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zwischenzeit

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Beiträge erstellt von zwischenzeit

  1. bald ist mai

    vogelfrei

    geh ich bald

    durch den wald

    lüft' mein hirn

    das gestirn

    über mir

    ähnelt ihr

    beflügelt wahrlich

    all die meisen

    sie war schön

    wie ich fand

    wie ihr haar

    sich entband

    doch der schmied

    die dumme sau

    hämmert' dann

    meine frau

    so als wär sie ihm

    ein heisses eisen

     

    so kanns gehn

    so kann sichs drehn

    lebe wohl

    wiedersehn

    alles neu

    macht der mai

    hocherfreut

    einerlei

    schau ich hier die wunder-

    schönen mädel'

    ist nicht schwer

    sagte wer

    geht mein blick

    hin und her

    wie dümmlich sich

    doch alle um balgen

    alles bricht

    sprech ich ihr

    ein gedicht

    ins gesicht

    hängt erst der schmied herab

    von einem galgen

     

    s'kommt wies soll

    hoffnungsvoll

    fällt hinein

    kerzenschein

    gülden liegt ein glanz

    auf ihrem busen

    was ich mag

    alle tag'

    in der nacht

    aufgewacht

    um 'ne stunde mehr

    mit ihr zu schmusen

    sie sagt still

    ja sie will

    jetzt und hier

    nur mit mir

    alleine all die

    schönen dinge machen

    nicht mehr weit

    maienzeit

    winter flieht

    denn man sieht

    schöne blümlein

    ringsumher erwachen

     

    // Maienzeit

  2. erschöpft, zerschlissen und verdrossen,

    so habe ich mich jüngst entschlossen,

    zum wohlklang der mir liebsten lieder,

    zum wald, umflort von sommerflieder,

     

    aufzubrechen. er soll mein grab mir werden -

    denn ich bin es so leid - dieses leben auf erden.

    ich werd inmitten immertoter fichten

    mein letztes lager mir errichten

     

    und hungernd aus dem körper fahren.

    werd ganz des hungers kuss erfahren.

    mit mir dabei sind radio, sind kerzen -

    die bunten bilder, tief im herzen.

     

    hier hängt die welt an dünnen fäden,

    in mir - und meinem garten eden -

    es bleibt zurück, der leib, der leere -

    die seele dann, weht frei von schwere

     

    hoch. noch rauscht gelächter, leise

    vom radio und in schauderhafter weise,

    stehn sterne um mich her, wie wärme,

    scheint mir ein rauschen, in der ferne.

     

    einsam ists, doch ich bin nie alleine,

    hab mondlicht und der sternen scheine,

    der tau, die schleier der befleckten,

    und das gesumme der insekten.

     

    mein ungesicht, derart verblichen,

    weist auf all die tage, die verstrichen -

    ein könig stirbt auf seinem thron.

    fährmann, komm. ich warte schon.

     

    nachts träum ich oft von wilden pferden,

    so frei wie sie sind - will ich werden!

    lustlos stöhnt im wind die föhre,

    wie ich statt lachen - knistern höre.

     

    verzweifelt - reicht kaum zu beschreiben,

    die mücken und ihr fieses treiben.

    ach... niemals werd ich mehr bestohlen -

    wenn sie dann kommen und mich holen.

     

    mild ists heut, bedrückt vom regen,

    hab kaum noch kraft mich zu bewegen,

    ich seh, von licht durchdrung'ne hallen

    und blätter, die vom himmel fallen.

     

    ums leben - werd ich nicht mehr kämpfen.

    ich geb mich hin, den schweren krämpfen,

    und bald, aus abertausend stimmen

    scheint mir ein letztes lied zu klingen.

     

    ich lös mich aus den eingeweiden,

    ein letzter ruck, wie ein zerschneiden

    und seh - durch dichte nebelschwaden bricht

    ein fluss herein,

    den fährmann aber seh ich nicht.

     

    doch im engelsgleichen glanz: ein schimmel.

    oh weh, vielleicht: mein weg zum himmel -

    die bilder bersten um mich her - in stücke

    und bilden seltsam eine brücke.

     

    und über diese brücke, da reite ich zu pferde,

    während ich auf der erde zur mumie werde.

    viele leute sind da, ich reite schnell -

    ich lasse alles hinter mir -

    auf wiedersehn

    und es wird hell.

