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Beiträge erstellt von sofakatze
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lieber hayk,
lustig fand ich die letzten beiden verse, weil das LI so schön über den dingen steht und über sich selbst grinsen kann. aus diesem letzten eindruck heraus habe ich mein emoticon gesetzt. ich hätte genauso gut gefällt mir (sehr), schön oder wow wählen können (und hole das hiermit verbal nach).
lg
sofakatze
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lieber hayk,
ach, wie fröhlich springt mich dein gedicht beim lesen an! da lacht das liebesglück aus jedem vers und schüttelt der verliebte bock über sich selbst kichernd die hörner, die bunten wicken noch im fell. besonders schön fand ich *rapsbesoffen*.
man möchte am liebsten mit in den reigen einfallen und lustige liedchen trällern vor lauter lebensfreude. von der bildhaften wortwahl und der überzeugenden stimmungsmache (im positiven sinne) abgesehen, hat mir auch die gewählte reimform besonders gut gefallen. rundum gelungen!
sehr gern gelesen, lieber hayk.
lg
sofakatze
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liebe letreo,
direkt aus dem leben gegriffen scheint mir dein gedicht, mit den freuden und leiden einer mutter. im muttersein aufzugehen ist schön, aber besser ist es, sich selbst nicht völlig zu vergessen. spätestens wenn die kücken anfangen rumzueiern, kann sich *mam* auch mal wieder um sich selbst kümmern. denn: zufriedene mütter sind bessere mütter.
ein paar verse fand ich in der aussage besonders gelungen. ich möchte sie mal hervorheben.
vor 3 Stunden schrieb Letreo71:Anscheinend hast du schon vergessen,
wie 's früher bei dir selber war
und doch scheinst du daran zu messen.
Das Leben ist schon sonderbar.
ja, das ist wirklich ein phänomen, dass eltern oft an ihrer eigenen kindheit messen (z. b. solche aussagen wie: bei uns gabs das auch nicht!), aber andererseits nicht mehr zu wissen scheinen, wie man sich als kind bei solchen aussagen fühlt. sie wollen die fehler ihrer eigenen eltern eigentlich nicht wiederholen und doch kommen oft irgendwann die gleichen sprüche auf den tisch.
vor 3 Stunden schrieb Letreo71:du wurdest zwar zuerst geboren,
doch dem hast du dich längst gestellt.
genau! wer muss hier eigentlich vernünftig sein, das kind oder der erwachsene!? doch wohl der, der bereits in der lage sein sollte, großzügig und verständnisvoll zu reagieren und das sollte eigentlich der erwachsene sein. vom kind kann man das nicht unbedingt einfordern, es muss solch ein verhalten ja eben gerade erst lernen, auch durch das vorbild der eltern.
hier noch eine kleine korrektur:
vor 3 Stunden schrieb Letreo71:Es wechseln täglich die Gefühle,
sehr gern gelesen, liebe letreo-mam.
lg
sofakatze
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lieber carlos,
das, dessen name nicht genannt werden darf, umschreibst du sehr anschaulich in deinem gut gebauten gedicht. ich schließe mich der bewegung gerne an und in folge dessen meinen mund. vorsichtshalber binde ich noch ein tuch davor.
insgesamt hoffe ich jedoch sehr, dass das wort *liebe* auf der welt schon mal öfter gleichzeitig ausgesprochen wurde.
vor 2 Stunden schrieb Schmuddelkind:Ich bin dafür, dass wir unsere Panik gleichmäßig auf alle Gefahrenherde verteilen.
liebes schmuddelkind, dann müssten ja alle, die morgens in ihr auto steigen, vorher einen panikanfall bekommen.
lg
sofakatze
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lieber hayk,
vielen herzlichen dank für deine interessanten gedanken zum gedicht. nein, fallada hatte ich nicht im sinn, als ich den schlussvers schrieb. deiner einschätzung ist nichts hinzuzufügen.
oder doch: ich darf noch ergänzen, dass sofakatzen sogar siebeneinhalb leben haben. das halbe haben sie sich durch ihre schlafplatzwahl gesichert.
*************
hallo berthold,
vor 6 Stunden schrieb Berthold:Ein Dunkeldüstergedicht vom Feinsten.
danke für das tolle lob, besonders auch für deine empfehlung und vor allem für deine textanalyse. charons flackernde augen - sehr passende assoziation im zusammenhang mit den von mir gewählten lichtern, die gerade am verlöschen sind.
liebe grüße und dank euch beiden!
sofakatze
mein dank geht auch an alle smiley- und stehdaumenvergeber.
