liebsten lieder,
zum wald, umflort von sommerflieder,
aufzubrechen. er soll mein grab mir werden -
denn ich bin es so leid - dieses leben auf erden.
ich werd inmitten immertoter fichten
mein letztes lager mir errichten
und hungernd aus dem körper fahren.
werd ganz des hungers kuss erfahren.
mit mir dabei sind radio, sind kerzen -
die bunten bilder, tief im herzen.
hier hängt die welt an dünnen fäden,
in mir - und meinem garten eden -
es bleibt zurück, der leib, der leere -
die seele dann, weht frei von schwere
hoch. noch rauscht gelächter, leise
vom radio und in schauderhafter weise,
stehn sterne um mich her, wie wärme,
scheint mir ein rauschen, in der ferne.
einsam ists, doch ich bin nie alleine,
hab mondlicht und der sternen scheine,
der tau, die schleier der befleckten,
und das gesumme der insekten.
mein ungesicht, derart verblichen,
weist auf all die tage, die verstrichen -
ein könig stirbt auf seinem thron.
fährmann, komm. ich warte schon.
nachts träum ich oft von wilden pferden,
so frei wie sie sind - will ich werden!
lustlos stöhnt im wind die föhre,
wie ich statt lachen - knistern höre.
verzweifelt - reicht kaum zu beschreiben,
die mücken und ihr fieses treiben.
ach... niemals werd ich mehr bestohlen -
wenn sie dann kommen und mich holen.
mild ists heut, bedrückt vom regen,
hab kaum noch kraft mich zu bewegen,
ich seh, von licht durchdrung'ne hallen
und blätter, die vom himmel fallen.
ums leben - werd ich nicht mehr kämpfen.
ich geb mich hin, den schweren krämpfen,
und bald, aus abertausend stimmen
scheint mir ein letztes lied zu klingen.
ich lös mich aus den eingeweiden,
ein letzter ruck, wie ein zerschneiden
und seh - durch dichte nebelschwaden bricht
ein fluss herein,
den fährmann aber seh ich nicht.
doch im engelsgleichen glanz: ein schimmel.
oh weh, vielleicht: mein weg zum himmel -
die bilder bersten um mich her - in stücke
und bilden seltsam eine brücke.
und über diese brücke, da reite ich zu pferde,
während ich auf der erde zur mumie werde.
viele leute sind da, ich reite schnell -
ich lasse alles hinter mir -
auf wiedersehn
und es wird hell.
// bis ich zur Mumie werde
// Mai 2013
- 1
-
manches mal
da kam es dir
nicht nur so vor
als wär bei mir
irgendwo
nicht alles mehr
so angebracht
wie damals wie
wir zwei
uns trafen
war vielleicht
nur ausgedacht
kinderleicht
angemacht
mir nicht klar
steht nicht fest
ich würd mit dir
bis zum schluss
hin und her
gehen
gedanken
sie jagen
umranken
und schlagen
hin und wieder
sich nieder
in liedern
ich hoff jedes mal
es geläng
mir ein mal
zu begreifen
anstatt ab-
zuschweifen
sie zu fassen
anstatt immerzu
sie zu verpassen
nicht genug
worte gibt die sprache her
leider
hab soso oft schon
versucht sie zu fangen
ihr schöner schein in die welt
hinein in mein gedicht zu bannen
doch vergebens
war nicht drin
gewesen
kam nie ran
// vielleicht irgendwann
- 2
-
ab und an so kommts mir vor
hat wirklich nichts mit euch zu tun
auch nichts mit zugehörigkeit
es ist mir nur seit ein paar tagen
als ob ich den verstand verlor
da draussen irgendwo, wer weiss
kann passieren
doch sagt einmal, wie geht es euch?