     

    // bis ich zur Mumie werde

    // Mai 2013

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  3. manches mal

    da kam es dir

    nicht nur so vor

    als wär bei mir

    irgendwo

    nicht alles mehr

    so angebracht

    wie damals wie

    wir zwei

    uns trafen

     

    war vielleicht

    nur ausgedacht

    kinderleicht

    angemacht

    mir nicht klar

    steht nicht fest

    ich würd mit dir

    bis zum schluss

    hin und her

    gehen

     

    gedanken

    sie jagen

    umranken

    und schlagen

    hin und wieder

    sich nieder

    in liedern

    ich hoff jedes mal

    es geläng

    mir ein mal

    zu begreifen

    anstatt ab-

    zuschweifen

     

    sie zu fassen

    anstatt immerzu

    sie zu verpassen

    nicht genug

    worte gibt die sprache her

    leider

    hab soso oft schon

    versucht sie zu fangen

    ihr schöner schein in die welt

    hinein in mein gedicht zu bannen

    doch vergebens

    war nicht drin

    gewesen

    kam nie ran

     

    // vielleicht irgendwann

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  4. ab und an so kommts mir vor

    hat wirklich nichts mit euch zu tun

    auch nichts mit zugehörigkeit

    es ist mir nur seit ein paar tagen

    als ob ich den verstand verlor

    da draussen irgendwo, wer weiss

    kann passieren

    doch sagt einmal, wie geht es euch?

    man hält was man so halten kann

    kann froh sein, wenn man nicht ertrinkt

    man hält sich an den anderen fest

    und hofft dass alles irgendwann

    besser wird

     

    ich glaube ebenso daran

    weil der gedanke mir gefällt

    weil er auch allem trotzen kann

    was ihn auf die probe stellt

    entgegen all der ironie

    um unsre zwiegespaltenheit

    namenlos im raum steht sie

    wär vielleicht mal an der zeit

    dass die auch, in den hind'ren reih'n

    erahnen was genau es heisst

    in diesem irren scheissverein

    noch irgendwo ein mensch zu sein

     

    und den preis, den man bezahlt

    römerreich 5.0, wenn du willst

    genauso, glaub mir, ists gewollt

    auch wenn du es nicht glauben willst

    baustellen gibt es hier genug

    wär schade um den lieferschein

    drum geh da raus und handle klug

    stellt dir das leben auch ein bein

    ist dein stand in deiner hand

     

    fühlt es sich auch nicht so an

    da draussen gibt es einen kran

    er könnte heben was du hast

    weil er die last ertragen kann

    all die götzen aus beton

    es ist schon gut und richtig so

    hämmern sie noch alle ihren thron

    hinein in dieses jericho

    ich zweifle lang nicht mehr daran

    am ende wird es ein gedicht

    in welchem man schön lesen kann

    auch dieses war für immer - nicht
     

  5. ich sitze am pc

    ums mäuschen schön zu klicken

    und teil sensible daten

    mit intressierten dritten

    will mans nicht akzeptieren

    stellt man dich vor die türen

    und lässt dich auch nicht wieder rein

     

    sie sagen, irgendwann

    kann man sich ohne schaden

    in form gepackter daten

    in eine wolke laden

    sich quasi selber speichern

    die nachwelt zu bereichern

    man würde auch unsterblich sein

     

    sie tüfteln schon daran

    die wolken-ingenieure

    mich triggerts jedes mal

    wenn ich sie reden höre

    wie sie die cloud an strängen

    hoch in den himmel hängen

    sie müssen sehr gelangweilt sein

     

    wie sähe das wohl aus

    in diesen wolkenschiffen

    hät ich mich eingebucht

    mit allem inbegriffen

    würd in der sonne baden

    die batterien aufladen

    und mein mäuschen cremt mich ein

     

    platinen sind sehr eng

    gäb ärger wenn ich schnarche

    wär ich dort passagier

    in der binären arche

    was gäb es wohl zu trinken

    sie kann ja nicht versinken

    im himmel wird kein eisberg sein

     

    ich glaub nicht ganz daran

    mach lieber andre sachen

    und lasse die experten

    sich die gedanken machen

    doch werd ich mich beschweren

    wenn wegen diesen herren

    das wetter nie mehr heiter ist

     

    wahrscheinlich zahlt man geld

    für zusatzgarantien

    weil wolken dazu neigen

    sich völlig zu verziehen

    ich hör schon die versprechen

    die wolke würd nie brechen

    wers glaubt wird damit seelig sein

     

