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MonoTon

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Beiträge erstellt von MonoTon

  1. Ein Fenster dient als Fenster vieler Sichten
    gekrümmtes Grat, als läg die Welt auf seiner Haut.
    Ein Reich an Augen dringt durch dichte Schuppenschichten
    und auch Geschichten werden um ihn aufgebaut.

     

    Das Blut der Beute dringt in seine Nase.
    Ob Mensch, ob Tier, nur fressen voller Gier.
    Revolverartig blitzen durch die Beckenglase
    die Meereszähne durchs Aquarienrevier.

     

    Sein Sinn nach Freiheit, als ein Netz ihn fasste,
    gebrochen-, aus dem freien Meeresjod.
    Jahrzehnte, die er fliehend sich befasste -
    erfleht er jene Blicke um den schnellen Tod.

     

    (inspiriert von Rilkes, der Panther)

    • Gefällt mir 2
  2. Der Text wirft Fragen auf, mehr als er Lösungen bietet.

    1. Wer ist wir? Mir persönlich gefallen Verallgemeinerungen nicht.

    2. Warum differenziert sich lyr.ich vom wir und kommt mit "Erkenntnissen" ums Eck, die aber in weitere Fragen gekleidet sind.

    Im letzten Vers ist das uns/und vertauscht.

    Das weglassen der Interpunktion stört nicht, es ist sogar ganz angenehm. Warum dann aber Kommata, Fragezeichen und Ausrufezeichen?

    Im Gesamteindruck wirkt der Text auf mich sehr repetitiv und ist nicht ganz mein Fall aufgrund seines Mahnfinger-Charakters.

    Aber er ist relativ kompakt und ich mag wenn weniger mehr ist.

     

    Lg Mono

    • Danke 1
  3. Das Horn des Einhorns steht mir gut
    bisher war ich nur Pferd.
    Mein Schweif, die Mähne, jeder Huf
    ich fühlte mich nicht Wert.

     

    Ich trage dieses Horn mit Stolz
    es ist nun meins, ich bin
    von Kopf bis Huf ein Pferdihorn.
    Ihr sagt, dass ich nur spinn'.

     

    Ihr seht in mir ein Fabeltier,
    nur weil mein Horn nicht hält.
    Mein Kopf ist eines Pferdes gleich
    mein Körper ausgewählt.

     

    Sogar das Einhorn dort am Weg
    scheut wie ein Pferd, ich nenn'
    es Misogyn und Misandrien, es blickt
    mein Horn phob an.

    • Gefällt mir 1
  4. Umwerfende Kritik und Analyse meines bescheidenen Textes.

    Ich gehe auf deine Punkte bald ein, ich bin nur gerade sehr müde und wollte hier nur kurz rein schauen und sehe dann das. Ich liebe diese Art der eingehenden Textarbeit.

    Vielen Dank dafür im Voraus und wie du siehst mach ich immer noch die selben dummen und unnötigen Fehler in Interpunktion und "dass/das".

    Ich muss das alles jetzt aber erst mal sacken lassen. Der Hammer und extrem vorbildlich.

    Lg Mono

     

    Meine "Bildsprache" hat sich wenig gewandelt, wie du richtig erkannt hast. Am drumherum arbeite ich immer wieder mal. Mal mehr, mal weniger erfolgreich. XD

    Und ja, das ist mein aktuellster Text.

     

    Patrick,

    auch dir danke ich sehr für deinen Kommentar, entschuldige dass ich so spät antworte, ich freue mich dass dir mein Text und dessen "Kontrast" gefällt. 

     

    Lg Mono

     

    Nun endlich hab ich es geschafft auf deinen Kommentar/deine Kritik einzugehen, das lange Warten bitte ich zu entschuldigen. Ich hatte viel um die Ohren und mir stand der Kopf nicht frei.
    Ich hoffe, ich kriege das mit den Zitaten und zitierten Zitaten geregelt. ^^
    Da ich das gerade separat in einem Word-Pad Dokument schreibe, um zwischenspeichern zu können.

     

    Zitat

     

    Ich spüre da die alten Wurzeln zu deinen früheren Texten, die immer so voll von Beschreibung und (sprachlichem) Schmuck waren. 
    Ich weiß nun nicht, wie aktuell dieser Text ist, aber gefühlt sind wir von den Wurzeln durchaus ein weites Stück den Stamm nach oben geklettert und dein Text schaut sich von einem hohen Ast gerade um, wohin der lyrische Ausflug geht. 

    Genug aber der stumpfen Baum-Metaphern anlässlich dieses Textes, ich habe Lust, mich damit ein bisschen zu beschäftigen^^

     

     
    Der Text ist tatsächlich mein aktuellster und auch am Tag der Veröffentlichung entstanden.
    Mich freut sehr, dass meine älteren Texte (oder Art zu schreiben) anscheinend einen gewissen Wiedererkennungswert besitzen und in Erinnerung bleiben. Ich habe immer geglaubt, dass ist, worauf jeder Schreiber hin arbeitet? Ich finde es aber auch schwer und verfälschend alte Gewohnheiten zu sehr abzulegen, da ich bildhafte Sprache sehr mag.

     

    Zitat

     

    Zitat

     

    Am 10.2.2024 um 17:41 schrieb MonoTon:
    Dieses große, aschfahlgraue,
    kalte und auch zugebaute
    Mauerwerk, der alten Zeiten,
    dass das Licht nicht in sich lässt,

     

    hält in seinem kargen Hof ein
    Bäumchen, das zum einsam sein, die
    Wurzeln durch den Schotter presst, den
    Kopf durch Schutt  und Tod erhob.