man hält was man so halten kann
kann froh sein, wenn man nicht ertrinkt
man hält sich an den anderen fest
und hofft dass alles irgendwann
besser wird
ich glaube ebenso daran
weil der gedanke mir gefällt
weil er auch allem trotzen kann
was ihn auf die probe stellt
entgegen all der ironie
um unsre zwiegespaltenheit
namenlos im raum steht sie
wär vielleicht mal an der zeit
dass die auch, in den hind'ren reih'n
erahnen was genau es heisst
in diesem irren scheissverein
noch irgendwo ein mensch zu sein
und den preis, den man bezahlt
römerreich 5.0, wenn du willst
genauso, glaub mir, ists gewollt
auch wenn du es nicht glauben willst
baustellen gibt es hier genug
wär schade um den lieferschein
drum geh da raus und handle klug
stellt dir das leben auch ein bein
ist dein stand in deiner hand
fühlt es sich auch nicht so an
da draussen gibt es einen kran
er könnte heben was du hast
weil er die last ertragen kann
all die götzen aus beton
es ist schon gut und richtig so
hämmern sie noch alle ihren thron
hinein in dieses jericho
ich zweifle lang nicht mehr daran
am ende wird es ein gedicht
in welchem man schön lesen kann
auch dieses war für immer - nicht
-
ich sitze am pc
ums mäuschen schön zu klicken
und teil sensible daten
mit intressierten dritten
will mans nicht akzeptieren
stellt man dich vor die türen
und lässt dich auch nicht wieder rein
sie sagen, irgendwann
kann man sich ohne schaden
in form gepackter daten
in eine wolke laden
sich quasi selber speichern
die nachwelt zu bereichern
man würde auch unsterblich sein
sie tüfteln schon daran
die wolken-ingenieure
mich triggerts jedes mal
wenn ich sie reden höre
wie sie die cloud an strängen
hoch in den himmel hängen
sie müssen sehr gelangweilt sein
wie sähe das wohl aus
in diesen wolkenschiffen
hät ich mich eingebucht
mit allem inbegriffen
würd in der sonne baden
die batterien aufladen
und mein mäuschen cremt mich ein
platinen sind sehr eng
gäb ärger wenn ich schnarche
wär ich dort passagier
in der binären arche
was gäb es wohl zu trinken
sie kann ja nicht versinken
im himmel wird kein eisberg sein
ich glaub nicht ganz daran
mach lieber andre sachen
und lasse die experten
sich die gedanken machen
doch werd ich mich beschweren
wenn wegen diesen herren
das wetter nie mehr heiter ist
wahrscheinlich zahlt man geld
für zusatzgarantien
weil wolken dazu neigen
sich völlig zu verziehen
ich hör schon die versprechen
die wolke würd nie brechen
wers glaubt wird damit seelig sein
ich seh sie schon vor mir
die wöchentlichen raten
die transhumanisten
zerteilt in kleine daten
komplexe muss man haben
sich in die cloud zu laden
disketten reichten aus für sie
ich frag mich was passiert
bei höheren gewalten
wenn man die server zwingt
komplett sich auszuschalten
mir würd es nicht gefallen
wenn wolken auf mich fallen
weil es von mir kein backup gibt
- 1
-
ihr lächeln macht mich schwach
es hält mich abends wach
und mehr
sie geht mit ihrem gang
zieht mich in ihren bann
und mehr
ich schau sie gerne an
wann immer ich es kann
und mehr
ich wünschte sie wär mein
will ihr ganz nahe sein
und mehr
verbrenn dich nicht an ihr
rat ich dir
oh - wär sie doch nur mir allein
verbrenn dich nicht an ihr
rat ich dir
womöglich ist sies insgeheim
habs nicht in meiner hand
sie raubt mir den verstand
und mehr
die sorgen sind nicht schwer
geh ich ihr hinterher
und mehr
das alles käme wild
wär ein perfektes bild
und mehr
ein traum und ein gedicht
im schein vom kerzenlicht
und mehr
verbrenn dich nicht an ihr
rat ich dir
oh - wär sie doch nur mir allein
verbrenn dich nicht an ihr
rat ich dir
vielleicht will sies ja insgeheim
// und mehr
// 21.1.23
© Simon Maria Ackermann
- 2
- 1
-
wir leben, wie ihr sicher wisst,
in einer welt, wie soll man sagen...