    ich seh sie schon vor mir

    die wöchentlichen raten

    die transhumanisten

    zerteilt in kleine daten

    komplexe muss man haben

    sich in die cloud zu laden

    disketten reichten aus für sie

     

    ich frag mich was passiert

    bei höheren gewalten

    wenn man die server zwingt

    komplett sich auszuschalten

    mir würd es nicht gefallen

    wenn wolken auf mich fallen

    weil es von mir kein backup gibt

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  6. ihr lächeln macht mich schwach

    es hält mich abends wach

    und mehr

    sie geht mit ihrem gang

    zieht mich in ihren bann

    und mehr 

     

    ich schau sie gerne an

    wann immer ich es kann

    und mehr

    ich wünschte sie wär mein

    will ihr ganz nahe sein

    und mehr 

     

    verbrenn dich nicht an ihr 

    rat ich dir

    oh - wär sie doch nur mir allein

    verbrenn dich nicht an ihr 

    rat ich dir

    womöglich ist sies insgeheim 

     

    habs nicht in meiner hand

    sie raubt mir den verstand

    und mehr

    die sorgen sind nicht schwer

    geh ich ihr hinterher

    und mehr 

     

    das alles käme wild

    wär ein perfektes bild

    und mehr

    ein traum und ein gedicht

    im schein vom kerzenlicht

    und mehr 

     

    verbrenn dich nicht an ihr 

    rat ich dir

    oh - wär sie doch nur mir allein

    verbrenn dich nicht an ihr 

    rat ich dir

    vielleicht will sies ja insgeheim 

     

    // und mehr

    // 21.1.23
     

    © Simon Maria Ackermann

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    • Schön 1
  7. wir leben, wie ihr sicher wisst,

    in einer welt, wie soll man sagen...

    die irgendwie schon "grimmig" ist -

    mit "dingen"... die an einem nagen.

    und manches ding hört niemals auf,

    es ist, als läg es auf der hand,

    trotz schönem winterschlussverkauf

    und spielen auf dem schwarzen sand -

    dunkel wirds, eh mans vergisst,

    wenn kerzen nachts zuneige gehen.

    was irgendwem dann neuland ist.

    naaatürlich -

    mag es keiner sehen.

    doch manchmal fällts besonders auf,

    in form von phasen oder tagen:

    "dies eben ist der dinge lauf -

    drum warum sollte man verzagen?"

    die meisten nur so: J'ai perdu!

    das alles kann ja heiter werden.

    verdammt! ich geb mir alle müh!

    was ist denn hier nur los auf erden?

    im ernst, fällt - es - denn keinem ein?

    es wär so simpel zu erklären:

    wie einfach könnte alles sein,

    wenn die irren nicht so irre wären?

    hm?

    eben.

    wäre wohl ganz anders

    dann.

    aber eben.

    "jeder tut so wie ers kann." - herrje!

    "ROFLCOPTER!!1 -

    ja, so ist halt das leben!!!"...

    natürlich lässts mir keine ruh!

    es sucht mich heim! in meinen träumen!

    ich gehör ja selber auch dazu.

    "um dies noch einzuräumen."

    wie lächerlich - in anbetracht -

    scheint man sich doch nicht ganz im klaren :

    es wär nun wirklich angebracht -

    würden die herren mal nur einen gang herunterfahren!

    ganz allerherzlichsten dank!

     

    © bla

  8. ich war dort, ich habs gesehn

    und weiss wies ist - den block zu ziehn -

    da ist kaum luft - sich zu verlieben -

    man zählt nur tage die verfliegen.

    hat das alles einen sinn,

    dem ich nur nicht gewahrsam bin?

    die nächte, vollgefüllt mit leere

    und träumen - wies wohl anders wäre.

    mein leben, wie ich es nun weiss,

    bewegt sich nicht mehr nur im kreis

    und abermals sag ich adieu

    zu euch - und weiss schon,

    es wird wunderschön -

    wenn wir uns dann wiedersehn,

    am gipfel - bei den koryphäen.

    // wunderschön
    // © bei Simon Maria Ackermann

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  9. Lieber Dali Lama
     

    Bitte entschuldige die sehr späte Antwort.
    Zuerst will ich mich dafür bedanken, dass du so viel Zeit in diesen Text investiert hast!

    Obwohl ich schon etwa zehn Jahre herumreime und dichte, ist die Metrik noch immer mein grösster Endgegner 😉

    Etwa wie der Drucker für IT-Leute.

    Und irgendwann zieht "na, das ist eben künstlerische Freiheit" eben auch nicht mehr.