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mach das beste draus
gieß die blumen, bis sie flossen brauchen
schnipps die langeweile an die decke
lass das putzen, machs mal wie die schnecke
nimm dir zeit, um richtig abzutauchen
schreib gedichte, lass gedanken sprießen
schmeiss die eier mit dem hasen in die pfanne
schütte literweise rotwein in die wanne
nimm ein vollbad und bespritze deine fliesen
klopapier? braucht keiner, nimm drei muscheln
öffne weit die tür und halt sie offen
lass dein herz zu ostern weiter hoffen
denn vielleicht kommt sie ja doch zum kuscheln!
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da steht er wieder: stoppschildgleich, doch schwankend
er winkt mir eifrig, fröhlich feixt sein mund
ich grüße ihn zurück, ein wenig lächelnd und
ein wenig traurig und ihm im geheimen dankend
er ist der narrenkönig - nur sich selbst stets narrend
in seinem grinsen liegt die schiefheit aller tage
gleich einer wippe balancierend seine lage
tarierend und so manchen spötter um sich scharend
der mit dem finger deutet - für ihn ists ein winken
wird er begafft, dann gafft er kerzengrad zurück
und niemand ahnt, was ihm sein sinn, sein bisschen glück
so denken manche, findet er im trinken
sein blick, der friedgemütlich leute streift
verfängt sich manchmal nur an straßenweite
die frau am gehweg zerrt ihr kind zur seite
das staunend, blickerwidernd, nach ihm greift
ein letztes mal, die zeit hier war mir nur geliehn
ich seh die häuser, gärten, allerweltsgesichter
sie ziehn vorbei im schein der straßenlampenlichter
vermissen werde ich nicht viel - nur ihn
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liebes schmuddelkind,
vielen dank für deinen kommentar, dessen beantwortung ja schon fast vermonatet ist, weil ich das völlig aus den augen verloren hatte.
Am 24.2.2020 um 10:55 schrieb Schmuddelkind:Dadurch habe ich verstanden, dass dieses Gedicht im Grunde die Undine entmythifiziert, so wie am Ende einer gescheiterten Beziehung auch nicht mehr viel von dem einstigen Mythos und dem Zauber übrig bleibt, der einen einmal in die Arme des Anderen trieb
das ist ein guter gedanke. den zauber des beginns einer beziehung zu bewahren fällt den meisten menschen und wahrscheinlich auch den undinen dieser welt eher schwer. wenn man es allerdings schafft, bleibt der magische bann der partnerschaft bis zum schluss erhalten. das nennt man dann eine erfüllte liebe.
Am 24.2.2020 um 10:55 schrieb Schmuddelkind:Dort geht es letztlich um das Verhältnis zwischen Wahrheit und Mythos in der eigenen Wahrnehmung und das habe ich bei deinem Gedicht auch gesehen.
ich erinnere mich an den film, der einen lange über das wesen der ondine im unklaren lässt. ist man ernüchtert, wenn man merkt, dass man einem sirenengesang nachgeschwommen ist? ich denke schon. die frage ist, ob eine undine anders kann als sirenengesänge auszusenden.
Am 24.2.2020 um 10:55 schrieb Schmuddelkind:Ich befürchte zwar, dass der Film, wie die meisten deutschen Filme, nicht so gut wird, aber wenn er "Undine" im Titel hat, muss ich ihn dennoch sehen, sofern sich jemand findet, der ihn sich mit mir antun würde.
im moment sollte das schwierig werden, aber ich drück dir die daumen, dass nach corona das programm wiederholt wird. dann findet sich bestimmt jemand.
lg
sofakatze
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hallo kirsten,
bitte, gern.
ja, ab und zu bin ich magisch.
liebe grüße und dank!
sofakatze
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liebe letreo,
glück kann auch ganz leise daherkommen, braucht kein tamtam und tara. oft sind es kleinigkeiten, die uns für sekunden oder länger glücklich machen: ein vertrauter duft, eine schöne farbe, ein leiser klang, ein geliebtes wort ... und schon werden wir auf dem flügel des glücks in die höhe getragen.
danke für deine tollen gedanken in reimform und dein lob.
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hallo cheti,
danke fürs reinschauen und reindenken, ich freue mich sehr.
ja, weil diese aufzählung nur ein kleiner ausschnitt vom glück ist, habe ich die verse in der form eher lose gebunden, welche durch die reime aber nochmal verknüpft werden.
liebe grüße und herzlichen dank euch beiden und allen anderen *gefällt-mir* bzw. *schön*-findern.