die irgendwie schon "grimmig" ist -
mit "dingen"... die an einem nagen.
und manches ding hört niemals auf,
es ist, als läg es auf der hand,
trotz schönem winterschlussverkauf
und spielen auf dem schwarzen sand -
dunkel wirds, eh mans vergisst,
wenn kerzen nachts zuneige gehen.
was irgendwem dann neuland ist.
naaatürlich -
mag es keiner sehen.
doch manchmal fällts besonders auf,
in form von phasen oder tagen:
"dies eben ist der dinge lauf -
drum warum sollte man verzagen?"
die meisten nur so: J'ai perdu!
das alles kann ja heiter werden.
verdammt! ich geb mir alle müh!
was ist denn hier nur los auf erden?
im ernst, fällt - es - denn keinem ein?
es wär so simpel zu erklären:
wie einfach könnte alles sein,
wenn die irren nicht so irre wären?
hm?
eben.
wäre wohl ganz anders
dann.
aber eben.
"jeder tut so wie ers kann." - herrje!
"ROFLCOPTER!!1 -
ja, so ist halt das leben!!!"...
natürlich lässts mir keine ruh!
es sucht mich heim! in meinen träumen!
ich gehör ja selber auch dazu.
"um dies noch einzuräumen."
wie lächerlich - in anbetracht -
scheint man sich doch nicht ganz im klaren :
es wär nun wirklich angebracht -
würden die herren mal nur einen gang herunterfahren!
ganz allerherzlichsten dank!
© bla
-
ich war dort, ich habs gesehn
und weiss wies ist - den block zu ziehn -
da ist kaum luft - sich zu verlieben -
man zählt nur tage die verfliegen.
hat das alles einen sinn,
dem ich nur nicht gewahrsam bin?
die nächte, vollgefüllt mit leere
und träumen - wies wohl anders wäre.
mein leben, wie ich es nun weiss,
bewegt sich nicht mehr nur im kreis
und abermals sag ich adieu
zu euch - und weiss schon,
es wird wunderschön -
wenn wir uns dann wiedersehn,
am gipfel - bei den koryphäen.
// wunderschön
// © bei Simon Maria Ackermann- 1
-
Lieber Dali Lama
Bitte entschuldige die sehr späte Antwort.
Zuerst will ich mich dafür bedanken, dass du so viel Zeit in diesen Text investiert hast!Obwohl ich schon etwa zehn Jahre herumreime und dichte, ist die Metrik noch immer mein grösster Endgegner 😉
Etwa wie der Drucker für IT-Leute.
Und irgendwann zieht "na, das ist eben künstlerische Freiheit" eben auch nicht mehr.
Ich werde die Tage deine Vorschläge durchgehen und gerne auch in den Text einfliessen lassen.
Daher nochmals, Danke für die Tipps
Gruss
zwischenzeit -
Hallo Lyrikmeer
Vielen Dank für die Blumen 🙂
Gruss
zwischenzeit -
Der Bote
Es war damals vor vielen Jahren,
da hetzte jemand durch den Wald
und im Wald, da gabs Gefahren,
der Mond schien fahl und es war kalt.
Der Hunger knurrte schon für Stunden,
auch bei den Wölfen, hintendran -
die Last des Mangels zog die Runden
und lag auch schwer auf jenem Mann.
Oh weh, wenn diese ihn dort fänden,
dann gäbs ihm keine Wiederkehr -
gezerrt, gerissen - würd er enden,
da bald jedes Stück vergriffen wär.
Im Schilde trug er seine Kunde,
Berichte aus der Grenzregion,
bisweilen nur in seinem Munde -
bestimmt nur für den Königsthron.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Die Kunde
Der Singsang viel zu dichter Barden
erklang schon lockend durchs Geäst,
auch sah er fern die wirren Farben -
der Lichter, die man brennen lässt.
Die Botschaft - schaurig, ungelogen,
was er mit eignen Augen sah,
das Böse - es war aufgezogen
und war der diesen Stadt schon nah.
Es würde nicht mehr lange dauern
und gesprochen war, was keiner glaubt,
dass ein Getier bald an den Mauern
den Menschen dort die Seele raubt.