    Ich werde die Tage deine Vorschläge durchgehen und gerne auch in den Text einfliessen lassen.
    Daher nochmals, Danke für die Tipps

    Gruss
    zwischenzeit

  10. Der Bote

     

    Es war damals vor vielen Jahren,

    da hetzte jemand durch den Wald

    und im Wald, da gabs Gefahren,

    der Mond schien fahl und es war kalt.

    Der Hunger knurrte schon für Stunden,

    auch bei den Wölfen, hintendran -

    die Last des Mangels zog die Runden

    und lag auch schwer auf jenem Mann.

    Oh weh, wenn diese ihn dort fänden,

    dann gäbs ihm keine Wiederkehr -

    gezerrt, gerissen - würd er enden,

    da bald jedes Stück vergriffen wär.

    Im Schilde trug er seine Kunde,

    Berichte aus der Grenzregion,

    bisweilen nur in seinem Munde -

    bestimmt nur für den Königsthron.

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

    Die Kunde

     

    Der Singsang viel zu dichter Barden

    erklang schon lockend durchs Geäst,

    auch sah er fern die wirren Farben -

    der Lichter, die man brennen lässt.

    Die Botschaft - schaurig, ungelogen,

    was er mit eignen Augen sah,

    das Böse - es war aufgezogen

    und war der diesen Stadt schon nah.

    Es würde nicht mehr lange dauern

    und gesprochen war, was keiner glaubt,

    dass ein Getier bald an den Mauern

    den Menschen dort die Seele raubt.

    Die Monster konnt er flüchtig sehen,

    die Hoffnung wurde widerlegt -

    Sie heulten - wie wenn Stürme gehen -

    wütend, verbittert, verdreht.

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

    Der König

     

    So kam die Kunde hin zur Krone,

    Geflacker ging durchs Kerzenlicht,

    zum feisten König, hoch zu Throne,

    noch wusste er vom Unheil nicht.

    Die Wahl lag nun in seinen Händen

    zu fliehen wog der einen leicht,

    die seine Herrschaft zu beenden

    und mit ihr auch sein Königreich.

    Er ballte sie, liess sie erweichen,

    sein Blick stach in die andre Hand

    und somit auf die tausend Leichen,

    die er dort in den Trümmern fand.

    Den Thronsaal überkam der Schauer,

    die Menschen fielen auf die Knie,

    der König litt schon lange Trauer

    am Friedhof seiner Utopie.

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

    Die Weisen

     

    Der König hatte aufgeschaut,

    rief: "Schafft die Weisen mir herbei!

    Mit Zauberei sind sie vertraut,

    mit Krieg, Kultur und Narretei!"

    Die Ämter die sie, ach, vertraten,

    die Wetterleuchten und den Sturm,

    die Korruption und Gräueltaten,

    herab von ihrem Knochenturm -

    weit ins Land warf er die Schatten,

    auf Gottes einzig wahres Haus,

    auf jene die noch Glauben hatten

    und bliess dort alle Kerzen aus.

    Das Köcheln würd die Lösung bringen,

    das war's, worum der König bat,

    der Funke soll bald überspringen.

    Und das war es, was er alsbald tat.

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

    Der Rat

     

    Die Räte waren bald versammelt,

    entschlossen, unter Druck der Zeit,

    die Tore wurden fest verrammelt

    mit Ignoranz und Eitelkeit.

    Ein krummer Mann begann zu sprechen:

    "Euch König, seh ich! Keinen Sohn,

    nicht Königin und kein Prinzesschen -

    die Willkür lauert auf den Thron!

    Das Blut das, ach, so hoch geboren,

    dessen Linie ihr der Letzte seid -

    verronnen, zerronnen und verloren,

    ein welkes Blatt - am dürren Zweig."

    Der Blinde sprach: "Könnt ihr nicht sehen?

    Der Krieg zieht auf, es tobt ein Sturm,

    bald wird er vor den Toren stehen,

    drum folgt uns, König, in den Turm!"

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

    Der Turm

     

    Der König liess sich darauf ein,

    er nahm mit sich sein edles Schwert,

    überliess die Krone sich allein,

    bestieg sein weisses, stolzes Pferd;

    Floh samt Geleit durch jene Gassen,

    denen einst sein Vater Glanz versprach,

    bejubelt von den Menschenmassen,

    bevor er die Versprechen brach.