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kälte weht durch meine blicke
wenn ich aus dem fenster seh
angst schnürt stärker noch als stricke
hoffnung ist nur ein klischee
grau ermattet stauben sterne
grau der fluch unendlichkeit
sehnsucht taumelt in die ferne
und verwaist im atem zeit
nichts bleibt abgebrannten lichtern
nicht mal blasser widerschein
spiegelt sich auf den gesichtern
jeder stirbt für sich allein- 4
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ein stäubchen pracht im schimmer nacht
in dem ein silberfunken loht
ein warmes glühn, ein sanftes grün
ein golddurchwirktes rot
ein blumenkind im seidenwind
ein blau ins grau geprägt
ein leiser klang, ein luftgesang
ein flügel, der dich trägt- 4
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hallo freiform,
ach, haudrauf kann ich notfalls auch. irgendwie muss der nagel ja in die wand gekommen sein.
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liebe letreo,
sehr praktisch, deine hände. so kannst du immer behaupten: das mach ich doch mit links!
***********
hallo cheti,
es freut mich sehr, dass du die philosphische seite des geschehens würdigen kannst.
lieben dank euch dreien für rückmeldung und lob und natürlich auch allen anderen für den daumen hoch.
lg
sofakatze
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da steckt ein nagel in der wand
ich steh davor und staune
wer hat in einer laune
ihn da hinein gebannt?
wozu? weshalb? warum? und wann?
vielleicht hing etwas an ihm dran?
vielleicht
doch angesichts
der leeren wand
vielleicht auch nichts- 5
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liebe carry,
auch ich bin eine wolkenguckerin und liebe es, die verschiedenen formen zu deuten oder ihre farbspiele zu bewundern. die sehnsucht, mit den wolken zu reisen, hast du in deinem gelungenen gedicht sehr gut transportiert.
als ich klein war, habe ich mir oft gedacht, dass ich, wenn ich mal sterbe, eine wolke werde und dann mit den anderen wolken um die welt ziehe und von dort oben aus alles beobachten kann. wahrscheinlich habe ich den spruch *du kommst in den himmel* dahingehend interpretiert.
lg
sofakatze
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liebe eiselfe,
denke daran: wenn der bauer das nächste mal sein feld mit gülle düngt, bist du diejenige, die lächelnd am feldrand spazieren gehen kann, während alle anderen das weite suchen müssen.
lg
sofakatze
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liebe letreo,
ein schmunzelgedicht erster kajüte mit einem schwarzhumorigen ende. ja, so eine nadel hat's in sich (oder hat zumindest das LI in sich). dann bitte vorsicht vor dem ratschlag zum radschlag!
vor 11 Stunden schrieb Letreo71:Ich verspeiste eine Nadel,
hier musste ich sooo grinsen! das LI hat die nadel nicht einfach verschluckt, nein, es hat sie verspeist. das klingt nach geplanter tischkultur mit serviette, wasserglas und allem drum und dran. und dann die ganze szene auf ein fahrrad projiziert, welches das LI gerade über föhr trägt - was für ein schräges bild!
mit vergnügen und dem wunsch nach mehr gelesen.
lg
sofakatze
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liebe letreo,
dein lenzius ist ein lufti-, pfiffi- und sympathikus, scheint es mir.
ich mag besonders deine strophenanfänge mit dem *ist ein ...*. klasse frühlingsgedicht, welches lust macht, den lenz(zius) im sturm zu erobern.
lg
sofakatze
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lieber carlos,
ich freue mich sehr, dass du etwas im gedicht für dich finden und herauslesen konntest. natürlich ist deine schöne interpretation ebenso gültig wie meine intention. es gibt keine falschen interpretationen. danke, dass du darauf nochmal hingewiesen hast.
lg
sofakatze
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hallo carlos,
vielen dank für deine interessante rückmeldung und dein lob.
mit meiner karussell-anmerkung habe ich dich aber leider eher verwirrt, was die interpretation anbelangt. ich fand den hinweis jedoch notwendig, da ich mich in der form zumindest anfänglich an rilkes karussell angelehnt habe und auch mit dem *dann und wann* meinem pinguin die gleiche wiederkehrende bedeutung geben wollte wie rilke dem elefant.
das gedicht ist aber tatsächlich eher schwer zu durchschauen, wenn man die hintergründe nicht kennt. und obwohl ich das sonst nicht tue, will ich dir ein wenig erläutern, wovon mein gedicht eigentlich handelt. dass du diese geschichte nicht herauslesen konntest, liegt allein daran, dass ich das gedicht entsprechend verschlüsselt geschrieben habe.
