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WF Heiko Thiele

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Beiträge erstellt von WF Heiko Thiele

  1. Der erste Schritt an ein mir neues Meer,

    erinnere mich, ist schon recht lange her.

    Wir sind im Urlaub damals hingezogen,

    doch fehlten sie, die herrlich wilden Wogen.

     

    Nur Schlick und nasser dunkelgrauer Sand

    und Pfützen, Priele ich enttäuscht dort fand.

    Wo ist das Wasser, hörte ich mich fragen,

    ein Nordseebad kann so ich nimmer wagen.

     

    Blicke zurück. Als Kind bin ich gefahren

    ans andre Meer. Am Bodden wir einst waren.

    Wir zogen quer durch Darß an Ostsees Küste,

    mit Wellen, Quallen, kindlichen Gelüste.

     

    Selbst Jahre später, als ich mußte dienen,

    genoß ich manchmal Strände und in Dünen.

    Doch blieb all das nur kurze Stippvisite,

    deshalb ich nie am Sonnenbrande litte.

     

    Nun lernte ich auch Flut und Ebbe kennen,

    nach erster Schau, die See ans Ufer rennen.

    Und sah, wie Schiffe, wo zu Fuß ich war,

    bei Flut sich später kreuzten wunderbar.

     

    Wenn Ostseestrand, gemütlich ist gewesen,

    so kehrt die Nordsee mit ‘nen straffen Besen.

    Und auch die Sonne schien mir, scheint zu weilen

    sich mit dem Brande hierorts zu beeilen.

     

    Fragt man mich nun, welch See mir mehr gefalle,

    so antwort‘ ich, ist wie in jedem Falle.

    Verschieden sind sie, doch auch gleich verwandt,

    die beiden Meere, Heimat ‘s Waterkant.

     

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  2. Ein Löwe lag im Schatten neulich.

    Das war für’n Wildschwein sehr erfreulich.

    Weil alle Welt verneint ein Schwein:

    Das kann doch nur ein Löwe sein.

     

    Man sandte aus, was man so hatte.

    Die Feuerwehrfrau mitsamt Gatte.

    Den Polizisten mitsamt Frau.

    Auch Presseleute, flink und schlau.

     

    Am Tag und in der dunklen Nacht

    hat Jagd man auf den Leu gemacht.

    Hielt Kinder fern von ihrer Freude,

    daß sie nicht werden Löwenbeute.

     

    Und holte einen Tierarzt her.

    Der untersucht den Fundort sehr.

    Nahm Proben von des Tieres Schweif,

    auf daß es im Labore reif.

     

    Vergleicht inzwischen Schnappschußbilder.

    Ist sanft die Löwin oder wilder?

    Hat sie ein Wildschwein gar gerissen?

    Oder die Wildsau nur … geschissen?

     

    Man sperrte ab halb Süd-Berlin.

    Nun lachte ganz New York und Wien.

    Ganz Afrika und Tokio.

    Wo ist der Löwe? Wo nur? Wo?

     

    Dann weiß man aber ganz genau,

    Die Löwin war nur eine Sau.

    Ein Wildschwein; vielleicht eine Barre.

    Schlagzeilenmäßig dumme Sache.

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  3. Hi, Cornelius!

    Das ist dir wunderbar gelungen. Da kann ich mich Perry voll und ganz anschließen.

    Und auch einen Spruch beisteuern, den ich von meinem Opa hatte:

    "Geh nicht zu deinem Fürst, wenn du nicht gerufen wirst!"

     

    Ein schönes unbeschwerter Wochenende!

    Heiko

  4. Das ist, meine lieber @maerC , schon ein rechter Tobak. Und bei weitem nicht nur so dahingeschrieben. Fürwahr gibt es dergleichen mehr, die irgendwann die Grenze überschreiten und nicht mehr an sich halten können. Doch nicht nur sie sind des Ungemachs schuldig. Wie im Gedicht prima angedeutet, tragen auch andere eine nicht minder große Schuld. Ein jeder sollte deswegen wohl überlegen, was er vielleicht anderen anhäuft mit seinem Verhalten.