     

    Wuchs in Stille, unter Regen
    der wie Tränen ihm gegeben,
    weil der Himmel ihn erbracht, ein
    toter Vogel, der ihn nährt.

     

    Jetzt, in seiner schönen Krone
    weilt das Leben, mit und ohne
    Flügeln, die nur Hoffnung tragen.
    Leben, das der Tod ihm schuf.

     

    Metrum:

    XxXxXxAa

    XxXxXxBb

    XxXxXxCc

    XxXxXxD

     

    XxXxXxXe

    XxXxExEx

    XxXxXxDx

    XxXxXxF

     

    XxXxXxGg

    XxXxXxHh

    XxXxXxXe

    XxXxXxI

     

    XxXxXxJj

    XxXxXxJj

    XxXxXxKk

    XxXxXxL

     

    Wir haben hier konsequent einen 4-hebigen Trochäus, teils mit fehlender weiblicher Kadenz. 
    Auffällig ist hierbei, WIE du den Trochäus hältst. 
    Dafür greifst du nämlich gehäuft auf den Hakenstil zurück, deine Sätze und Sinneinheiten werden also am Zeilenende abgebrochen und über mehrere Verse weitergetragen - ganz besonders eindrücklich sehen wir das zum Beispiel in S2.

    Dem Trochäus ist das recht egal, aber unsere Lesegeschwindigkeit beeinflusst der Hakenstil ja doch. 
    Würden wir nämlich bei identischem Satz-Sinn-Vers-Ende die natürliche Pause am Ende mitnehmen, sind wir hier durch die "zu" frühen oder "zu" späten Abbrüche gezwungen, zu stocken, um dann wieder abrupt voranzudrängen.

    Ganz im Gegenteil zum vom Titel vorgegebenen Zyklischen, Geordneten, wird es damit hier allein schon beim Lesefluss sehr unvorhersehbar, ja, antizyklisch.

    Inwieweit das inhaltlich vielleicht Sinn macht, werden wir uns noch anschauen. 
    Aber auf jeden Fall ein schöner Beweis dafür, dass man ein konsistentes Metrum durchsetzen kann und trotzdem Unruhe in den Lesefluss bringen kann.

     

     
    Ich bin extrem angetan von deiner Art mein Metrum zu veranschaulichen, ich liebe Xe und Buchstaben, die farblich Eindrücke untermalen. Das gefällt mir an diesem Forum auch ausdrücklich gut. Die Möglichkeit sich auszudrücken, vor allem und auch dann, wenn es einem schwer fällt sich professionell mit der Materie zu beschäftigen. Zu schade, das zu wenige dies nutzen und nur das Nötigste von sich  geben.
    Man hat die Möglichkeit konkret zu werden und auf Punkte einzugehen, aber nutzt sie nicht.
    Was du als fehlende weibliche (x)Kadenz bezeichnest, habe ich als Katalexe im Kopf, das Verkürzen von Zeilenendungen, dazu nutze ich Katalexen, wie auch Zeilenumbrüche, (wie du erkannt hast) da ich glaube das zu lange Zeilen schnell das Interesse des Lesers verlieren und je schneller ein Text gelesen werden kann, umso länger hält er das Interesse aufrecht weiter zu lesen. Ich mag Texte, die die Frage aufwerfen "Warum bin ich schon fertig?" Ich mag das Wort "Hakenstil" ich sehe einen Hasen vor mir, der Zickzack läuft.
    Die männliche Kadenz am Ende jeder Strophe soll ruhe einkehren lassen. Zeit zum verschnaufen geben.
    Zyklisch ist oberflächlich nur der Inhalt, der darauf beruht, dass das Leben auf Tod basiert und der Tod von etwas auch immer das Überleben für etwas bedeutet das Nach-folgt. Der Tod hat einen Nutzen im Leben, auch wenn er für betroffene immer Sinnlos erscheint. Für andere Lebewesen kann er den Nährboden einer Existenz bedeuten.
    Der "Hakenstil" könnte auch für die Bereitschaft stehen, durch Risiken neue Wege einzuschlagen, am Ende wartet ohnehin auf jeden das Selbe.
    Ich liebe Metren. Ein gutes Gerüst kann vieles halten. Selbst wenn man einen Bauteil entfernt.
    Der Rest steht sicher und wirkt dennoch flexibel. Zudem ist es leichter Einzelteile auszubessern, als etwas von Grund auf umzugestalten und Gefahr zu laufen, dass es in sich zusammen fällt und die eigenen Wurzeln unter sich begräbt.

     

    Zitat

     

    Reim:

    Die Reime habe ich oben beim Metrum aufgeschlüsselt. 
    Auch hier gibt es nun keine Verlässlichkeit. 
    Zunächst mag der Eindruck aufkommen, dass du hier mit Paarreimen gefolgt von Reimwaisen arbeitest, aber das stimmt nur bedingt.
    Oben in orange und grün hervorgehoben habe ich Assonanzen. 

    Erwähnenswert sind auch die blau hervorgehobenen unebenen Reime aus ein-sein-ein in S2 und S3, bei denen also zwischen betonten und unbetonten Silben gereimt wird, teilweise auch gar nicht als Endreim sondern aufgrund des Hakenstils innerhalb des Verses.