    Beidseits klar, ein schnelles Siegen,

    das läg in diesem Krieg nicht drin,

    wie sie die Treppen runterstiegen,

    die Katakomben dort im Sinn.

    Dort könne man die Wunden lecken,

    so hats der Krumme angedacht,

    ein Ort, perfekt sich zu verstecken,

    dort unten währt nur ew'ge Nacht.

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

    Das Opfer

     

    Die Räte wurden Herr des Lichts,

    sie wussten schon, mit etwas Zeit,

    zerbrach der König - an dem Nichts -

    denn ihn ergriff die Dunkelheit.

    Hier hört man keine Barden singen.

    Der Krumme sprach: "Nun, möglich wär

    ein grosses Opfer darzubringen,

    der Bestie - dieser Schauermär.

    Könnte es doch nur gelingen,

    eine edle Seele, stolz und rein,

    ihr vorzuwerfen, zu verschlingen,

    es kehre dann der Frieden ein."

    Kaum war die Lüge ausgesprochen,

    so gab der König sich bald hin,

    die Seel, aus sich herauszukochen,

    glaubend, all dies wär sein Sinn.

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

    Das Ende

     

    Weil alles wohl sein Ende hat,

    warf man die Seele vor das Tor,

    die Bestie wurd davon nicht satt -

    die Weisen wusstens schon davor.

    Die Bestie würd nun ihnen dienen -

    denn Angst belebt - wie ein Motor -

    es dröhnt ein Mantra der Maschinen,

    das in sich jeden Klang verlor.

    Der König unterdess, ging leise,

    mit seinem rostzerfressnen Schwert,

    seelenlos nur noch im Kreise -

    in jener Nacht, die ewig währt.

    Und dies... so tut ers, liebe Leute,

    verblichen, kalt und seelenleer,

    Jahrzehnte lang und tuts noch heute.

    Man mag sich fragen, ists auch schwer,

    wie hätte dies nur enden können...

    wenn es nicht so gekommen wär.

     

    // Seelenleer

    // Text © bei Simon Maria Ackermann
    // Bild © bei Simon Maria Ackermann

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  11. in einer nacht zu später stund

    mir war als hört ich einen hund

    ich zog mich an, ging zum balkon

    doch sah stattdessen: nichts davon

     

    es war wohl drei und wie gemacht

    lag vor mir eine regennacht

    in meinem kopf: vergissmeinnicht

    schwarze strassen, schimmerlicht

     

    aufs eine mal hört  ich ein brummen

    oder immerhin ein leises summen

    als sei wer da - um mich zu sehn

    und danach wieder heim zu gehn

     

    noch weit entfernt und längst nicht hier

    doch war es quasi neben mir

    der plot dabei, ich muss gestehn

    dieses ding war nicht zu sehn

     

    mir fiel dabei zu glauben schwer

    dreimal so flog es um mich her

    die katzen starrten wie gebannt

    als hätten sie es wohl erkannt

     

    doch glaubt nur das hier sei gelogen

    danach ist es davongeflogen

    so als ob es nie gewesen wär

    und irgendwie ...

    vermiss ichs sehr

  12. wie da am himmel doch die wolken ziehen

    ein leben lang - so wollt ichs sehn

    gewitter, stürme, fieses frieren

    alles macht das leben schön

    ein lied im wind nicht zu vergleichen

    erklingt aus fernen himmelreichen

    unds scheint das bild sich zu vermengen

    mit all den holden frohgesängen

    die sonne bettet sich zur ruh

    die erde schliesst die augen zu

    sie liegt nur da - ist zum verlieben

    hab tausend dinge ihr geschrieben.

     

    irgendwann hab ich halt angenommen

    dass alles nur hinaus ins leere lief

    oder dass halt alles gar nicht angekommen

    war. du blöde oder böse bist

    und so ein ding soll man gewiss nicht lesen

    es kann verrotten und es soll verwesen

    das leben ist zu schade um es auszusitzen

    irgendwo, in einem kalten keller-ritzen

    das eis bleibt hart bis mans erhitzt

    dann gehts auch los und nicht zuletzt

    lachen dann die frechen raben

    die all das gar nicht nötig haben.

     

    wir dichter sind nichts weiter als die randnotizen

    in einem ungeles'nen  lebenswerk

    entlang den fotos süsser katzenmiezen

    irgendwo vielleicht noch ein vermerk

    und die briefe braucht hier niemand suchen

    bei mir, der doch das schreiben liebt

    genügend zucker aber keinen kuchen

    weil es diese hier nicht gibt

    gelegenheiten um sie zu verpassen

    weil ich doch so verzettelt bin

    mal das leben von der leine lassen

    in vielen jahren leg ich mich zur ruh

    dann deckt mich mit meinen gedichten zu

    denn eins, das ist jeher gewesen...

    ich liebe es das zeug zu lesen.