    LG, Heiko

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  5. Zehn kleine Politiker stellten sich zur Wahl.
    Einer stellte dumm sich an;
    Ging unter im Skandal.
     
    Neun kleine Politiker führten großes Wort.
    Der eine, der verhaspelt sich
    Und war für immer fort.
     
    Acht kleine Politiker saßen kreuz und quer.
    Den einen mobbte man hinaus.
    Sein Stimmrecht bleibt nun leer.
     
    Sieb’n kleine Politiker schritten auf zur Tat.
    Der eine kam schnell aus dem Tritt.
    Er war ein Plagiat.
     
    Sechs kleine Politiker machten Politik.
    Dem einen, dem gefiel das nicht.
    Das brach ihm das Genick.
     
    Fünf kleine Politiker hielten ’s Volk für dumm.
    Der eine übertrieb ’s damit.
    Nun ist er selber stumm.
     
    Vier kleine Politiker traten vor ’s Parlament.
    Den einen hat man überführt.
    Er hat den Schuß verpennt.
     
    Drei kleine Politiker kämpften um die Macht.
    Der eine unterlag im Streit.
    Verschwand noch in der Nacht.
     
    Zwei kleine Politiker einten sich zum Schluß.
    Doch einer brach den Staatsvertrag,
    Drum er abdanken muß.
     
    Ein kleiner Politiker glaubte sich am Ziel.
    Er aber brachte nichts zustand;
    In die Versenkung fiel.
     
    Null kleine Politiker braucht das ganze Land.
    Damit es forsch nach vorne geht,
    Braucht‘s Menschen mit Verstand.
     
    Dann jedoch im Wahlkampfstreß wachsen schon heran
    Politiker der gleiche Art.
    Das Lied von vorn fängt an.

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  6. Erneut bricht aus der Erde Glut
    ein knallig rotes Feuer
    Das bringt letztendlich Wachstumsgut
    Woanders wird es teuer

     

    Wenn die Natur mit dumpfem Schlag
    sich ihr Antlitz gestaltet
    dann wächst heraus ein neuer Tag
    Der Mensch dies schlecht verwaltet

     

    Auch er verändert unentwegt
    das, was ihm vor der Nase
    während am Ast er blindlings sägt
    liegt dümmer dann im Grase

     

    Und schlägt sich danach selber tot
    kein Tier ist so vermessen
    läuft offnen Aug's ins Abendrot
    Ach, könnt man ihn vergessen

     

    Er dünkt sich gleich mit der Natur
    schon Goethe ließ uns zweifeln
    Er bleibt in seiner Dummheit stur
    dem Ende zuzueilen

     

    Ich würde gern, ach, könnt ich doch
    hier diesen Vers beenden
    in einem hoffnungsvollen Joch
    und Ragnarök abwenden

     

    Doch hat das Alter mir gezeigt
    laß Zuversicht nun fahren
    Der Mensch das letzte Maß vergeigt
    Wie lange noch an Jahren

     

    Der Kreis der Saga schließt nun sich
    Die Sonne wird verglühen
    Vielleicht, bestimmt, gar hoffentlich
    woanders Leben blühen.

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  7. Die Oma sprach, er solle nicht,
    Weil Muhmen ihm sonst rauben,
    Das noch so junge Lebenslicht.
    Er wollte es nicht glauben.

     

    Stattdessen lief er unentwegt,
    Bar aller Lebenssorgen,
    Durch Felder, die man hegt und pflegt,
    Am Abend und am Morgen.

     

    Und auch des Nachts, im tiefen Rausch
    Tat er im Kornfeld liegen.
    Als ob er Nachtigallen lausch,
    Und Lerchen, die hoch fliegen.

     

    Wie schön das Blau der Blumen zeigt,
    Hier auf der Erden Breite
    Ganz wie das Rot des Mohnes weit,
    Grad zu des Menschen Freude.