Die Monster konnt er flüchtig sehen,
die Hoffnung wurde widerlegt -
Sie heulten - wie wenn Stürme gehen -
wütend, verbittert, verdreht.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Der König
So kam die Kunde hin zur Krone,
Geflacker ging durchs Kerzenlicht,
zum feisten König, hoch zu Throne,
noch wusste er vom Unheil nicht.
Die Wahl lag nun in seinen Händen
zu fliehen wog der einen leicht,
die seine Herrschaft zu beenden
und mit ihr auch sein Königreich.
Er ballte sie, liess sie erweichen,
sein Blick stach in die andre Hand
und somit auf die tausend Leichen,
die er dort in den Trümmern fand.
Den Thronsaal überkam der Schauer,
die Menschen fielen auf die Knie,
der König litt schon lange Trauer
am Friedhof seiner Utopie.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Die Weisen
Der König hatte aufgeschaut,
rief: "Schafft die Weisen mir herbei!
Mit Zauberei sind sie vertraut,
mit Krieg, Kultur und Narretei!"
Die Ämter die sie, ach, vertraten,
die Wetterleuchten und den Sturm,
die Korruption und Gräueltaten,
herab von ihrem Knochenturm -
weit ins Land warf er die Schatten,
auf Gottes einzig wahres Haus,
auf jene die noch Glauben hatten
und bliess dort alle Kerzen aus.
Das Köcheln würd die Lösung bringen,
das war's, worum der König bat,
der Funke soll bald überspringen.
Und das war es, was er alsbald tat.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Der Rat
Die Räte waren bald versammelt,
entschlossen, unter Druck der Zeit,
die Tore wurden fest verrammelt
mit Ignoranz und Eitelkeit.
Ein krummer Mann begann zu sprechen:
"Euch König, seh ich! Keinen Sohn,
nicht Königin und kein Prinzesschen -
die Willkür lauert auf den Thron!
Das Blut das, ach, so hoch geboren,
dessen Linie ihr der Letzte seid -
verronnen, zerronnen und verloren,
ein welkes Blatt - am dürren Zweig."
Der Blinde sprach: "Könnt ihr nicht sehen?
Der Krieg zieht auf, es tobt ein Sturm,
bald wird er vor den Toren stehen,
drum folgt uns, König, in den Turm!"
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Der Turm
Der König liess sich darauf ein,
er nahm mit sich sein edles Schwert,
überliess die Krone sich allein,
bestieg sein weisses, stolzes Pferd;
Floh samt Geleit durch jene Gassen,
denen einst sein Vater Glanz versprach,
bejubelt von den Menschenmassen,
bevor er die Versprechen brach.
Beidseits klar, ein schnelles Siegen,
das läg in diesem Krieg nicht drin,
wie sie die Treppen runterstiegen,
die Katakomben dort im Sinn.
Dort könne man die Wunden lecken,
so hats der Krumme angedacht,
ein Ort, perfekt sich zu verstecken,
dort unten währt nur ew'ge Nacht.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Das Opfer
Die Räte wurden Herr des Lichts,
sie wussten schon, mit etwas Zeit,
zerbrach der König - an dem Nichts -
denn ihn ergriff die Dunkelheit.
Hier hört man keine Barden singen.
Der Krumme sprach: "Nun, möglich wär
ein grosses Opfer darzubringen,
der Bestie - dieser Schauermär.
Könnte es doch nur gelingen,
eine edle Seele, stolz und rein,
ihr vorzuwerfen, zu verschlingen,
es kehre dann der Frieden ein."
Kaum war die Lüge ausgesprochen,
so gab der König sich bald hin,
die Seel, aus sich herauszukochen,
glaubend, all dies wär sein Sinn.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Das Ende
Weil alles wohl sein Ende hat,
warf man die Seele vor das Tor,
die Bestie wurd davon nicht satt -
die Weisen wusstens schon davor.
Die Bestie würd nun ihnen dienen -
denn Angst belebt - wie ein Motor -
es dröhnt ein Mantra der Maschinen,
das in sich jeden Klang verlor.