     

    2022 © bei Simon M. Ackermann

  13. ich sitz im sessel und ich frag mich sachen

    um all die dinge die zurzeit sich drehn

    um mich herum - und mir die ehre machen -

    ich kann sie sehn.

     

    manchmal ist das leben nur ein zweckgerange

    trau kaum zu denken wie es anders wär

    die zukunft klemmt schon in der thoriumzange

    es ist nicht fair.

     

    wahrscheinlich nichts dagegen anzurichten

    sonst fährt man schnurstracks in arrest

    dort hätt ich so viel zeit zu dichten -

    es wär die pest ❤️

     

    kann wirklich manchmal nicht den äuglein trauen

    wenn ich nur seh wie wunderschön sie ist

    wenn ich nur könnt, ich würd ihr häuser bauen.

    kein baugerüst.

     

    achhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh

    ......

     

    heut abend soll noch ein gewitter kommen

    und morgen früh muss ich zur arbeit gehn

    ich lieb mein leben, berge sind erklommen.

    ist wunderschön.

  14. Oh Zeit, du hast wohl kein Gewissen,

    hast wieder etwas abgebissen,

    ein Stück des Mondes, Bravo! Toll!

    Gestern erst war er noch voll!

     

    Jetzt hängt er da, an jener Grenze

    und trauert nach der seinen Gänze,

    er klagt und heult, mit gutem Grund,

    es lebt sich besser - läuft es rund.

     

    Dann rede ich ihm ins Gewissen,

    er werde jetzt nur warten müssen 

    dreissig Tage, unbeirrt,

    bis er, wie ich -

    wieder völlig voll sein wird.

     

    Ja, ich mag ihn fast beneiden;

    Nur Zeit allein - Um zu entscheiden;

    Dem Menschen unterdes gibt's kein

    Versprechen für's vollkommen sein.

  15. golden legt die abendsonne

    sich auf das land hernieder

    und ach wie schön singt vogelfrei

    die amsel ihre lieder

    in den ästen rauscht ein summen,

    ist heut noch nicht verklungen.

     

    wolken malen ihre zeichen

    ins lichterspiel, da oben,

    sie leuchten und sie stehen still

    und widerstehn den wogen

    vom wind - an diesen späten tagen,

    braucht man das glück nicht jagen.

     

    blicke wiegen sich zur ruhe,

    wenn ich nach dir sie richte

    und darauf eine oder zwei

    der zeilen dann auch dichte;

    die dinge laufen lasse.

    sie sorgenfrei verpasse.

     

    das plätschern in den mühlen

    beruhigt sich und der tag vergeht

    es kommt die nacht, die ihre kühlen

    schleier sachte um mich legt -

    ich raste auf der reise -

    die welt wird schläfrig,

    sie wird leise.

    ~ Abendsonne ~
    © bei Simon Maria Ackermann

    • in Love 1
    • Schön 1
  16. manchmal hab ich einen traum -

    ich steh vor einem mandelbaum,

    der knorrig und beharrlich wächst,

    er krallt sich fies am himmel fest.

    der glanz des zwielichts im gezweige,

    auf all mein leben, die entscheide.

    malt schattenhafte bilder und -

    ich fühl, wies mich erstarren lässt.

     

    ich hoffe, dass ich irgendwann,

    die dinge klarer sehen kann.

    ein jedes ding. mit jedem sinn.

    mit den gefühlen in mir drin.

    alles ist auf messers schneide.

    all mein leben, die entscheide,

    die fragen drängen sich mir auf,

    die fragen, wer ich wirklich bin.

     

    wohl einer, der die zeit vertreibt;

    gedichte hin und wieder schreibt -

    verbissen, wenn dies wort nur reicht,

    dass eins davon den grossen gleicht.

    die grössten traten - ach, wie lange,

    seit anbeginn wohl unsrer zeit -

    die wege in den abgrund breit -

    der tief in jede seele reicht.

     

    drum hab ich lieber, ungestört,

    die geisterschar heraufbeschwört.

    hab stundenlang und nacht für nacht,

    auf diese suche mich gemacht -

    auf jene - jenseits allen strebens -

    nach meinem - und dem sinn des lebens -

    wie viel davon war ausgedacht.

    wie vieles davon war vergebens.