    Diese Nutzung der Assonanzen, selbst des unebenen Reimes braucht es aber finde ich auch, eben weil mit dem Hakenstil Unruhe in das Gefüge gebracht wurde und wir uns da klanglich nun entlanghangeln können.

    Fan bin ich vom unebenen Reim aber trotzdem nicht unbedingt.

     

     

     

    hoffentlich wirkt durch den "unebenen Reim" alles wie Ruinen? An jedem Zeilenende liegt ein neues kleines Stück bruchhaftes Wortgebilde, dass auf Grenzen trifft, aber irgendwie dennoch die nächste Betonung gefühlt künstlich aufrecht hält. Wartend darauf, dass man sie fallen lässt, oder dass sie zu fall gebracht wird.
    Ich liebe es Reime und Assonanzen zu vereinen. Auch Binnenreime mag ich sehr.

     

    Zitat

     

    Sprachliches:

    Die angesprochene Flut an Adjektiven findet sich insbesondere in Strophe 1, dann gibt es einen Ausläufer in S2 V1, dann lange nichts, um dann in S3 V4 und S4 V1 ein letztes mal aufzuschlagen. 
    Was das nun mit den jeweiligen Strophen macht, auch mit denen, die nicht mit dieser Adjektivflut gesegnet sind, werde ich gleich beim Inhaltlichen kommentieren.

     


     
    Postapokalyptische Szenarien die Adjektivüberfluten? Die Ursache ist ja nicht konkret Dargestellt.
    Nur ein Bild, das es hinterlassen hat.
    In S2 V1 den "Ausläufer" in Bezug zu etwas zu bringen das wurzelt V2 gefällt mir.
    "aufzuschlagen"
    interessante Worte hast du da gewählt. 

    Inhaltlich stehen die 4 Strophen für S1 überdauerte Vergangenheit, S2 aktuelle Gegenwart, S3 Vergangenheitsnahe Gegenwart (synästhesie) und S4 Gegenwart mit Blick auf die Zukunft. 
    Falls das irgendwie Sinn für dich macht. 
    Dennoch sollte man nicht vergessen, das ein altes Gemäuer sich um diesen, im Hofmittelpunkt, gelegenen Existenzgrund befindet, der nur von kleinen Bauteilen gehalten wird.
    Der Text ist ebenso als Schleife gedacht.

     

    Zitat

     

    Ein paar Fehler oder Befindlichkeiten will ich hier vorher aber noch anzeigen:

    Zitat

    Am 10.2.2024 um 17:41 schrieb MonoTon:
    kalte und auch zugebaute

    Ich verstehe hier "zugebaute" in Verbindung mit dem Mauerwerk nicht, zumal du das Mauerwerk ja auch so beschreibst, dass es das Licht nicht halten kann, also entsprechend sehr durchlässig sein muss. 
    "zugebaut" erweckt nun einen sehr stabilen, undurchdringlichen Eindruck, wobei ich den gar nicht haben will. 

    Denn dieses "das das Licht nicht in sich lässt" finde ich sehr stark, gerade diese Durchlässigkeit, Verletzlichkeit, bringt mir genau diese Atmosphäre in den Text, die da glaub ich sein soll. 
    "zugebaut" steht da sprachlich voll im Kontrast für mich.


    Und wo ich an der Stelle schon bin: "dass das Licht nicht in sich lässt" ist falsch, das erste "das" bezieht sich ja auf das Nomen "Mauerwerk" und ist keine Konjunktion, die einen Nebensatz einleiten soll.

     

     

     

    Schreibfehler werden hiernach gleich behoben, vielen Dank für die Hinweise.

    "zugebaute" soll vielmehr "Menschgemacht" und bedrohlich wirken. Die Außenwände müssen nicht Lichtdurchlässig sein, schliesslich braucht eine Pflanze, in diesem Sinne Baum, kein Licht sondern UV-Strahlung. Diese ist auch im Schatten immer vorhanden. Kann dein Auge Silhouette erkennen, ist grundsätzlich auch "Licht" vorhanden, da es sich ja auf Körpern brechen muss, um reflektiert und erkannt zu werden damit das Auge es erfassen kann. Zudem steht im Text auch nicht, dass dieses Mauerwerk gerade nach oben steht, es kann ja auch über dem Innehof stehen. Irgendwo muss der Schutt und Schotter "im" Innenhof ja herkommen.
     

     

    Zitat

    Wenn ich spitzfindig sein wollte, würde ich den Wechsel der Zeitform hier anmerken, der impliziert, dass das Kopferheben abgeschlossen ist, das Wurzelausbreiten aber noch weiter voranschreitet offenbar?

     

    Wenn denn nach oben hin noch Platz ist? Auch Bäume leiten die Kraft um, sobald widerstand herrscht.
    Nach unten hin sind keine Grenzen gesetzt. Über ihm ist wohl noch etwas, das ihn zurück hält und wohl erst platz schaffen muss.
     
     

    Zitat

    Man könnte argumentieren, dass die Ellipsen sinnvoll sind, dass sie die inhaltliche Ebene unterstützen, die Fragilität des Mauerwerkes versinnbildlichen. Ich mag sie trotzdem nicht^^

     

    Ja nu. Hm. ^^
    Ich habe dem Vorgegriffen.
    Aber du hast Recht. Was ich schrieb, kann man als vermutungen abtun. Allerdings lassen sie sich am Text weder Beweisen, noch konkret wiederlegen. Demnach verkaufe ich sie dir als Interpretationsbedingt und sage.:
    "Jaja, das Fragile Mauerwerk, genau. Gut erkannt." als hätte ich das so gewollt. ^^
    Ich mag Ellipsen auch nicht und Elisionen noch weniger, ich finde aber in Maßen haben sie etwas das über den Dingen steht. Und "Auslassungen" bzw. fehlende Dinge, entscheiden im Text nicht selten über leben und tot.
    Vielleicht hätte ich ein Apostroph anhängen sollen, um den seidenen Faden...nein, zu viel des Guten.