Der König unterdess, ging leise,
mit seinem rostzerfressnen Schwert,
seelenlos nur noch im Kreise -
in jener Nacht, die ewig währt.
Und dies... so tut ers, liebe Leute,
verblichen, kalt und seelenleer,
Jahrzehnte lang und tuts noch heute.
Man mag sich fragen, ists auch schwer,
wie hätte dies nur enden können...
wenn es nicht so gekommen wär.
// Seelenleer
// Text © bei Simon Maria Ackermann
// Bild © bei Simon Maria Ackermann- 1
-
in einer nacht zu später stund
mir war als hört ich einen hund
ich zog mich an, ging zum balkon
doch sah stattdessen: nichts davon
es war wohl drei und wie gemacht
lag vor mir eine regennacht
in meinem kopf: vergissmeinnicht
schwarze strassen, schimmerlicht
aufs eine mal hört ich ein brummen
oder immerhin ein leises summen
als sei wer da - um mich zu sehn
und danach wieder heim zu gehn
noch weit entfernt und längst nicht hier
doch war es quasi neben mir
der plot dabei, ich muss gestehn
dieses ding war nicht zu sehn
mir fiel dabei zu glauben schwer
dreimal so flog es um mich her
die katzen starrten wie gebannt
als hätten sie es wohl erkannt
doch glaubt nur das hier sei gelogen
danach ist es davongeflogen
so als ob es nie gewesen wär
und irgendwie ...
vermiss ichs sehr
-
Lieber Dionysos
Dieses Gedicht musste ich mehrere Male lesen - beim ersten Mal wurde mir schwindelig dabei 😄
Ein wilder Ritt!
Gruss
zwischenzeit- 1
-
wie da am himmel doch die wolken ziehen
ein leben lang - so wollt ichs sehn
gewitter, stürme, fieses frieren
alles macht das leben schön
ein lied im wind nicht zu vergleichen
erklingt aus fernen himmelreichen
unds scheint das bild sich zu vermengen
mit all den holden frohgesängen
die sonne bettet sich zur ruh
die erde schliesst die augen zu
sie liegt nur da - ist zum verlieben
hab tausend dinge ihr geschrieben.
irgendwann hab ich halt angenommen
dass alles nur hinaus ins leere lief
oder dass halt alles gar nicht angekommen
war. du blöde oder böse bist
und so ein ding soll man gewiss nicht lesen
es kann verrotten und es soll verwesen
das leben ist zu schade um es auszusitzen
irgendwo, in einem kalten keller-ritzen
das eis bleibt hart bis mans erhitzt
dann gehts auch los und nicht zuletzt
lachen dann die frechen raben
die all das gar nicht nötig haben.
wir dichter sind nichts weiter als die randnotizen
in einem ungeles'nen lebenswerk
entlang den fotos süsser katzenmiezen
irgendwo vielleicht noch ein vermerk
und die briefe braucht hier niemand suchen
bei mir, der doch das schreiben liebt
genügend zucker aber keinen kuchen
weil es diese hier nicht gibt
gelegenheiten um sie zu verpassen
weil ich doch so verzettelt bin
mal das leben von der leine lassen
in vielen jahren leg ich mich zur ruh
dann deckt mich mit meinen gedichten zu
denn eins, das ist jeher gewesen...
ich liebe es das zeug zu lesen.
2022 © bei Simon M. Ackermann
-
ich sitz im sessel und ich frag mich sachen
um all die dinge die zurzeit sich drehn
um mich herum - und mir die ehre machen -
ich kann sie sehn.
manchmal ist das leben nur ein zweckgerange
trau kaum zu denken wie es anders wär
die zukunft klemmt schon in der thoriumzange
es ist nicht fair.
wahrscheinlich nichts dagegen anzurichten
sonst fährt man schnurstracks in arrest
dort hätt ich so viel zeit zu dichten -
es wär die pest ❤️
kann wirklich manchmal nicht den äuglein trauen
wenn ich nur seh wie wunderschön sie ist
wenn ich nur könnt, ich würd ihr häuser bauen.
kein baugerüst.
achhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh
......
heut abend soll noch ein gewitter kommen
und morgen früh muss ich zur arbeit gehn
ich lieb mein leben, berge sind erklommen.
ist wunderschön.