     

    Doch eines Tags, ist lang schon her,
    Man erntet ab die Wogen.
    Da fand man ihn, der Blick ganz leer.
    Die Om‘ hat nicht gelogen.

     

    Drum seid gescheit, ihr Mägdlein klein
    Und auch ihr gecken Knaben.
    Gesteht den Alten achtend ein,
    Was sie gesungen haben.

     

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  8. Hallo!

     

    Ja, Mohn-  und Kornblumenfelder sehen immer sehr verführerisch aus. Wohl der Landschaft, die dies noch zu bieten hat. Ist nicht überall der Fall. Meiner Frau gehen imer wieder die Augen über, wenn wir mal in meiner Herkunftsecke sind. Hier oben im "Norden" gibt es sie nicht mehr so häufig.

    Und das ist auch so ein Gedicht wert und auch ich sage: Schön, daß du es herausgesucht hast, liebe Uschi!

     

    Gruß auch dir, Perry!

     

    Heiko

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  9. Hallo Uschi!

    Du liest die Gedichte im Darkroom?

     

    Für mich war das keine Schwierigkeit. Ich hatte ja deshalb das schwarz hinterlegt. Wer weiß. Vielleicht habt ihr eine andere Monitoreinstellung? Nun ist es aber ja behoben.

     

    Nun, klar, mal ein  etwas anderes Gewandt. Das passiert, wenn mir nur mal kurz ein zwei Zeilen nicht aus dem Kopf gehen. Dann  wird noch ein wenig "ausformuliert und herumgefeilt" und meistens merkeich dann auch, wenn es Schluß ist und jedes weitere Wort  zuviel. Aber so geht es wahrscheinlich uns allen.

     

    Danke also auch dir für deinen netten Kommentar.

     

    LG Heiko

    • Schön 1
  10. Hallo Perry! Hallo Uschi!

    Ja, das Leben ist halt wandelbar. Und nicht nur vom Kinde zum Senioren.

    Wer weiß das besser als ich. Denn ich habe festgestellt, je älter man wird, um so mehr hübsche Frauen gibt es.

    Waren es als Teanager die Mädels zwischen 15 und vielleicht noch 20, kamen mit jedem Jahrzehnt eine Menge hübsche Mädels hinzu. Da gab es plötzlich zusätzlich 30, 40, 50 jährige, nach denen ich mich umdrehte. Und heute sind es gar 65 Jährige, die mir nicht aus dem Kopf gehen. ( Ob das dann mit über hundert auch noch so sein wird? )

     

    LG, Heiko

     

    PS.:  Mit fünfzehnjährigen abe ich natürlicvh schon seit einem halben Jahrhundert abgeschlossen. 😉

     

  11. Hi, Carolus!

    Hast du sehr zutreffend beschrieben. Der Mensch ist heute wohl nur zu zwei Dingen "zugebrauchen", als Produzent und als Konsoment. Mag ja auf den ersten Blick nicht weiter schlimm zu sein. Doch zum "Produktion" außerhalb seines Bedarfs wird er gezwungen, ob er will oder nicht und "konsumieren" soll er dann auch noch das, was andere loswerden wollen.

    Du sprachst von Sklaven der Arbeit. Die Arbeit selbst ist erst mal nicht "der Feind". Der Feind ist derjenige, welcher sich die Arbeit des "Sklaven" aneignet.

    Und weil wir gerade bei den Sklaven sind: Damals konnte der S.-Halter zwar mit seinen menschlichen Nutztieren machen, was er wollte, doch genau wie seine Nutztiere brauchte er sie immerhin zu seinem Wohlstand. Also mußte er mehr oder minder für seine "Arbeiter" sorgen. Nahrung und Unterkunft.

    Das braucht ein heutiger "Arbeitgeber" nicht. Heute müssen wir arbeitenden selbst dafür aufkommen.

     

    Das alles habe ich jedoch nur so mal geschrieben, weil ich es eben schon immer mal schreiben  wollte.

    Hab noch eine schöne Woche!

    Heiko

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