     

    Zitat

     

    Inhaltliches und Bildliches:

    Patrick hat die inhaltliche und bildliche Gegensätzlichkeit von Leben und Tod schon angesprochen, ebendieser zyklische Wandel, der alles in Gang hält. 
    Es scheint, dass Leben und Tod hier gleichberechtigt nebeneinanderstehen, sich eben gegenseitig bedingen und so dieser Kreislauf erhalten bleibt. In deinem Text ist aber eine Seite für mich deutlich dominanter und das ist mitnichten das Leben, auch wenn es so ausgebrochen, flügelschlagend und hoffnungsvoll seinen Kopf durch das Mauerwerk nach oben, der Sonne entgegenreckt. 
    Durch das Zusammenspiel aller zuvor aufgezählten Faktoren ist der "Star" dieses Textes für mich ganz klar: es ist der Tod.
    Ganz besonders deutlich wird das eben durch die Gewichtung der Adjektive.
    Die meisten finden sich wie gesagt in Strophe 1. Das ist die Strophe, die das Mauerwerk beschreibt, diese löchrige, einsturzgefährdete Hülle ihres alten Selbst.
    Die übrigen Strophen, die allesamt das Leben, sein Wachstum aus dem Tod heraus thematisieren sind nur bruchteilhaft so ausführlich ausgeschmückt worden wie Strophe 1 und damit für mich wortwörtlich tot.
    Das muss auch Absicht gewesen sein, der Fokus muss hier ganz klar auf dem Mauerwerk liegen. 
    Dieses "Mauerwerk" ist damit für mich eine sehr tragische Figur. 
    Diese Figur hat sich aufgeopfert, hat alles von sich hergegeben. 
    Besonders eindrücklich wird das beim schon angesprochenen

     

     

    Das Mauerwerk ist etwas, das auch in der Gegenwart des Baumes eine stetige Rolle spielt. Es umgibt und dreut neben, über und unter ihm. Auf ihm ist alles leben entstanden und mit ihm kann es sofort enden.
    Erst wenn es gänzlich Eben ist, kann der Baum über sich hinaus wachsen und ein Leben gestalten, das nicht in der Überschattung liegt. Und in seiner eigenen Sonne stehen.
    Die umgebenden Ruinen können schützen, aber auch verletzen.
    Es ist schwer aus dem heraus- und hervorzubrechen, mit dem man tagtäglich ein Leben lang konfrontiert ist und das einen von der Außenwelt abschirmt (schützt oder isoliert)
    Oft heißt ein Einreißen, das man selbst zunächst etwas entbehren muss, das einen davon abhält, über sich hinaus zu wachsen. Das kann vieles sein, nicht selten ist es die eigene Angst die einen Überschattet und klein hält.

     

    Zitat

     

    Zitat

    Am 10.2.2024 um 17:41 schrieb MonoTon:
    dass das Licht nicht in sich lässt,

    Denn: Es geht hier nicht um Licht, das von außen in das Innere des Mauerwerks einfällt. 
    Nein, so wie es hier steht, strahlt(e) ja Licht von innen heraus. 
    Nur mittlerweile kann das Mauerwerk dieses Licht nicht mehr halten, es ist wie gesagt löchrig, brüchig und verliert sein inneres Licht. 
    So hoffnungsvoll also die letzte Strophe auch sein mag, diese Hoffnung ist für mich aus diesem tragischen Opfer heraus erwachsen. 
    Auf den tieferen interpretatorischen Ebenen wird es nun sicher nicht um ein Mauerwerk gehen, da könnte man nun vielleicht in Richtung einer aufopferungsvollen Mutter gehen, die alles für ihre Kinder hergibt, oder wir sind bei einem Dichter, dessen Vermächtnis wie so oft erst nach seinem Tod Früchte getragen hat. 
    In diese sehr spezifischen inhaltlichen Wirrungen will ich mich nun aber gar nicht begeben, vielmehr zählt für mich da die Stimmung, die für mich im Gesamtspiel zusammenkommt.

     

     
    Ein schöner Interpretationsansatz. Das Licht im Inneren welches bereits vorhanden ist, im Sinne des Lebens, welches aber nicht schafft nach außen zu brechen.
    Das eigene Licht, das man oft unter den Scheffel stellt und sich kleiner macht als man ist.
    Ich glaube jeder Mensch hat alte Ruinen die ihn umgeben, die ihn davon abhalten über sich hinaus zu wachsen und zu strahlen, weil sie erst auf Mauern treffen, die Schatten werfen und reflektieren.
    In jedem steckt etwas, dass ihn/sie davon abhält zu strahlen.
    Welcher Baum will wohl aus mir hervor brechen wenn meine Mauern fallen, oder halte ich sie unbewusst, vielleicht aus angst, weiter aufrecht?