-
Oh Zeit, du hast wohl kein Gewissen,
hast wieder etwas abgebissen,
ein Stück des Mondes, Bravo! Toll!
Gestern erst war er noch voll!
Jetzt hängt er da, an jener Grenze
und trauert nach der seinen Gänze,
er klagt und heult, mit gutem Grund,
es lebt sich besser - läuft es rund.
Dann rede ich ihm ins Gewissen,
er werde jetzt nur warten müssen
dreissig Tage, unbeirrt,
bis er, wie ich -
wieder völlig voll sein wird.
Ja, ich mag ihn fast beneiden;
Nur Zeit allein - Um zu entscheiden;
Dem Menschen unterdes gibt's kein
Versprechen für's vollkommen sein.
-
golden legt die abendsonne
sich auf das land hernieder
und ach wie schön singt vogelfrei
die amsel ihre lieder
in den ästen rauscht ein summen,
ist heut noch nicht verklungen.
wolken malen ihre zeichen
ins lichterspiel, da oben,
sie leuchten und sie stehen still
und widerstehn den wogen
vom wind - an diesen späten tagen,
braucht man das glück nicht jagen.
blicke wiegen sich zur ruhe,
wenn ich nach dir sie richte
und darauf eine oder zwei
der zeilen dann auch dichte;
die dinge laufen lasse.
sie sorgenfrei verpasse.
das plätschern in den mühlen
beruhigt sich und der tag vergeht
es kommt die nacht, die ihre kühlen
schleier sachte um mich legt -
ich raste auf der reise -
die welt wird schläfrig,
sie wird leise.
~ Abendsonne ~
© bei Simon Maria Ackermann- 1
- 1
-
manchmal hab ich einen traum -
ich steh vor einem mandelbaum,
der knorrig und beharrlich wächst,
er krallt sich fies am himmel fest.
der glanz des zwielichts im gezweige,
auf all mein leben, die entscheide.
malt schattenhafte bilder und -
ich fühl, wies mich erstarren lässt.
ich hoffe, dass ich irgendwann,
die dinge klarer sehen kann.
ein jedes ding. mit jedem sinn.
mit den gefühlen in mir drin.
alles ist auf messers schneide.
all mein leben, die entscheide,
die fragen drängen sich mir auf,
die fragen, wer ich wirklich bin.
wohl einer, der die zeit vertreibt;
gedichte hin und wieder schreibt -
verbissen, wenn dies wort nur reicht,
dass eins davon den grossen gleicht.
die grössten traten - ach, wie lange,
seit anbeginn wohl unsrer zeit -
die wege in den abgrund breit -
der tief in jede seele reicht.
drum hab ich lieber, ungestört,
die geisterschar heraufbeschwört.
hab stundenlang und nacht für nacht,
auf diese suche mich gemacht -
auf jene - jenseits allen strebens -
nach meinem - und dem sinn des lebens -
wie viel davon war ausgedacht.
wie vieles davon war vergebens.
die wasser wurden aufgewühlt,
so hatte es sich angefühlt,
die schönheit dort - die gabs nicht mehr.
kein mondschein.
auch kein lichtermeer.
als würd es schleppend sich bewegen,
ins faulig-feuchte grab sich legen;
manche glaubten nicht daran -
ich dagegen, unentwegen.
die tage sind wie aufgefrischt,
sind erst die träume beigemischt -
und jeder, der sie wohl versteht,
der wird vom wind hinweg geweht -
geschichten werden bleiben,
gelingts - sie aufzuschreiben -
alles wird für immer sein -
wird sein - so wies im buche steht.
ganz genau so soll es sein,
schönwetter, wie der sterneschein
auf städte, wenn es wirklich stimmt,
die längstens schon vergessen sind -
ungeheuer zu beschreiben -
warum sie in den träumen bleiben;
wo alles seinen anfang nimmt.
die wasser wurden aufgewühlt,
sie haben was an land gespült,
ein ding, so man denn sagen kann,
das wartet, bis ihm irgendwann
gelingt, die,
die in den schatten leben
ins sonnenlicht emporzuheben.
viel näher -
an die wahrheit ran.