es geht um eine fahrt über land auf dem weg zu einem rendezvous. *sie* ist die fahrerin eines kleinen roten autos und *er* ist das auto selbst. die sehnsucht nach ihrem partner lässt sie diese fahrt antreten. der wagen ist eine art begleiter, dem sie diese sehnsucht anvertraut und der sich mit ihr - ähnlich einem treuen pferd - auf den weg macht und sie zum ziel bringt. unterwegs sehen sie so einiges an vögeln. schwarze krähen stehen da auch für dunkle begebenheiten, die ihren weg überschatten, die weiße taube aber schenkt ihr zuversicht, obwohl sie in der unterzahl ist. allein der pinguin entspringt ihrer phantasie und liebe, mit der sie sich das zusammensein mit dem partner in den buntesten farben ausmalt. diese gefühle begleiten sie auf ihrem weg, sind mal stärker präsent, mal eher untergeordnet, aber immer nah genug, um zu wissen: sie sind da.
sie beeilt sich, tritt aufs gas, nimmt die kurven in einem tempo, bei dem sie und ihr auto schon fast (raus)fliegen. aber ein weg wird nicht kürzer, nur weil man ihn schneller fährt. auch kann man nicht unendlich beschleunigen. der fast wie in zeitlupe staksende graue reiher würde dem wohl zustimmen.
doch irgendwann ist das ziel erreicht. sie verlässt sie ihr *autopferd*, um schnell zu ihrem partner zu gehen. doch ein stück ihrer phantasie und liebe bleibt auch bei dem wagen, denn er hat sie sicher hergebracht. ohne ihn wäre diese reise nicht möglich gewesen. und so schließt sich der kreis der fahrt, der gefühle und der gemeinsamen erlebnisse der beiden reisenden.
danke für deine geduld.
lg
sofakatze
vielen dank auch euch, berthold, freiform und skalde, für das gefallen.
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liebes schmuddelkind,
eigentlich schade, dass man sich auf die reaktion für ein gedicht festlegen muss und nicht mehrere auswählen darf. außer wow hätte ich wenigstens noch gern erwähnt, dass mir das gedicht gefällt, ich es schön finde und mich dafür bedanke.
interessant finde ich den titel des gedichtes. der zeitungsverteiler ist es ja, der anderen menschen durch seine tätigkeit informationen zukommen lässt. hier nun bekommt der leser die gelegenheit, informationen über den zeitungsverteiler zu gewinnen, da seine gedanken- und gefühlswelt über das gedicht mit uns geteilt wird.
durch den durchgängigen kreuzreim baust du über die strophen hinweg eine gewisse unruhe und dynamik im gedicht auf, welche die belastungen des LI durch die umstände des austragens (schwerer karren, schmerzender arm, regen und nässe) und die dadurch wahrscheinlich nochmal zusätzlich verstärkte sehnsucht nach dem LD gut widerspiegeln. in der ersten strophe hatte ich das gefühl, dass das LI den karren trotz seiner schwere irgendwie auch liebt. er ist zwar *widerspenstig*, lässt sich aber bewegen, wenn er die nähe des LI spürt. das ist schon sehr schön poetisch ausgedrückt für das vorwärtsschieben eines schweren karrens und lässt mich vermuten, dass das LI die tätigkeit des austragens von zeitungen wirklich gern macht. ja, wäre der karren nur noch leichter zu bewegen, so leicht, wie sich das LD vom LI führen und vielleicht auch verführen lässt. da scheitert es wohl an der gegenliebe des karrens.
der zeitungsausträger jedenfalls wünscht sich das LD an seine seite, damit es ihm beistehen (z. b. seinen arm massieren) kann. in diesem wunsch sehe ich die hoffung auf nähe und zuwendung, die sich das LI auch in krisensituationen vom LD erbittet. letztendlich kann der zeitungsausträger aber all die mühen, die sein job so mit sich bringt, ertragen, weil er weiß:
vor 1 Stunde schrieb Schmuddelkind:Doch irgendwo, da wartest du.