     

    die wasser wurden aufgewühlt,

    so hatte es sich angefühlt,

    die schönheit dort - die gabs nicht mehr.

    kein mondschein.

    auch kein lichtermeer.

    als würd es schleppend sich bewegen,

    ins faulig-feuchte grab sich legen;

    manche glaubten nicht daran -

    ich dagegen, unentwegen.

     

    die tage sind wie aufgefrischt,

    sind erst die träume beigemischt -

    und jeder, der sie wohl versteht,

    der wird vom wind hinweg geweht -

    geschichten werden bleiben,

    gelingts - sie aufzuschreiben -

    alles wird für immer sein -

    wird sein - so wies im buche steht.

     

    ganz genau so soll es sein,

    schönwetter, wie der sterneschein

    auf städte, wenn es wirklich stimmt,

    die längstens schon vergessen sind -

    ungeheuer zu beschreiben -

    warum sie in den träumen bleiben;

    wo alles seinen anfang nimmt.

     

    die wasser wurden aufgewühlt,

    sie haben was an land gespült,

    ein ding, so man denn sagen kann,

    das wartet, bis ihm irgendwann

    gelingt, die,

    die in den schatten leben

    ins sonnenlicht emporzuheben.

    viel näher -

    an die wahrheit ran.

     

    -Amygdala

    Copyright bei Simon M. Ackermann
    Bild von makamuki0, pixabay
     

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  17. gibt nichts zu sehn, ist keine klage,

    es gibt sie - die verhangnen tage -

    an denen wir uns wieder sehn,

    wir monster, die im schatten stehn.

    und alles scheint so gottverlassen,

    die schnöden nummern, die wir drehn.

    und warum bricht kein sonnenschein

    hindurch -  in diese welt hinein?

     

    es kommt schon vor, ist keine frage,

    selbst im anbetracht der lage,

    so kommt es vor, da schreibst du mir,

    die alte welt sei wieder hier -

    und besser wär nichts anzufassen,

    am himmel  oben brennt der stier;

    der kutscher fährt die gäste ein -

    die welt will so wie immer sein.

     

    es ist, so stehts in jedem buche,

    nicht einfach, mit der wahrheitsuche,

    es ist, als sucht man einen stein,

    denn dieser soll verzaubert sein -

    es wäre besser aufzupassen.

    es holen dich die teufel ein -

    was epochalen schlachten gleicht.

    die wahrheitssuche ist nicht leicht.

     

    wie gesagt, sind harte zeiten,

    es gibt nur berge zu beschreiten.

    die sonne brennt ein gutes stück,

    ein kleines ding, doch grosses glück -

    denn mir gelang - sie anzufassen,

    mit schreien, die ich unterdrück -

    weil ich sie ganz ergriffen hab -

    ich nahm die sonne mir herab.

     

    und ich werde sie an jenen tagen

    wie eine goldne maske tragen.

    ein gesicht, das ganz alleine singt -

    und allen gute laune bringt -

    ein licht, in all die dunklen gassen,

    in denen wir gewesen sind.

    die welt -

    sie wird sich sehen lassen.

    ist schön,

    seit ich die sonne bin.

  18. es ist schwierig zu verstehen.

    das alles hier ist wirklich schön,

    das meiste geht hier von zuhaus

    und alles hier schaut rosig aus.

    und ebenso mit den kollegen -

    wir lösen dinge, des amtes wegen.

    ist nicht weniger als alles drin,

    kann sagen: dass ich glücklich bin.

    und dann, an diesen anderen tagen,

    da schürf ich mich auf,

    an all diesen fragen,

    was ist diese leere?

    und was liess ich zurück?

    ich frag mich nach dem sinn

    und wie viele

    und welche rollen ich drin spiele.

     

    die zahlen sind es kaum, die reichen,

    ein zwei schöne bilder, die verbleichen,

    am schluss verwelkter bücher stehn

    zwar gedichte - die den kopf verdrehn

    noch drin, die kann man immer lesen.

    aber irgendwie wärs das gewesen.

    irgendwo noch ganz verstohlen

    ein zwei küsse abzuholen,

    vieles was noch liegen blieb

    und dinge die ich niemals schrieb.