-Amygdala
Copyright bei Simon M. Ackermann
Bild von makamuki0, pixabay
- 2
-
gibt nichts zu sehn, ist keine klage,
es gibt sie - die verhangnen tage -
an denen wir uns wieder sehn,
wir monster, die im schatten stehn.
und alles scheint so gottverlassen,
die schnöden nummern, die wir drehn.
und warum bricht kein sonnenschein
hindurch - in diese welt hinein?
es kommt schon vor, ist keine frage,
selbst im anbetracht der lage,
so kommt es vor, da schreibst du mir,
die alte welt sei wieder hier -
und besser wär nichts anzufassen,
am himmel oben brennt der stier;
der kutscher fährt die gäste ein -
die welt will so wie immer sein.
es ist, so stehts in jedem buche,
nicht einfach, mit der wahrheitsuche,
es ist, als sucht man einen stein,
denn dieser soll verzaubert sein -
es wäre besser aufzupassen.
es holen dich die teufel ein -
was epochalen schlachten gleicht.
die wahrheitssuche ist nicht leicht.
wie gesagt, sind harte zeiten,
es gibt nur berge zu beschreiten.
die sonne brennt ein gutes stück,
ein kleines ding, doch grosses glück -
denn mir gelang - sie anzufassen,
mit schreien, die ich unterdrück -
weil ich sie ganz ergriffen hab -
ich nahm die sonne mir herab.
und ich werde sie an jenen tagen
wie eine goldne maske tragen.
ein gesicht, das ganz alleine singt -
und allen gute laune bringt -
ein licht, in all die dunklen gassen,
in denen wir gewesen sind.
die welt -
sie wird sich sehen lassen.
ist schön,
seit ich die sonne bin.
-
es ist schwierig zu verstehen.
das alles hier ist wirklich schön,
das meiste geht hier von zuhaus
und alles hier schaut rosig aus.
und ebenso mit den kollegen -
wir lösen dinge, des amtes wegen.
ist nicht weniger als alles drin,
kann sagen: dass ich glücklich bin.
und dann, an diesen anderen tagen,
da schürf ich mich auf,
an all diesen fragen,
was ist diese leere?
und was liess ich zurück?
ich frag mich nach dem sinn
und wie viele
und welche rollen ich drin spiele.
die zahlen sind es kaum, die reichen,
ein zwei schöne bilder, die verbleichen,
am schluss verwelkter bücher stehn
zwar gedichte - die den kopf verdrehn
noch drin, die kann man immer lesen.
aber irgendwie wärs das gewesen.
irgendwo noch ganz verstohlen
ein zwei küsse abzuholen,
vieles was noch liegen blieb
und dinge die ich niemals schrieb.
es fühlt sich an, wie viel beschrieben
als würd ein felsen auf mir liegen,
der weit die langen schatten legt -
auf das - was meine welt bewegt.
ich rieche die atlantik-brise -
es ist nicht eine mid-life-krise.
man muss doch irgendwie dem leben,
in gewisser weise ausdruck geben,
in dem man über dinge sinnt
und sie gestaltet und besingt.
man legt die parameter fest,
die man danach durchlaufen lässt
und wenn die sterne erst mal stimmen,
dann wirds auch irgendwann gelingen.
man käm der wahrheit näher ran,
als jeder stein verbergen kann.
die zahlen sind es kaum, die reichen,
ein zwei schöne bilder, die verbleichen,
am schluss verwelkter bücher stehn
zwar gedichte - die den kopf verdrehn
noch drin, die kann man immer lesen.
aber irgendwie wärs das gewesen.
irgendwo noch ganz verstohlen
ein zwei küsse abzuholen,
vieles was noch liegen blieb
und dinge die ich niemals schrieb.