     

     

    Zitat

    Abträglich sind für diese Stimmung nur 2 Dinge, eines nannte ich bereits: "zugebaut" unterstützt für mich nicht das, was ich da beim Lesen gesehen habe, dieses löchrige Mauerwerk, dem das Licht entweicht, das halbnackt dasteht, dessen Überreste den Blick auf den wachsenden Baum ermöglichen. 
    Zweitens: Der Titel. 
    Schön und gut, hier wird ein Zyklus beschrieben, aber wie gesagt: wir haben hier ja gar kein gleichberechtigtes Zusammenspiel von Tod und Leben, der Star ist der Tod, Verfall, die tragische Aufopferung.
    "Zyklus" klingt außerdem so wissenschaftlich kühl und leer. Der Tod/Verfall/etc. ist, so wie er hier beschrieben ist, aber mitnicht kühl und leer^^.

     

     

    also ich finde den Zyklus schon zyklisch in beiderlei Sinne
    und das gleichberechtigte Zusammenspiel von Tod und Leben besteht "zunächst" darin, dass das Leben im inneren stattfindet, bis das überschattende den Tod bringt und somit neues Leben hervorbringt. Bis vielleicht nichts mehr vom Tod übrig ist und nur noch das Leben selbst stattfindet und "endlich" hervorbricht.
    Entweder bringt das neue Leben, neuen Tod, im Sinne des ewigen Kreislaufes, oder es überkommt den Tod bestehender alter Ruinen und lebt ewig, weil es keinerlei neue Ruinen um sich gebaut hat. Dann hat es aber auch keinen Nährboden mehr für weiteres Leben ohne Tod.

     

    Zitat

     

    Gesamteindruck:

    Ansonsten finde ich deinen Text durchaus gelungen. 
    Ich mag, wie dein bekanntes Spiel der Adjektive Bilder erschafft - oder fehlende Adjektive eben nicht. 
    Diese Verteilung der Bildgewalt zusammen mit der klanglichen Verteilung durch den Hakenstil und Assonanzen sowie unebene Reime kann in diesem Zusammenspiel eigentlich gar nicht ungewollt passiert sein und von daher finde ich das Ganze durchaus spannend zusammengestellt.

     

     

     
    vielen Dank, das freut mich sehr 🙂 

     

    Zitat

    Sprachlich sind da wie gesagt ein paar Unsauberkeiten, gegen die allermeisten kann man etwas tun, die metrisch bedingten Ellipsen bekommen wir hier aber wohl nicht weg. 
    Das ist schade, aber auch dafür gab es dann ja sicher gute Gründe 😉

     

    Wie würdest du vorgehen, wenn du metrisch bedingte Ellipsen weg bekommen wolltest?

     

     

    Lg Mono

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  5. Ich wusste gar nicht dass du auch anderes machst als Sonettenkränze. ^^

    Pantum klingt spannend. Aus etwas das oberflächlich repetitiv wirkt, etwas neues zu erstellen und den Inhalt mitsamt Aussage zu entfremden oder anderweitig in der Deutbarkeit zu erweitern.

    Ein guter Text sofern ich das Beurteilen kann.


     a,b,a,b

    b,c,b,c

    c,d,c,d

    d,a,d,a

     

    Ich sehe am Reimmuster was du meinst, es wirkt wie ein Loop, oder eine symbolische 8 für Unendlichkeit bzw eine sich wiederholende Schleife.

    Schöner Jambus

     

    Lg Mono

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  6. Dieses große, aschfahlgraue,
    kalte und auch zugebaute
    Mauerwerk der alten Zeiten,
    das das Licht nicht in sich lässt,

     

    hält in seinem kargen Hof ein
    Bäumchen, das zum Einsamsein die
    Wurzeln durch den Schotter presst, den
    Kopf durch Schutt und Tod erhob.

     

    Wuchs in Stille, unter Regen,
    der wie Tränen ihm gegeben,
    weil der Himmel ihn erbracht, ein
    toter Vogel, der ihn nährt.

     

    Jetzt, in seiner schönen Krone
    weilt das Leben, mit und ohne
    Flügeln, die nur Hoffnung tragen.
    Leben, das der Tod ihm schuf.

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    • Schön 2
  7. Wohnst du auch bei einer Katze,
    die dich duldet und verhöhnt,
    die mit Blicken dir vermittelt,
    dass man sie zur Hoheit krönt?

    Derer du mit jeder Pore
    dienend und zu Willen bist,
    du dich Bitte unter Tage
    auf den Arbeitsplatz verpisst?

    Deren Sofa dir im Grunde,
    sehr viel Geld gekostet hat
    und die Kralle, die sich schärfet
    stundenlang noch jucken tat?

    Fragst du dich wie Majestät,
    sich verhalte, wenn ein Schurke,
    ihr nach ihrem Leben trachtet
    mit Bewaffnung? - Einer Gurke!?!

    Nur soviel, - der Spaß wars Wert.
    Majestät hat sich erschrocken!
    Doch jetzt findet keine Zehe
    kaum mehr Platz in seinen Socken.

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  8. Mich fasziniert der Plott am Ende.

    Eigentlich sehr simpel angedeutet, aber sehr effektiv gut und böse Gegenüber-,  und dessen Motive, in Frage gestellt.

    Das was "böse" ist, tötet um zu Überleben, das sich als "Gut" deklariert, tötet aus Angst davor zuerst getötet zu werden. Ein sehr paradoxes Verhalten von der menschlichen Rasse, die an der Kette der Nahrungsspitze steht und es gar nicht nötig hätte zu töten ohne zu konsumieren. Ein Verhalten das man eher kurz vorm wieder Auswildern erwarten würde.