     

    es fühlt sich an, wie viel beschrieben

    als würd ein felsen auf mir liegen,

    der weit die langen schatten legt -

    auf das - was meine welt bewegt.

    ich rieche die atlantik-brise -

    es ist nicht eine mid-life-krise.

    man muss doch irgendwie dem leben,

    in gewisser weise ausdruck geben,

    in dem man über dinge sinnt

    und sie gestaltet und besingt.

    man legt die parameter fest,

    die man danach durchlaufen lässt

    und wenn die sterne erst mal stimmen,

    dann wirds auch irgendwann gelingen.  

     

    man käm der wahrheit näher ran,

    als jeder stein verbergen kann.

     

    die zahlen sind es kaum, die reichen,

    ein zwei schöne bilder, die verbleichen,

    am schluss verwelkter bücher stehn

    zwar gedichte - die den kopf verdrehn

    noch drin, die kann man immer lesen.

    aber irgendwie wärs das gewesen.

    irgendwo noch ganz verstohlen

    ein zwei küsse abzuholen,

    vieles was noch liegen blieb

    und dinge die ich niemals schrieb.

     

    ich müsste vielmehr reisen gehn,

    oder auf dem balkon stehn,

    anstatt vor einem weiten screen,

    mir die dinge reinzuziehn -

    im bett, zu mittags glockenläuten,

    die wilden träume da erdeuten -

    wohin die schwarzen katzendrachen

    sich des nachts auf reisen machen

    bei vollmond, auf dem höchsten dach,

    all das hält mich abends wach.

    die krone aus dem stacheldraht,

    das tageswerk, das hamsterrad,

    eigentlich hab ich es satt,

    was entsprechend gründe hat...

     

    die nullen, einsen sind es kaum, sie reichen,

    ein zwei schöne bilder, die verbleichen,

    am schluss verwelkter bücher stehn

    zwar gedichte - die den kopf verdrehn

    noch drin, die kann man immer lesen.

    aber irgendwie wärs das gewesen.

    irgendwo noch ganz verstohlen

    ein zwei küsse abzuholen,

    vieles was noch liegen blieb

    und dinge die ich niemals schrieb.

    • Schön 1
  19. Ich schau die grellen Bilder an,

    dahier, auf ihrem Instagram -

    Ein Vogel pfeift: Den Ritter,

    den suchte sie lang auf Twitter;

    Die Suche ist ein süsses Spiel,

    für all die Schätze mit Profil;

    Zu schauen was die Welt ihr bloggt,

    in ihrem Facebook eingeloggt -

    Für Fotos, mit viel Rauch und Glitter;

    Ich hoff,

    es postet nie ein Dritter -

    Sie werte neustens alles minder -

    Man fände sie nur noch bei Tinder.

  20. Lieber Dichter, sei gegrüsst,

    ich bins - Der deine Zeilen liest,

    bessergesagt, hindurch sich quält -

    Da ihnen Form - wie Inhalt fehlt.

    Ja, schau mal deine Texte an -

    Dir hats zu tief ins Hirn gebimst.

    Mit deinen Maus/Haus-Kinderreimen,

    womit du dein Talent verdingst.

    Das kauft dir heute keiner ab

    und wer es macht -

    Der lacht sich schlapp.

    Wahrscheinlich glaubst du,
    insgeheim,

    du könntest wie ein Rilke sein -

    Und - dass alles, was du schreibst -

    "gefällt" -

    Ein Hölderlin -

    auf Wish bestellt.

    Ein leichtes Fressen, all den Gaffern -

    Herumgewichse mit Metaphern,

    würd ich den Profis überlassen -

     

    So würd ich es zusammenfassen.

    Das wär mein urteil nun gewesen -

     

    Lieber Gruss

    habs gern gelesen.

    Der Kritiker

    • Lustig 1
  21. Mein Blick schweift über Au und Land,

    den grünen Weiden, tiefen Tälern,

    lieb umringt vom nahenden Rande

    des Walds, im warmen Frühlingsregen -

     

    Dem ersten des Jahrs; Und hier

    so wirft, o Helios, vom Himmel er

    zu mir hernieder die zerbrechlichen Strahlen

    und´s bricht durch alle Himmelstränen -

     

    Ich lausch gebannt dem Lied vom Morgen,

    nach trostlos langer Dämmerung, Oh!

    Dies Glück - Mir scheint's  Erwachen

    leichter – als die sture, stille Starre:

     

    Es erklingt, beinah tröstlich,

    aus verhangenen Tagen,

    ein Wohlklang holden Glücksgesangs;

    Heraus! O Helios, wirf die Funken

    in meine Asche -

    Meinen Zunder!

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