ich müsste vielmehr reisen gehn,
oder auf dem balkon stehn,
anstatt vor einem weiten screen,
mir die dinge reinzuziehn -
im bett, zu mittags glockenläuten,
die wilden träume da erdeuten -
wohin die schwarzen katzendrachen
sich des nachts auf reisen machen
bei vollmond, auf dem höchsten dach,
all das hält mich abends wach.
die krone aus dem stacheldraht,
das tageswerk, das hamsterrad,
eigentlich hab ich es satt,
was entsprechend gründe hat...
die nullen, einsen sind es kaum, sie reichen,
ein zwei schöne bilder, die verbleichen,
am schluss verwelkter bücher stehn
zwar gedichte - die den kopf verdrehn
noch drin, die kann man immer lesen.
aber irgendwie wärs das gewesen.
irgendwo noch ganz verstohlen
ein zwei küsse abzuholen,
vieles was noch liegen blieb
und dinge die ich niemals schrieb.
- 1
-
Hallo Fietje
Es lohnt sich auch nicht, diese Herrschaften zu kennen. Ich hab irgendwo gelesen, die moppsen einem sogar die eigensten Gedanken unter der Rinde weg!
Da bleibt nur zu hoffen, dass Poe T. Ende das Rennen macht.
Gruss
Z. -
Ich schau die grellen Bilder an,
dahier, auf ihrem Instagram -
Ein Vogel pfeift: Den Ritter,
den suchte sie lang auf Twitter;
Die Suche ist ein süsses Spiel,
für all die Schätze mit Profil;
Zu schauen was die Welt ihr bloggt,
in ihrem Facebook eingeloggt -
Für Fotos, mit viel Rauch und Glitter;
Ich hoff,
es postet nie ein Dritter -
Sie werte neustens alles minder -
Man fände sie nur noch bei Tinder.
-
Lieber Dichter, sei gegrüsst,
ich bins - Der deine Zeilen liest,
bessergesagt, hindurch sich quält -
Da ihnen Form - wie Inhalt fehlt.
Ja, schau mal deine Texte an -
Dir hats zu tief ins Hirn gebimst.
Mit deinen Maus/Haus-Kinderreimen,
womit du dein Talent verdingst.
Das kauft dir heute keiner ab
und wer es macht -
Der lacht sich schlapp.
Wahrscheinlich glaubst du,
insgeheim,du könntest wie ein Rilke sein -
Und - dass alles, was du schreibst -
"gefällt" -
Ein Hölderlin -
auf Wish bestellt.
Ein leichtes Fressen, all den Gaffern -
Herumgewichse mit Metaphern,
würd ich den Profis überlassen -
So würd ich es zusammenfassen.
Das wär mein urteil nun gewesen -
Lieber Gruss
habs gern gelesen.
Der Kritiker- 1
-
Mein Blick schweift über Au und Land,
den grünen Weiden, tiefen Tälern,
lieb umringt vom nahenden Rande
des Walds, im warmen Frühlingsregen -
Dem ersten des Jahrs; Und hier
so wirft, o Helios, vom Himmel er
zu mir hernieder die zerbrechlichen Strahlen
und´s bricht durch alle Himmelstränen -
Ich lausch gebannt dem Lied vom Morgen,
nach trostlos langer Dämmerung, Oh!
Dies Glück - Mir scheint's Erwachen
leichter – als die sture, stille Starre:
Es erklingt, beinah tröstlich,
aus verhangenen Tagen,
ein Wohlklang holden Glücksgesangs;
Heraus! O Helios, wirf die Funken
in meine Asche -
Meinen Zunder!
- 2
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bis ich zur Mumie werde
in Melancholisches, Düsteres, Trauriges
Geschrieben
Hallo Darkjuls
Das "ungesicht" ist beabsichtigt. So verlockend die Vorstellung alles in allem auch ist, zwischenzeitlich bin ich noch von jedem Waldspaziergang wieder zurückgekehrt und habe es auch weiterhin vor 😉
Liebe Grüsse
Z.