     

    Sehr gerne gelesen.

    Lg Mono

    • Gefällt mir 2
  9. Ohje, im Nachhinein komme ich mir etwas dumm vor.

    Ich hab dir soviel um die Ohren gehauen von Anapäst und erkenne glaube ich erst jetzt und auf den Hinweis zu deinem anderen Gedicht in dem Versmaß, dass es sich vermutlich um Alexandriner handelt (xXxXx(X)|xXxXxXx)? Nur dass die sechste Hebung in der Zeilenmitte ausgelassen und als Zäsur gesetzt wird? Ich habe selbst noch die Zäsur in der Mitte der Zeilen hinterfragt. Sorry, ich bin mir nicht sicher ob ich es richtig erkenne und benenne.

     

    Ja, das Enjambement meinte ich, vielen Dank. Ich mag das auch 🙂

     

    Lg Mono

    • Danke 1
  10. Hallo

     

    vielen Dank für die Daumen und Nesselröschen, vielen Dank für die Korrektur.

    Dein vorheriger Hinweis hatte mir ermöglicht meinen Text nochmal genauer anzuschauen und ich hatte noch einen weiteren Fehler gefunden. Ich freue mich, dass dir mein Text so gut gefallen hat und ich mag deine Beobachtungsgabe.

    Ich finde es spannend, dass der Text als Absurd empfunden wird.

    Die Herausstellung des Baumlochs betrachte ich als Lebensraum. Er bietet Schutz innerhalb eines als verankert empfundenen Objektes (Baum).

    Der Mensch lebt ähnlich, er fühlt sich sicher in Häusern jeglicher Art.

    Aber die Natur kümmert das wenig, daher tritt sie auch Objekte um, die robuster sind als Holz, wie zbsp Stahl oder Eisen. Aber vielleicht hat sie ja Respekt vor dem Leben im Baumloch.

    Irgendwie befindet es sich tatsächlich in einer anderen Zeit. Eigentlich ist Holz ja nicht Standhafter als Eisen.

    Lg Mono

    • Schön 1
  11. die allee meiner strasse treibt birken und blätter
    sie befallen den asphalt im eiltempo
    eine sturmnacht tritt lampen und laternen kurzum und klein
    und im baumloch des aufbruchs liegt leben
    das der raureif erproben will

    • Gefällt mir 3
  12. Ich habe mitbekommen, das andernorts der Anapäst zur Sprache kam.

    Falls dieser im Sinn lag hätte man tatsächlich mehr konstruieren müssen, denn auf natürlichem Wege erstellt sich dieser kaum. Dafür ist das Sprachgefühl jedes Menschen zu sehr auf wechselhebige alternierende Sprache getrimmt, als dass er sich 2 Senkungen gleich zu Satzbeginn aufzwingen lässt. Hier kommt dann mehr die Betonungslehre ins Spiel, bei der nicht mehr nur das Sprachgefühl die Lesart bestimmt. Wurzel und Stammbetonungen, Kontext, Affix-bildung. Und ein wichtiger Punkt sind Zweisilber (Mehrsilber) die einer klaren Betonung auf einer ihrer Silben zugeordnet werden können. Claudi hatte dazu einmal etwas in einem Leitfaden geschrieben.

     

    In der Regel beflügeln mich Worte und Reime.

    Ich kann schwache zu starken Betonen und Leime

    mir im Sinne des Satzes, die Zeilen zusammen

    Anapäst macht den Rest in dem Sinnsatzprogramme.

     

    Jeder Mensch will gleich zu Beginn und ganz Intuitiv einen trochäischen Auftakt lesen (In der/ich kann/ mir im), da ihm die zweite Silbe jeder Zeile zu schwach erscheint. Das ist die Macht der Gewohnheit. 

    Wenn man weiß, dass der Anapäst selbst ein Anapäst ist, lesen sich die ersten 3 Zeilen dahingehend anders.

    Nicht selten braucht ein Metrum nur ein definierbares Schlüsselmoment anhand dessen sich der komplette Text plötzlich anders lesen lässt.

     

    Mir gefiel in deiner ersten Strophe vor allem, dass er einen bestimmten Unterton mit sich führt.

    Als würden zwei Welten (realität und gedanke) aufeinander treffen,

    Dass das gewollt war, das erkenne ich. Es beizubehalten ist die Herausforderung.

    Ich guck mir das noch mal genauer an, es ist Wochenende.

     

     

    Zitat

    Es scheint mir manchmal, in späten Abendwinden,
    als trügen diese mich fort, ein kleines Stück,
    und ich beginne verweht dann zu empfinden

     

    xXxXx xXxXxXx

    xXxXx xXxXxX

    xXxXxxXxXxXx

     

    Wie erwähnt wirkt es auf mich wie eine Aufstellung und darauf folgend, ein sinnieren. Man hört die gedankliche Pause (Dihärese) zwischen den Zeilen.

    Das ergibt für mein Empfinden einen schönen Singsang, ähnlich einem Zwiegespräch. Alles in Allem harmonisch

     

    Zitat

    wie schnell verrinnt mir die Zeit sowie das Glück
    und ach wie teuer sind eigentlich doch Gelder,
    denn was sie kosten, das kehrt niemals zurück.