Es sind nur ein paar Stunden.
das LD wartet also. für mich impliziert dieses warten, dass es eigentlich gern beim LI sein und es unterstützen würde, wenn es denn könnte. es bleibt ihm aber nur die rolle des inaktiven, des wartenden. die schlussstrophe deute ich daher auch in die richtung, dass sich der zeitungsausträger wünscht, die wartende rolle des LIs möge sich doch genauso bald auflösen wie sein schuh. damit es mit ihm die schweren und die schönen momente des lebens (der regenbogen steht dafür) erleben kann. überhaupt ist das gedicht für mich ein plädoyer für den wunsch nach zweisamkeit in allen lebenslagen.
sehr gern gelesen und darüber nachgedacht.
lg
sofakatze
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(mit leichter karussell-anlehnung)
sein rotes dach verschwimmt auf jenem pfad
denn sehnsucht schickt ihn eilends übers land
am lenker liegt nur eine weiche hand
ihr wille treibt ihn vorwärts, rad um rad
sie sehen krähen über felder ziehn
allein ihr fehlt fürs schwarz der rechte glaube
denn neben ihnen fliegt die weiße taube
und dann und wann ein bunter pinguin
vorbei, vorbei an einem kleinen weiher
sie tritt aufs gas. zeit fällt ihr in die zügel
am seichten ufer stakst ein grauer reiher
die kurven nimmt sie so, als hätt er flügel
vorbei an weiß und blau und nassem grün
sie fährt und schaut: den falken überm hügel
und dann und wann den bunten pinguin
er saust mit ihr zum ziel, dann sind sie da
doch wenn sie geht, dann bleibt er nicht allein
ein rotmilan ganz oben scheint zwar klein
der pinguin jedoch ist immer nah
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hallo berthold,
danke für deinen schönen kommentar.
eine zusammenfassung des undinemärchens ist es nicht, auch wenn die inspiration dazu zum teil sicher auch davon beeinflusst war. der witz ist, dass ich eigentlich etwas ganz anderes schreiben wollte, nämlich eine hommage an die schönheit und herrlichkeit der wasserwesen - heraus kam dann aber dieses beziehungsgedicht über eine kaltblütige undine, also eigentlich genau das gegenteil. aber mach mal was gegen gedichte, die sich selbst schreiben wollen und mich nur als werkzeug benutzen.
freut mich sehr, dass es dir gefallen hat.
lg
sofakatze
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hallo lichtsammlerin,
herrje, da habe ich dir mit meinem titel den kopf rauchen lassen - das tut mir leid. undine ist eine andere bezeichnung für meerjungfrau oder nixe, aber das hatte berthold inzwischen ja schon aufgeklärt. ich fand es aber spannend, wie du versucht hast, daraus ein wortspiel zu zaubern.
meine undine im gedicht ist eine art loreley. mit ihrem singen (ihren reizen) hat sie das LI in ihre nähe gelockt und liebe und wärme versprochen. ein versprechen, das sie aber vom wesen her nicht zu halten vermag und auch nicht zu halten beabsichtigt. das einst verblendete LI erkennt mit der zeit die wahre natur dieser beziehung, kehrt ihr den rücken und *schwimmt sich frei* gen himmel. das ganze ist durchaus auf echte beziehungen in der menschenwelt übertragbar.
danke für dein aufmerksames lesen, was einzelne korrekturpunkte betrifft und natürlich auch für die lobenden worte.
das aktive erbeben ist bewusst von mir gewählt und wird so bleiben, auch wenn ich weiß, dass erbeben eigentlich kein aktives verb ist. diese freiheit nehme ich mir hier trotzdem heraus, weil ich damit die besondere stärke und macht des undinegesangs verdeutlichen will - das sprengt eben jegliche naturgesetze (und damit auch die regeln der sprache ).
auf die sturmtiefbezirke bin ich eigentlich ziemlich stolz, denn es ist schwer, einen reim auf gebirge zu finden und selbst bezirke ist ja nicht ganz optimal. aber ja, er fällt ein wenig aus der reihe, auch wenn er als synonym für gebiet oder region durchaus zulässig ist.
was das *blendende* angeht, würde bei einem verzicht auf das letzte *e* der rhythmus des verses gestört. deshalb belasse ich es.
nochmals danke für deine anmerkungen. auch wenn ich jetzt keine änderungen vorgenommen habe, so habe ich mich gefreut, dass du dich so intensiv mit dem gedicht beschäftigt hast.
lg
sofakatze
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grau
in Melancholisches, Düsteres, Trauriges
Geschrieben
liebe letreo, lieber wackeldackel,
vielen dank für eure feinfühligen kommentare.
tatsächlich ist dieses gedicht nicht im zuge der corona-krise entstanden, was nur bestätigt, dass es *graues empfinden* in vielen lebenssituationen geben kann. so möchte ich mein gedicht am liebsten verstanden wissen (also allgemeingültig), aber es passt natürlich auch sehr gut zur derzeitigen krise und deshalb hatte ich es ja auch gepostet.
liebe grüße
sofakatze