     

    xXxXxxXxXxX

    xXxXxxXxXxXx

    xXxXx xXXxxX vielleicht (das kehrt sich nicht zurück - xXxXxX)

     

    Hier fällt diese Dihärese zwischen den Metren in Z1 und Z2 völlig weg. Es sind einfach Sätze die sich sinngehaltlich nicht Gegenüber- und in Relation stellen. S3 wiederum befindet sich wieder drin.

    Ich glaube das richtige Wort dafür ist Parenthese. (Wenn auf einen Satz, ein erweiternder Sinnsatz folgt. Laut Google)

     

    Gelder sind mEn nicht das was teuer ist, Gelder sind die Zahlmittel, ich glaube das war ein Gedankenfehler?

    Geld wird nicht gegen Geld in Zahlung gegeben. Außer bei den Steuern vielleicht wo auf Geld, Geld berechnet wird das im Vorfeld gar nicht erst vorhanden war.

     

    Zitat

    Wenn leise rauschend ein Windhauch nun durch Felder
    sich zieht und wogend durchs Meer der Ähren geht
    die raschelnd tanzen, bevor er in die Wälder

     

    xXxXx xXxXxXx ich mag den Zeilenumsprung (mir ist das Fachwort entfallen)

    xXxXxxXxXxX

    xXxXx xXxXxXx (ebenso hier mag ich den Zeilensprung zur nächsten Strophe)

     

    Z1 uhnd Z3 haben wieder diese hörbare Gegenüberstellung die ich mag. 

    Die Strophe ist sehr harmonisch gestaltet. Ich mag Zeilen- und Strophenübergreifende Sinnzusammenhänge und dessen Weiterführung.

     

    Zitat

    entgleitet, flüchtig, wie meine Zeit verweht,
    dabei nicht greifbar, doch stetig am entschwinden,
    sich auf den Uhren der Zeiger schneller dreht.

     

    xXxXx xXxXxX

    xXxXx xXxXxXx (dabei, ist ein schwerer Einstieg der Betonung/ der Kontext half)

    xXxXxxXxXxX

     

    "dabei" ist für den Einstieg einer unbetonten Silbe schwierig. Eventuell liegt es aber an meinem Sprachgebrauch.

    Ich meine mich zu erinnern, das Doppelvokale und Langlaute eine höher Stellung der Betonung erfahren. Also passt es wohl.

     

    Ich mag den Text, wie gesagt fällt für mich Strophe 2 aus dem Rahmen. Eine Lösung hätte ich aber konkret auch nicht anzubieten.

     

    Lg Mono

    • Danke 1
  13. Zitat

    Die Senkungen finde ich interessant. 

     

    Finde ich auch, ich mag den damit einhergehenden Zeitversatz, der auf mich wirkt, als folgte jedem Halbsatz ein stiller und unausgesprochener Gedanke im zweiten Halbsatz. Schöne Terzette.

     

    Es scheint mir manchmal, in späten Abendwinden,
    als trügen diese mich fort, ein kleines Stück,
    und ich beginne verweht dann zu empfinden

     

    xXxXx-xXxXxXx

    xXxXx-xXxXxX

    xXxXx-xXxXxXx

     

    lg Mono

     

    im zweiten Terzett ist die Wirkung nicht die Selbe auf mich.

     

    wie schnell verrinnt mir die Zeit sowie das Glück
    und ach wie teuer sind eigentlich doch Gelder,
    denn was sie kosten, das kehrt niemals zurück.

     

    xXxXxxXxXxX

    xXxXxxXxXxXx

    xXxXxxXXxxX

     

    Optisch ist sie wie zuvor gestaltet, aber die klangliche Wirkung ist nicht die Selbe finde ich.

    Die Halbsatzwirkung bleibt aus welche mir zuvor in S1 das Gefühl von Aussprache und Sinnieren vermittelt hat.  Der Stil hat sich hier geändert.

    Zudem pralle ich in Z3 sehr stark auf bei "kehrt niemals"

    • Danke 1
  14. sieh nicht hin mein herz liegt bar
    augen gläsern - tot - noch hoffend
    dass der nebel sich bald lichtet
    kalter stahl am genital

    wieviel haut noch haar ich wiege
    knochen bleich und oft gebrochen
    wird mir leis ins ohr gesprochen
    "oh, wie schön" ich wieder war

    blut in pergamentpapier
    sprießt ein veilchen mir am auge
    droht mir aus dem ohr zu fliessen
    aus dem mund wie blaues meer

    wende deinen blick von mir
    lass uns mit der liebe schliessen
    brennt und sticht ich wünschte dir
    dich zu lösen, zu entbehren.

    • Gefällt mir 1
    • wow... 2
  15. Wenn mich ein Text anspricht und ich mich mit ihm identifizieren kann, mache ich mich als Kommentator/Kritiker oft selbst verwundbar, da ich mit einer Interpretation meine Gefühlswelt und Betrachtungsweise wiedergebe.

    Man sollte demnach beiden Seiten vermutlich nicht zu Nahe treten. Das ist auch ein schöner Aspekt wenn ein Text den man erstellt hat, ein Eigenleben entwickelt und andere einbezieht. Nicht nur sich selbst darstellt. 🙂

     

    Lg Mono

    • Gefällt mir 1
  16. Das ist ja auch kein Problem, nur wenn ich mich frei fühle etwas zu lesen und erst zum Ende des gelesenen und nach einer Kritik zu hören bekomme, dass ich ein "ich" Mensch bin, der keine Liebe kennt und keine Freunde hat, der andere gerne nieder macht, nur weil ich vor dem lesen und Kritik geben nicht wusste um wen ein Text handelt und davon ausging dass es eine Kunstfigur sein sollte. Da finde ich das Argument "zwingt dich ja keiner zum lesen" etwas Fragwürdig. So als könnte ich Hellsehen bevor ich lese.

    Es zwingt doch auch niemanden sich selbst Bloß zu stellen bevor er schreibt.

    Daher finde ich ein künstlerisches Lyr.ich/du sehr sinnvoll. So wird keine Seite verletzt oder geht am Ende sogar beleidigt aus dem Thema.

     

    Lg Mono

  17. Interessantes Thema, gute Umsetzung.

     

    Viele haben nicht den Sinn dafür Lyr.ich und die eigene Person zu trennen. Dabei wäre eine gesunde Distanz eine ratsame Angelegenheit.

    Ich habe einmal gelernt, dass ich mich selber ausdrücken, aber nicht ausziehen soll in Texten.

    Der effektivste Weg jemanden mit seinem Text anzusprechen ist, ihn/sie sich selbst im Text emotional wiederfinden zu lassen. Das heißt, ich als Autor bin nur Sprachrohr für etwas, dass dem geneigten Leser in einem Moment seiner eigenen Emotion zuspricht. Dazu nutze ich eine gute Menge Empathie.

    Von mir selbst fließt tatsächlich aber nie etwas in meine Texte mit ein, da ich mich selbst nicht angreifbar machen möchte. Ich bin der Autor und möchte für etwas gesehen werden, dass ich im kreativen Sinne erschaffe, nicht was ich als Autor Darstelle.

    Wenn auch nur irgendjemand davon ausgeht, dass ich als Person in meinen Gedichten/Texten präsent bin, dann sollte ich meine Art zu Schreiben eventuell nochmals überdenken.

    Ebenso gehe ich nie davon aus, das mein Gegenüber aus der Ich-Perspektive erzählt und mir ungefragt seine Privaten Probleme auflasten möchte. Sondern wie ich, einfach spaß am Manipulieren von Wort oder Bild hat, um eine Meinung dazu zu erhalten. Ich mache mich sicher nicht angreifbar vor mir fremden Personen.

    Das verbietet mir mein gesunder Verstand. Noch greife ich absichtlich mit Kritiken andere an.

    Ich verfasse Kritiken im Hinblick darauf, dass die Person Kunst erstellt.

    Wenn ich aber merke, das mir jemand seine Person aufzwingen möchte, werde ich persönlich, denn dann will diese Person es wohl nicht anders. Ich nenne es dann Eigenverschulden.

     

    Lg Mono

    • Danke 1
  18. das gefällt mir sehr gut, gebundene Zeilen in Reimform gehen dir gut von der Hand.

    "In dem sicher Befehl ergeht"

    hat sich hier ein Typo eingeschlichen? "In dem sich der Befehl ergeht" würde mMn mehr Sinn machen.

    Hab ich gerne gelesen, der reimende Dion gefällt mir gut.

    Auch die Zeilenumsprünge sind sehr schön gestaltet und halten die Spannung und bauen sie schön auf.

     

    Lg Mono

    • Danke 1
  19. Dort,
    auf Marmor steht geschrieben -
    eingemeißelt in den Tod,
    dass wir uns auf ewig lieben,
    als ich dir im Hass gebot
    deine Augen abzuwenden,
    mich nie wieder zu berühren,
    um dich mit verschränkten Händen
    abzuweisen und vor Türen
    meiner Seele auszusperren.
    Du hast jetzt das letzte Wort.
    Leise gingst du, ließt mich stehen,
    ohne jede Widerworte
    lässt du mich auf Worte sehen,
    die auf einem Mahnmal stehen.

     

    • Gefällt mir 6
    • in Love 2
    • wow... 4
  20. Ein sehr schöner freier Text, der ohne eine Emotion auszusprechen, oder vor den Kopf zu schlagen und vorzugeben eine schöne aber traurige Richtung vorgibt.

    Hier wird eine schöne Verbindung von Sender zu Empfänger aufgebaut und die richtige Emotion vermittelt.

    Obwohl jemand gegangen ist, wird er dennoch weiterhin vernommen in ganz alltäglichen Dingen und Handlungen. Ein liebevoller Text.

    Das gefällt mir sehr gut.

     

    Lg Mono

  21. Hallo Namensfreund Monolith

     

    vielen Dank auch dir für deine Kritik und deinen Einwand.

    Ich habe den Bindestrich in S1V3 nach "auf -" ergänz und die Zeile mit einem Punkt beendet.

    Ich war mir tatsächlich nicht ganz sicher wegen weiteren Bindestrichen, ich hatte angst es werden zu viele und an verkehrten Stellen. Ich bin da nicht sehr sicher unterwegs.

     

    zu S1V4 kann ich nur sagen, dass ich den Text und die Begriffe eher assoziativ Zweideutig lassen wollte.

    Mir war wichtig, das man die Pusteblume und dessen Eigenschaften auch mit dem Alten Mann assoziieren kann.

    Eine Art Ding-Gedicht der das Leben und Sterben symbolisiert.

    "der Wiege" steht für Beide Arten von Leben.

    Der Eine hat seine Kinder verloren, das Andere seine Samenschirmchen.

    Die Kombination beider soll veranschaulichen, das Leben zum Tod gehört, wie auch der Tod oft Teil des Zyklus eines anderen Lebens ist. 

     

    Lg Mono

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